Liste der im Nationalsozialismus verbotenen Filme

Im nationalsozialistischen Deutschland wurde jedes Filmprojekt bzw. jeder Film gleich zweimal einer Zensurprüfung unterzogen: Erstens entschied der Reichsfilmdramaturg bereits vorab, ob ein Filmentwurf, Manuskript oder Drehbuch überhaupt verfilmt werden durfte; zweitens entschied nach Fertigstellung des Films die Filmprüfstelle, ob der Film in die Kinos gelangen durfte. Unter anderem an dieser Vorprüfung dürfte es gelegen haben, dass im nationalsozialistischen Deutschland nur relativ wenige Filme entstanden, die schließlich an der Zensur scheiterten. So wurde auch nur eine Minderzahl der unten genannten Filme deshalb verboten, weil sie mit der nationalsozialistischen Ideologie im Widerspruch gestanden hätten. Häufiger kam es vor, dass Filme etwas zeigten, das durch den Verlauf der Geschichte – z. B. die deutsche Bündnispolitik oder das Kriegsgeschehen – überlebt war und beim Publikum darum zu Heiterkeit, Verwirrung oder Bedauern über die Zeitläufe geführt hätte. Allerdings wurden nicht wesentlich mehr Verbote gegen beispielsweise US-Produktionen als gegen deutsche Filme ausgesprochen.[1]

Vor 1933 fertiggestellte Filme (Auswahl)

Ab 1933 fertiggestellte Filme

Jahr des Verbots durch die Filmprüfstelle:

1933

1934

  • Der Adjutant seiner Hoheit (Martin Frič, 1933)
  • Zwei Genies (Detlef Sierck, 1934)

1935

1936

1937

  • Ein Lied geht um die Welt (Richard Oswald, 1933)
  • Lachende Erben (Max Ophüls, 1933)
  • Starke Herzen (Herbert Maisch, 1937, deutsche Uraufführung 1953 unter dem Titel „Starke Herzen im Sturm“), verboten wegen seines nach Ansicht von Goebbels zu traditionellen, bürgerlichen, nicht dem völkischen Zerrbild der „jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung“ verpflichteten Antikommunismus

1938

1939

1941

1942

1943

1944

1945

Einzelnachweise

  1. Ursula Saekel: Der US-Film in der Weimarer Republik – ein Medium der „Amerikanisierung“? Deutsche Filmwirtschaft, Kulturpolitik und mediale Globalisierung im Fokus transatlantischer Interessen. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 3-506-77174-4, S. 169.
  2. a b c d e Zensurentscheidung (Memento vom 3. September 2005 im Internet Archive) (PDF; 57 kB)

Siehe auch