Liste der Torschützenkönige der Fußball-Oberliga
Die Liste der Torschützenkönige der Oberliga führt alle Torschützenkönige der bundesdeutschen Oberligen zwischen 1945 und 1963 auf.[1] Im weiteren Teil werden die erfolgreichsten Spieler und erfolgreichsten Vereine genannt. Torschützenkönig wurde derjenige Spieler, der im Verlauf einer Oberligasaison die meisten Tore erzielte. Zwischen 1945 und 1963 war die Oberliga die höchste Spielklasse im bundesdeutschen Fußball und wurde in fünf Gruppen (Nord, West, Südwest, Süd und Berlin) ausgespielt.
Insgesamt 67 Spieler konnten in dieser Zeit den Titel des Torschützenkönigs für sich verbuchen. Erfolgreichster Spieler war Uwe Seeler, der siebenmal Torschützenkönig der Oberliga Nord wurde. Zweiterfolgreichster Spieler war Ernst-Otto Meyer, der viermal den Titel holte. Meyer und Horst Schmutzler sind die einzigen Spieler, die in zwei Oberligastaffeln beste Torschützen einer Saison wurden. Es folgen fünf Spieler mit jeweils drei Titeln. Die höchste Toreanzahl in einer Saison erreichte Werner Baßler, der in der Saison 1948/49 54 Tore für den 1. FC Kaiserslautern in der Oberliga Südwest erzielte. Zweiterfolgreichster Spieler war Hans Berndt, der in der Saison 1946/47 53 Mal für die SG Charlottenburg traf.
38-mal wurde ein Torschützenkönig mit seiner Mannschaft auch Meister der jeweiligen Oberligastaffel. Sechsmal wurde ein Torschützenkönig mit seiner Mannschaft auch deutscher Meister. Uwe Seeler ist der einzige Spieler der Oberliga-Ära, der in einer Saison sowohl Torschützenkönig als auch Fußballer des Jahres wurde (letztere Auszeichnung gab es erstmals 1960). Ferner sind Rudolf Brunnenmeier und Uwe Seeler die einzigen Spieler, die sowohl in der Oberliga als auch in der Bundesliga Torschützenkönig wurden.[2]
Rekordtorschützen
Die Rekordtorschützen der Oberligageschichte sind:[3]
- 295 Tore in 275 Spielen: Ottmar Walter
- 271 Tore in 320 Spielen: Fritz Walter
- 263 Tore in 295 Spielen: Werner Baßler
- 237 Tore in 267 Spielen: Uwe Seeler
Nach seinen eigenen Statistiken erzielte Werner Baßler bis zu 40 Oberligatore mehr – und Ottmar und Fritz Walter einige weniger – womit er Torschützenkönig der Oberliga-Ära wäre.
Beim 13:0-Sieg des 1. FC Kaiserslautern gegen die SpVgg Andernach 1947/48 erzielte Ottmar Walter acht Tore. Werner Baßler, auch Kaiserslautern, erzielte 1948/49 bei den 14:0, bzw. 16:1 Siegen gegen Eintracht Trier und SpVgg Weisenau jeweils sieben Treffer.
Liste der Torschützenkönige
- Spieler: Gelb markierte Spieler wurden zum Fußballer des Jahres in der Bundesrepublik gewählt.[4]
- Verein: Grün markierte Vereine gewannen in der jeweiligen Saison die deutsche Meisterschaft.[5] Blau markierte Vereine wurden Meister der jeweiligen Oberligastaffel.
- Tore: Die rosa markierte Zahl kennzeichnet die höchste Toranzahl, die je in der jeweiligen Staffel erzielt wurde, die dunkelrot markierte Zahl die höchste Torzahl der gesamten Oberliga.
- Schnitt: Nennt die durchschnittliche Anzahl an Toren pro Spiel. Die rosa markierte Zahl kennzeichnet den höchsten Toreschnitt, der je in der jeweiligen Staffel erzielt wurde, die dunkelrot markierte Zahl den höchsten Toreschnitt der gesamten Oberliga.[6] Der Schnitt beruht nicht auf tatsächlich gespielten Partien, sondern auf der theoretisch höchstmögliche Anzahl von Spielen in der jeweiligen Saison.
Oberliga Nord
Saison | Spieler | Verein | Tore | Schnitt |
---|---|---|---|---|
1947/48 | Adolf Vetter | VfL Osnabrück | 26 | 1,18 |
1948/49 | Adolf Vetter | VfL Osnabrück | 24 | 1,09 |
1949/50 | Adolf Vetter | VfL Osnabrück | 28 | 0,93 |
1950/51 | Herbert Wojtkowiak | Hamburger SV | 40 | 1,25 |
1951/52 | Ernst-Otto Meyer | VfL Osnabrück | 29 | 0,97 |
1952/53 | Günter Schlegel | Göttingen 05 | 26 | 0,87 |
1953/54 | Fritz Apel | Arminia Hannover | 21 | 0,70 |
Werner Heitkamp | FC St. Pauli | 21 | 0,70 | |
1954/55 | Günter Schlegel | Hamburger SV | 28 | 0,93 |
Uwe Seeler | Hamburger SV | 28 | 0,93 | |
1955/56 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 32 | 1,07 |
1956/57 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 31 | 1,03 |
1957/58 | Werner Thamm | Eintracht Braunschweig | 23 | 0,77 |
1958/59 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 29 | 0,97 |
1959/60 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 36 | 1,20 |
1960/61 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 29 | 0,97 |
1961/62 | Uwe Seeler | Hamburger SV | 28 | 0,93 |
Gerd Koll[7] | Holstein Kiel | 28 | 0,93 | |
1962/63 | Dieter Meyer | Werder Bremen | 37 | 1,23 |
Anmerkung: In der Regel bestand die Oberliga Nord aus 16 Vereinen (30 Spiele). Von 1947 bis 1949 waren es 12 Vereine (22 Spiele). In der Saison 1950/51 gehörten 17 Vereine (32 Spiele) der Oberliga Nord an.
Oberliga West
Anmerkung: In der Regel bestand die Oberliga West aus 16 Vereinen (30 Spiele). Von 1947 bis 1949 waren es 13 Vereine (24 Spiele).
Oberliga Südwest
Anmerkung: In der Regel bestand die Oberliga Südwest aus 16 Vereinen (30 Spiele). Abweichend setzte sich die Liga wie folgt zusammen: 1945/46 (Nord: 10 Vereine – 18 Spiele), 1946/47 (8 Vereine – 14 Spiele), 1947/48 und 1950/51 (14 Vereine – 26 Spiele) sowie 1948/49 (13 Vereine – 24 Spiele). Bis zur Saison 1949/50 gab es auch eine Südstaffel mit Vereinen aus Südbaden, Südwürttemberg und Hohenzollern. Über die Torschützen dieser Staffel liegen keine Daten vor.
Oberliga Süd
Anmerkungen:
- In der Regel bestand die Oberliga Süd aus 16 Vereinen (30 Spiele). Von 1946 bis 1948 bestand die Liga aus 20 Vereinen (38 Spiele), während in der Saison 1950/51 18 Vereine (34 Spiele) an der Oberliga Süd teilnahmen.
- 1960/61: diverse Statistiken sehen auch Erwin Stein als alleinigen Torschützenkönig mit 24 Treffern.
- 1961/62: diverse Statistiken sehen auch Lothar Schämer und Rudolf Brunnenmeier als gemeinsame Torschützenkönige mit jeweils 26 Treffern.
- 1962/63: diverse Statistiken sehen auch Kurt Haseneder als alleinigen Torschützenkönig mit 25 Treffern.
Stadtliga Berlin
Saison | Spieler | Verein | Tore | Schnitt |
---|---|---|---|---|
1946/47 | Hans Berndt | SG Charlottenburg | 53 | 2,41 |
1947/48 | Gerhard Graf | SG Charlottenburg | 20 | 0,91 |
1948/49 | Hermann Paul | Berliner SV 1892 | 20 | 0,91 |
1949/50 | Heinz Rogge | Union Oberschöneweide | 29 | 1,32 |
1950/51 | Paul Salisch | SC Union 06 Berlin | 29 | 1,12 |
1951/52 | Horst Schmutzler | Tennis Borussia Berlin | 25 | 0,96 |
1952/53 | Alfred Herrmann | Minerva 93 Berlin | 17 | 0,65 |
1953/54 | Hermann Paul | Berliner SV 1892 | 19 | 0,86 |
1954/55 | Werner Nocht | BFC Viktoria 1889 | 18 | 0,82 |
1955/56 | Manfred Dommasch | Hertha Zehlendorf | 18 | 0,82 |
1956/57 | Helmut Faeder | Hertha BSC | 18 | 0,82 |
1957/58 | Dieter Blümchen | BFC Viktoria 1889 | 19 | 0,86 |
1958/59 | Reinhard Knöfel | Spandauer SV | 23 | 0,70 |
1959/60 | Klaus Heuer | Berliner SV 1892 | 21 | 0,70 |
1960/61 | Helmut Faeder | Hertha BSC | 17 | 0,63 |
1961/62 | Wolfgang Seeger | Tennis Borussia Berlin | 18 | 0,67 |
Lutz Steinert | Hertha BSC | 18 | 0,67 | |
1962/63 | Hans-Joachim Altendorff | Hertha BSC | 41 | 1,52 |
Anmerkung: 1946–50, 1953–1958: 12 Vereine (22 Spiele), 1950–52: 14 Vereine (26 Spiele), 1952–53: 13 Vereine (24 Spiele), 1958–59: 12 Vereine (33 Spiele), 1959–60: 11 Vereine (30 Spiele), 1961–63: 10 Vereine (27 Spiele)
Ranglisten
Siehe auch
- Liste der Torschützenkönige der 3. Liga
- Liste der Torschützenkönige der Bundesliga
- Liste der Torschützenköniginnen der 2. Frauen-Bundesliga
- Liste der Torschützenköniginnen der Frauen-Bundesliga
- Liste der Torschützenkönige des DFB-Pokals
- Liste der Torschützenkönige der 2. Bundesliga
- Liste der Torschützenkönige der Regionalliga
- Liste der Torschützenkönige der DDR-Oberliga
Literatur
- Walter Grüber: Fußball-Torjägerstatistik Deutschland. Books on Demand, 2011, ISBN 978-3-8448-6248-5
Einzelnachweise
- ↑ Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
- ↑ Torschützenkönige. dfb.de
- ↑ Rekordtorschützen der Oberligageschichte nach RSSSF
- ↑ (West) Germany – Footballer of the Year. rsssf.com
- ↑ Deutsche Meister der Männer. dfb.de
- ↑ Wojtkowiaks tatsächliche persönliche Torquote war 1,29, da er lediglich 31 Spiele bestritt (Oberliga Nord 1951/52).
- ↑ Plausibel erscheinen nach Auswertung der Spielberichte in Sport Hamburg, Kicker und (teilweise) Hamburger Abendblatt 28 Tore. Zwei andere Quellen nennen sogar 29, die Autoren Grüne und Prüß nur 27 Tore. Absolute Gewissheit gibt es nicht, weil z. B. die Frage „Eigentor oder Stürmertor“ in der damaligen Zeit der subjektiven Bewertung des Reporters unterlag (gilt auch für zahlreiche andere Fälle).
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(c) Smalltown Boy, CC BY-SA 3.0
Ottmar Walter bei einem Benefiz-Fußballspiel in Obersülzen
Autor/Urheber: Nationaal Archief, Den Haag, Rijksfotoarchief: Fotocollectie Algemeen Nederlands Fotopersbureau (ANEFO), 1945-1989 - negatiefstroken zwart/wit, nummer toegang 2.24.01.05, bestanddeelnummer 921-3780, Lizenz: CC0
Uwe Seeler in 1968 tijdens de Europacup II-finale tussen HSV en AC Milan