Liste der Stolpersteine in Attendorn
In der Liste der Stolpersteine in Attendorn werden die vorhandenen Gedenksteine aufgeführt, die im Rahmen des Projektes Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig bisher in Attendorn verlegt worden sind.
Verlegte Stolpersteine
Adresse | Name | Inschrift | Verlegedatum | Bild | Anmerkung |
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Am Gerbergraben Ecke Bleichergasse (Standort) | Lothar Guthmann | Hier wohnte Lothar Guthmann Jg. 1898 deportiert 1942 Izbica ermordet | 1. Sep. 2008 | geboren am 28. Juni 1898 in Attendorn[1] | |
Helene Taitel | Hier wohnte Helene Hildegard Taitel geb. Guthmann Jg. 1895 deportiert ermordet im Ghetto Dombrowa | 1. Sep. 2008 | geboren am 8. August 1895 in Attendorn[2] | ||
Kölner Straße 40 (Standort) | Else Ursell | Hier wohnte Else Ursell geb. Hentschel Jg. 1890 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet 28.101942 in Auschwitz | 15. Nov. 2006 | geboren am 13. April 1890 in Golmbach[3] | |
Günther Ursell | Hier wohnte Günther Ursell Jg. 1921 deportiert ermordet 1941 in Auschwitz | 15. Nov. 2006 | geboren am 10. April 1921 in Attendorn[4] | ||
Jakob Herbert Ursell | Hier wohnte Jakob Herbert Ursell Jg. 1926 deportiert ermordet 8.4.1942 in Majdanek | 15. Nov. 2006 | geboren am 7. März 1926 in Attendorn[5] | ||
Martha Ursell | Hier wohnte Martha Ursell geb. Kahn Jg. 1878 deportiert 1942 Trawniki ??? | 15. Nov. 2006 | geboren am 10. August 1888 in Eschwege[6] | ||
Niederste Straße 5 (Standort) | Karl Ursell | Hier wohnte Karl Ursell Jg. 1877 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet 30.10.1942 | 15. Nov. 2006 | geboren am 19. Mai 1877 in Attendorn[7] | |
Hella Ursell | Hier wohnte Hella Ursell Jg. 1919 deportiert 1941 Minsk ermordet 1943 | 15. Nov. 2006 | geboren am 3. März 1919 in Attendorn[8] | ||
Paula Ursell | Hier wohnte Paula Ursell geb. Neuwahl Jg. 1880 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet 15.5.1944 in Auschwitz | 15. Nov. 2006 | geboren am 26. November 1880 in Gelsenkirchen[9] | ||
Wasserstraße 1 (Standort) | Hermann Stern | Hier wohnte Hermann Stern Jg. 1874 deportiert Richtung Osten ermordet in Minsk | 15. Nov. 2006 | geboren am 20. Februar 1874 in Siegen[10] | |
Emilie Stern | Hier wohnte Emilie Stern geb. Lenneberg Jg. 1881 deportiert Richtung Osten ermordet in Minsk | 15. Nov. 2006 | geboren am 24. September 1881 in Attendorn[11] | ||
Emil Stern | Hier wohnte Emil Stern Jg. 1877 vor Deportation Flucht in den Tod 25.7.1942 | 15. Nov. 2006 | geboren am 18. September 1877 in Siegen[12] | ||
Betty Stern | Hier wohnte Betty Stern Jg. 1890 vor Deportation Flucht in den Tod 25.7.1942 tot 29.7.1942 im Gefängnis | 15. Nov. 2006 | geboren am 6. Januar 1890 in Siegen[13] | ||
Erna Falk | Hier wohnte Erna Falk geb. Cohn Jg. 1904 deportiert 1944 ermordet in Auschwitz | 15. Nov. 2006 | geboren am 30. September 1904 in Attendorn[14] |
Weblinks
- Jüdisch in Attendorn
- stolpersteine.eu – Projektseite des Künstlers Gunter Demnig
Einzelnachweise
- ↑ Guthmann, Lothar Josef. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Teytel, Helene. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Kaufmann, Else. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Günter. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Herbert. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Martha. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Karl. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Hella. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Ursell, Paula. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Stern, Hermann. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Stern, Emilie. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Stern, Emil. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Stern, Betty. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
- ↑ Falk, Erna Irma Emma. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Bundesarchiv, abgerufen am 12. August 2016.
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Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für Paula Ursell geb. Neuwahl (26.11.1880–15.05.1944). Paula Ursell betrieb zusammen mit ihrem Ehemann Karl Ursell ein Textilwarengeschäft in Attendorn (heute Café Harnischmacher). Karl Ursell, Paula Ursell und Tochter Hella Ingeborg Ursell wurden Opfer des Nazi-Terrors (weitere Text-Info unter Stolperstein Karl Ursell).
Ausschnitt aus dem Gemälde „Bleichergasse“ von Walter Koch-Isphording, ca. 1925. Repro: Brigitte Puth. Es zeigt rechts das ehemalige Wohnhaus mit Metzgerei der jüdischen Familie Guthmann.
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Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für den Kaufmann Karl Ursell (19.05.1877–30.10.1942). Karl Ursell leitete zusammen mit seiner Frau Paula das Textilwarengeschäft Karl Ursell. Er war von 1919 bis 1930 Stadtverordneter, von 1903 bis 1933 Kassierer und Schriftführer bei der Attendorner Freiwilligen Feuerwehr und seit Gründung der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft von 1919 bis 1933 ihr ehrenamtlicher Geschäftsführer. Karl und Paula Ursell hatten drei Kinder, die beiden älteren Hans und Ruth konnten dem Naziterror entkommen und über England in die USA emigrieren. Sein Geschäft musste Karl Ursell verkaufen und zog mit Paula und der jüngsten Tochter Hella am 14. Juli 1934 nach Wuppertal-Elberfeld. Karl und Paula Ursell wurden dort am 21. Juli 1942 von der Gestapo abgeholt und ins KZ Theresienstadt deportiert, wo Karl am 30. Oktober 1942 auf Grund von Schlägen auf den Kopf verstarb. Paula Ursell wurde am 15. Mai 1944 ins KZ Auschwitz evakuiert und dort ermordet. Hella Ursell wurde von der Gestapo am 10. November 1941 ab Düsseldorf nach Minsk deportiert, wo sie 1943 im Ghetto ermordet wurde.
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Attendorn, Niederste Straße 5. Stolperstein für Hella Ingeborg Ursell (*03.03.1919). Ihre Eltern Karl und Paula Ursell betrieben ein Textilwarengeschäft in Attendorn (heute Café Harnischmacher). Hella Ursell wurde von der Gestapo am 10. November 1941 ab Düsseldorf nach Minsk deportiert, wo sie 1943 im Ghetto ermordet wurde (weitere Text-Info unter Stolperstein Karl Ursell).
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Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Hermann Stern (*20.02.1874). Hermann Stern war Inhaber des Kaufhauses Lenneberg. Zeitweise war er während des Naziterrors bis zum 28. November 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 13. Januar 1939 heiratete Hermann in zweiter Ehe Emilie geb. Lenneberg (*24.09.1881). Deren im Jahr 1928 verstorbene Schwester Henriette (Henny) war die erste Frau von Hermann Stern. Beide erhofften sich durch die Heirat eine bessere Möglichkeit zur Ausreise aus Nazi-Deutschland. Sie mussten wie alle Juden ab 1941 den Judenstern tragen, ihr Haus auf Druck der Partei aufgeben und zwangsweise im alten Böheimersche Haus wohnen. Die Eheleute Stern versuchten im Februar 1942 ins Ausland zu gelangen, zogen nach Wuppertal-Elberfeld, nahmen dort noch an einem Englischkurs teil, erhielten aber im Juli 1942 die Aufforderung sich zwecks Deportation nach dem Osten zu melden. Sie wurden dann am 21. Juli 1942 ab Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka evakuiert und dort ermordet.
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Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Jakob Josef Herbert Ursell (07.03.1926–04.08.1942). Seine Eltern waren der Fabrikant Albert Ursell und Else Ursell geb. Hentschel. Als der Vater 1928 verstarb, wohnte Herbert mit seinem Bruder Günther und der Mutter zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße. Bruder Günther verließ schon 1937 Attendorn in Richtung Frankfurt. Als das Leben für Else und Herbert Ursell in Attendorn immer unerträglicher wurde, hielten sie sich in der Folgezeit in Köln und München bei Bekannten auf. Um eine letzte Ausreisemöglichkeit zu nutzen, heiratete seine verwitwete Mutter in München am 26. Juni 1940 den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann. Die beabsichtigte Ausreise zerschlug sich aber. Seine Mutter und der Stiefvater wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Ghetto wohnten und als Zwangsarbeiter beim Straßenbau gesehen worden sein sollen. Beide kamen am 28. Oktober 1942 ins KZ Auschwitz und wurden dort ermordet. Herbert Ursell wurde am 03. April 1942 aus München nach Osten evakuiert (Ghetto Piaski) und am 04. August 1942 im KZ Majdanek ermordet.
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Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Martha Ursell geb. Kahn (*10.08.1878). Martha war seit 1913 mit dem Fabrikant Julius Ursell verheiratet. Sie bekamen drei Kinder und wohnten zunächst am heutigen Südwall, bevor sie 1925 in ihr neu erbautes Haus am Waldenburger Weg (Villa Zion) zogen. Die drei Kinder konnten mit einem Kindertransport nach England dem Naziterror entkommen. Julius Ursell starb überraschend früh am 22. Februar 1936 auf einer Geschäftsreise in Brüssel. Dort hatte er versucht die Firma A.A. Ursell zu verkaufen. Seine Urne wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beigesetzt. Martha Ursell, nun Gesellschafterin der Firma, entschloss sich nach dem Novemberpogrom 1938 zur Auswanderung und verkaufte ihre Villa. Sie wohnte in Wuppertal-Elberfeld und in Berlin bei ihrer Schwester. Durch den Kriegsausbruch wurde die Auswanderung jedoch unmöglich. In Berlin wurde sie zur Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb zur Herstellung von Ketten und Panzern zwangsverpflichtet. Am 28. März 1942 dann von der Gestapo verhaftet und in das Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.
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Muhr & Söhne Gmbh & Co. KG, Metallverpackungen in Attendorn, Kölner Straße 75 (Foto) und in Attendorn-Kraghammer, Werksstraße 3. Gegründet 1934 in Bruchwalze.
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Attendorn, Niederste Straße 5. Ehemaliges Kaufhaus Karl Ursell.
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Attendorn, Bleichergasse. Stolperstein für Lothar Josef Guthmann (*28.06.1898). Lothar Guthmann wurde als letztes Kind der Familie Albert und Karolina Guthmann geboren. Er besuchte die kath. Volksschule in Attendorn und erlernte dann wie sein Vater und Großvater das Metzgerhandwerk. Vorübergehend zur Fortbildung in Hagen arbeitete er in Attendorn als Metzger. Am 23. Dezember 1928 heiratete er Rosa Friedmann (*05.11.1895) in Höchheim (Franken) und sie wohnen dort im Hause von Rosas Mutter Berta. In Höchheim arbeitete Lothar auch als Metzger. Das Ehepaar blieb kinderlos. Am 10. November 1938 wurde Lothar Guthmann im KZ Buchenwald inhaftiert. Warum und wie lange ist nicht bekannt. Am 25. April 1942 wurden Lothar und Rosa Guthmann und die gesamte Familie Friedmann ab Würzburg nach Krasnystaw in Ostpolen deportiert. Dort oder im Vernichtungslager Sobibor ermordet.
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Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Emilie Stern geb. Lenneberg (*24.09.1881). Verheiratet war Emilie Stern seit dem 13. Januar 1939 mit dem Kaufmann Hermann Stern (*20.02.1874). Ihre im Jahr 1928 verstorbene Schwester Henriette (Henny) war die erste Frau von Hermann Stern. Beide erhofften sich durch die Heirat eine bessere Möglichkeit zur Ausreise aus Nazi-Deutschland. Sie mussten wie alle Juden ab 1941 den Judenstern tragen, ihr Haus auf Druck der Partei aufgeben und wurden zwangsweise in das alte Böheimersche Haus eingewiesen. Die Eheleute Stern versuchten im Februar 1942 ins Ausland zu gelangen, zogen nach Wuppertal-Elberfeld, nahmen dort noch an einem Englischkurs teil, erhielten aber im Juli 1942 die Aufforderung sich zwecks Deportation nach dem Osten zu melden. Sie wurden dann am 21. Juli 1942 ab Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert und am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka evakuiert und dort ermordet.
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Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Betty Stern (06.01.1890–29.07.1942). Während des Ersten Weltkriegs war Betty Stern als Mitglied des vaterländischen Frauenvereins als Hilfsschwester tätig (Rote Kreuz Medaille 3. Klasse). Sie und ihr Bruder Emil wohnten im eigenen Haus am Hindenburgwall (heute Südwall). Sie waren die letzten verbliebenen Juden in Attendorn und mussten nach der Reichspogromnacht 1938 ihr Haus veräußern und bis zu ihrem Freitod 1942 zur Miete im alten Böheimerschen Haus wohnen. Am 27. Juli 1942 sollten Emil und Betty Stern in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Bevor sie abgeholt wurden, nahmen sie ein stark wirkendes Schlafmittel ein. Das Gift war ihnen von einem befreundeten Attendorner Apotheker verschafft worden. Emil Stern wurde am Tag des Abtransports tot in seinem Bett aufgefunden, seine Schwester bewusstlos. Sie wurde im bewusstlosen Zustand ins Dortmunder Gestapogefängnis Steinwache eingeliefert. Dort soll sie zwei Tage später am 29. Juli 1942 verstorben sein. Emil Stern wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beerdigt (letzte Beerdigung eines jüdischen Mitbürgers auf dem Friedhof).
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Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für den Kaufmann Emil Stern (18.09.1877–25.07.1942). Emil Stern absolvierte eine kaufmännische Lehre und arbeitete im Familienbetrieb (Kaufhaus Raphael Lenneberg) in Attendorn mit. Am 15. August 1914 wurde ihm Prokura für die Firma R. Lenneberg erteilt. Er nahm am Ersten Weltkrieg von 1917 bis Ende 1918 teil (Eisernes Kreuz). Emil Stern und seine Schwester Betty wohnten im eigenen Haus am Hindenburgwall (heute Südwall). Sie waren die letzten verbliebenen Juden in Attendorn und mussten nach der Reichspogromnacht 1938 ihr Haus veräußern und bis zu ihrem Freitod 1942 zur Miete im alten Böheimerschen Haus wohnen. Am 27. Juli 1942 sollten Emil und Betty Stern in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Bevor sie abgeholt wurden, nahmen sie ein stark wirkendes Schlafmittel ein. Das Gift war ihnen von einem befreundeten Attendorner Apotheker verschafft worden. Emil Stern wurde am Tag des Abtransports tot in seinem Bett aufgefunden, seine Schwester bewusstlos. Sie wurde im bewusstlosen Zustand ins Dortmunder Gestapogefängnis Steinwache eingeliefert. Dort soll sie zwei Tage später am 29. Juli 1942 verstorben sein. Emil Stern wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn beerdigt (letzte Beerdigung eines jüdischen Mitbürgers auf dem Friedhof).
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Attendorn, Wasserstraße 1. Stolperstein für Erna Irene Falk geb. Cohn (*30.09.1904). Erna Cohn besuchte nach der Volksschule und dem Lyceum in Attendorn die Frauenfachschule in Olpe und bestand 1925 die Prüfung als Kindergärtnerin. Im Mai 1935 zog sie mit ihrer Mutter nach Münster. Dort lernte Erna Cohn ihren künftigen Mann kennen. Sie heiratete am 24. Januar 1938 den Kaufmann Richard Falk aus Beckum. Am 12. Dezember 1938 wird die Tochter Reha (Rahel) Mathel in Münster geboren. Die junge Familie erhielt 1939 die Erlaubnis nach England auszuwandern. Richard Falk wanderte nach England aus und starb dort 1962. Erna Falk folgte ihrem Mann nicht nach England, sondern blieb mit ihrer kleinen Tochter bei ihrer an Krebs erkrankten Mutter. Nach deren Tod im Jahr 1941 hatte sie keine Möglichkeit mehr, Deutschland zu verlassen. Sie kam mit ihrer Tochter nach Hopsten (Kreis Borken) in ein sog. Judenhaus und wurde von dort ebenso wie ihre Schwester, zuerst in das Ghetto Theresienstadt und dann nach Auschwitz verschleppt, wo sie ermordet wurden.
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Denkmalgeschütztes Kaufhaus in Attendorn, Wasserstraße 1; heute Drogeriemarkt. Erbaut 1911 als Kaufhaus Raphael Lenneberg. Erstes Kaufhaus in Attendorn mit Fahrstühlen zu allen Etagen. Werbung 1928: „Das führende Kaufhaus des Sauerlandes“. Der jüdische Inhaber Hermann Stern wurde von den Nazis 1942 ermordet.
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Villa in Attendorn, Kölner Straße 40. Ehemalige Villa der Familie Albert Ursell. Der jüdische Unternehmer war bis zu seinem Tod im Jahr 1928 Inhaber der Blechwarenfabrik und Verzinkerei A.A. Ursell. Seine Ehefrau Else Kaufmann (2. Ehe) und die zwei Söhne Günther und Jakob Herbert Ursell wurden von den Nazis 1941/42 in den östlichen Vernichtungslagern ermordet.
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Attendorn, Bleichergasse. Stolperstein für Helene Hildegard Taitel (Teytel) geb. Guthmann (*08.08.1895). Sie war die Schwester von Lothar Josef Guthmann und ihre Eltern betrieben eine Metzgerei in Attendorn. Nach dem Besuch der Mädchenschule am Neuen Markt arbeitete sie danach vermutlich in der elterlichen Metzgerei. Am 29. September 1923 heiratete sie Abraham Adolf Teytel, der aus Polen eingewandert war. Das Ehepaar zog nach Herne und drei Kinder wurden geboren. Der älteste Sohn Wolf-Werner konnte 1939 nach Australien auswandern. Seine Eltern und die beiden jüngeren Geschwister wurden 1938 nach Polen (Zbaszyn) abgeschoben und später entweder in Dombrawa oder Auschwitz ermordet.
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Villa Waldenburger Weg 11 in Attendorn. Das Wohnhaus der jüdischen Familie Julius Ursell wurde im Jahr 1925 erbaut und im Volksmund „Villa Zion“ genannt.
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Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Else Ursell geb. Hentschel (13.04.1890–28.10.1942). Else heiratete am 24. März 1920 den Fabrikant Albert Ursell. Als ihr Mann 1928 starb war sie Gesellschafterin der Firma A.A. Ursell. Nach der Arisierung der Firma lebte Else Ursell mit ihrem Sohn Herbert zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße, der ältere Sohn Günther war 1937 schon nach Frankfurt gezogen. Nach der Zerstörung ihres Besitzes während des Pogroms 1938 entschloss sich Else Ursell zur Auswanderung. Wegen des erheblichen Vermögens und Grundbesitzes stand sie mit der Dominikanischen Republik in Verhandlung wegen des Aufbaus einer Blechwarenfabrik in Mittelamerika. Durch den Kriegsausbruch kam es dann aber nicht mehr zur Durchführung dieser Pläne. Sie lebte in der Folgezeit in Köln und München bei Bekannten. Um eine letzte Ausreisemöglichkeit zu nutzen, heiratete sie am 26. Juni 1940 in München den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann. Die beabsichtigte Ausreise zerschlug sich aber erneut. Beide wurden am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und danach im KZ Auschwitz ermordet. Elses Sohn Günther wurde im Osten (Riga) ermordet und sein Bruder Herbert im KZ Majdanek.
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Villa Ostwall 93 in Attendorn.
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Attendorn, Kölner Straße 40. Stolperstein für Günther Ursell (10.04.1921–25.11.1941). Seine Eltern waren der Fabrikant Albert Ursell und Else Ursell geb. Hentschel. Als der Vater 1928 verstarb, wohnte Günther mit seinem Bruder Herbert und der Mutter zunächst noch in der Villa an der Kölner Straße. 1937 verließ Günther Ursell Attendorn in Richtung Frankfurt. Nachdem seine verwitwete Mutter in München 1940 den verwitweten Geschäftsmann Max Kaufmann geheiratet hatte, zog auch Günther nach München. Laut Gedenkbuch wurde Günther Ursell von der Gestapo am 20. November 1941 ab München nach Osten (Riga) deportiert und ist am 25. November 1941 in Kowno (Kaven) Fort IX verstorben. – Die Vorfahren der Familie Ursell lebten bereits im 18. Jahrhundert in Attendorn.