Liste der Stolpersteine in Köln
Die Liste der Stolpersteine in Köln führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine in Köln auf. Das Kunstprojekt wurde von Gunter Demnig am 16. Dezember 1992 anlässlich des 50. Jahrestages des Deportationsbefehls von Heinrich Himmler für „Zigeuner“ initiiert. Der erste Stolperstein, auf dem das Datum des Beginns der Deportationen und die ersten Worte des Befehls eingraviert waren, wurde an diesem Tag vor dem Historischen Rathaus der Stadt Köln verlegt. 2010 wurde dieser Stolperstein von Unbekannten herausgebrochen und entwendet. Am 21. März 2013 verlegte Gunter Demnig einen neuen Stolperstein vor dem Kölner Rathaus.
Projektgeschichte
In der Publikation Größenwahn – Kunstprojekte für Europa formulierte Demnig das theoretische Konzept der Stolpersteinverlegung. Ein 10 × 10 cm großer, mit einer gravierter Messingplakette verkleideter Betonquader erinnert auf dem Bürgersteig vor dem letzten frei gewählten Wohnort an die Verfolgten der Nationalsozialisten, die in verschiedene Konzentrationslager deportiert und dort ermordet, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Auf Initiative des Pfarrers Kurt Pick der Kölner Antoniter-Gemeinde stellte Demnig 1994 in der Kirche 230 Stolpersteine für ermordete Roma aus. Am 4. Januar 1995 verlegte Demnig damals noch ohne offizielle Genehmigung durch Behörden die ersten Stolpersteine ebenerdig in Köln. Im Juli 2000 wurden die ersten Stolpersteine mit behördlicher Genehmigung, offiziell und legal in der Aachener Straße 28 verlegt. Bis heute sind europaweit über 70.000 Stolpersteine[1], davon in Köln 2.399 (Stand: August 2020) verlegt worden.[2] Neue Stolpersteine werden dann in Auftrag gegeben, wenn Einzelne oder Gruppen, wie etwa Schulklassen oder Personen, eine kostenpflichtige Patenschaft übernehmen. Die Bronzeplaketten werden durch den Berliner Bildhauer Michael Friedrichs-Friedlaender individuell angefertigt.
Die Kölner Stolpersteine sind in einer Datenbank vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln erfasst. Die letzte Verlegung von Stolpersteinen in Köln fand am 17. März 2022 statt[3].
Karte mit allen Koordinaten des gesamten Stadtgebiets: OSM | WikiMap
Die Liste der Stolpersteine in Köln wurde wegen ihrer Größe in die einzelnen Stadtteile aufgeteilt.
Stadtbezirk Innenstadt |
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Altstadt-Nord • Altstadt-Süd • Neustadt-Nord • Neustadt-Süd • Deutz |
Stadtbezirk Rodenkirchen |
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Bayenthal • Marienburg • Rodenkirchen • Sürth • Weiß • Zollstock ohne Stolpersteine: Raderberg, Raderthal, Rondorf, Hahnwald, Godorf, Immendorf und Meschenich |
Stadtbezirk Lindenthal |
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Klettenberg • Sülz • Lindenthal • Braunsfeld • Müngersdorf •Junkersdorf ohne Stolpersteine: Weiden, Lövenich und Widdersdorf |
Stadtbezirk Ehrenfeld |
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Ehrenfeld • Neuehrenfeld • Bickendorf ohne Stolpersteine: Vogelsang, Bocklemünd/Mengenich, Ossendorf und Widdersdorf |
Stadtbezirk Nippes |
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Nippes • Mauenheim • Riehl • Weidenpesch • Longerich • Bilderstöckchen ohne Stolpersteine: Niehl |
Stadtbezirk Chorweiler |
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Fühlingen ohne Stolpersteine: Merkenich, Seeberg, Heimersdorf, Lindweiler, Pesch, Esch/Auweiler, Volkhoven/Weiler, Chorweiler, Blumenberg, Roggendorf/Thenhoven und Worringen |
Stadtbezirk Porz |
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Poll • Porz • Zündorf ohne Stolpersteine: Westhoven, Ensen, Gremberghoven, Eil, Urbach, Elsdorf, Grengel, Wahnheide, Wahn, Lind, Libur, Langel und Finkenberg |
Stadtbezirk Kalk |
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Kalk • Höhenberg • Merheim • Brück • Humboldt/Gremberg • Rath/Heumar ohne Stolpersteine: Vingst, Ostheim und Neubrück |
Stadtbezirk Mülheim |
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Mülheim • Buchforst • Dellbrück • Dünnwald • Holweide ohne Stolpersteine: Buchheim, Höhenhaus, Stammheim und Flittard |
Quelle
- Stolpersteine. Erinnerungsmale für die Opfer des Nationalsozialismus. NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Weblinks
- Häftlingsdatenbank KZ Auschwitz (z. Zt. noch unvollständig)
- Totenbuch KZ Sachsenhausen
- Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich
- NS-Dokumentationszentrum Köln: Stolpersteine in Köln
- Digital Monument to the Jewish Community in the Netherlands
- Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer der Gedenkstätte Yad Vashem
- Gedenkbuch der Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
- Gunter Demnigs Webseite zum Stolperstein-Projekt
- Bilddatenbank von Porträts und Passfotos von Menschen, die von der Kaserne Dossin in Mechelen nach Auschwitz deportiert wurden
- Opferdatenbank des Ghettos Theresienstadt
- Namen von aus Frankreich deportierten Juden sowie in Lagern in Frankreich verstorbenen oder in Frankreich exekutierten Juden
- Verstorbenenbuch KZ Groß-Rosen
Literatur
- Martin Rüther: Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945. Emons-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-89705-407-8, S. 960.
- Kirsten-Serup Bilfeldt: Stolpersteine. Vergessene Namen, verwehte Spuren. Wegweiser zu Kölner Schicksalen in der NS-Zeit. 2. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2004, ISBN 3-462-03535-5, S. 160.
- Britta Bopf: „Arisierung“ in Köln. Die wirtschaftliche Existenzvernichtung der Juden 1933–1945. 2. Auflage. Emons-Verlag, Köln 2004, ISBN 3-89705-311-X, S. 430.
- NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (Hrsg.): Stolpersteine. Gunter Demnig und sein Projekt. Emons, Köln 2007, ISBN 978-3-89705-546-9.
Einzelnachweise
- ↑ Erinnerung an NS-Opfer: Künstler Gunter Demnig verlegt 70.000. „Stolperstein“. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. November 2018]).
- ↑ Stolpersteine. Erinnerungsmale für die Opfer des Nationalsozialismus – Was sind "Stolpersteine" ? NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, abgerufen am 10. Oktober 2020.
- ↑ ksta.de vom 17. März 2022: Künstler verlegt neuen Stolperstein in Köln-Ehrenfeld
Auf dieser Seite verwendete Medien
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Verlegung eines Stolpersteins durch Günter Demnig vor dem Historischen Rathaus von Köln zur Erinnerung an den Befehl Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942, die sogenannten „Zigeuner“ aus dem Deutschen Reich in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zu deportieren.
Autor/Urheber: Nicola, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Verlegung des Stolpersteins für Albert Richter in Köln-Ehrenfeld, Sömmeringstr. 70, Gunter Demnig
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Verlegung eines Stolpersteins durch Günter Demnig vor dem Historischen Rathaus von Köln zur Erinnerung an den Befehl Heinrich Himmlers vom 16. Dezember 1942, die sogenannten „Zigeuner“ aus dem Deutschen Reich in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz zu deportieren.
Autor/Urheber: Horsch, Willy, Lizenz: CC BY 3.0
Köln, Stolperstein, 1992 verlegt vor dem Historischen Rathaus, „Auf Befehl des Reichsführers SS vom 16.12.42 – Tgb. Nr. I 2652/42 Ad./RF/V. – sind Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen. Dieser Personenkreis wird im nachstehenden kurz als ‚zigeunerische Personen‘ bezeichnet. Die Einweisung erfolgt ohne Rücksicht auf den Mischlingsgrad familienweise in das Konzentrationslager (Zigeunerlager) Auschwitz.“, kleinere Schrift 15-zeilig; Foto 2008, entwendet 2010, ersetzt 2013 (größere Schrift 14-zeilig)
Autor/Urheber: Superbass, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Stolpersteinverlegung in der Lothringer Straße 1, Köln Neustadt-Süd am 19.03.2019. Die Steine beziehen sich auf die Familie Salomon, die an der Adresse gewohnt hat und vor den Nazis aus Deutschland floh.