Liste der Stolpersteine in Meisenheim
Die Liste der Stolpersteine in Meisenheim enthält 36 Stolpersteine. Diese wurden am 23. November 2007 und 3. Oktober 2008[1] von dem Kölner Künstler Gunter Demnig in Meisenheim verlegt. Die Stolpersteine gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, die in Meisenheim ihren letzten bekannten freiwilligen Wohnsitz hatten.[2][3]
Geschichte
Juden lebten wahrscheinlich schon seit dem Mittelalter in Meisenheim. Es kam immer wieder zu Ausweisungen und Begrenzung der Anzahl von jüdischen Familien. Christliche Händler und Metzger sahen die Juden oft als unliebige Konkurrenz an, obwohl sie relativ hohe Abgaben zahlten. Nach einem Erlass im Jahr 1740 zogen bis auf vier Familien die verbannten Juden in die umliegenden Dörfer. Um 1800 fürchteten sich einige jüdische Familien vor den Raubzügen des Schinderhannes und flüchteten in die Stadt.
Im 19. Jahrhundert entstand die neuzeitliche jüdische Gemeinde in Meisenheim durch die allgemeine Liberalisierung und den damit verbundenen Zuzug vor allem aus den Dörfern des Hunsrücks. Im Jahr 1808 gab es 161 Juden, diese verminderten sich bis 1902 auf 89.
Meisenheim wurde zum Rabbinat erhoben, auch existierten eine Elementarschule, eine Synagoge, ein Friedhof und eine Mikwe.
Zu Beginn der Nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 lebten noch 38 jüdische Einwohner in 13 Familien in Meisenheim. Einigen gelang die Flucht in die USA. Es kam in der Anfangsphase zu allerlei Schikanen, wenig später folgten Enteignungen, Entrechtungen und Verhaftungen. Bei den Novemberpogromen 1938 wurden die Synagoge und Wohnungen erheblich beschädigt. Im Zuge der Wagner-Bürckel-Aktion wurden im Oktober 1940 jüdische Bewohner nach Gurs in Südfrankreich deportiert. Auf den Stolpersteinen werden auch spätere Deportationen und Ermordungen in Konzentrationslagern benannt.
Nach dem Krieg kam nur ein jüdisches Ehepaar nach Meisenheim zurück.[4][5]
Liste der Stolpersteine
Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
Galerie
Einzelnachweise
- ↑ Stolpersteinverzeichnis Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 20. Februar 2022.
- ↑ Haus der Begegnung - Stolpersteine. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ Stolpersteine Guide: Stolpersteine Guide. Abgerufen am 27. Februar 2022.
- ↑ Die Synagoge in Meisenheim (Kreis Bad Kreuznach). Abgerufen am 21. Februar 2022.
- ↑ Meisenheim/Glan (Rheinland-Pfalz). In: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinden im Deutschen Sprachraum. 2014, abgerufen am 27. Februar 2022.
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Opfer des Nationalsozialismus, Meisenheim
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1842 bis 1887 jüdische Elementarschule
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Anfang des 18. Jahrhunderts eröffnet, 1850 erweitert, etwa 150 Grabsteine; nordöstlich der Stadt im Distrikt Bauwald
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ehemaliges Judenbad im Keller des Hauses
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Ehemaliger Wohnsitz der jüdischen Familie Cahn, Opfer des Nationalsozialismus. Vor der Tür sind Stolpersteine verlegt
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Opfer des Nationalsozialismus