Liste der römischen Stadtpräfekten

Die Liste der römischen Stadtpräfekten enthält die Personen, die das – meist senatorische – Amt des Praefectus urbi der Stadt Rom bekleideten. In der römischen Republik hatte dieser die Aufgabe, die Stadt Rom während der Abwesenheit der Konsuln zu verwalten; größere Bedeutung erlangte er jedoch nicht. Zur Verbesserung der Organisationsstrukturen Roms belebte Kaiser Augustus das Amt wieder, dessen Träger über die Dauer des Prinzipats weitreichende Befugnisse besonders auf dem Gebiet der Rechtsprechung hatten. In der Spätantike stand der praefectus urbi an der zweiten Stelle der viri illustres und wurde im 4. Jahrhundert aufgrund seiner Verwurzelung im Senatorenstand nicht selten zu einem Fürsprecher der traditionellen Kulte. Bis zum Jahr 353 ist eine Liste der Stadtpräfekten im Chronograph von 354 erhalten; das Amt selbst bestand jedoch noch bis weit ins Mittelalter hinein, bis es zu einem bloßen Titel verkam und mit dem Aussterben der Herren von Vico 1435 verschwand.

Die folgende Liste orientiert sich im Wesentlichen an Katharina Wojciechs Studie aus dem Jahr 2010.^[2] Genauere Erläuterungen zu den Umständen und Amtszeiten der jeweiligen Stadtpräfekten sowie den eventuellen Unsicherheiten diesbezüglich finden sich unter Umständen in den verlinkten Personenartikeln.

• Liste der Stadtpräfekten von 254 bis 354 nach dem Chronographen von 354

• T. Robert S. Broughton: The magistrates of the Roman Republic. Vol. 1: 509 B.C.–100 B.C.; Vol. 2: 99 B.C.–31 B.C. Published by the American Philological Association, New York 1951/52 (zur Römischen Republik).
• André Chastagnol: Les fastes de la Préfecture de Rome au Bas-Empire (= Études prosopographiques. Band 2). Nouvelles Editions Latines, Paris 1962.
• Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: The Prosopography of the Later Roman Empire. Vol. I: A.D. 260–395; Vol. II: A.D. 395–527; Vol. III: A.D. 527–641 (Vol. III A: Abandanes – ʿIyād ibn Ghanm; Vol. III B: Kâlâdji – Zudius). Cambridge University Press, Cambridge 1971–1992 (zur Spätantike).
• Katharina Wojciech: Die Stadtpräfektur im Prinzipat (= Antiquitas. Reihe 1, Band 57). Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2010, ISBN 978-3-7749-3690-4 (zugleich Dissertation, Universität Köln 2008; zur Kaiserzeit bis zum Jahr 289).

1. ↑ T. Robert S. Broughton: The magistrates of the Roman Republic. Vol. 1: 509 B.C.–100 B.C.; Vol. 2: 99 B.C.–31 B.C. Published by the American Philological Association, New York 1951/52, S. 313.
2. ↑ Katharina Wojciech: Die Stadtpräfektur im Prinzipat (= Antiquitas. Reihe 1, Band 57). Dr. Rudolf Habelt, Bonn 2010, ISBN 978-3-7749-3690-4.
3. ↑ Möglicherweise fiktiv, da er nicht im Chronograph von 354 verzeichnet ist, sondern nur in der Vita des Tacitus der für gewöhnlich als recht unzuverlässig angesehenen Historia Augusta erwähnt wird (Vita des Tacitus, 7,2).
4. ↑ ^{a b} So jedenfalls die traditionelle Sicht der Forschung, vgl. etwa Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Nicomachus Flavianus 14. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 345–347, hier S. 345 f. Alan Cameron: The Last Pagans of Rome. Oxford University Press, Oxford/New York 2011, S. 508–519, insbesondere S. 516–519 argumentiert jedoch, dass die drei bisher auf 392–394, 399/400 und 408 datierten Stadtpräfekturen Nicomachus Flavianus des Jüngeren in Wahrheit auf 389/390, 392–394 und 399/400 zu datieren seien. Möglich wird dies u. a. durch eine Neudatierung des Gesetzes, auf dem die Datierung der 3. Stadtpräfektur auf 408 beruht (Codex Iustinianus 2,5,1) auf 431. Wie dies von der Forschung aufgenommen wird, bleibt abzuwarten, zumal es zu einer Umorganisation der Fasten der Stadtpräfekten um 390 führen würde – u. a. würde Flavius Philippus als Stadtpräfekt 391 laut Cameron wegfallen.