Liste der Stolpersteine in Insel Hiddensee

Die Liste der Stolpersteine in Insel Hiddensee enthält die Stolpersteine in der Gemeinde Insel Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

BildNameStandortVerlege­datumLeben
Hiddensee asv2022-08 img24 Vitte Stolperstein Arnheim.jpgClara ArnheimVitte, Norderende 174Lage10. Aug. 2011Die Malerin Clara Arnheim (1865–1942) war Mitglied im Hiddensoer Künstlerinnenbund. Sie verbrachte den Sommer regelmäßig auf der Insel im Haus der Bäckerfamilie Schwartz auf dem Norderende. Nach 1933 erhielt sie als Jüdin Berufsverbot. Dank der Hilfe der Bäckersfamilie wurde sie danach mit dem Nötigsten versorgt. Sie wurde im Juli 1942 von Berlin aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort wenige Wochen später.
Das Haus wurde jahrzehntelang weiterhin als Bäckerei genutzt, heute befindet sich darin ein Café.
Hiddensee asv2022-08 img22 Vitte Stolperstein Lehmann.jpgHenni LehmannVitte, Wiesenweg 2Lage14. Juli 2008Henni Lehmann (1862–1937) war Malerin und Begründerin des Hiddensoer Künstlerinnenbundes. Seit 1907 verbrachte sie den Sommer auf Hiddensee und engagierte sich in der lokalen Politik. Als Jüdin von den nationalsozialistischen Machthabern verfolgt, wählte sie 1937 den Freitod. Ihr ehemaliges Wohnhaus im Wiesenweg wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zeitweise als Rathaus genutzt und wird nun als Henni-Lehmann-Haus für öffentliche Veranstaltungen und als Bibliothek genutzt.
Hiddensee asv2022-08 img16 Vitte Stolperstein Loewenthal.jpgKäthe LoewenthalVitte, Süderende 130Lage10. Aug. 2011Käthe Löwenthal (1878–1942) war eine Malerin jüdischer Herkunft und ebenfalls im Hiddensoer Künstlerinnenbund tätig. Ihre Schwester, Susanne, hatte 1912 ein Fischerhaus in Vitte erworben, wo sich bis 1935 die Familie im Sommer traf. 1942 wurde Käthe Löwenthal deportiert und in einem Lager im besetzten Polen ermordet.
Hiddensee asv2022-08 img18 Vitte Stolperstein Reichwein.jpgAdolf ReichweinVitte, Süderende 103Lage24. Aug. 2010Adolf Reichwein (1898–1944) war ein Reformpädagoge und Politiker. Er wurde als Mitglied des Kreisauer Kreises im Jahr 1944 hingerichtet. In Hiddensee besaßen seine Frau und er ein Sommerhaus (das sogenannte Hexenhaus am Süderende in Vitte, eins der ältesten Häuser der Insel), das seit 1990 wieder im Familienbesitz ist.
Hiddensee asv2022-08 img17 Vitte Stolperstein Ritscher.jpgSusanne RitscherVitte, Süderende 130Lage10. Aug. 2011Susanne Ritscher (1886–1975) war wie ihre Schwester Käthe Löwenthal Malerin. 1912 erwarb sie ein Fischerhaus am Süderende von Vitte. Nach ihrer Heirat 1915 betrieb sie die Malerei nur noch als Hobby.[1] Nach der Scheidung von ihrem nichtjüdischen Ehemann[2] verlor sie ihren geschützten Status. Vom Dorfpolizisten in ihrem Wohnort Schöneiche bei Berlin rechtzeitig vor der drohenden Deportation gewarnt, konnte sie entkommen und überlebte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in verschiedenen Verstecken.[3] 1975 starb sie in München.
Hiddensee asv2022-08 img19 Vitte Stolperstein Wolfthorn.jpgJulie WolfthornVitte, Süderende 73Lage10. Aug. 2011Julie Wolfthorn (1864–1944) war eine Malerin und Grafikerin, die vor allem durch ihre Porträts bekannt wurde. Als Jüdin wurde sie nach 1933 verfolgt und 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie zwei Jahre später starb.

Weblinks

Commons: Stolpersteine in Insel Hiddensee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Malerin Käthe Loewenthal und ihre Schwestern, abgerufen am 8. Oktober 2013
  2. VIII. Kurzlebensläufe. kaetheloewenthal.de, Die Biographie der Malerin Käthe Loewenthal – ein deutsch-jüdisches/jüdisch-deutsches Schicksal; abgerufen am 8. Oktober 2013
  3. VII. Käthe Loewenthal und Susanne Ritscher: Ermordung und Überleben im „Dritten Reich“. kaetheloewenthal.de, Die Biographie der Malerin Käthe Loewenthal – ein deutsch-jüdisches/jüdisch-deutsches Schicksal; abgerufen am 8. Oktober 2013

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Stolperstein Clara Arnheim auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stolperstein Adolf Reichwein auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stolperstein Henni Lehmann geb. Straßmann auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stolperstein Julie Wolfthorn auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stolperstein Susanne Ritscher geb. Loewenthal auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Stolperstein Käthe Loewenthal auf der Insel Hiddensee, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland