Liste der Stolpersteine in Attendorn

In der Liste der Stolpersteine in Attendorn werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig bisher in Attendorn verlegt worden sind.

Verlegte Stolpersteine

AdresseNameInschriftVerlege­datumBildAnmerkung
Am Gerbergraben
Ecke Bleichergasse
(Standort)

Gemälde „Bleichergasse“, rechts das ehemalige Wohnhaus mit Metzgerei der jüdischen Familie Guthmann
Lothar GuthmannHier wohnte
Lothar Guthmann
Jg. 1898
deportiert 1942
Izbica
ermordet
1. Sep. 2008geboren am 28. Juni 1898 in Attendorn[1]
Helene TaitelHier wohnte
Helene Hildegard
Taitel
geb. Guthmann
Jg. 1895
deportiert
ermordet im
Ghetto Dombrowa
1. Sep. 2008geboren am 8. August 1895 in Attendorn[2]
Kölner Straße 40
(Standort)

Ehemalige Villa der Familie Albert Ursell, Attendorn, Kölner Straße 40

Ehemalige Villa der Familie Julius Ursell, Attendorn, Waldenburger Weg 11

Gebäudeteil der ehemaligen Blechwarenfabrik und Verzinkerei A.A. Ursell, Attendorn, Kölner Straße 75
Else UrsellHier wohnte
Else Ursell
geb. Hentschel
Jg. 1890
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 28.101942 in
Auschwitz
15. Nov. 2006geboren am 13. April 1890 in Golmbach[3]
Günther UrsellHier wohnte
Günther Ursell
Jg. 1921
deportiert
ermordet 1941 in
Auschwitz
15. Nov. 2006geboren am 10. April 1921 in Attendorn[4]
Jakob Herbert UrsellHier wohnte
Jakob Herbert
Ursell
Jg. 1926
deportiert
ermordet 8.4.1942 in
Majdanek
15. Nov. 2006geboren am 7. März 1926 in Attendorn[5]
Martha UrsellHier wohnte
Martha Ursell
geb. Kahn
Jg. 1878
deportiert 1942
Trawniki
 ???
15. Nov. 2006geboren am 10. August 1888 in Eschwege[6]
Niederste Straße 5
(Standort)

Ehemaliges Kaufhaus Karl Ursell, Attendorn, Niederste Straße 5
Karl UrsellHier wohnte
Karl Ursell
Jg. 1877
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 30.10.1942
15. Nov. 2006geboren am 19. Mai 1877 in Attendorn[7]
Hella UrsellHier wohnte
Hella Ursell
Jg. 1919
deportiert 1941
Minsk
ermordet 1943
15. Nov. 2006geboren am 3. März 1919 in Attendorn[8]
Paula UrsellHier wohnte
Paula Ursell
geb. Neuwahl
Jg. 1880
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 15.5.1944 in
Auschwitz
15. Nov. 2006geboren am 26. November 1880 in Gelsenkirchen[9]
Wasserstraße 1
(Standort)

Ehemaliges Kaufhaus Lenneberg, Attendorn, Wasserstraße 1

Ehemalige Villa Hermann Stern, Attendorn, Ostwall 93
Hermann SternHier wohnte
Hermann Stern
Jg. 1874
deportiert
Richtung Osten
ermordet in
Minsk
15. Nov. 2006geboren am 20. Februar 1874 in Siegen[10]
Emilie SternHier wohnte
Emilie Stern
geb. Lenneberg
Jg. 1881
deportiert
Richtung Osten
ermordet in
Minsk
15. Nov. 2006geboren am 24. September 1881 in Attendorn[11]
Emil SternHier wohnte
Emil Stern
Jg. 1877
vor Deportation
Flucht in den Tod
25.7.1942
15. Nov. 2006geboren am 18. September 1877 in Siegen[12]
Betty SternHier wohnte
Betty Stern
Jg. 1890
vor Deportation
Flucht in den Tod
25.7.1942
tot 29.7.1942 im
Gefängnis
15. Nov. 2006geboren am 6. Januar 1890 in Siegen[13]
Erna FalkHier wohnte
Erna Falk
geb. Cohn
Jg. 1904
deportiert 1944
ermordet in
Auschwitz
15. Nov. 2006geboren am 30. September 1904 in Attendorn[14]

Weblinks

Commons: Stolpersteine in Attendorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Guthmann, Lothar Josef. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  2. Teytel, Helene. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  3. Kaufmann, Else. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  4. Ursell, Günter. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  5. Ursell, Herbert. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  6. Ursell, Martha. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  7. Ursell, Karl. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  8. Ursell, Hella. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  9. Ursell, Paula. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  10. Stern, Hermann. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  11. Stern, Emilie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  12. Stern, Emil. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  13. Stern, Betty. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
  14. Falk, Erna Irma Emma. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Attendorn, Stolperstein Paula Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für Paula Ursell geb. Neuwahl (26.11.1880–15.05.1944). Paula Ursell betrieb zusammen mit ihrem Ehemann Karl Ursell ein Textilwarengeschäft in Attendorn (heute Café Harnischmacher). Karl Ursell, Paula Ursell und Tochter Hella Ingeborg Ursell wurden Opfer des Nazi-Terrors (weitere Text-Info unter Stolperstein Karl Ursell).
1925 Attendorn Bleichergasse.png
Ausschnitt aus dem Gemälde „Bleichergasse“ von Walter Koch-Isphording, ca. 1925. Repro: Brigitte Puth. Es zeigt rechts das ehemalige Wohnhaus mit Metzgerei der jüdischen Familie Guthmann.
Attendorn, Stolperstein Karl Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für den Kaufmann Karl Ursell (19.05.1877–30.10.1942). Karl Ursell leitete zusammen mit seiner Frau Paula das Textilwarengeschäft Karl Ursell. Er war von 1919 bis 1930 Stadtverordneter, von 1903 bis 1933 Kassierer und Schriftführer bei der Attendorner Freiwilligen Feuerwehr und seit Gründung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft von 1919 bis 1933 ihr ehrenamtlicher Geschäftsführer. Karl und Paula Ursell hatten drei Kinder, die beiden älteren Hans und Ruth konnten dem Naziterror entkommen und über England in die USA emigrieren. Sein Geschäft musste Karl Ursell verkaufen und zog mit Paula und der jüngsten Tochter Hella am 14. Juli 1934 nach Wuppertal-Elberfeld. Karl und Paula Ursell wurden dort am 21. Juli 1942 von der Gestapo abgeholt und ins KZ Theresienstadt deportiert, wo Karl am 30. Oktober 1942 auf Grund von Schlägen auf den Kopf verstarb. Paula Ursell wurde am 15. Mai 1944 ins KZ Auschwitz evakuiert und dort ermordet. Hella Ursell wurde von der Gestapo am 10. November 1941 ab Düsseldorf nach Minsk deportiert, wo sie 1943 im Ghetto ermordet wurde.
Attendorn, Stolperstein Hella Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für Hella Ingeborg Ursell (*03.03.1919). Ihre Eltern Karl und Paula Ursell betrieben ein Textilwarengeschäft in Attendorn (heute Café Harnischmacher). Hella Ursell wurde von der Gestapo am 10. November 1941 ab Düsseldorf nach Minsk deportiert, wo sie 1943 im Ghetto ermordet wurde (weitere Text-Info unter Stolperstein Karl Ursell).
Attendorn, Stolperstein Hermann Stern.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Hermann Stern (*20.02.1874). Hermann Stern war Inhaber des Kaufhauses Lenneberg. Zeitweise war er während des Naziterrors bis zum 28. November 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 13. Januar 1939 heiratete Hermann in zweiter Ehe Emilie geb. Lenneberg (*24.09.1881). Deren im Jahr 1928 verstorbene Schwester Henriette (Henny) war die erste Frau von Hermann Stern. Beide erhofften sich durch die Heirat eine bessere Möglichkeit zur Ausreise aus Nazi-Deutschland. Sie mussten wie alle Juden ab 1941 den Judenstern tragen, ihr Haus auf Druck der Partei aufgeben und zwangsweise im alten Böheimersche Haus wohnen. Die Eheleute Stern versuchten im Februar 1942 ins Ausland zu gelangen, zogen nach Wuppertal-Elberfeld, nahmen dort noch an einem Englischkurs teil, erhielten aber im Juli 1942 die Aufforderung sich zwecks Deportation nach dem Osten zu melden. Sie wurden dann am 21. Juli 1942 ab Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka evakuiert und dort ermordet.
Attendorn, Stolperstein Jakob Herbert Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Jakob Josef Herbert Ursell (07.03.1926–04.08.1942). Seine Eltern waren der Fabrikant Albert Ursell und Else Ursell geb. Hentschel. Als der Vater 1928 verstarb, wohnte Herbert mit seinem Bruder Günther und der Mutter zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße. Bruder Günther verließ schon 1937 Attendorn in Richtung Frankfurt. Als das Leben für Else und Herbert Ursell in Attendorn immer unerträglicher wurde, hielten sie sich in der Folgezeit in Köln und München bei Bekannten auf. Um eine letzte Ausreisemöglichkeit zu nutzen, heiratete seine verwitwete Mutter in München am 26. Juni 1940 den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann. Die beabsichtigte Ausreise zerschlug sich aber. Seine Mutter und der Stiefvater wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Ghetto wohnten und als Zwangsarbeiter beim Straßenbau gesehen worden sein sollen. Beide kamen am 28. Oktober 1942 ins KZ Auschwitz und wurden dort ermordet. Herbert Ursell wurde am 03. April 1942 aus München nach Osten evakuiert (Ghetto Piaski) und am 04. August 1942 im KZ Majdanek ermordet.
Attendorn, Stolperstein Martha Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Martha Ursell geb. Kahn (*10.08.1878). Martha war seit 1913 mit dem Fabrikant Julius Ursell verheiratet. Sie bekamen drei Kinder und wohnten zunächst am heutigen Südwall, bevor sie 1925 in ihr neu erbautes Haus am Waldenburger Weg (Villa Zion) zogen. Die drei Kinder konnten mit einem Kindertransport nach England dem Naziterror entkommen. Julius Ursell starb überraschend früh am 22. Februar 1936 auf einer Geschäftsreise in Brüssel. Dort hatte er versucht die Firma A.A. Ursell zu verkaufen. Seine Urne wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beigesetzt. Martha Ursell, nun Gesellschafterin der Firma, entschloss sich nach dem Novemberpogrom 1938 zur Auswanderung und verkaufte ihre Villa. Sie wohnte in Wuppertal-Elberfeld und in Berlin bei ihrer Schwester. Durch den Kriegsausbruch wurde die Auswanderung jedoch unmöglich. In Berlin wurde sie zur Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb zur Herstellung von Ketten und Panzern zwangsverpflichtet. Am 28. März 1942 dann von der Gestapo verhaftet und in das Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.
Attendorn, Kölner Straße 75.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Muhr & Söhne Gmbh & Co. KG, Metallverpackungen in Attendorn, Kölner Straße 75 (Foto) und in Attendorn-Kraghammer, Werksstraße 3. Gegründet 1934 in Bruchwalze.
1930er Attendorn, Kaufhaus Karl Ursell.jpg
Autor/Urheber: Unbekannter Fotograf, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Niederste Straße 5. Ehemaliges Kaufhaus Karl Ursell.
Attendorn, Stolperstein Guthmann.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Bleichergasse. Stolperstein für Lothar Josef Guthmann (*28.06.1898). Lothar Guthmann wurde als letztes Kind der Familie Albert und Karolina Guthmann geboren. Er besuchte die kath. Volksschule in Attendorn und erlernte dann wie sein Vater und Großvater das Metzgerhandwerk. Vorübergehend zur Fortbildung in Hagen arbeitete er in Attendorn als Metzger. Am 23. Dezember 1928 heiratete er Rosa Friedmann (*05.11.1895) in Höchheim (Franken) und sie wohnen dort im Hause von Rosas Mutter Berta. In Höchheim arbeitete Lothar auch als Metzger. Das Ehepaar blieb kinderlos. Am 10. November 1938 wurde Lothar Guthmann im KZ Buchenwald inhaftiert. Warum und wie lange ist nicht bekannt. Am 25. April 1942 wurden Lothar und Rosa Guthmann und die gesamte Familie Friedmann ab Würzburg nach Krasnystaw in Ostpolen deportiert. Dort oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet.
Attendorn, Stolperstein Emilie Stern.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Emilie Stern geb. Lenneberg (*24.09.1881). Verheiratet war Emilie Stern seit dem 13. Januar 1939 mit dem Kaufmann Hermann Stern (*20.02.1874). Ihre im Jahr 1928 verstorbene Schwester Henriette (Henny) war die erste Frau von Hermann Stern. Beide erhofften sich durch die Heirat eine bessere Möglichkeit zur Ausreise aus Nazi-Deutschland. Sie mussten wie alle Juden ab 1941 den Judenstern tragen, ihr Haus auf Druck der Partei aufgeben und wurden zwangsweise in das alte Böheimersche Haus eingewiesen. Die Eheleute Stern versuchten im Februar 1942 ins Ausland zu gelangen, zogen nach Wuppertal-Elberfeld, nahmen dort noch an einem Englischkurs teil, erhielten aber im Juli 1942 die Aufforderung sich zwecks Deportation nach dem Osten zu melden. Sie wurden dann am 21. Juli 1942 ab Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka evakuiert und dort ermordet.
Attendorn, Stolperstein Betty Stern.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Betty Stern (06.01.1890–29.07.1942). Während des Ersten Weltkriegs war Betty Stern als Mitglied des vaterländischen Frauenvereins als Hilfsschwester tätig (Rote Kreuz Medaille 3. Klasse). Sie und ihr Bruder Emil wohnten im eigenen Haus am Hindenburgwall (heute Südwall). Sie waren die letzten verbliebenen Juden in Attendorn und mussten nach der Reichspogromnacht 1938 ihr Haus veräußern und bis zu ihrem Freitod 1942 zur Miete im alten Böheimerschen Haus wohnen. Am 27. Juli 1942 sollten Emil und Betty Stern in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Bevor sie abgeholt wurden, nahmen sie ein stark wirkendes Schlafmittel ein. Das Gift war ihnen von einem befreundeten Attendorner Apotheker verschafft worden. Emil Stern wurde am Tag des Abtransports tot in seinem Bett aufgefunden, seine Schwester bewusstlos. Sie wurde im bewusstlosen Zustand ins Dortmunder Gestapogefängnis Steinwache eingeliefert. Dort soll sie zwei Tage später am 29. Juli 1942 verstorben sein. Emil Stern wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beerdigt (letzte Beerdigung eines jüdischen Mitbürgers auf dem Friedhof).
Attendorn, Stolperstein Emil Stern.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für den Kaufmann Emil Stern (18.09.1877–25.07.1942). Emil Stern absolvierte eine kaufmännische Lehre und arbeitete im Familienbetrieb (Kaufhaus Raphael Lenneberg) in Attendorn mit. Am 15. August 1914 wurde ihm Prokura für die Firma R. Lenneberg erteilt. Er nahm am Ersten Weltkrieg von 1917 bis Ende 1918 teil (Eisernes Kreuz). Emil Stern und seine Schwester Betty wohnten im eigenen Haus am Hindenburgwall (heute Südwall). Sie waren die letzten verbliebenen Juden in Attendorn und mussten nach der Reichspogromnacht 1938 ihr Haus veräußern und bis zu ihrem Freitod 1942 zur Miete im alten Böheimerschen Haus wohnen. Am 27. Juli 1942 sollten Emil und Betty Stern in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Bevor sie abgeholt wurden, nahmen sie ein stark wirkendes Schlafmittel ein. Das Gift war ihnen von einem befreundeten Attendorner Apotheker verschafft worden. Emil Stern wurde am Tag des Abtransports tot in seinem Bett aufgefunden, seine Schwester bewusstlos. Sie wurde im bewusstlosen Zustand ins Dortmunder Gestapogefängnis Steinwache eingeliefert. Dort soll sie zwei Tage später am 29. Juli 1942 verstorben sein. Emil Stern wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beerdigt (letzte Beerdigung eines jüdischen Mitbürgers auf dem Friedhof).
Attendorn, Stolperstein Falk.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Erna Irene Falk geb. Cohn (*30.09.1904). Erna Cohn besuchte nach der Volksschule und dem Lyceum in Attendorn die Frauenfachschule in Olpe und bestand 1925 die Prüfung als Kindergärtnerin. Im Mai 1935 zog sie mit ihrer Mutter nach Münster. Dort lernte Erna Cohn ihren künftigen Mann kennen. Sie heiratete am 24. Januar 1938 den Kaufmann Richard Falk aus Beckum. Am 12. Dezember 1938 wird die Tochter Reha (Rahel) Mathel in Münster geboren. Die junge Familie erhielt 1939 die Erlaubnis nach England auszuwandern. Richard Falk wanderte nach England aus und starb dort 1962. Erna Falk folgte ihrem Mann nicht nach England, sondern blieb mit ihrer kleinen Tochter bei ihrer an Krebs erkrankten Mutter. Nach deren Tod im Jahr 1941 hatte sie keine Möglichkeit mehr, Deutschland zu verlassen. Sie kam mit ihrer Tochter nach Hopsten (Kreis Borken) in ein sog. Judenhaus und wurde von dort ebenso wie ihre Schwester, zuerst in das Ghetto Theresienstadt und dann nach Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurden.
Attendorn, Wasserstraße 1.JPG
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY 3.0
Denkmalgeschütztes Kaufhaus in Attendorn, Wasserstraße 1; heute Drogeriemarkt. Erbaut 1911 als Kaufhaus Raphael Lenneberg. Erstes Kaufhaus in Attendorn mit Fahrstühlen zu allen Etagen. Werbung 1928: „Das führende Kaufhaus des Sauerlandes“. Der jüdische Inhaber Hermann Stern wurde von den Nazis 1942 ermordet.
Attendorn, Kölner Straße 40.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Villa in Attendorn, Kölner Straße 40. Ehemalige Villa der Familie Albert Ursell. Der jüdische Unternehmer war bis zu seinem Tod im Jahr 1928 Inhaber der Blechwarenfabrik und Verzinkerei A.A. Ursell. Seine Ehefrau Else Kaufmann (2. Ehe) und die zwei Söhne Günther und Jakob Herbert Ursell wurden von den Nazis 1941/42 in den östlichen Vernichtungslagern ermordet.
Attendorn, Stolperstein Taitel.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Bleichergasse. Stolperstein für Helene Hildegard Taitel (Teytel) geb. Guthmann (*08.08.1895). Sie war die Schwester von Lothar Josef Guthmann und ihre Eltern betrieben eine Metzgerei in Attendorn. Nach dem Besuch der Mädchenschule am Neuen Markt arbeitete sie danach vermutlich in der elterlichen Metzgerei. Am 29. September 1923 heiratete sie Abraham Adolf Teytel, der aus Polen eingewandert war. Das Ehepaar zog nach Herne und drei Kinder wurden geboren. Der älteste Sohn Wolf-Werner konnte 1939 nach Australien auswandern. Seine Eltern und die beiden jüngeren Geschwister wurden 1938 nach Polen (Zbaszyn) abgeschoben und später entweder in Dombrawa oder Auschwitz ermordet.
Attendorn, Waldenburger Weg 11.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Villa Waldenburger Weg 11 in Attendorn. Das Wohnhaus der jüdischen Familie Julius Ursell wurde im Jahr 1925 erbaut und im Volksmund „Villa Zion“ genannt.
Attendorn, Stolperstein Else Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Else Ursell geb. Hentschel (13.04.1890–28.10.1942). Else heiratete am 24. März 1920 den Fabrikant Albert Ursell. Als ihr Mann 1928 starb war sie Gesellschafterin der Firma A.A. Ursell. Nach der Arisierung der Firma lebte Else Ursell mit ihrem Sohn Herbert zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße, der ältere Sohn Günther war 1937 schon nach Frankfurt gezogen. Nach der Zerstörung ihres Besitzes während des Pogroms 1938 entschloss sich Else Ursell zur Auswanderung. Wegen des erheblichen Vermögens und Grundbesitzes stand sie mit der Dominikanischen Republik in Verhandlung wegen des Aufbaus einer Blechwarenfabrik in Mittelamerika. Durch den Kriegsausbruch kam es dann aber nicht mehr zur Durchführung dieser Pläne. Sie lebte in der Folgezeit in Köln und München bei Bekannten. Um eine letzte Ausreisemöglichkeit zu nutzen, heiratete sie am 26. Juni 1940 in München den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann. Die beabsichtigte Ausreise zerschlug sich aber erneut. Beide wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und danach im KZ Auschwitz ermordet. Elses Sohn Günther wurde im Osten (Riga) ermordet und sein Bruder Herbert im KZ Majdanek.
Attendorn, Ostwall 93 (1).jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Villa Ostwall 93 in Attendorn.
Attendorn, Stolperstein Günther Ursell.jpg
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Günther Ursell (10.04.1921–25.11.1941). Seine Eltern waren der Fabrikant Albert Ursell und Else Ursell geb. Hentschel. Als der Vater 1928 verstarb, wohnte Günther mit seinem Bruder Herbert und der Mutter zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße. 1937 verließ Günther Ursell Attendorn in Richtung Frankfurt. Nachdem seine verwitwete Mutter in München 1940 den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann geheiratet hatte, zog auch Günther nach München. Laut Gedenkbuch wurde Günther Ursell von der Gestapo am 20. November 1941 ab München nach Osten (Riga) deportiert und ist am 25. November 1941 in Kowno (Kaven) Fort IX verstorben. – Die Vorfahren der Familie Ursell lebten bereits im 18. Jahrhundert in Attendorn.