Liste der Stolpersteine in der Provinz Bergamo

(c) Christian Michelides, CC BY-SA 4.0
Stolperstein in Bergamo

Die Liste der Stolpersteine in der Provinz Bergamo enthält die Stolpersteine, die vom deutschen Künstler Gunter Demnig in der Provinz Bergamo verlegt wurden, einer Provinz in der Lombardei. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von deutschen Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers. Die italienische Übersetzung des Begriffes Stolpersteine lautet: pietre d’inciampo.

Die erste Verlegung in dieser Provinz fand am 18. Januar 2016 in Premolo statt.

Verlegte Stolpersteine

Bergamo

In der Provinzhauptstadt Bergamo wurden an sieben Adressen acht Stolpersteine verlegt.[1]

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
Stolperstein für Roberto Bruni (Bergamo).jpg
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HIER WOHNTE
ROBERTO BRUNI
GEBOREN 1914
VERHAFTET 4.3.1944
INTERNIERT BOZEN
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET FEB. 1945
Bergamo, Via Francesco Cucchi 3
Roberto Bruni wurde am 8. Oktober 1914 geboren. Seine Eltern waren Luigi Bruni und Maria Artifoni. Er hatte eine ältere Schwester, Amalia (geboren 1913), und einen jüngeren Bruder, Eugenio (geboren 1915). Die Familie war von Anbeginn antifaschistisch eingestellt, sein Vater wurde aus dem Arbeitsverhältnis bei der Gemeinde entlassen. Die beiden Brüder und einige ihrer Freunde waren Urheber einiger auffallenden Aktionen gegen das faschistische Regime – Slogans an Hauswänden, Flugblätter und eine eigens entwickelte zähflüssige braune Farbe, die sich über das Gesicht von Mussolini ergoss, auf dem Denkmal der faschistischen Revolution von Bergamo. Am 11. November 1941 wurden die beiden Bruni-Brüder verhaftet, darüber hinaus auch Popi Taino, Virgilio Caffi und Gino Antonucci. Die Widerstandskämpfer wurden zuerst in Sant'Agata in Haft gehalten, dann nach Rom gebracht, wo sie am 4. März 1942 vor Gericht gestellt wurden. Roberto Bruni wurde freigesprochen. Seinen Bruder traf er erst im August 1943 wieder. Im Mai 1944 wollten sich Roberto Bruni und sein Bruder den Partisanen in den Bergen westlich des Lago Maggiore anschließen. Im Valle Cannobina wurden sie festgenommen und erst in Luino und dann in Como interniert. Am 19. Juli 1944 kamen beide im Mailänder Gefängnis San Vittore an, am 9. Oktober wurden sie in das Durchgangslager Bozen überstellt und einen Monat später in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Roberto Bruni wurde mit der Nummer 113156 registriert, sein Bruder mit der Nummer 113157. Eugenio Bruni kam wegen Typhus in die Krankenstation. Roberto Bruni blieb im Block und verlor am 12. Februar 1945 sein Leben.

Eugenio Bruni überlebte und kehrte nach Bergamo zurück. Er wurde sozialistischer Gemeinderat und Vorsitzender des antifaschistischen Komitees der Stadt. Seinen Sohn taufte er im Gedenken an den Bruder Roberto. Dieser wurde 1999 Bürgermeister von Bergamo.[2][3]

Stolperstein für Aldo Ghezzi (Bergamo).jpg
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HIER WOHNTE
ALDO GHEZZI
GEBOREN 1923
VERHAFTET 4.2.1944
INTERNIERT FOSSOLI,
BOZEN
DEPORTIERT 1944
MAUTHAUSEN
GESTORBEN 3.6.1945
EBENSEE
Bergamo, Via Pignolo, 42
Aldo Ghezzi wurde am 21. Juli 1923 in der Via Pignolo 42 in Bergamo geboren, in welchem er auch aufwuchs. Er war der einzige Sohn des Zimmermanns Camillo Ghezzi und der Hausfrau Giulietta Guerini. Aldo Ghezzi wurde Drucker. Von seinem Vater, einem überzeugten Sozialisten, übernahm er die Leidenschaft für Politik. 1941 kam er über Tobia Piccinini mit dem Widerstandskämpfer Dante Paci in Kontakt. Er begann sich politisch weiterzubilden, war ab September 1943 selbst im Widerstand aktiv und wurde im Februar 1944 festgenommen. Ghezzi war zuerst In Sant'Agata, dann in San Vittore in Mailand inhaftiert. Schließlich wurde er nach Fossoli überstellt und in der Folge nach Bozen. Am 18. November 1944 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Er war im KZ Ebensee zur Zwangsarbeit eingeteilt, erlebte im Mai 1945 die Befreiung des Lagers durch US-Streitkräfte. Aldo Ghezzi starb an den Folgen der Entbehrungen im Alter von 21 Jahren am 3. Juni 1945. Sein Leichnam wurde am KZ-Friedhof Ebensee bestattet.[4][5]

„Blond, schmales Gesicht, beladen wie ein Maultier, müde und verschwitzt“, so wurde er von Aldo Battaggion im November 1943 beschrieben. In Bergamo trägt eine Straße den Namen des Widerstandskämpfers.[6])[7]

HIER WOHNTE
TERESA SAVIO
GEBOREN 1913
VERHAFTET 2.12.1943
INHAFTIERT
GEFÄNGNIS MÜNCHEN
ZWANGSARBEIT
HAGUENAU, EBERSBACH
GESTORBEN 27.5.1945
GÖPPINGEN
Bergamo, Parco del Quintino
Teresa Savio wurde am 16. März 1913 in Valtesse als ältestes Kind von Antonio Savio und Rosa Scarpellini geboren. Ihre jüngeren Zwillingsbrüder, Marco und Angelo, wurden 1916 geboren. Savio brach die Schule früh ab und begann zunächst in einer Strumpffabrik zu arbeiten, ab 1931 arbeitete sie als Dienstmädchen für die Familie Curti. Gemeinsam mit Lydia Curti engagiert sie sich für Häftlinge, die aus dem Gewahrsam der Faschisten und der Nationalsozialisten entkommen waren. Curti sammelte Medikamente und Essen, Teresa Savio transportierte die Hilfspakete. Am 2. Dezember 1943 wurden Teresa Savio und Lydia Curti verhaftet und am 29. Dezember vom deutschen Militärgericht wegen Beteiligung an Partisanentätigkeiten verurteilt. Lydia Curti wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, Savio zu zwei Jahren. Beide wurden zuerst in ein Münchner Zuchthaus überstellt und kamen von dort am 26. Februar 1944 nach Hagenau. Sie mussten Zwangsarbeit für die deutsche Industrie in Ebersbach leisten und wurden am 22. April 1945 von alliierten Streitkräften befreit. Teresa Savio starb nach einem Autounfall am 27. Mai 1945 im Göppinger Krankenhaus.[6][8]
Stolperstein für Ilda Sonnino (Bergamo).jpg
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HIER WOHNTE
ILDA SONNINO
GEBOREN 1904
INTERNIERT FOSSOLI
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
ERMORDET 1945
BERGEN-BELSEN
Bergamo, Via San Bernardino, 17
Ilda Sonnino wurde am 17. Juli 1904 in Genua geboren. Sie entstammte einer jüdischen Familie, die sich zu Beginn der 1920er Jahre in Bergamo ansiedelte. Ihre Eltern waren Amleto Sonnino und Bella Marianna Ortona. Sie hatte einen vier Jahre älteren Bruder, Pilade, der aus der ersten Ehe ihres Vaters stammte. Die Familie führte in der Viale Roma (heute Viale Papa Giovanni XXIII) ein Stoffgeschäft und wohnte am Borgo San Leonardo. Ilda Sonnino arbeitete als Sekretärin, blieb unverheiratet und wohnte weiterhin im elterlichen Haushalt. Ihr Bruder heiratete, zog aus und bekam eine Tochter. Ab 1938 waren alle Juden in Italien von den Italienischen Rassengesetzen betroffen, doch an Leib und Leben bedroht waren sie erst nach der de-facto-Machtübernahme der deutschen Nationalsozialisten im September 1943 in weiten Teilen des Landes. Ilda Sonnino und ihre Mutter wurden am 31. Januar 1944 in Bergamo verhaftet, waren zuerst im Gefängnis Sant’Agata eingesperrt und wurden dann in das Durchgangslager Fossoli überstellt. Am 5. April 1944 wurden beide mit dem Konvoi No. 9 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz am 10. April 1944 wurde die Mutter von Ilda Sonnino in einer Gaskammer ermordet, sie selbst wurde registriert, tätowiert und zur Zwangsarbeit eingeteilt. Ihre Häftlingsnummer war 76841. Auch Ilda Sonnino verlor im Zuge der Shoah ihr Leben, und zwar Ende Januar oder Anfang Februar 1945 im KZ Bergen-Belsen.[6][9]

Ihr Bruder wurde am 29. April 1945, kurz vor der Befreiung des Lagers, im KZ Mauthausen ermordet. Ihr Vater Amleto konnte der Verhaftung entkommen, er starb 1947 in Bergamo.[10]

Bergamo, Via Giovan Battista Moroni, 24
Pilade Sonnino wurde am 26. Juni 1900 in Livorno geboren. Er entstammte einer jüdischen Familie, die sich zu Beginn der 1920er Jahre in Bergamo ansiedelte. Seine Eltern waren Amleto Sonnino und Argìa Suggi.[11] Seine Mutter starb sehr früh und sein Vater heiratete erneut, 1904 wurde seine Halbschwester Ilda geboren. Die Familie führte in der Viale Roma (heute Viale Papa Giovanni XXIII) ein Stoffgeschäft und wohnte am Borgo San Leonardo. Pilade Sonnino heiratete 1924 die Katholikin Luigia Caspis und lebte mit ihr einige Jahre in Vercelli, wo 1925 Tochter Argìa geboren wurde. Nach der Rückkehr nach Bergamo 1927 wohnte die kleine Familie in der Via Moroni. Ab 1938 waren alle Juden in Italien von den Italienischen Rassengesetzen betroffen, doch an Leib und Leben bedroht waren sie erst nach der de-facto-Machtübernahme der deutschen Nationalsozialisten im September 1943 in weiten Teilen des Landes. Pilade Sonnino wurde am 17. August 1944 in Ponte Nossa verhaftet. Er war zuerst in Sant’Agata interniert, dann in San Vittore in Mailand, schließlich im Durchgangslager Bozen. In der Folge wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert, wo er als politischer Häftling registriert wurde. Pilade Sonnino kam am 29. April 1945 ums Leben, wenige Tage vor der Befreiung des Lagers. Er starb an den Folgen von Folter und Erschöpfung.[6][12][13]

Seine Mutter wurde im April 1944 in einer der Auschwitzer Gaskammern ermordet, seine Schwester im Februar 1945 im KZ Bergen-Belsen.[10][14] Sein Vater entkam der Verhaftung und starb 1947 in Bergamo.

Stolperstein für Bella Mariana Sonnino Ortona (Bergamo).jpg
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HIER WOHNTE
BELLA MARIANA
SONNINO ORTONA
GEBOREN 1875
INTERNIERT FOSSOLI
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 10.4.1944
Bergamo, Via San Bernardino, 17
Bella Mariana Sonnino Ortona wurde am 24. Februar 1874 in Casale Monferrato geboren. Ihre Eltern waren Consiglio Ortona und Giuditta Valenza. Sie heiratete den Witwer Amleto Sonnino, der aus der ersten Ehe einen Sohn, Pilado, mitbrachte. Die gemeinsame Tochter des Paares, Ilda, wurde 1904 in Genua geboren. Anfang der 1920er Jahre siedelte sich die Familie in Bergamo an. Sie führten in der Viale Roma (heute Viale Papa Giovanni XXIII) ein Stoffgeschäft und wohnten am Borgo San Leonardo. Der Sohn heiratete, zog aus und bekam eine Tochter. Ihre Tochter blieb unverheiratet und wohnte weiterhin im elterlichen Haushalt. Bella Marianna Sonnino Ortona und ihre Tochter wurden am 31. Januar 1944 in Bergamo verhaftet, waren zuerst im Gefängnis Sant’Agata eingesperrt und wurden dann in das Durchgangslager Fossoli überstellt. Am 5. April 1944 wurden beide mit dem Konvoi No. 9 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Bella Marianna Sonnino Ortona wurde unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz am 10. April 1944 in einer Gaskammer ermordet.[6][15]

Ihre Tochter wurde Anfang Februar 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet, ihr Sohn Ende April 1945 im KZ Mauthausen. Ihr Ehemann Amleto Sonnino konnte sich der Verhaftung entziehen, kehrte nach Bergamo zurück, wo er 1947 starb.[10]

Stolperstein für Giuseppe Stella (Bergamo).jpg
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HIER WOHNTE
GIUSEPPE STELLA
GEBOREN 1913
VERHAFTET 8.9.1943
DEPORTIERT 1943
BERLIN
ERMORDET 1.4.1944
Bergamo, Via Borgo Palazzo, 25
Giuseppe Stella wurde am 1. Juni 1913 geboren. Er wuchs auf in einer Zeit, in der Italien zur Diktatur wurde und das Land vom faschistischen Regime in permanentem Kriegszustand gehalten wurde. Ab 1933 leistete er seinen Militärdienst. Er kam in das 5. Regiment der Alpini, der italienischen Gebirgsjäger, und wurde im Abessinienkrieg eingesetzt, später bei der italienischen Intervention in Spanien. Im März 1940 heiratete er Mercede Sperani und einen Monat nach dem Eintritt Italiens in den Zweiten Weltkrieg wurde er erstmals Vater, Sohn Luigi wurde geboren. Er wurde erneut zu den Waffen gerufen. Sein Einsatzort war nunmehr Tirano im oberen Veltlin, nahe der Schweizer Grenze. Er, der in all den Jahren im Kriegsdienst nie Urlaub beantragt hatte, stellte zwischen Januar und April 1943 vier Gesuche. Seine Frau war zum zweiten Mal schwanger. Nach dem Waffenstillstand von Cassibile verweigerte Giuseppe Stella den Eid auf Mussolini. Er wurde als einer von 650.000 I.M.I. (Italienische Militärinternierte) zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Seine Tochter Annamaria, geboren nach seiner Deportation, hat er nie gesehen. Giuseppe Stella kam am 1. April 1944 in Berlin ums Leben.[6][16]
Stolperstein für Alessandro Zappata (Bergamo).jpg
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HIER ARBEITETE
ALESSANDRO
ZAPPATA
GEBOREN 1903
VERHAFTET JULI 1944
DEPORTIERT
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 22.2.1945
HERSBRUCK
Bergamo, Città Alta,
Vicolo Sant’Agata, 23
Alessandro Zappata (1903–1945)[17]

Premolo

In Premolo wurde ein Stolperstein verlegt.

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
Stolperstein für Don Antonio Seghezzi.JPGHIER WOHNTE
DON ANTONIO
SEGHEZZI
GEBOREN 1906
VERHAFTET 4.11.1943
DEPORTIERT
KAISHEIM
ERMORDET 21.5.1945
DACHAU
Premolo, Contrada Lulini
Don Antonio Seghezzi wurde am 25. August 1906 in Premolo, als zweites von zehn Kindern von Romano und Modesta Seghezzi, geboren. Sein älterer Bruder starb im Alter von acht Monaten, bereits vor seiner Geburt. Antonio wurde mit elf Jahren in das bischöfliche Seminar aufgenommen und schloss seine Studien 1928 mit einer Dissertation über die Enzyklika Quas Primas, das Königtum Christi, ab. Er wurde Presbyter und am 23. Februar 1929 zum Priester geweiht. Seghezzi stand dem Regime und den deutschen Bündnispartnern kritisch gegenüber. Er prägte den Spruch: "Resistere al male, libera nos a malo" [Dem Bösen widerstehen befreit uns von dem Bösen].[18] Er schloss sich den Partisanen an und ging nach dem Waffenstillstand von Cassibile im September 1943 in die Berge. Am 25. Oktober 1943 wollten ihn Faschisten und Nationalsozialisten verhaften, konnten aber seiner nicht habhaft werden. Nach Repressalien gegen die Katholische Aktion und gegen die Kirche von Bergamo stellte er sich am 4. November 1943. Er wurde verhaftet, in Sant'Agata in Bergamo eingesperrt und am 21. desselben Monats zu fünf Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Am 23. Dezember 1943 wurde er in das Fort San Mattia von Verona überstellt, am 31. Dezember 1943 nach Deutschland abgeschoben und in einem Münchner Gefängnis inhaftiert. Anfang Februar 1944 wurde er in das Arbeitslager Kaisheim verlegt, später nach Lessingen. Er erkrankte an Hämoptyse. Als Soldaten der US-Army das KZ Dachau befreiten, wurde er in ernstem Zustand vorgefunden. Don Antonio Seghezzi wurde in ein Feldlazarett eingeliefert, starb jedoch am 21. Mai 1945 an den Folgen der Krankheit.[19]

Ranica

In Ranica wurde ein Stolperstein verlegt.

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
HIER WURDE VERHAFTET
LUIGI BARCELLA
GEBOREN 1925
VERHAFTET 9.11.1943
DEPORTIERT 1944
MAUTHAUSEN
ERMORDET APRIL 1945
EBENSEE
Ranica,
parco Luigi Barcella
Luigi Barcella (1925–1945)[20]

Treviglio

In Treviglio wurde ein Stolperstein verlegt.

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
Stolperstein für Rachele Lea Mänas Stern (Treviglio).jpg
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IN TREVIGLIO LEBTE
RACHELE LEA
MÄNAS STERN
GEBOREN 1889
VERHAFTET DEZ. 1943
INTERNIERT FOSSOLI
DEPORTIERT 1944
AUSCHWITZ
ERMORDET
Treviglio, Piazza Manara
Rachele Lea Mänas Stern wurde am 11. September 1889 in Tarnopol, damals Österreich-Ungarn, geboren. Sie entstammte einer jüdischen Familie und lebte in Wien. Sie heiratete Simon Mänas, der ursprünglich aus Rumänien stammte. Das Paar hatte fünf Töchter, Charlotte, Stella, Karoline, Blanka und Cecilia. Die Familie entschloss sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich im Jahr 1938 zur Flucht. Ihre Tochter Stella und deren Ehemann konnten sich nach Uruguay in Sicherheit bringen. Rachele Mänas Stern und ihr Ehemann flüchteten, begleitet von den Töchtern Blanka und Cecilia, dem Schwiegersohn und dem einzigen Enkelsohn Nenry, nach Mailand. Dort lebte schon länger die älteste Tochter, Charlotte, eine anerkannte Varieté-Künstlerin. Im Oktober 1938 wurden auch in Italien antisemitische Gesetze in Kraft gesetzt, die sich insbesondere gegen ausländische Juden richteten. Ehemann und Schwiegersohn von Rachele Mänas Stern wurden in Civitella in Val di Chiana interniert, die vier Frauen blieben in Mailand. Im Dezember 1941 bekamen Blanka, ihr Ehemann und ihr Sohn ein Visum für die USA. Rachele Mänas Stern wollte ihren Ehemann nicht alleine lassen und folgte ihm an die Internierungsorte Agropoli und Polla, beide in Kampanien gelegen. Im Februar 1942 gelangte das Ehepaar nach Treviglio und bezog zunächst eine Wohnung an der Piazza Manara. Am 20. November 1943, wenige Monate nach der de-facto-Machtergreifung des NS-Regimes in Italien, wurden Rachele und ihr Ehemann verhaftet und im Gefängnis auf der Piazza Setti eingesperrt. Am 30. Januar 1944 starb Simon Mänas an den Folgen einer Gehirnblutung. Rachele Mänas Stern wurde nach Fossoli verschleppt und am 22. Februar 1944 mit Konvoi No. 8 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Nach ihrer Ankunft am 26. Februar 1944 wurde sie dort mit der Häftlingsnummer 75694 registriert. Während sie im KZ ums Überleben kämpfte, wurde am 16. Mai 1944 in Treviglio in ihrer Wohnung in der Via Calvenzano ein Verzeichnis ihrer beschlagnahmten Vermögenswerte erstellt. Rachele Mänas Stern kam laut CDEC am 16. August 1944 in Auschwitz ums Lebens.[21][22][23]

Verlegedaten

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Stolperstein in Premolo
  • 18. Januar 2016: Premolo
  • 27. Januar 2021: Bergamo (Vicolo Sant’Agata, 23)
  • 26. Januar 2022: Treviglio
  • 27. Januar 2022: Bergamo (Via Borgo Palazzo, 25; Via Francesco Cucchi, 3; Via Giovan Battista Moroni, 24; Parco del Quintino; Via Pignolo, 42; Via San Bernardino, 17)

Für das Frühjahr 2022 wurden weitere Verlegungen angekündigt:

  • In Ambivere sollen sieben Stolpersteine für die Familie Levi und einer für Vittorio Leoni verlegt werden.
  • In Ranica wird an Luigi Barcella mit einem Stolperstein gedacht.
  • In Schilpario werden Stolpersteine für Antonio, Mario und Simone Agoni verlegt.

Weblinks

Commons: Stolpersteine in Bergamo – Sammlung von Bildern
Commons: Stolpersteine in Premolo – Sammlung von Bildern
Commons: Stolpersteine in Treviglio – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. BERGAMO NEWS: Giorno della Memoria, posate sei nuove pietre d’inciampo a Bergamo, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotogalerie)
  2. Corriere della sera: Roberto Bruni morto a Dachau, zio dell’ex sindaco, 25. Januar 2022
  3. Memoria urbana: Roberto Bruni, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotografie)
  4. Gedenkstätten: Aldo Ghezzi, abgerufen am 9. Juli 2022
  5. prima Bergamo: Storia del partigiano Aldo Ghezzi morto di stenti a Mauthausen, abgerufen am 9. Juli 2022
  6. a b c d e f BergamoNews: Giorno della Memoria, posate sei nuove pietre d’inciampo a Bergamo, abgerufen am 9. Juli 2022
  7. Memoria urbana: Aldo Ghezzi, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotografie)
  8. Memoria urbana: Teresa Savio, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotografie)
  9. CDEC: Ilda Sonnino, abgerufen am 10. Juli 2022
  10. a b c Memoria urbana: La famiglia Sonnino, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einem Familienbild)
  11. Es gibt Differenzen zwischen den Quellen, CDEC nennt Bella Mariana Sonnino Ortona als seine Mutter. Mehrere andere Quellen nennen Argìa Suggi, die früh verstorben ist, als seine biologische Mutter.
  12. CDEC: Sonnino, Pilade, abgerufen am 10. Juli 2022 (hier mit Auschwitz als Deportationsziel)
  13. La famiglia Sonnino, abgerufen am 20. Juli 2022
  14. CDEC: Sonnino, Pilade, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einem Porträtfoto)
  15. CDEC: Bella Marianna, abgerufen am 10. Juli 2022
  16. Memoria urbana: Giuseppe Stella, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotografie)
  17. Memoria urbana: Alessandro Zappata, abgerufen am 27. Februar 2022 (mit einer Fotografie)
  18. Azione Cattolica di Bergamo: DON ANTONIO, testimonianze e scritti nel decennio del sacrificio di don Antonio Seghezzi, Società Editrice S. Alessandro, 21. Mai 1955, S. 108
  19. Memoria urbana: Don Antonio Seghezzi, abgerufen am 27. Februar 2022
  20. Corriere della Sera: Luigi Barcella di Ranica, le copie de L’Unità e lavori forzati per i missili V2: morto il 15 aprile 1945, abgerufen am 11. Juli 2022
  21. Corriere della Sera: Rachele Stern, arrestata a Treviglio: dal carcere di piazza Setti ad Auschwitz, abgerufen am 8. Juli 2022
  22. CDEC: Stern, Rachele Lea, abgerufen am 8. Juli 2022
  23. Memoria urbana: Rachele Lea Stern Mänas, abgerufen am 27. Februar 2022

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Stolpersteine für Rudolf Pick und Ruzena Lindtova
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Stolpersteine in Meina
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Stolperstein in Salò
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Stolperstein für Aldo Ghezzi
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Stolperstein für Alessandro Zappata
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