Liste lateinischer Alphabete

Lateinische Alphabete sind Varianten des lateinischen Alphabets. Sie werden und wurden in vielen Schriftsprachen auf der ganzen Welt eingesetzt und zumeist nach der jeweiligen Sprache benannt. Die folgenden Tabellen geben einen Überblick.

Verwendung der Buchstaben des Grundalphabets

Lateinisches GrundalphabetA
a
B
b
C
c
D
d
E
e
F
f
G
g
H
h
I
i
J
j
K
k
L
l
M
m
N
n
O
o
P
p
Q
q
R
r
S
s
[1]
T
t
U
u
V
v
W
w
X
x
Y
y
Z
z
Latein[2]ABCDEFGHIKLMNOPQRSTVX
AfrikaansABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
AlbanischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVXYZ
AserbaidschanischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVXYZ
BaskischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
BosnischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
ChinesischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUWXYZ
DänischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
DeutschABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
EnglischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
EsperantoABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
EstnischABDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
FäröischABDEFGHIJKLMNOPRSTUVY
FilipinoABDEGHIKLMNOPRSTUWY
FinnischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
FlämischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVWZ
BündnerromanischABCDEFGHIJLMNOPQRSTUVXZ
FranzösischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
FriesischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUWY
GagausischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
HawaiischAEHIKLMNOPUW
IrischABCDEFGHILMNOPRSTU
IsländischABDEFGHIJKLMNOPRSTUVXY
ItalienischABCDEFGHILMNOPQRSTUVZ
Japanisch (Rōmaji)ABCDEFGHIJKMNOPRSTUVWYZ
KaschubischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUWYZ
KatalanischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
KroatischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
KurmandschiABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
LettischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
LitauischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
LuxemburgischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
MaltesischABDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXZ
NiederländischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
NorwegischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
PolnischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUWYZ
PortugiesischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
RumänischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
SchemaitischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
Schottisch (Gälisch)ABCDEFGHILMNOPRSTU
SchwedischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
SlowenischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
SorbischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUWYZ
SpanischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
TschechischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
TschetschenischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVZ
TürkischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
TurkmenischABDEFGHIJKLMNOPRSTUWYZ
UngarischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
VietnamesischABCDEGHIKLMNOPQRSTUVXY
WalisischABCDEFGHIJLMNOPRSTUWY
WallonischABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZ
BelarussischABCDEFGHIJKLMNOPRSTUVYZ
  • Afrikaans, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Katalanisch, Kurmandschi, Luxemburgisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Slowakisch, Spanisch und Wallonisch verwenden alle 26 Buchstaben.
  • Im Finnischen kommen b und f nur in Lehnwörtern vor, c, q, w, x, z und å („schwedisches“ o) sind sehr selten und kommen nur in Fremdwörtern vor.
  • Im Spanischen und Rumänischen kommt w nur in Fremdwörtern vor und k nur in Ausnahmefällen.
  • Im Chinesischen wurden in älteren als dem heute üblichen Pinyin-System anstatt q bzw. x ([tɕʰ] bzw.[ɕ] vor[i/i̯] oder[y/y̆]) Buchstaben oder Buchstabenfolgen wie k, c, ch’, ts’, k’, tj bzw. hs, sh, s, h, sch usw. verwendet. Auch die Buchstaben b, d, g, j, z, die heute für unaspirierte Plosive und Frikative stehen, kamen in vielen Systemen nicht vor, sondern wurden durch Entfallen des Aspirationszeichens Apostroph oder h nach p, t, k, ch/tch/tsch, ts o. ä. bezeichnet.[3]

In vielen der oben aufgeführten Sprachen werden die »fehlenden« Buchstaben für einheimische Wörter fremdsprachlichen Ursprungs und ihre Abkömmlinge (z. B. newtoniano im Italienischen und Portugiesischen) oder für SI-Einheiten (z. B. W und H) verwendet. Eine Ausnahme bildet das Serbische: Die Buchstaben q, w, x und y kommen überhaupt nicht vor. Eigennamen werden stets ans Serbische angepasst. Man schreibt also Njutn statt Newton und Marks statt Marx. Der Grund dafür ist, dass die serbische Sprache in Eigenform sowohl lateinisch als auch kyrillisch geschrieben werden kann und die Buchstaben sich 1:1 übertragen lassen (nur den Digraphen , lj und nj entspricht jeweils ein kyrillisches Einzelzeichen). Auch im Aserbaidschanischen, Lettischen und teilweise im Litauischen werden Eigennamen angepasst geschrieben.

Erweiterungen

Von A bis I abgeleitete Buchstaben

Abgeleitete lateinische Buchstaben, A–I
AlphabetÀ
à
Á
á
Â
â
Ã
ã
Ä
ä
Å
å
Æ
æ
Ā
ā
Ă
ă
Ą
ą
Ç
ç
Ć
ć
Ĉ
ĉ
Ċ
ċ
Č
č
Ʒ
ʒ
Ǯ
ǯ
Đ
ð
Ď
ď
Đ
đ
È
è
É
é
Ê
ê
Ë
ë
Ē
ē
Ė
ė
Ė̄
ė̄
Ę
ę
Ě
ě
Ə
ə
Ĝ
ĝ
Ğ
ğ
Ġ
ġ
Ģ
ģ
Ǥ
ǥ
Ǧ
ǧ
Ĥ
ĥ
Ħ
ħ
Ì
ì
Í
í
Î
î
Ï
ï
Ī
ī
Į
į
İ
i
I
ı
Latein[2]Æ
Albanisch[4]ÇË
AserbaidschanischÇƏĞİı
BosnischĆČĐ
DänischÅÆ
Deutsch[5]Ä
EsperantoĈĜĤ
EstnischÄ
FäröischÁÆÐÍ
Filipino[6]
FinnischÄÅ
FlämischÄËÏ
Französisch[7]ÀÂÆÇÈÉÊËÎÏ
FriesischÄÅ
GagausischÄÇİı
Hawaiisch[8]ĀĒĪ
Irisch[9]ÁÉÍ
IsländischÁÆÐÉÍ
Italienisch[10]ÀÈÉÌ
Japanisch (Rōmaji)[11]ĀĒĪ
KaschubischÃĄÉË
Katalanisch[12]ÀÇÈÉÍÏ
Kroatisch[13]ĆČĐ
KurmandschiÇÊÎ
LettischĀČĒĢĪ
Litauisch[14]ĄČĖĘĮ
LuxemburgischÄÉË
Maltesisch[15]ÀĊÈĠĦÌ
MontenegrinischĆČĐ
Niederländisch[16]ÄÉËÏ
Norwegisch[17]ÅÆ
Polnisch[18]ĄĆĘ
Portugiesisch[19]ÀÁÂÃÇÉÊÍ
RumänischÂĂÎ
(Nord-)SamischÁČĐ
(Skolt-)SamischÂČƷǮĐǤǦ
SchemaitischĀČĒĖĖ̄Ī
Schottisch (Gälisch)ÀÈÌ
SchwedischÄÅ
Slowakisch[20]ÁÄČĎÉÍ
SlowenischČ
SorbischĆČĚ
Spanisch[21]ÁÉÍ
Tschechisch[22]ÁČĎÉĚÍ
TschetschenischÂÄÅĆČĐ
Türkisch[23]ÂÇĞİı
TurkmenischÄÇ
Ungarisch[24]ÁÉÍ
Vietnamesisch[25]ÂĂĐÊ
Walisisch[26]ÂÊÎÏ
Wallonisch[27]ÂÅÇÈÉÊÎ
Belarussisch[28]ĆČ

Von J bis Z abgeleitete Buchstaben

Abgeleitete lateinische Buchstaben, J–Z
AlphabetĴ
ĵ
Ķ
ķ
Ǩ
ǩ
Ĺ
ĺ
Ļ
ļ
Ľ
ľ
Ł
ł
Ñ
ñ
Ń
ń
Ņ
ņ
Ň
ň
Ŋ
ŋ
Ò
ò
Ó
ó
Ô
ô
Õ
õ
Ö
ö
Ō
ō
Ø
ø
Ő
ő
Œ
œ
Ơ
ơ
Ŕ
ŕ
Ř
ř

ß
Ś
ś
Ŝ
ŝ
Ş
ş
Ș
ș
Š
š
Þ
þ
Ţ
ţ
Ț
ț
Ť
ť
Ŧ
ŧ
Ù
ù
Ú
ú
Û
û
Ü
ü
Ū
ū
Ŭ
ŭ
Ů
ů
Ű
ű
Ų
ų
Ư
ư
Ŵ
ŵ
Ÿ
ÿ
Ý
ý
Ŷ
ŷ
Ź
ź
Ż
ż
Ž
ž
Latein[2]Œ
Albanisch[4]
AserbaidschanischÖŞÜ
BosnischŠŽ
DänischØ
Deutsch[5]ÖÜ
EsperantoĴŜŬ
EstnischÕÖŠÜŽ
FäröischÓØÚÝ
Filipino[6]Ñ
FinnischÖ
FlämischÖÜ
Französisch[7]ÔŒÙÛÜŸ
FriesischÖÜ
GagausischÖŞŢÜ
Hawaiisch[8]ŌŪ
Irisch[9]ÓÚ
IsländischÓÖÞÚÝ
Italienisch[10]ÒÙ
Japanisch (Rōmaji)[11]ŌŪ
KaschubischŁŃÒÓÔÙŻ
Katalanisch[12]ÒÓÚÜ
Kroatisch[13]ŠŽ
KurmandschiŞÛ
LettischĶĻŅŠŪŽ
Litauisch[14]ŠŪŲŽ
LuxemburgischÖÜ
Maltesisch[15]ÒÙŻ
MontenegrinischŚŠŹŽ
Niederländisch[16]ÖÜ
Norwegisch[17]Ø
Polnisch[18]ŁŃÓŚŹŻ
Portugiesisch[19]ÓÔÕÚÜ
RumänischȘȚ
(Nord-)SamischŊŠŦŽ
(Skolt-)SamischǨŊÕŠŽ
SchemaitischŌŠŪŽ
Schottisch (Gälisch)ÒÙ
SchwedischÖ
Slowakisch[20]ĹĽŇÓÔŔŠŤÚÝŽ
SlowenischŠŽ
SorbischŁŃÓŔŘŚŠŹŽ
Spanisch[21]ÑÓÚÜ
Tschechisch[22]ŇÓŘŠŤÚŮÝŽ
TschetschenischÖŠÜŽ
TürkischÖŞÜ
TurkmenischŇÖŞÜÝŽ
Ungarisch[24]ÓÖŐÚÜŰ
Vietnamesisch[25]ÔƠƯ
Walisisch[26]ÔŴŸŶ
Wallonisch[27]ÔÛ
Belarussisch[28]ŁŃŚŠŬŹŽ

Anmerkungen

  1. In vielen Sprachen gab es früher zwei grafische Varianten des Buchstabens s, das lange s (ſ) und das Schluss-s.
  2. a b c Die Buchstaben J, W und U (bzw. die Unterscheidung zwischen I und J, U und V sowie W und VV) wurden dem lateinischen Alphabet erst im Mittelalter hinzugefügt, ebenso die Digraphen Æ und Œ sowie alle Minuskeln. K wurde im klassischen Latein durch C verdrängt und konnte sich nur in dem Wort Kalendae (= Monatsanfang) erhalten. Erst mit der Verschriftlichung nicht-romanischer Sprachen mit dem lateinischen Alphabet erlangten K und Y wieder einen größeren Anwendungsbereich.
  3. Siehe die einzelnen im Artikel Liste von Transkriptionssystemen für die chinesischen Sprachen aufgeführten Systeme sowie die dort im Abschnitt Weblinks angeführten Vergleichstabellen.
  4. a b Albanisch benutzt außerdem die Digraphen dh, gj, ll, nj, rr, sh, th, xh, zh.
  5. a b Deutsch benutzt außerdem die Digraphen ch, ck, sp, st und den Trigraphen: sch. Q kommt nur in der Zeichenfolge qu vor, y nur (und x fast nur) in Fremdwörtern und Eigennamen.
  6. a b Filipino benutzt außerdem die Digraphen ng, ll.
  7. a b Französisch benutzt außerdem die Digraphen ch, gn, gu, ll, qu.
  8. a b Im Hawaiischen wird der stimmlose glottale Plosiv mit dem Zeichen ʻOkina wiedergegeben. Die Kennzeichnung der Länge der Vokale mit einem Makron heißt Kahakō.
  9. a b Irisch benutzte früher die Punkt-Diakriten ḃ, ċ, ḋ, ḟ, ġ, ṁ, ṗ, ṡ, ṫ. Sie wurden inzwischen von den Digraphen bh, ch, dh, fh, gh, mh, ph, sh, th ersetzt.
  10. a b Italienisch benutzt außerdem die Digraphen ch, gh, gn, gl, sc.
  11. a b Im Japanischen wird die Länge der Vokale mit einem Makron gekennzeichnet.
  12. a b Katalanisch benutzt außerdem die Digraphen ll, ny, l·l (ŀl), rr, ss, dz, tz, ig, ix, gu, qu, nc.
  13. a b Kroatisch benutzt außerdem die Digraphen dž, lj, nj. Optional sind die vier Betonungszeichen über den Vokalen. Die serbische Variante des kyrillischen Alphabets lässt sich 1:1 auf die kroatische Variante des Lateinischen abbilden.
  14. a b Litauisch benutzt außerdem die Digraphen ch, dz, dž, ie, uo. Sie sind aber keine eigenen Buchstaben.
  15. a b Maltesisch benutzt außerdem die Digraphen ie, għ.
  16. a b Niederländisch benutzt außerdem die Digraphen au, ch, ei, eu, ie, ij, oe, ou, sj, tj, ui sowie Verdoppelungen fast aller Vokale und Konsonanten. Von diesen wird nur ij wie ein Einzelbuchstabe behandelt, dessen Großschreibung am Satz- oder Namensanfang IJ ist und nicht Ij.
  17. a b Norwegisch benutzt außerdem die Digraphen gj, hj, hv, kj, sj, sk, tj und den Trigraphen: skj.
  18. a b Polnisch benutzt außerdem die Digraphen ch, cz, dz, dż, dź, sz, rz.
  19. a b Portugiesisch benutzt außerdem die Digraphen ch, lh, nh, qu, sc, xc, ss, rr.
  20. a b Slowakisch benutzt außerdem die Digraphen dz, dž, ch.
  21. a b Spanisch benutzt außerdem die Digraphen ch, ll, rr. Das früher benutzte C mit Cedille ç wurde komplett durch z ersetzt.
  22. a b Tschechisch benutzt außerdem den Digraph ch.
  23. Im Türkischen werden außerdem inoffiziell die Buchstaben â, î, û benutzt.
  24. a b Ungarisch benutzt außerdem die Digraphen cs, dz, gy, ly, ny, sz, ty, zs; und den Trigraphen: dzs.
  25. a b Vietnamesisch benutzt Tonhöhenmarkierungen über (oder unter) allen Vokalen (a, â, ă, e, ê, i, o, ô, ơ, u, ư, y), z. B.: à, ầ, ằ, è, ề, ì, ò, ồ, ờ, ù, ừ, ỳ; ả, ẩ, ẳ, ẻ, ể, ỉ, ỏ, ổ, ở, ủ, ử, ỷ; ã, ẵ, ẫ, ẽ, ễ, ĩ, õ, ỗ, ỡ, ũ, ữ, ỹ; á, ấ, ắ, é, ế, í, ó, ố, ớ, ú, ứ, ý; ạ, ặ, ậ, ẹ, ệ, ị, ọ, ộ, ợ, ụ, ự, ỵ. Es benutzt außerdem die Digraphen ch, gi, kh, ng, nh, ph, th, tr.
  26. a b Walisisch benutzt außerdem die Digraphen: ch, dd, ff, ng, ll, ph, rh, th und manchmal Akutakzente über den sieben Vokalen (a, e, i, o, u, w, y); ñ wird oft ng geschrieben.
  27. a b Wallonisch benutzt außerdem die Di- und Trigraphen: ae, ch, dj, ea, jh, oe, oen, oi, sch, sh, tch, xh; der Buchstabe x kommt nur im Digraph xh vor, j fast nur in dj und jh.
  28. a b Belarussisch (Łacinka) benutzt außerdem die Digraphen dz, dź, dž.

Andere auf dem lateinischen Alphabet aufbauende Alphabete

Weblinks