Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren

Leistungsentwicklung von Kernreaktoren

Die Liste der leistungsstärksten Kernreaktoren führt die Kernreaktoren mit der jeweils größten elektrischen Nettoleistung seit der wirtschaftlichen Einführung der Kerntechnik 1954 auf. Zurzeit besitzen die beiden Reaktorblöcke des chinesischen Kernkraftwerks Taishan mit 1.660 MW die größte Nettoleistung und mit 1.750 MW auch die größte Bruttoleistung.

In den kommenden Jahren werden die im Bau befindlichen Blöcke Olkiluoto-3 (Erste Kritikalität Ende 2021, Leistungsbetrieb ~2022) und Flamanville-3 folgen und die Plätze 3 und 4 belegen. Alle diese vier Reaktoren sind vom Typ EPR und lösen damit ihren „Vorgänger“ Konvoi ab.

Generell ist seit Beginn der kommerziellen Nutzung der Kernspaltung ein Anstieg der Leistungsfähigkeit der Reaktoren zu beobachten. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass man sich angesichts der hohen Kapitalkosten für den Bau und der langen Bauzeiten von Skaleneffekten bessere Wirtschaftlichkeit erhofft. Der umgekehrte Ansatz, mittels so genannter Small Modular Reactors (kleinere) Kernkraftwerke quasi „am Fließband“ zu produzieren ist bisher noch nicht praktisch umgesetzt worden. Da im „nuklearen“ Teil nur begrenzte Steigerungen der Effizienz bei wassergekühlten Reaktoren möglich sind (die physikalischen Eigenschaften von Wasser setzen absolute Limits für Betriebstemperatur und -druck wenn man nicht jenseits des kritischen Punktes operieren will), werden höhere Leistungen wahlweise durch größere Reaktorkerne oder durch Effizienzsteigerung auf der „konventionellen“ Seite erzielt – z. B. bessere Kühlung, effizientere Turbinen o. ä.

Erklärung

Aufgeführt werden folgende Informationen:

  • Name: Name des Kernkraftwerks mit Nummer des Reaktorblocks (bei Kraftwerken mit mehreren Blöcken)
  • Land: Heutiger Standort des Kernkraftwerks
  • Reaktortyp: Typ des Kernreaktors
  • Nettoleistung in MW: Bruttoleistung nach Abzug des Eigenverbrauchs, also die Leistung in Megawatt, die ins Netz gespeist wurde. Kursiv markiert sind Leistungsdaten, die vorher schon einmal übertroffen wurden.
  • ab Zeitpunkt: Zeitpunkt, ab der die Leistung in das Stromnetz erbracht wurde. In vielen Fällen wurde die Leistung des Kernreaktors mit der Zeit nach oben oder unten verändert. Während der Zeitpunkt der ersten Netzsynchronisation meist auf den Tag genau bekannt ist, ist bei Leistungsänderungen in der Regel nur das Jahr bekannt. Bei mehreren Reaktoren ist der Synchronisationszeitpunkt des ersten Reaktors genannt.

Gelb hinterlegt sind noch im Betrieb befindliche Reaktoren.

Bei Großkraftwerken ist es üblich, dass mehrere „Blöcke“ gleicher oder ähnlicher Bauform am selben Standort gebaut werden. In manchen Quellen werden die Leistungen nicht für einzelne Blöcke, sondern für alle am selben Standort insgesamt vorhandenen Kraftwerke angegeben. Es ist diese Zählweise, welche die Schwerwasserreaktoren am Standort Bruce in Kanada oder die Druckwasserreaktoren am Standort Kori in Südkorea auf Platz eins entsprechender Listen bringt, jedoch ist keiner der dort vorhandenen einzelnen Reaktoren entsprechend leistungsstark.

Weltweit

Das erste wirtschaftlich genutzte Kernkraftwerk befand sich im russischen (damals sowjetischen) Obninsk. Seither hat sich die Nettoleistung von Kernkraftwerken in 50 Jahren verdreihundertfacht. Zwischen 1960 und 1964 sowie zwischen 1967 und 1974 befand sich das weltweit leistungsstärkste Kernkraftwerk in den Vereinigten Staaten, zwischen 1974 und 1983 sowie zwischen 1993 und 1996 in Deutschland und zwischen 1996 und 2018 in Frankreich. Seit Dezember 2018 ist der erste Block des Kernkraftwerks Taishan in der Volksrepublik China, erster EPR im kommerziellen Betrieb, der leistungsstärkste Reaktor der Welt.

Die aktuell zehn stärksten Reaktorblöcke der Welt (Stand März 2022)

PlatzReaktorblockStaatReaktortypBaulinieelektrische Leistungthermische

Reaktorleistung

NettoBrutto
1Taishan 1China Volksrepublik Volksrepublik ChinaDruckwasserreaktorEPR1.660 MW1.750 MW4.590 MW
1Taishan 2China Volksrepublik Volksrepublik ChinaDruckwasserreaktorEPR1.660 MW1.750 MW4.590 MW
2Olkiluoto 3Finnland FinnlandDruckwasserreaktorEPR1.600 MW1.720 MW4.300 MW
4Civaux 1Frankreich FrankreichDruckwasserreaktorNouveau 4 (N4)1.495 MW1.561 MW4.270 MW
4Civaux 2Frankreich FrankreichDruckwasserreaktorNouveau 4 (N4)1.495 MW1.561 MW4.270 MW
6Chooz B-1Frankreich FrankreichDruckwasserreaktorNouveau 4 (N4)1.500 MW1.560 MW4.270 MW
6Chooz B-2Frankreich FrankreichDruckwasserreaktorNouveau 4 (N4)1.500 MW1.560 MW4.270 MW
8Grand Gulf 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktorBWR-61.401 MW1.500 MW4.408 MW
9Shin-Kori 3Korea Sud SüdkoreaDruckwasserreaktorAPR-14001.416 MW1.486 MW3.983 MW
10Isar 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktorKWU-Baulinie '801.410 MW1.485 MW3.950 MW

[1]

Die leistungsstärksten Reaktoren im Laufe der Jahre

ReaktorblockStaatReaktortypNetto-
leistung
in MW bei der Inbetriebnahme
ab
Zeitpunkt
Obninsk 1Sowjetunion SowjetunionPrototyp-Siedewasser-Druckröhrenreaktor (Vorgänger des RBMK)526.06.1954
Calder Hall 1–4Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMagnox-Reaktor5027.08.1956
ShippingportVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor6002.12.1957
Dresden 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor19715.04.1960
Indian Point 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor25716.09.1962
Enrico Fermi (Trino)Italien ItalienDruckwasserreaktor26022.10.1964
Chinon A3Frankreich FrankreichUNGG-Reaktor48004.08.1966
Haddam NeckVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor56007.08.1967
Oyster CreekVereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor61923.09.1969
Dresden 2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor804
815
13.04.1970
1971
Quad Cities 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor82912.04.1972
Indian Point 2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor89726.06.1973
Zion 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor94628.06.1973
Browns Ferry 1/2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor99815.10.1973
Biblis ADeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.158
1.146
25.08.1974
1975
Biblis BDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.193
1.178
06.04.1976
1977
UnterweserDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.271
1.230
29.09.1978
1979
Neckarwestheim 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.31015.04.1989
Ignalina 1/2Sowjetunion SowjetunionSiedewasser-Druckröhrenreaktor1.38031.12.1983
GrohndeDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.349
1.360
1995

1996

Philippsburg 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.3361994
Isar 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.41009.04.1988
Gundremmingen CDeutschland DeutschlandSiedewasserreaktor1.28818.01.1985
Gundremmingen BDeutschland DeutschlandSiedewasserreaktor1.28419.07.1984

1993

Chooz B1/B2Frankreich FrankreichDruckwasserreaktor1.455
1.500
30.08.1996
2003
Taishan 1/2China Volksrepublik Volksrepublik ChinaDruckwasserreaktor1.66013.12.2018

Afrika

Das einzige Kernkraftwerk Afrikas ist das südafrikanische Kernkraftwerk Koeberg. Seit 1984 liefern seine beiden Blöcke im Regelbetrieb eine Nettoleistung von je 920 MW. Seit 2022 befindet sich in Ägypten das Kernkraftwerk „El Daaba“ im Bau. Das Kraftwerk liegt im gleichnamigen Ort im Gouvernement Matruh und soll im Endausbau aus insgesamt 4 WWER-1200 (bzw. AES-2006) a 1200 Megawatt elektrische Nennleistung bestehen.

NameLandReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
Koeberg 1/2Sudafrika SüdafrikaDruckwasserreaktor92004.04.1984

Asien

Mit einer Ausnahme, dem indischen Kernkraftwerk Tarapur, befand sich der leistungsstärkste Kernreaktor Asiens bis 2018 immer in Japan. Seit der Inbetriebnahme des experimentellen Japan Power Demonstration Reactors 1963 konnten die japanischen Reaktoren gut mit den europäischen und amerikanischen mithalten. Der Reaktorblock 5 im Kernkraftwerk Hamaoka war mit einer anfänglichen Nettoleistung von 1325 MW der leistungsstärkste Asiens, musste 2007 wegen technischer Probleme auf 1212 MW gedrosselt werden. Seit Dezember 2018 ist der erste Block des Kernkraftwerks Taishan in der Volksrepublik China der leistungsstärkste Reaktor in Asien und auch weltweit. Es handelt sich dabei um den weltweit ersten EPR, der den Betrieb aufgenommen hat (Baubeginn an den Standorten Flamanville und Olkiluoto war vor dem Baubeginn am Standort Taishan, aber der Bau in China konnte deutlich früher vollendet werden).

NameLandReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
JPDRJapan JapanSiedewasserreaktor1226.10.1963
Tōkai 1Japan JapanMagnox-Reaktor16610.11.1965
Tarapur 1/2Indien IndienSiedewasserreaktor21001.04.1969
Tsuruga 1Japan JapanSiedewasserreaktor34116.11.1969
Fukushima-Daiichi 1Japan JapanSiedewasserreaktor46017.11.1970
Mihama 2Japan JapanDruckwasserreaktor49221.04.1972
Fukushima-Daiichi 2Japan JapanSiedewasserreaktor76024.12.1973
Takahama 1/2Japan JapanDruckwasserreaktor78027.03.1974
Ōi (Ohi) 1/2Japan JapanDruckwasserreaktor1.12023.12.1977
Ōi (Ohi) 3/4Japan JapanDruckwasserreaktor1.12707.06.1991
Kashiwazaki-Kariwa 6/7Japan JapanSiedewasserreaktor1.31529.01.1996
Hamaoka 5Japan JapanSiedewasserreaktor1.32526.04.2004
Kashiwazaki-Kariwa 6/7Japan JapanSiedewasserreaktor1.3152007
Taishan 1/2China Volksrepublik Volksrepublik ChinaDruckwasserreaktor1.66013.12.2018

Europa

Seit der Inbetriebnahme des ersten kommerziellen Kernkraftwerks Obninsk befand sich der leistungsstärkste Kernreaktor Europas abwechselnd in Russland und Westeuropa. Der britische Reaktor Dungeness A1 hatte bis 1969 nur eine Leistung von 220 MW, bis seine Leistung auf 570 MW angehoben wurde, was ihn zum leistungsstärksten Reaktor Europas machte. In den siebziger und Mitte der 1990er Jahre stellte Deutschland den leistungsstärksten Reaktor. Die beiden Phasen wurden durch das litauische Kernkraftwerk Ignalina unterbrochen, dessen Leistung 1993 von 1380 MW auf 1185 MW gedrosselt wurde. Der leistungsstärkste Kernreaktor Europas befindet sich zurzeit in Finnland und ist der erste EPR, der in Europa Kritikalität erreicht hat.

NameLandReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
Obninsk 1Sowjetunion SowjetunionDruckwasser-Druckröhrenreaktor526.06.1954
Calder Hall 1–4Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMagnox-Reaktor5027.08.1956
Berkeley 1/2Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMagnox-Reaktor13812.06.1962
LatinaItalien ItalienMagnox-Reaktor15312.05.1963
Nowoworonesch 1Sowjetunion SowjetunionDruckwasserreaktor19730.09.1964
Enrico Fermi (Trino)Italien ItalienDruckwasserreaktor26022.10.1964
Chinon A3Frankreich FrankreichUNGG-Reaktor48004.08.1966
Saint-Laurent A1Frankreich FrankreichUNGG-Reaktor48014.03.1969
Dungeness A1Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KönigreichMagnox-Reaktor5771970
WürgassenDeutschland DeutschlandSiedewasserreaktor64018.12.1971
StadeDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor662
630
29.01.1972
1973
Biblis ADeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.158
1.146
25.08.1974
1975
Biblis BDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.193
1.178
06.04.1976
1977
UnterweserDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.271
1.230
29.09.1978
1979
Biblis BDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.2401980
Ignalina 1/2Sowjetunion SowjetunionSiedewasser-Druckröhrenreaktor1.38031.12.1983
Isar 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.3901993
Philippsburg 2Deutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.3361994
GrohndeDeutschland DeutschlandDruckwasserreaktor1.349
1.360
1995
1996
Chooz B1/B2Frankreich FrankreichDruckwasserreaktor1.455
1.500
30.08.1996
2003
Olkiluoto 3Finnland FinnlandDruckwasserreaktor1.60021.12.2021

Nordamerika

Der leistungsstärkste Kernreaktor Nordamerikas stand bislang immer in den Vereinigten Staaten. Seit dem ersten Kernkraftwerk, das im Jahr 1957 mit einer Leistung von 24 MW in Betrieb genommen wurde, erhöhte sich die maximale Leistung vor allem in den 1960er Jahren rasant. Seit 1985/1986 sind die beiden Blöcke des Kernkraftwerks Palo Verde die leistungsstärksten. Die Leistungsdaten der beiden Reaktorblöcke schwankten seither zwischen 1221 MW und 1335 MW.

NameLandReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
VallecitosVereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor2419.10.1957
ShippingportVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor6002.12.1957
Dresden 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor19715.04.1960
Indian Point 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor25716.09.1962
San Onofre 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor43616.07.1967
Haddam NeckVereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor56007.08.1967
Oyster CreekVereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor61923.09.1969
Dresden 2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor804
815
13.04.1970
1971
Quad Cities 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor82912.04.1972
Indian Point 2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor89726.06.1973
Zion 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor94628.06.1973
Browns Ferry 1/2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor99815.10.1973
Peach Bottom 3Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor1.07301.09.1974
Browns Ferry 1/2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor1.0651975
Salem 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor1.104
1.079
25.12.1976
1977
Sequoyah 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor1.12322.07.1980
McGuire 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor1.1801982
Grand Gulf 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenSiedewasserreaktor1.19220.10.1984
Palo Verde 1Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor1.27010.06.1985
Palo Verde 1/2Vereinigte Staaten Vereinigte StaatenDruckwasserreaktor1.221
1.243
1.335
1.314
1986
1997
2004
2006

Südamerika

Das erste Kernkraftwerk Südamerikas Atucha ging 1974 mit einer Leistung von 321 MW in Argentinien ans Netz. In den folgenden Jahren variierte seine Reaktorleistung zwischen 319 MW und 345 MW, bis es vom brasilianischen Kernkraftwerk Angra mit einer Leistung von 626 MW abgelöst wurde. Der aktuell leistungsstärkste Kernreaktor Südamerikas ist der Reaktor Angra 2. Nachdem der Reaktorblock im Jahr 2000 mit einer Leistung von 1350 MW in Betrieb genommen wurde, wurde die Leistung 2002 auf 1275 MW heruntergefahren. Die brasilianische Regierung plant zurzeit einen weiteren Reaktorblock Angra 3 mit der gleichen Leistung. Sowohl Atucha als auch Angra 2 wurden dabei von KWU gebaut, einer Firma, die ursprünglich ein Joint Venture von Siemens und AEG war, und später gänzlich von Siemens übernommen wurde.

NameLandReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
Atucha 1Argentinien ArgentinienSchwerwasser-Druckröhrenreaktor321
319
336
345
335
19.03.1974
1975
1977
1978
1979
Angra 1Brasilien BrasilienDruckwasserreaktor62601.04.1982
Angra 2Brasilien BrasilienDruckwasserreaktor1.350
1.275
21.07.2000
2002

Antarktis

Auch auf dem südlichsten Kontinent wurde in der Vergangenheit mit der Nutzung der Kernenergie experimentiert. Neben Radionuklidbatterien kam dabei auch ein Kernreaktor zur Erzeugung elektrischer Energie zum Einsatz. Der Reaktor war Teil eines Programms der US Army zur Erprobung militärischer Nutzung von Kernkraftwerken (Army Nuclear Power Program). Die Zahlen und Buchstaben im Namen stehen für „portable“ (=transportabel) „medium“ (=mittelgroß) und dass es sich um das dritte Gerät dieser Art handelte. Nach zehn Jahren mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von rund 70 % (für die damalige Zeit ein durchschnittlicher Wert, in heutigen Kernkraftwerken liegt der Kapazitätsfaktor oft über 80 oder gar über 90 %) traten Defekte auf, deren Reparatur sich als nicht ökonomisch erwiesen, sodass der Reaktor restlos abgebaut und die Teile in den USA entsorgt wurden.

NameStationReaktortypNetto-
leistung
in MW
ab
Zeitpunkt
bis
Zeitpunkt
PM-3A[2]McMurdo Stationexperimenteller Luft- und Glykol-gekühlter Reaktor mit Meerwasserentsalzung1,603.03.19621972

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. PRIS - Reactor status reports - Operational & Long-Term Shutdown - By Country. Abgerufen am 6. März 2022.
  2. https://antarcticsun.usap.gov/features/2175

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