Liste der Stolpersteine in Berlin-Köpenick

Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Köpenick enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Köpenick im Bezirk Treptow-Köpenick, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle erfasst insgesamt 25 Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

BildNameAdresse und Koordinate (Erioll world.svg)VerlegedatumLeben
Stolperstein Alt-Köpenick 18 (Köpen) Bruno Bernstein.jpgBruno BernsteinAlt-Köpenick 18Welt-Icon7. Juni 2005Bruno Bernstein wurde am 22. August 1879 in Neidenburg geboren. Er studierte Zahnmedizin in Berlin und arbeitete ab Beginn des 20. Jahrhunderts als Zahnarzt. 1909 wurde er zum Stellvertreter des Vorstandes der „Synagogengemeinde Cöpenick“ gewählt. Auf Grundlage der Nürnberger Gesetze war er gezwungen, seine Praxis aufzugeben und sein Mandat in der Preußischen Zahnarztkammer niederzulegen. Er musste aus Köpenick wegziehen und durfte nur als „Zahnbehandler nur für Juden“ tätig sein.[1] Er wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert, wo er als verschollen gilt.[2]
Stolperstein Alt-Köpenick 18 (Köpen) Rosa Bernstein.jpgRosa BernsteinAlt-Köpenick 18Welt-Icon7. Juni 2005Rosa Bernstein wurde am 8. Dezember 1879 in Berlin als Rosa Stein geboren. Sie wurde am 17. März 1943 zunächst nach Theresienstadt deportiert, am 18. Mai 1944 wurde sie weiter nach Auschwitz verschleppt. Dort gilt sie als verschollen.[3]
Stolperstein.Köpenick.Alt-Köpenick 34.Emilie Cohn.5528.jpgEmilie CohnAlt-Köpenick 346. Juni 2013
Stolperstein Wendenschloßstr 172 (Köpen) Clara Ehrmann.jpgClara EhrmannWendenschloßstraße 172
(ehem. Wendenschloßstraße 62)
Welt-Icon27. Apr. 2012[4]
Stolperstein Salvador-Allende-Str 43 (Köpen) Georg Eppenstein.jpgGeorg EppensteinSalvador-Allende-Straße 43
(ehem. Achenbachstraße 83)
Welt-Icon21. Juni 2004Georg Eppenstein wurde 1867 geboren. Seit 1928 betrieb der promovierte Chemiker an dieser Adresse die Ruilos Knoblauch Verwertung GmbH und wohnte hier mit seiner Frau und seiner Tochter. Obwohl er konfessionslos war, wurden er und seine Familie bereits im Frühjahr 1933 antisemitisch beschimpft. Während der Köpenicker Blutwoche wurde Georg Eppenstein am 21. Juni 1933 von zwei SA-Leuten aus seiner Wohnung geholt und noch vor dem Haus misshandelt. Anschließend wurde er in das Lokal Demuth verschleppt und weiter misshandelt,[5] bevor er in das Amtsgerichtsgefängnis Köpenick gesperrt wurde. Als er von dort entlassen wurde, konnte er aufgrund der erlittenen Verletzungen weder sehen noch hören.[6] Am 3. August 1933 erlag er in der Charité seinen Verletzungen.[7] Dies war der erste Stolperstein im Bezirk Treptow-Köpenick. Der Stolperstein wurde bei Bauarbeiten beschädigt und am 23. März 2010 durch einen neuen ersetzt.[8]
Stolperstein.Köpenick.Essenplatz 9.Paul von Essen.1432.jpgPaul von EssenEssenplatz 92. Dez. 2013Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein Friedrichshagener Str 38 (Köpen) Julius Fromm.jpgJulius FrommFriedrichshagener Straße 38–39Welt-Icon18. Okt. 2014Julius Fromm wurde 4. März 1883 als Israel Fromm in Konin geboren.[9] Er emigrierte, nach dem Zwangsverkauf seines Unternehmens 1938, mit seiner Familie nach London, wo er am 12. Mai 1945, wenige Tage nach dem Kriegsende in Europa, verstarb.[10]
Stolperstein Hirschgartenstr 2 Lydia Gusyk.JPGLydia GusykHirschgartenstraße 2Welt-Icon27. Apr. 2012
Stolperstein Hirschgartenstr 2 Max Gusyk.JPGMax GusykHirschgartenstraße 2Welt-Icon27. Apr. 2012
Stolperstein.Köpenick.Schmausstraße 2.Erich Janitzky.1462.jpgErich JanitzkySchmausstraße 22. Dez. 2013Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein Heidekrugstr 67 Götz Kilian.JPGGötz KilianHeidekrugstraße 67Welt-Icon7. Juli 2008Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein.Köpenick.Mahlsdorfer Straße 94.Heinrich Kohn.5482.jpgHeinrich KohnMahlsdorfer Straße 946. Juni 2013
Stolperstein.Köpenick.Mahlsdorfer Straße 94.Ruth Kohn.5479.jpgRuth KohnMahlsdorfer Straße 946. Juni 2013
Stolperstein.Köpenick.Mahlsdorfer Straße 94.Vera Kohn.5476.jpgVera KohnMahlsdorfer Straße 946. Juni 2013
Stolperstein Grüne Trift 32A (Köpen) Bruno Lüdke.JPGBruno LüdkeGrüne Trift 32AWelt-Icon28. Aug. 2021
Stolperstein Janitzkystr 37 Franz Mirauer.JPGFranz MirauerJanitzkystraße 37Welt-Icon26. März 2010
Stolperstein Janitzkystr 37 Gertrud Mirauer.JPGGertrud MirauerJanitzkystraße 37Welt-Icon26. März 2010
Stolperstein Janitzkystr 37 Tana Mirauer.JPGTana MirauerJanitzkystraße 37Welt-Icon26. März 2010
Stolperstein.Köpenick.Pohlestraße 12.Paul Pohle.1298.jpgPaul PohlePohlestraße 122. Dez. 2013Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein.Köpenick.Schmausstraße 2.Anton Schmaus.1458.jpgAnton SchmausSchmausstraße 22. Dez. 2013Das SPD-Mitglied Anton Schmaus ist eines der Opfer der Köpenicker Blutwoche. Bei der Stürmung des Hauses der Familie Schmaus durch ein SA-Rollkommando erschoss der 22-jährige Anton Schmaus in Notwehr drei SA-Männer. Später stellte er sich selbst der Polizei. Während der Überführung ins Polizeipräsidium schossen ihn SA-Leute an. An diesen Verletzungen verstarb Anton Schmaus am 16. Januar 1934.[11]
Stolperstein.Köpenick.Schmausstraße 2.Johann Schmaus.1455.jpgJohann SchmausSchmausstraße 22. Dez. 2013Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein.Köpenick.Stellingdamm 36.Johannes Stelling.1408.jpgJohannes StellingStellingdamm 362. Dez. 2013Opfer der Köpenicker Blutwoche
Stolperstein.Köpenick.Ostendorfstraße 19.Werner Sylten.4216.jpgWerner SyltenOstendorfstraße 19Dez. 2006
Stolperstein Mandrellaplatz 1 Berta Zernick.JPGBerta ZernickMandrellaplatz 1Welt-Icon26. März 2010
Stolperstein Mandrellaplatz 1 Friedrich Zernick.JPGFriedrich ZernickMandrellaplatz 1Welt-Icon26. März 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stolpersteine in Berlin Treptow-Köpenick. (PDF; 6,7 MB) eine Dokumentation über 30 Orte des Gedenkens mitten unter uns. Bund der Antifaschisten Treptow e. V. und Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köpenick e. V., Juli 2008, S. 55–57, abgerufen am 2. Februar 2013.
  2. A–F. In: Bundesarchiv (Hrsg.): Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. 2., wesentlich erweiterte Auflage. Band 4. Bundesarchiv, Koblenz 2006, ISBN 3-89192-137-3 (online Bernstein, Bruno [abgerufen am 9. Februar 2013]).
  3. A–F. In: Bundesarchiv (Hrsg.): Gedenkbuch. Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945. 2., wesentlich erweiterte Auflage. Band 4. Bundesarchiv, Koblenz 2006, ISBN 3-89192-137-3 (online Bernstein, Rosa [abgerufen am 9. Februar 2013]).
  4. Verlegung von Stolpersteinen am Freitag, 27. 04. 2012 ab 9 Uhr. (Nicht mehr online verfügbar.) Die Linke Treptow-Köpenick, 27. April 2012, archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 9. Februar 2013.
  5. Stolpersteine in Berlin Treptow-Köpenick. (PDF; 6,7 MB) eine Dokumentation über 30 Orte des Gedenkens mitten unter uns. Bund der Antifaschisten Treptow e. V. und Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Köpenick e. V., Juli 2008, S. 51–54, abgerufen am 2. Februar 2013.
  6. Georg Eppenstein (1867–1933). (Nicht mehr online verfügbar.) In: berlin.de. Kulturprojekte Berlin GmbH, archiviert vom Original am 13. September 2014; abgerufen am 8. März 2013.
  7. Dr. Georg Eppenstein. In: bda-koepenick.de. Bund der Antifaschisten Köpenick e. V., abgerufen am 8. März 2013.
  8. 12 neue Stolpersteine am 26. März 2010. (Nicht mehr online verfügbar.) Die Linke Treptow-Köpenick, 16. März 2012, archiviert vom Original am 28. Januar 2017; abgerufen am 9. Februar 2013.
  9. Fromms zieht der Edelmann beim Mädel an, auf spiegel.de, abgerufen am 15. September 2022
  10. Gedenken an Julius Fromm Ein Stolperstein für den Erfinder des Kondoms in: Berliner Zeitung am 17. Oktober 2014
  11. Ralf Drescher: Stolpersteine für Nazigegner – SPD erinnert an Opfer der Köpenicker Blutwoche. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Berliner Woche. Berliner Wochenblatt Verlag GmbH, 5. Dezember 2013, archiviert vom Original am 15. Januar 2014; abgerufen am 9. Dezember 2013.

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Stolperstein für Johann Schmaus, Schmausstraße 2, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Götz Kilian vor der Adresse Heidekrugstraße 67.
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Stolperstein für Berta Zernick vor der Adresse Mandrellaplatz 1.
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Stolperstein für Gertrud Mirauer vor der Adresse Janitzkystraße 37.
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Stolperstein für Johannes Stelling, Stellingdamm 36, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Anton Schmaus, Schmausstraße 2, Berlin-Köpenick
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Stolperstein, Clara Ehrmann, Wendenschloßstraße 172, Berlin-Köpenick, Deutschland
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Stolperstein für Werner Sylten, Ostendorfstraße 19, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Heinrich Kohn, Mahlsdorfer Straße 94, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Erich Janitzky, Schmausstraße 2, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Paul Pohle, Pohlestraße 12, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Friedrich Zernick vor der Adresse Mandrellaplatz 1.
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Stolperstein für Max Gusyk vor der Adresse Hirschgartenstraße 2.
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Stolperstein, Julius Fromm, Friedrichshagener Straße 38, Berlin-Köpenick, Deutschland
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Stolperstein für Paul von Essen, Essenplatz 9, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Emilie Cohn, Alt-Köpenick 34, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Ruth Kohn, Mahlsdorfer Straße 94, Berlin-Köpenick
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Stolperstein für Franz Mirauer vor der Adresse Janitzkystraße 37.
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Stolperstein für Lydia Gusyk vor der Adresse Hirschgartenstraße 2.
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Stolperstein für Vera Kohn, Mahlsdorfer Straße 94, Berlin-Köpenick