Liste der Stolpersteine im Département Moselle

(c) Christian Michelides, CC BY-SA 4.0
Stolperstein in Audun-le-Tiche

Die Liste der Stolpersteine im Département Moselle enthält die Stolpersteine im Département Moselle, gelegen im Nordosten Frankreichs, in der Region Grand Est. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Stolpersteine wurden vom deutschen Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden zumeist auch von ihm verlegt. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz des Opfers. Stolpersteine werden im französischen Sprachbereich zumeist pavés de mémoire genannt, Erinnerungs- oder Gedenksteine.

Die ersten Verlegungen im Département Moselle fanden am 20. November 2021 in Montigny-lès-Metz statt.[1]

Verlegte Stolpersteine

Audun-le-Tiche

In Audun-le-Tiche wurden 13 Stolpersteine an elf Adressen verlegt.

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
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HIER WOHNTE
UBALDO BELLUCCI
GEBOREN 1897
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
ERMORDET 8.4.1945
MITTELBAU-DORA
26a, rue GambettaUbaldo Bellucci wurde am 9. September 1897 in Gubbio in Italien geboren. Er war Bergmann und beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen. Er zählte zur Gruppe Mario und kümmerte sich um die Versorgung von alliierten Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und Untergrundzeitungen, auch vertrauliche Poststücke. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Ubaldo Bellucci wurde am 8. April 1945 im KZ Mittelbau-Dora ermordet.[2]
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GIOVANNI BONASSI
GEBOREN 1905
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
ERMORDET 30.6.1944
MITTELBAU-DORA
23, rue Saint-EloiGiovanni Bonassi wurde am 17. Januar 1905 in Rocca del Colle in der italienischen Provinz Bergamo geboren. Seine Eltern waren Paul Bonassi und Cécilia, geborene Finazzi. Er wurde Bergmann und heiratete Thérèse Maestroni, mit der er die Kinder Jacqueline Célestine (geboren 1932), Jean-Pierre (geboren 1935) und Cécile Geneviève (geboren 1935) bekam. Er beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen, zählte zur Gruppe Mario und kümmerte sich um der Versorgung von alliierten Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und Untergrundzeitungen, auch vertrauliche Poststücke. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Giovanni Bonassi wurde am 30. Juni 1944 im KZ Mittelbau-Dora ermordet

1970 wurde ihm der Status eines aus politischen Gründen Deportierten zugesprochen, 2009 der Status „Tot nach Deportation“, am 27. Mai 2021 der Status „Tod für Frankreich“.[2]

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LUIGI DE BATTISTI
GEBOREN 1903
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER
ERMORDET 2.9.1944
STRUTHOF
6, rue Emile MayrischLuigi De Battisti wurde am 21. November 1903 in Cinto Euganeo in der italienischen Provinz Padua geboren. Seine Eltern waren Jean-Baptiste De Battisti und Rosine, geborene Sinigaglia. Er wurde Bergmann und heiratete am 7. März 1931 in Villerupt Irma Bertacco. 1935 wurde die gemeinsame Tochter Emma geboren. Battisti beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen, schloss sich dem Netzwerk von Jean Burger an und organisierte die Flucht von Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und beteiligte sich an Sabotageaktionen. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Luigi De Battisti wurde am 2. September 1944 im Krankenrevier des Lagers Natzweiler-Struthof ermordet.

1956 wurde ihm der Status eines aus politischen Gründen Deportierten zugesprochen, 2009 der Status „Tot nach Deportation“, am 23. September 2021 der Status „Tod für Frankreich“.[2]

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FILIPPO FILIPPETTI
GEBOREN 1911
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
MITTELBAU-DORA
BEFREIT
52, rue Saint-Eloi
damals 52, rue inférieure
Filippo Filippetti wurde am 9. November 1911 in Gualdo Tadino, Provinz Perugia, Italien, geboren. Er hatte drei ältere Brüder, Tommaso (geboren 1896), Mariano (geboren 1903) und Antonio. Er war schon früh politisch aktiv und gehörte mit zweien seiner Brüder zum Gründungsausschuss der Italienischen Liga für Menschenrechte in Esch-sur-Alzette. Im Jahr 1936 wurden die vier Brüder aus Luxemburg ausgewiesen. Während sie von Polizisten an die Grenze gebracht wurden, sollen sie Die Internationale gesungen haben. Die Filipettis zogen, da partnerschaftlich mit ihrer Geburtsgemeinde verbunden, nach Audun-le-Tiche. Dort arbeitete Filippo Filipetti wie seine Brüder als Bergarbeiter und blieb weiterhin im Widerstand aktiv. Am 3. Februar 1944 wurde er am Grund des Stollens verhaftet, seine Brüder sowie weitere Bergarbeiter ebenfalls. Er wurde im Fort de Metz-Queuleu interniert, dann ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert und von dort ins Konzentrationslager Mittelbau-Dora überstellt. Filippo Filipetti konnte überleben und wurde am 14. Mai 1945 befreit. Über seine Zeit im KZ sprach er nie. Er starb am 25. November 1965 in Audun-le-Tiche.[2][3]

Im Jahr 2012 wurde er mit einer Ehrenmedaille seiner Geburtsgemeinde geehrt, die Medaille wurde an seinen Enkel Bruno Filippetti übergeben.[4]

Sein Bruder Tommaso starb an den Folgen der KZ-Haft, Mariano wurde ermordet. Sein Bruder Antonio war der Verhaftung entkommen, er starb 1959 in einer Mine in Audun-le-Tiche, erdrückt von einem Erzblock.

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MARIANO FILIPPETTI
GEBOREN 1903
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
ERMORDET 15.3.1945
MITTELBAU-DORA
21, rue Sainte-BarbeMariano Filippetti, auch Mario, wurde am 9. Dezember 1903 in Gualdo Tadino, Provinz Perugia, Italien, geboren. Er hatte drei Brüder, Tommaso (geboren 1896), Filippo (geboren 1911) und Antonio. Er heiratete Iolanda Capracci. Mariano Filipetti gehörte mit zweien seiner Brüder zum Gründungsausschuss der Italienischen Liga für Menschenrechte in Esch-sur-Alzette. Im Jahr 1936 wurden die vier Filipetti-Brüder aus Luxemburg ausgewiesen. Während sie von Polizisten an die Grenze gebracht wurden, sollen sie Die Internationale gesungen haben. Die Brüder zogen, da partnerschaftlich mit ihrer Geburtsgemeinde verbunden, nach Audun-le-Tiche. Dort arbeitete Mariano Filipetti wie seine Brüder als Bergarbeiter und blieb weiterhin im Widerstand aktiv. Am 3. Februar 1944 wurde er am Grund des Stollens verhaftet, seine Brüder sowie weitere Bergarbeiter ebenfalls. Er wurde beschuldigt, der Widerstandsgruppe Mario anzugehören. Bis zum 20. Mai 1944 war er im Fort de Metz-Queuleu interniert, von dort wurde er in das KZ Natzweiler-Struthof deportiert und in der Folge in das KZ Mittelbau-Dora überstellt. Mariano Filipetti wurde am 15. März 1945 in Mittelbau-Dora ermordet.

Im Jahr 2012 wurde er mit einer Ehrenmedaille seiner Geburtsgemeinde geehrt, die Medaille wurde an seine Nichte Aurélie Filippetti übergeben. Am 5. Januar 2021 erhielt er den Status „Tod für Frankreich“.[2][3]

Sein Bruder Tommaso starb an den Folgen der KZ-Haft, Filippo überlebte seine Gefangenschaft in verschiedenen Konzentrationslagern, Antonio entkam der Verhaftung und kam 1959 bei einem Arbeitsunfall in einer Mine in Audun-le-Tiche ums Leben.

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TOMMASO FILIPPETTI
GEBOREN 1896
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
MITTELBAU-DORA
ERMORDET MAI 1945
52, rue Saint-Eloi
damals 52, rue inférieure
Tommaso Filippetti wurde als ältester von vier Brüdern am 21. Juli 1896 in Gualdo Tadino, Provinz Perugia, Italien, geboren. Seine Eltern waren Angelo Filippetti und Regina, geborene Macchiaroli. Filipetti heiratete 1922 in Esch-sur-Alzette Guglielma Capracci (geboren 1902), das Paar bekam sechs Kinder, darunter Angelo (geboren 1938). Tommaso Filippetti gehörte mit zweien seiner Brüder zum Gründungsausschuss der Italienischen Liga für Menschenrechte in Esch-sur-Alzette und hatte regional wie auch national wichtige Funktionen inne. Im Jahr 1936 wurden die vier Filipetti-Brüder aus Luxemburg ausgewiesen. Während sie von Polizisten an die Grenze gebracht wurden, sollen sie die Internationale gesungen haben. Die Brüder zogen, da partnerschaftlich mit ihrer Geburtsgemeinde verbunden, nach Audun-le-Tiche. Hier arbeiteten alle Filipetti-Brüder als Bergarbeiter. Am 3. Februar 1944 wurde er am Grund des Stollens von der Gestapo verhaftet, seine Brüder sowie weitere Bergarbeiter ebenfalls. Bis zum 20. Mai 1944 war er im Fort de Metz-Queuleu interniert, von dort wurde er KZ Natzweiler-Struthof deportiert und in der Folge in das KZ Mittelbau-Dora überstellt. Tommaso Filippetti leistete bis zuletzt Widerstand, überstand auch noch den Todesmarsch nach Bergen-Belsen, ohne Nahrung und Wasser, verlor aber sein Leben kurz nach der Befreiung des Lagers, geschwächt durch Lageraufenthalt und Strapazen, an Typhus erkrankt, im Mai 1945.[2][3]

Sein Sohn Angelo Filipetti war von 1983 bis zu seinem Tod 1992 Bürgermeister von Audun-le-Tiche, seine Enkelin ist die Politikerin und Buchautorin Aurélie Filippetti, die das Schicksal der Brüder auch in ihrem Buch Das Ende der Arbeiterklasse verarbeitete.

Im Jahr 2012 wurde er mit einer Ehrenmedaille seiner Geburtsgemeinde geehrt, die Medaille wurde an seine Tochter übergeben. Am 8. Dezember 2020 erhielt er den Status „Tod für Frankreich“.

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ANGELO
GIOVAGNOLI
GEBOREN 1899
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
ERMORDET 30.5.1944
KOCHEM
57, rue Sainte-BarbeAngelo Giovagnoli wurde am 30. Mai 1899 in Cantiano in der italienischen Provinz Pesaro und Urbino geboren. Sein Vater war Nicola Giovagnoli. Er hatte zumindest einen Bruder, Domenico. Giovagnoli wurde Bergmann und militanter Kommunist. Er heiratete Thérèse Cuffieri. Das Paar hatte vier Kinder – Guido, Marie, Flora und Isoline. Die Familie lebte im luxemburgischen Esch-sur-Alzette. 1928 wurde ihm die Ausweisung aus Luxemburg angedroht, wurde aber begnadigt. Doch als er seine Aktivitäten fortsetzte, wurde 1931 eine Landesverweisung ausgesprochen. Die Familie zog nach Audun-le-Tiche. Er beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen, schloss sich dem Netzwerk von Jean Burger an und organisierte die Flucht von Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und beteiligte sich an Sabotageaktionen. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Angelo Giovagnoli wurde am 30. Mai 1944 im KZ-Außenlager Cochem ermordet.[2]
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DOMENICO
GIOVAGNOLI
GEBOREN 1898
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER
ERMORDET 30.5.1944
STRUTHOF
57, rue Sainte-BarbeDomenico Giovagnoli wurde am 5. Januar 1898 in Cantiano in der italienischen Provinz Pesaro und Urbino geboren. Sein Vater war Nicola Giovagnoli. Er hatte zumindest einen Bruder, Angelo, der ein Jahr jünger war. Giovagnoli wurde, wie auch sein Bruder, Bergmann und militanter Kommunist. Er heiratete Joséphine Cilien, die aus Esch-sur-Alzette, Luxemburg, stammte. Das Paar hatte ein Kind, Elvira (geboren 1927). Die Familie wohnte in Esch. 1938 wurde die Ehe geschieden. Domenico Giovagnoli, sein Bruder und dessen Familie zogen nach Audun-le-Tiche. Er beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen, schloss sich dem Netzwerk von Jean Burger an und organisierte die Flucht von Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und beteiligte sich an Sabotageaktionen. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Domenico Giovagnoli wurde am 30. Mai 1944 ermordet.[2]
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TULLIO MAZZOLA
GEBOREN 1902
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
BUCHENWALD
ERMORDET 8.10.1944
ELLRICH
46, cité MontrougeTullio Mazzola wurde am 24. Dezember 1902 in Camerino in der italienischen Region Marken geboren. Er wanderte aus, fand Arbeit als Bergmann und wohnte in Audun-le-Tiche. Wie einige andere Italiener, die nach Frankreich gekommen waren, engagierte er sich als Mitglied in der Italienischen Liga für Menschenrechte in Luxemburg und Lothringen (LIDU). Mazzola beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen, wurde am 3. Februar 1944 um 7 Uhr morgens von der Gestapo in der Mine festgenommen und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 21. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert, wo ihm die Nummer 15269 zugeteilt wurde. Von dort erfolgte seine Überstellung in das KZ-Außenlager Cochem. Mitte September 1944 wurden 1.085 Häftlinge aus diesem Lager, darunter auch Tullio Mazzola, angesichts des Vormarsches der Alliierten in das KZ Buchenwald verlegt. Dort erhielt er am 17. September 1944 die Häftlingsnummer 89598. Neun Tage später wurde er zum Arbeitskommando im Dora-Tunnel eingeteilt, später zu dem von Ellrich. Tullio Mazzola wurde am 8. Oktober 1944 ermordet.

Am 23. September 2021 wurde ihm der Status „Tod für Frankreich“ zuerkannt.[2]

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GINO ORAZIETTI
GEBOREN 1902
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUELEU
NATZWEILER-STRUTHOF
DACHAU
ERMORDET 29.12.1944
HASLACH IM KINZIGTAL
40, rue de d'Alzette
Gino Orazietti wurde am 23. Januar 1902 in Mombarroccio[5], Italien, geboren. Seine Eltern waren Attilio Orazietti und Philomène, geborene Belli. Gino Orazietti heiratete Aldina Borghi. Das Paar blieb kinderlos und lebte in Audon-le-Tiche, wo Orazietti als Bergmann arbeitete. Er schloss sich dem Netzwerk von Jean Burger an und organisierte die Flucht von Kriegsgefangenen, verteilte Flugblätter und beteiligte sich an Sabotageaktionen. Des Weiteren war er Besitzer des „Café de la Paix“, indem die Liga für Menschenrechte Treffen abhielt. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er ins KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Von dort wurde er in das KZ-Außenlager Haslach überstellt. Gino Orazietti wurde dort am 29. Dezember 1944 ermordet.

Bei 1960 wurde ihm der Status eines politischen Deportierten zuerkannt, 2010 erhielt er den Status „Tot nach Deportation“.[2]

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VITTORIO RUTILI
GEBOREN 1897
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER-STRUTHOF
ERMORDET 22.12.1944
SCHÖRZINGEN
5, rue Saint-EloiVittorio Rutili wurde am 21. März 1897 in Spoleto, Provinz Perugia, Italien, geboren. Seine Eltern waren Giovanni Rutili und Veronica, geborene Pacifici. Vittorio Rutili heiratete Adelma Bartolini. Das Paar bekam fünf Kinder: Ilfa, Filma, Pierre, Roland und Norbert. Er arbeitete als Bergarbeiter. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo wegen Widerstandstätigkeit verhaftet, bis zum 20. Mai 1944 im Fort de Metz-Queuleu interniert und von dort in das Lager Natzwiller-Struthof deportiert. In weiterer Folge wurde er in das KZ Schörzingen überstellt. Vittorio Rutili wurde dort am 22. Dezember 1944 ermordet.

1956 erhielt er den Status eines politischen Deportierten und 1992 den Status eines internierten Widerstandskämpfers[2]

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ATTILIO TISON
GEBOREN 1904
VERHAFTET 31.3.1941
INTERNIERT THIONVILLE
GEFOLTERT VON DER GESTAPO
TOT 3.4.1941
56, rue Saint-EloiAttilio Tison wurde am 24. August 1904 in Trichiana, Provinz Belluno, Italien, geboren. Seine Eltern waren Louis Tison und Madeleine, geborene Batiston. Tison heiratete Emilienne Salvatore, das Paar hatte die 1933 geborene Tochter Duzeline. Er war Bergarbeiter. Von Anfang an widerständig, gehörte er der Mario-Gruppe an. Am 31. März 1941 wurde er an der Grenze von der Gestapo verhaftet, mit Flugblättern, die er nach Audun-le-Tiche bringen wollte. Er wurde in Thionville interniert und gefoltert. Attilio Tison erlag am 3. April 1941 im Zivilkrankenhaus von Thionville seinen bei der Folter erlittenen Verletzungen.

Im Jahr 1951 erhielt er den Status „Tod für Frankreich“.[2]

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ANDREA VIVENTI
GEBOREN 1899
VERHAFTET 3.2.1944
INTERNIERT FORT DE QUEULEU
NATZWEILER
ERMORDET 12.6.1944
STRUTHOF
Mine MagéryAndrea Viventi wurde am 18. Dezember 1899 in Gualdo Tadino in der italienischen Provinz Perugia geboren. Er wanderte aus, arbeitete als Bergmann. Er gehörte zum Gründungsausschuss der Italienischen Liga für Menschenrechte in Esch-sur-Alzette. Er musste Luxemburg verlassen und lebte in Audun-le-Tiche. Viventi war verheiratet und beteiligte sich am Widerstand gegen die NS-Besatzungstruppen. Am 3. Februar 1944 wurde er von der Gestapo festgenommen und im Fort de Metz-Queuleu interniert. Am 20. Mai 1944 wurde er in das KZ Natzweiler-Struthof deportiert. Andrea Viventi wurde dort am 12. Juni 1944 ermordet.[3]

2001 wurde ihm der Status „Tod nach Deportation“ zuerkannt.[2]

Montigny-lès-Metz

In Montigny-lès-Metz wurden bisher vier Stolpersteine an vier Adressen verlegt.

StolpersteinÜbersetzungVerlegeortName, Leben
HIER WOHNTE
CHARLES
DELESTRAINT
GEBOREN 1879
VERHAFTET 9.6.1943
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET 19.4.1945

Charles Delestraint (1879–1945)
Charles Delestraint
HIER WOHNTE
MARCEL NEY
GEBOREN 1923
VERHAFTET 7.7.1941
INTERNIERT SAARBRÜCKEN
DEPORTIERT
MANNHEIM
GESTORBEN 23.6.1942
Marcel Ney (1923–1942)[6]
HIER WOHNTE
FÉLIX PEUPION
GEBOREN 1882
VERHAFTET 15.4.1944
DEPORTIERT 1944
DACHAU
ERMORDET 12.2.1945
Félix Peupion (1882–1945)
HIER WOHNTE
PAUL SIMMINGER
GEBOREN 1911
VERHAFTET 8.7.1941
DEPORTIERT 1941
HINZERT
ERMORDET 30.7.1943

Paul Simminger (1911–1943) [1]

Niedervisse

Laut Website des Künstlers wurden im April 2022 Stolpersteine für Niedervisse zur Selbstverlegung zugeschickt.

Verlegedaten

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Stolperstein vor der Mine Magéry

Weblinks

Commons: Stolpersteine in Audun-le-Tiche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Republicain Lorrain: Victimes du nazisme : quatre Stolpersteine seront installés dans la ville, 5. August 2021
  2. a b c d e f g h i j k l m Ville de Audun-le-Tiche: Circuit de Pavés de Mémoires, abgerufen am 3. August 2022
  3. a b c d GualdoNews: “La storia dei fratelli Filippetti è memoria che rende liberi”, abgerufen am 4. August 2022
  4. Gualdo, insigniti ex deportati. Presente il ministro Filippetti, abgerufen am 4. August 2022
  5. Bei der Angabe Montebarroccio in der Quelle dürfte es sich um einen Fehler handeln.
  6. Les Amis de la Fonation de la Résistance: NEY Marcel, abgerufen am 10. Dezember 2021

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Stolpersteine für Rudolf Pick und Ruzena Lindtova
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Stolperstein für Mariano Filippetti
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Stolperstein für Tommaso Filippetti
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Stolperstein für Giovanni Bonassi
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Carte d'identité de Charles Delestraint, délivrée par l'Etat français en avril 1943. Archives nationales, F/7/15154, dossier Anne-Marie Bauer.
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Stolperstein für Andrea Viventi
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Stolperstein für Domenico Giovagnoli