Liste der Studentenverbindungen in Königsberg (Preußen)

Die Königsberger Burschenschaften am Königsberger Schlossteich (1930)
Chargierte der Damenverbindung Regiomontana und der Burschenschaft Alemannia (1930)

Diese Liste der Studentenverbindungen in Königsberg führt alle Studentenverbindungen auf, die vor ihrem Verbot in der Zeit des Nationalsozialismus an der Albertus-Universität Königsberg oder der Handelshochschule Königsberg akkreditiert waren. Um 1920 zählten die Königsberger Korporationen 758 aktive Studenten, 1230 Inaktive und 3255 Alte Herren.[1]

Burschenschaftliche Allgemeinheit

Wappen der Allgemeinen Burschenschaft
(Wilhelm Schmiedeberg, 1835)

Bereits vor den Freiheitskriegen war die Bezeichnung für die Königsberger Studentenschaft „Burschenschaft“. 1817 entstand aus einem Kreis von etwa 60 Studenten in Anlehnung an die Jenaer Urburschenschaft die Königsberger Burschenschaft. Die 1819 in Folge deren Auflösung entstandene Burschenschaftliche Allgemeinheit nannte sich wie die Studentenschaft vor 1817 erneut Burschenschaft und führte die Farben schwarz-rot-weiß. Sie war aber weder eine Korporation im heutigen Sinne noch hatte sie burschenschaftlichen Charakter. Der Name der Allgemeinheit änderte sich mehrfach. Es bildeten sich innerhalb der Allgemeinheit mehrere Kränzchen mit unterschiedlicher Ausrichtung.[2]

Die Sortierung erfolgt nach dem Gründungsdatum.

KränzchenFarbenBestandAnmerkungen
Pappenhemiaschwarz-weiß-blau1824–1841Landsmannschaft; 1838 bis 1841 Kränzchen in der Albertina; 1841 wieder ausgeschieden
Barbariaschwarz-gold1837–1839/40als „Kneipgesellschaft“ gegründet; aufgegangen in Hochhemia
Hochhemiaschwarz-rot (von unten gelesen)1838–18471845 ausgeschieden und konstituiert als selbständige Burschenschaft
Arminia Iblau-gold1839–1840/41Aufgegangen in Gothia
Gothonia (später Gothia)rot-gold (später blau-gold)1839–1843Änderung der Farben nach Fusion mit Arminia I
Nibelungiaunbekannt1839
Teutoniaunbekannt1840–1842
Borussia Ischwarz-weiß1842–1843Abspaltung von Hochhemia
Arminia IIunbekannt1843–18451844/45 ausgeschieden
Germaniaschwarz-weiß-dunkelrot (von unten gelesen)seit 18431845 ausgeschieden und konstituiert als selbständige Burschenschaft
Saxonia[A 1]grün-gold1843–1844
Borussia IIschwarz-weiß1845Abspaltung von Hochhemia

Liste der Studentenverbindungen

Die Sortierung erfolgt nach dem Gründungsdatum.

Name der VerbindungGründungFarbenWappenZirkelVerbandFechtfrageAuflösungHeutiger StatusHeute inAnmerkungen
Königsberger Burschenschaft17. November 1817
schwarz-rot-gold
Allgemeine Deutsche Burschenschaftschlagend1819erloschen1819 durch den Senat aufgelöst; Nachfolger war die Burschenschaftliche Allgemeinheit (siehe oben)
Landsmannschaft Pomesania1820
rot-blau-weiß
schlagend1823erloschenBehördlich aufgelöst; Farben auch blau-rot-weiß (Reihenfolge war nicht festgelegt)
Corps Littuania1829
grün-weiß-rot
KSCVschlagend1935Tradition wird fortgeführtHamburg (Traditionsträger)Mitglieder haben 1950 das Corps Albertina Hamburg mitgegründet.
Corps Masovia14. Juni 1830
hellblau-weiß-rot
KSCVschlagend28. Oktober 1935aktivPotsdam1950 in Kiel rekonstituiert, seit 2001 in Potsdam
Corpslandsmannschaft Normannia (ɪ)6. März 1835
schwarz-gold-blau
schlagend11. Dezember 1847erloschen
Burschenschaft Germania8. September 1843
weinrot-weiß-schwarz
DBschlagend30. Oktober 1936aktivHamburgSeit 1950 in Hamburg
Corps Litthuania1848
grün-silber-rot
KSCVschlagend1866erloschen„Silber-Litthuania“; 1866 suspendiert
Progressistische Burschenschaft Palmburgia1850
rot-weiß-gold
freischlagend1853erloschensiehe Progress (Studentenbewegung)
Corps Baltia1851
hellblau-schwarz auf weiß
KSCVschlagend6. März 1834Tradition wird fortgeführtHamburg (Traditionsträger)Mitglieder haben 1950 das Corps Albertina Hamburg mitgegründet.
Burschenschaft Gothia22. November 1854
schwarz-gold-blau (v.u.)
DBschlagend19. Mai 1936aktivGöttingenIm 2. Weltkrieg von Luftwaffenangehörigen bis 1944 rekonstituiert (siehe Fritz Ranzi#Daidalia). Seit 1949 in Göttingen.
Akademisch-Pharmazeutischer Verein[A 2]14. Dezember 1859
schwarz-weiß-gold (f.f.)
KDCfreischlagend1888erloschen1882–1883 Naturwissenschaftlich-Pharmazeutischer Verein; 1888 Umwandlung in Verbindung Marcomannia
Corps Normannia (ɪɪ)4. Juli 1873
schwarz-silber-hellblau
KSCVschlagend1889erloschen1889 suspendiert.
Akademische Sängerverbindung Askania-Curonia1874
dunkelblau-silber-dunkelblau
SVnichtschlagendTradition wird fortgeführtBonn (Traditionsträger)1948 Traditionsübernahme durch die AMV Makaria Bonn
KStV Borussia1875
schwarz-silber-grün
KVnichtschlagend1938vertagtKölnSuspendierte 1938 als letzte Königsberger Korporation. Wurde in Köln wiedergegründet. Heute inaktiv.
Corps Hansea16. Dezember 1876
rot-weiß-gold
KSCVschlagend7. Juli 1936Tradition wird fortgeführtHamburg (Traditionsträger)Mitglieder haben 1950 das Corps Albertina Hamburg mitgegründet. 2001 erlosch der Altherrenverein.
Corps Agronomia1879
schwarz-grün-gold
RSCschlagenderloschengegründet 1879 als Akademisch-landwirtschaftlicher Verein/ALV Königsberg, in den 1920er Jahren erst Akademisch-Landwirtschaftliche Verbindung Agronomia im Naumburger Deputierten-Convent, dann Corps Agronomia im RSC.
Burschenschaft Alemannia1879
blau-weiß-gold
DBschlagendaktivKiel
Landsmannschaft Marko-Natangia1879
grün-gold-grün
DLschlagendfusioniertHamburgHervorgegangen aus dem Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Verein. Seit 1953 als Landsmannschaft Hammonia-Marko Natangia in Hamburg.
Landsmannschaft Arminia1879
schwarz-gold-rot
DLschlagenderloschenVormals Burschenschaft im Allgemeinen Deutschen Burschenbund. 1927 mit der suspendierten Landsmannschaft Zollern verschmolzen.
Turnerschaft Markomannia1881
blau-gold-rot
VCschlagend1930fusioniertTübingenAls Verein für neuere Philologie gegründet. Ab 1897 Akademischer Neuphilologischer Verein mit den Farben hellblau-weiß-dunkelgrün. Ab 1901 Turnerschaft Markomannia. 1930 Fusion mit dem Corps Vandalia. 1951 Verschmelzung mit der Turnerschaft Eberhardina zu Tübingen zur Alten Turnerschaft Eberhardina-Markomannia.
Turnerschaft Franconia1881
schwarz-silber-grün
VCschlagendfusioniertHamburg1952 Fusion mit der Alten Turnerschaft Slesvigia-Niedersachsen Hamburg.
Corps Vandalia1881

blau-gold-rot

RSCschlagendfusioniertMarburg1930 mit der Turnerschaft Markomannia fusioniert.
Burschenschaft Teutonia1885
rot-weiß-violett
DBschlagendfusioniertMarburg1950 in Marburg rekonstituiert. 1953 Fusion mit der Burschenschaft Germania Greifwald zur Königsberger Burschenschaft Teutonia und Greifswalder Burschenschaft Germania vereinigt zu Marburg an der Lahn
Burschenschaft Cheruskia22. Januar 1885
schwarz-hellblau-gold
ADBschlagend1934fusioniertBonnTraditionsnachfolgerin der Hochhemia. Bis zum WS 1927/28 trug sie die Farben Schwarz-Rot-Gold. 1934 Fusion mit der Burschenschaft Neogermania Berlin. Diese gründete 1957 eine zweite Aktivitas in Bonn. 1995 fusionierte diese mit der Burschenschaft Sugambria Bonn zur Bonner Burschenschaft Germania. Gustav Stresemann war ein Ehrenmitglied.
VDSt Königsberg1885
schwarz-weiß-rot
VVDSt-KVnichtschlagendaktivMainzWiederbegründung nach dem 2. Weltkrieg als VDSt Königsberg-Mainz.
AV Tuisconia20. Juli 1897
orange-weiß-grün
CVnichtschlagendaktivLandshut1948 in Bonn wiedergegründet. 2005 vertagt. 2011 in Landshut wiedergründet.
Turnerschaft Frisia1897
violett-weiß-gold
VCschlagendaktivBraunschweigGing in der Alten Königsberger Turnerschaft Frisia Albertina im Coburger Convent zu Braunschweig auf.
Wissenschaftliche Verbindung Hohenstaufen1898
schwarz-weiß-orange
DWVnichtschlagendvertagtMarburgDer Bund hatte ein Schwesterkränzchen aus Damen. Die Kopfcouleur war eine schwarze Samtmütze. Mitglieder waren Fritz Gause, Bruno Schumacher und Paul Stettiner. 1958 in Marburg durch ehemalige Marburger Germanen als Wissenschaftliche Vereinigung Hohenstaufen Königsberg zu Marburg rekonstituiert. Mittlerweile vertagt.
Theologische Verbindung Wartburg12. November 1898

violett-weiß-schwarz

DWVnichtschlagend1935vertagtMannheimAb 1883 Korporation. Wahlspruch: Servitium Dei summa libertas!

1967 als Wartburg Königsberg zu Mannheim wiedergegründet. Heute vertagt.

Turnerschaft Cimbria1899
grün-weiß-gold
VCschlagendfusioniertSaarbrücken1956 Fusion mit der Landsmannschaft Alemannia Saarbrücken zur Cimbria-Königsberg im CC zu Saarbrücken
Turnerschaft Arminia1900
schwarz-grün auf weiß
VCschlagendfusioniertHamburgFusion mit der Alten Turnerschaft Slesvigia-Niedersachsen Hamburg
ATV Albertia-Ostmark1900
schwarz-weiß-schwarz
ATBschlagendfusioniertGöttingen1953 Fusion mit der ATV Göttingen zur ATV Albertia Göttingen.
Königsberger Wingolf1903
schwarz-weiß-gold
WBnichtschlagend11. Oktober 1935Tradition wird fortgeführtHalle (Traditionsträger)Zwei vorherige Gründungsversuche 1856 und 1883. 1926 wird die Verbindung auch an der Handelshochschule zugelassen. 2007 übernahm der Hallenser Wingolf die Tradition. Der AHV ist weiterhin eigenständig und das Band wird als Traditionsband verliehen.
VJSt Maccabaea / Makkabäa4. Februar 1904
gelb-hellblau-weiß
KJVschlagenderloschenJüdische Verbindung. Hervorgegangen aus dem akademischen zionistischen Verein Theodor Herzl. Ein Mitglied war Kurt Blumenfeld.
Akademische Ruderverbindung Alania1904
rot-weiß-rot
ARVschlagendfusioniertHamburg1958 Gründung des ARV Alania Hamburg durch den Zusammenschluss des ARV Alania Königsberg, des ARV Danzig und des ARC Hamburg.
Corps Palaio-Borussia1909
weiß-schwarz-weiß
RSCschlagend1930fusioniertBonn1930 Fusion mit der Landsmannschaft Prussia. Diese fusionierte 1953 mit der Landsmannschaft Marksburgia Bonn zur Landsmannschaft Prusso-Marksburgia Bonn. 1968 fusionierte diese wiederum mit der Landsmannschaft Salia Bonn.
Studentinnen-Verein1909VStDnichtschlagend1920erloschenKorporation und Mitglied des VStD ab 1913
Jüdische Verbindung Friburgia1912
schwarz-silber-rot
KCschlagenderloschenJüdische Verbindung.
Turnerschaft Austro-Borussia1914
weiß-schwarz-gold-weiß
VCschlagenderloschenKriegsturnerschaft, die dem Königsberger VC im Ersten Weltkrieg zur Aufrechterhaltung eines geregelten Verbindungslebens diente.
Katholischer Studentinnenverein Adalberta1916
blau-silber-hellblau
VKDStnichtschlagenderloschenDamenverbindung
Landsmannschaft Prussia9. Januar 1920
schwarz-weiß-schwarz-weiß
DLschlagend31. Mai 1936fusioniert1930 Fusion mit dem ehemaligen RSC-Corps Palaio-Borussia; bis dahin Farben schwarz-weiß-schwarz. 1953 Fusion mit der Landsmannschaft Marksburgia Bonn zur Landsmannschaft Prusso-Marksburgia Bonn. 1968 fusionierte diese wiederum mit der Landsmannschaft Salia Bonn.
Landsmannschaft Zollern1921
schwarz-gelb-silber
DLschlagend1927erloschenvor 1927 vertagt. 1927 Fusion mit der Landsmannschaft Arminia.
Deutsche Hochschul-Gilde Skuld1921DGnichtschlagenderloschenAb 1928 Deutsche Hochschul-Gilde Hermann Balk
Sängerschaft Altpreußen1921
schwarz-weiß-rot
DSfakultativ schlagend24. Juni 1936fusioniertGöttingen1962 Fusion mit der Sängerschaft Arion Leipzig zu Göttingen zur Sängerschaft Arion-Altpreußen Göttingen.
Wehrschaft Sugambria1924
grün-weiß-violett
DWschlagenderloschen
Bund Deutscher Studentinnen Regiomontana1925
grün-schwarz-silber-grün
DVAFnichtschlagend1933erloschenDamenverbindung
Akademische Freischar1926DGnichtschlagenderloschen
Wehrbund Harringa1926schlagenderloschenabstinente Verbindung.
Akademische Fliegerschaft Rossitten1926
dunkelrot-silber-schwarz
Akd. Fliegerringfreischlagend1927erloschenMitglieder beteiligen sich an der Gründung der Akademischen Fliegerschaft Preußen
Akademische Sportverbindung (Grenzmannschaft) Ostpreußen1927ATBschlagenderloschenWahlspruch: Naer Oostland willen wij rijden!
Akademische Fliegerschaft Preußen27. Mai 1927
schwarz-weiß-blau
Akd. Fliegerringfreischlagend1934erloschenMitglieder waren Carl Friedrich Goerdeler und Wolfgang von Gronau.
Akademische Verbindung Organum20. November 1925
blau-silber-schwarz
nichtschlagend1935erloschenNur für Musikstudenten
WKStV Unitas Ostland1. Dezember 1925
blau-weiß-gold (f.f.)
UVnichtschlagend1935fusioniertMünchenGegründet als KAV Ostland, 1928 Fusion mit Unitas-Ostwacht. Nach dem 2. Weltkrieg als Unitas Ostland-Monachia in München wiedergegründet. Mit den anderen Unitas-Vereinen in München zu Unitas München fusioniert.
Akademischer Frauenbund Organum18. Dezember 1925
blau-silber-schwarz (Schleife)
nichtschlagend1933erloschenDamenverbindung; Schwesterverbindung der AV Organum; 1933 Umbenennung in Musikstudentinnenbund
Radegund1927nichtschlagend1933erloschenDamenverbindung; befreundete Vereinigung des Hochland-Verbandes
KStV Tannenberg1928
schwarz-silber-schwarz
KVnichtschlagendfusioniertWürzburgEntstanden aus der Teilung des KStV Borussia. Nach dem 2. Weltkrieg in Berlin. 1970 vertagt. 1988 Fusion mit dem KStV Rheno-Frankonia.
Grenzlandverbindung Marienburg1928
schwarz-rot-hellgrün
SBnichtschlagendvertagtEssen1980 in Essen wiederbegründet. Heute vertagt.
Burschenschaft Normannia1930
blau-weiß-orange
VDBschlagend1933erloschen1933 vertagt.
Daidalia1941
blau-silber-blau
1944erloschengeheime Verbindung, von 18 zum Studium abkommandierten Luftwaffenangehörigen gegründet. 1942 in der Kameradschaft "Hermann von Salza" aufgegangen. Rekonstituierten bis 1944 die Burschenschaft Gothia.
Russisch-Jüdischer Verein[3]?erloschen
Akademischer Gesangverein?erloschenConstanz Berneker war Mitglied des AGV.

Schlagen oder nicht schlagen

„Der Zusammenschluß der vier großen schlagenden Verbände wurde im Sinne des Marburger Abkommens weiter gefördert. Nachdem der Kösener Congress die getroffenen Vereinbarungen gebilligt hatte, fand unter dem Vorsitz von Fabricius am 27. Juli 1913 eine Zusammenkunft der Vororte der Verbände in Leipzig statt. Noch im Jahr 1913 wurde in Königsberg ein „Kartell der schlagenden Verbände an der Albertina“ abgeschlossen. Dieses bestand aus den aktiven Verbindungen des SC’s, der DB und des VC’s sowie der Inaktivenvereinigung des LC’s. Der ADB wurde nicht aufgenommen. Er zeigte eine waffenstudentenfeindliche Einstellung. Nach einer in DKZtg. 30, 132 mitgeteilten Verlautbarung nannte er das Abkommen der großen Verbände als ein Mittel zur „Tyrannisierung der übrigen Studentenschaft“. Auch an anderer Stelle – so DKZtg. 30, 345 ff., 379 ff. – wurde auf dieses Verhalten hingewiesen. Der ADB fand im „Vorwärts“, dem amtlichen Blatt der SPD, einen Bundesgenossen. Dieser bezeichnete das Corpsstudententum als Pflanzschule der Reaktion. Sein Ziel sei, den Nachwuchs für eine Mandarinenkaste zu züchten (DKZtg. 30, 285).“

Siegfried Schindelmeiser[4]

Verbindungen an technischen Schulen

Baugewerkschule
Amicitia
Verotia
Wiesenbauschule
Citonia

Verbände

Ball der Studentenschaft (1850)
Verein Jüdischer Studenten

Vor 1936 waren in Königsberg folgende Korporationsverbände vertreten:

Kameradschaften an der Albertus-Universität (1936–1945)

NummerKameradschaftFührerBeteiligte Korporationen
IStammhaus Ostpreußen[5]Hermann SchulzeDt. Kulturverband Litauen
IIYorckHans ReinhardSängerverbindung Askania-Curonia
IIIHermann von SalzaHelmut MotekatBurschenschaft Gothia, siehe Fritz Ranzi#Daidalia
IVMasurenWerner LangeBurschenschaft Alemannia
VBraunau[5]Gerd SpangenmacherLandsmannschaft Arminia
Landsmannschaft Marko-Natangia
Landsmannschaft Prussia
Burschenschaft Teutonia
VIHonigfeldeWalter KoschorreckTeile vom AHV der Burschenschaft Germania (als Einzelpersonen) und des früheren Corps Agronomia
VIITannenbergKarl-Friedrich BalzerCorps Hansea
Corps Littuania
VIIIHermann BalkWalter JakobVerein Deutscher Studenten
IXPortschweitenHerzog AlbrechtHans AlsenTurnerschaft Cimbria
Turnerschaft Franconia
Turnerschaft Frisia
XLiebenbergSchwirblat
Jürgen Sielaff (gef. 1941)
Ernst Packhäuser
Corps Masovia

Erinnerung

Am 8. Februar 1964 tagten die Königsberger Korporationen mit dem Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußen in Bad Pyrmont. Am 17. September 1977 feierten sie einen Kommers in Königsbergs Patenstadt Duisburg.[6]

Galerie

Siehe auch

Liste der Königsberger Korporationen und ihrer Nachfolgeverbindungen (A. Mildahn)

Literatur

  • Hans-Georg Balder: Das Korporationsleben in Königsberg. WJK, Hilden 2010, ISBN 978-3-940891-33-4.
  • Kurt Ulrich Bertrams (Hrsg.): Als Student in Königsberg. Erinnerungen bekannter Korporierter. Hilden 2006, ISBN 3-933892-98-8.
  • Ludwig Biewer: Studentisches Leben an der Universität Königsberg von der Wende zum 19. Jahrhundert bis zum Nationalsozialismus. In: Udo Arnold (Hrsg.): Preußen als Hochschullandschaft im 19./20. Jahrhundert. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1992, S. 45–86.
  • Klaus Bürger: Die Studenten der Universität Königsberg 1817–1844, in: Udo Arnold (Hrsg.): Preußen als Hochschullandschaft im 19./20. Jahrhundert. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1992, S. 13–44.
  • Rüdiger Döhler: Die Königsberger Korporationen. Einst und Jetzt, Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung, Bd. 52 (2007), S. 160–176.
  • Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 82–86.
  • John Koch: Einhundert Jahre Königsberger Corpsstudententums. Deutsche Corpszeitung, 45. Jg. (1929), S. 376–378
  • Hans Lippold: Die Königsberger Corps Scotia (1829–1847), Borussia (1829–1847), Normannia I (1833–1847), Normannia II (1873–1889), Baltia I (1834–1840) und Pappenhemia (1824–1841). Einst und Jetzt, Bd. 13 (1968), S. 80–92.
  • Eduard Loch: Von den ältesten Königsberger Studentenvereinen vor 100 Jahren. Königsberg 1927.
  • Andreas Mildahn: „Civis Academiae Regiomontanae Sum“ – Studentische Korporationen an der Albertus-Universität Königsberg i. Pr. in lexikalischer Übersicht:[A 3]
    • A–D. Einst und Jetzt, Bd. 62 (2017), S. 299–362.
    • E–M. Einst und Jetzt, Bd. 63 (2018), S. 259–326.
    • N–Z. Einst und Jetzt, Bd. 64 (2019), S. 145–186.
  • Max Pauly: Chronik der Landsmannschaft Lithuania 1829–1888. Königsberg 1889.
  • Emil Popp: Zur Geschichte des Königsberger Studententums 1900–1945. Holzner, Würzburg 1955 (Neuausgabe: WJK, Hilden 2004, ISBN 3-933892-52-X)
  • Theodor Rappolt: Geschichte der Hochhemia, 1889.
  • Otto von Schott:[A 4] Das Königsberger Korporationsstudententum von 1918 bis 1933. Ostpreußenblatt, 4. Januar 1997; abgedruckt in Einst und Jetzt, Bd. 54 (2009), S. 235–240.
  • Siegfried Schindelmeiser: Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970–1985). Erstmals vollständige, bebilderte und kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden mit einem Anhang und zwei Registern, hg. von Rüdiger Döhler und Georg von Klitzing, München 2010, ISBN 978-3-00-028704-6
  • Götz von Selle: Geschichte der Albertus-Universität zu Königsberg in Preußen, 2., erweiterte Auflage, Würzburg 1956.
  • Matthias Stickler: Studentisches Verbindungswesen an der Universität Königsberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert – Anmerkungen zu einem wenig beachteten Thema, in: Hans-Christof Kraus, Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Historiker und Archivar im Dienste Preußens. Festschrift für Jürgen Kloosterhuis, Duncker & Humblot, Berlin 2015, S. 409–426.
  • Thomas Thamm:[A 5] Korporationsstudententum in Königsberg/Preußen 1918 bis 1945. Historia Academica (Studentengeschichtliche Vereinigung des Coburger Convents) 34, Würzburg 1995.
Commons: Studentenverbindungen in Königsberg (Preußen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Bei Saxonia kann es sich um die von Pauly S. 42 erwähnten „Spanischen Fliegen“ (grün-gelb) gehandelt haben
  2. Sein Mitglied Fritz Skowronnek, regelmäßiger Gast beim Corps Baltia, meinte: „Die Königsberger Corps haben nie das besessen, was man als Auswüchse des Corpsstudententums zu tadeln pflegt. Nur die damals noch existierenden Normannen versuchten, etwas die Feudalen zu markieren. Die übrigen Corps unterschieden sich kaum von den anderen Verbindungen, den Burschenschaften und Landsmannschaften. Es wurde allerdings heftig gekneipt und sehr scharf gefochten.“ (in: Bertrams, S. 111–113)
  3. Mildahn (1965–2015) war Angehöriger der Burschenschaft Germania Königsberg und der Alten Königsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel.
  4. Otto v. Schotts Landsmannschaften sind Cimbria Wien und Teutonia Bonn.
  5. Thamms Bünde sind KDStV Saarland, KDStV Aenania München und KDStV Moenania München.

Einzelnachweise

  1. Otto v. Schott: Das Königsberger Korporationsstudententum von 1918 bis 1933. In: Ostpreußenblatt. 4. Januar 1997.
  2. Andreas Mildahn: „Civis Academiae Regiomontanae Sum“ – Studentische Korporationen an der Albertus-Universität Königsberg i. Pr. in lexikalischer Übersicht (A–D). Einst und Jetzt, Bd. 62 (2017), S. 300f.
  3. Schemarjahu Levin: Die Bierfrage spielte eine verhängnisvolle Rolle, in: Kurt U. Bertrams: Als Student in Königsberg. Erinnerungen bekannter Korporierter. Hilden 2006, S. 177–122
  4. Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr., 5. Teil. München 1970–1985
  5. a b Altmitgliederbestand des NSDStB (Nationalsozialistischer Altherrenbund)
  6. Kommers der Königsberger Korporationen zur 25-jährigen Patenschaft Duisburg – Königsberg. Der Convent 1978

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Liste der Studentenverbindungen in Königsberg i. Pr. und ihrer Nachfolgeverbindungen