Liste der Naturdenkmale in Wermsdorf

Wappen von Wermsdorf
Lage von Wermsdorf

In der Liste der Naturdenkmale in Wermsdorf werden die Einzel-Naturdenkmale, Geotope und Flächennaturdenkmale in der nordsächsischen Gemeinde Wermsdorf und ihren Ortsteilen Calbitz, Collm, Gröppendorf, Lampersdorf, Liptitz, Luppa, Mahlis, Malkwitz, Wadewitz, Wermsdorf, Wiederoda aufgeführt.

Bisher sind lt. Quellen 3 Einzel-Naturdenkmale, 0 Geotope und 10 Flächennaturdenkmale bekannt und hier aufgelistet.

Die Angaben der Liste basieren auf Daten des Geoportals Sachsenatlas[1] und den Daten auf dem Geoportal Nordsachsen[2]

Definition

„Naturdenkmäler sind rechtsverbindlich festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur oder entsprechende Flächen bis zu fünf Hektar, deren besonderer Schutz erforderlich ist
1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder
2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit.“

Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (BNatSchG), § 28 Naturdenkmäler[3]

Legende

  • Bild: zeigt ein vorhandenes Foto des Naturdenkmals.
  • ND/FND-Nr: zeigt die jeweilige Nr. des Objekts - ND (Einzel-)Naturdenkmal oder FND (Flächen-Naturdenkmal)
  • Beschreibung: beschreibt das Objekt näher
  • Koordinaten: zeigt die Lage auf der Karte
  • Quelle: Link zur Referenzquelle

(Einzel-)Naturdenkmale (ND)

BildND-Nr.OrtsteilAlterBeschreibungKoordinatenQuellen
Collmer Linde
Weitere Bilder
ND ???Collm800–1000 J.Die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) am Friedhof Collm, auch als Collmer Gerichts-Linde bezeichnet, wurde bereits 1949 als Baumdenkmal unter Schutz gestellt, ihr Alter wird auf ca. 1000 Jahre geschätzt. Bei einem Umfang von fast 11 m und einer Höhe von über 18 m ist sie in einem sehr vitalen Zustand und war schon im Mittelalter als Gerichtslinde bekannt. Sie gilt als die älteste Linde in Sachsen.51° 18′ 10″ N, 13° 1′ 7″ OGeoportal[2], Baumkunde[4], Wermsdorf[5], Baummonumente[6]
ND ???Wermsdorfum 1880

(† 2011)

Die alte Kaiser- oder Schlosslinde im Jagdschloss Wermsdorf fiel am 22. Juni 2011 einem Gewittersturm zum Opfer und wurde über eine Spendenaktion des Wermsdorfer Heimatvereins am 19. November 2011 neu gepflanzt.[7]
51° 16′ 58″ N, 12° 56′ 23″ OGeoportal[2]
ND ???Wermsdorfca. 400 J.Die Stieleiche (Quercus robur) am Kirchenteichdamm Wermsdorf befindet sich am Durchgang zwischen Kirchenteichdamm und Drei-Teiche-See im nordwestlichen Teil des Wermsdorfer Forst.51° 18′ 51″ N, 12° 53′ 52″ OGeoportal[2]

Geotope

Bisher sind keine Geotope in der Gemeinde Wermsdorf bekannt

Flächen-Naturdenkmale

BildFND-Nr.OrtsteilGrößeBeschreibungKoordinatenQuelle
Grauwackefelsen am Collmberg
Weitere Bilder
tdo:370[8]Collm0,41haDer Grauwacke-Felsen befindet sich im ehemaligen Steinbruch am Südwesthang des Collmbergs im nordöstlichen Teil des Wermsdorfer Forst. Im heutigen Flächennaturdenkmal wurde von 1853 bis 1959 quarzitische Grauwacke abgebaut (siehe auch Geopark Porphyrland). Es wurde bereits 1975 als geologisches Naturdenkmal unter Schutz gestellt und ist seit 1999 über den südlichen Zugang zu besichtigen. Vorkommen von Roter Fingerhut (Digitalis purpurea L.) und der Glattnatter (Coronella austriaca) konnten bestätigt werden. Der Grauwackefelsen bildet die älteste geologische Urkunde Nordsachsen und ist wahrscheinlich im Paläozoikum (Erdaltertum) vor etwa 600 Mio. Jahren entstanden.51° 18′ 3″ N, 13° 0′ 7″ OGeoportal[2]
tdo:373[8]Collm5,71haRiesen-Schachtelhalm- Vorkommen im östlichen Teil des Wermsdorfer Forst neben der K8972 von Mahlis nach Collm.51° 17′ 31″ N, 13° 0′ 25″ OGeoportal[2]
tdo:348[8]Luppa13,11hadas Schutzgebiet Schafberg/Spitzenberg Luppa liegt nordwestlich von Luppa zwischen den Wiesenfeldern, wobei der nördlich gelegene Spitzenberg mit 179 m ü.NHN den südlicheren Schafberg mit 174 m ü. NHN überragt. Im 15. Jh. wurde die wüste Siedlung Irrenberg oder Erenberg[9], wegen Hussitenangriffen aufgegeben. In den feuchten Wiesen (Irmrich-Wiesen) südlich des Schafbergs entspringt der Bachlauf der Luppa.51° 20′ 31″ N, 12° 55′ 47″ O

51° 20′ 42″ N, 12° 55′ 53″ O

Geoportal[2]

Weitere Bilder
tdo:349[8]Luppa5,74hadas Feuchtgebiet Luppa ist ein ausgewiesenes Schutzgebiet für Amphibien, es liegt südwestlich des Naturbades Luppa zwischen kleiner Kiesgrube und dem Bachlauf der Luppa direkt am Ende der "Straße des Friedens".51° 20′ 10″ N, 12° 57′ 49″ OGeoportal[2]
tdo:379[8]Luppa2,3hadas ausgewiesene Schutzgebiet am Kuhberg Luppa liegt auf einer Höhe von ca. 162 m ü. NHN zwischen den Feldern nordwestlich von Luppa und soll bis zum 10. Jh. eine Wallburg[10] gewesen sein.51° 20′ 33″ N, 12° 56′ 5″ OGeoportal[2]
tdo:378[8]Mahlis5,34haDer als Naturbiotop ausgewiesene Ziegelei-Teich Mahlis der ehemaligen Lehmgrube erinnert an die Zeit der Ziegeleiherstellung im Ort Mahlis und ist Laichstelle von Erdkröten und anderen Amphibien. Seit 1988 steht er als Flächennaturdenkmal unter Naturschutz[11]51° 16′ 11″ N, 12° 58′ 54″ OGeoportal[2]
Talsperre Döllnitz
Weitere Bilder
tdo:371[8]Wermsdorf0,56hadie links im Bild zu sehende Döllnitzsee-Insel ist ein ausgewiesenes Vogelschutz- und Amphipien-Rückzugs-Gebiet.51° 16′ 19″ N, 12° 55′ 46″ OGeoportal[2]

Weitere Bilder
tdo:372[8]Wermsdorf1,79hadie links im Bild zu sehende Horstsee-Insel[12] ist ein ausgewiesenes Vogelschutz- und Amphipien-Rückzugs-Gebiet.51° 16′ 34″ N, 12° 55′ 4″ OGeoportal[2]

Weitere Bilder
tdo:374[8]Wermsdorf5,18haDer Silbersee (eigentlich Carlsteich) im Wermsdorfer Forst wurde 1939 vom damaligen Revierförster Carl Redlich angelegt und nach ihm benannt. Er entstand durch künstliche Anstauung des Altenhainer Baches, welcher Richtung Nordosten in die Luppa und später in die Dahle abfließt. Der See wird auch "Silbersee" genannt, weil seine Wasseroberfläche in Mondlicht wie Silber glänzt. Neben zahlreichen geschützten Pflanzenarten ist er auch Laichgebiet für Amphibien, wie z. B. Kammmolch (Triturus cristatus). Der Carlsteich wurde in das Revitalisierungsprogramm des Forstbezirks Leipzig aufgenommen, wodurch einen Verlandung durch Entschlammung entgegengewirkt werden soll.[13]51° 18′ 3″ N, 12° 59′ 13″ OGeoportal[2]
tdo:375[8]Wermsdorf0,12haDer kleine Steinbruch am Ostufer des Dreiteich im nordwestlichen Teil des Wermsdorfer Forst hinter dem archäologisch erforschten wüsten Dorf Nennewitz.51° 19′ 1″ N, 12° 53′ 59″ OGeoportal[2]

Siehe auch

Commons: Naturdenkmale in Wermsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Anmerkungen

  1. Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen
  2. a b c d e f g h i j k l m n Geoportal Nordsachsen
  3. Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz – BNatSchG): § 28 Naturdenkmäler, Gesetze im Internet
  4. Die Collmer Linde, Baumkunde-Register
  5. 1.000 jährige Linde, Website der Gemeinde Wermsdorf
  6. Sommer-Linde neben der Kirche in Collm, Sachsen, Deutschland, Baum-Monumente
  7. Schlosslinde erfolgreich gepflanzt. In: Collm-Bote 13/2011, Amtsblatt der Gemeinde Wermsdorf, 14. Dezember 2011, S. 8.
  8. a b c d e f g h i j Geoviewer Sachsen
  9. Carl Samuel Hoffmann: Chronik von Oschatz. II. Auflage, 1872 (Digitaltext auf Oschatz-damals.de).
  10. Wallburg Luppa (Kuhberg, bei Leipzig), Architektur Blicklicht, 13. Juli 2015.
  11. Ortsteil Mahlis, Website der Gemeinde Wermsdorf
  12. Der Horstsee, Bilder auf Oschatz-damals.de
  13. Naturschutzkonzept Sachsenforst. Lokale Umsetzung im Forstbezirk Leipzig für die Jahre 2019 bis 2023. Staatsbetrieb Sachsenforst (Hrsg.), 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wermsdorf in TDO.png
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wermsdorf in Saxony - Landkreis Nordsachsen
Silbersee (Wermsdorf) - Ablauf Altenhainer Bach.jpg
Autor/Urheber: Cookroach, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Flächennaturdenkmal: Silbersee im Wermsdorfer Forst
Wappen vom Landkreis Nordsachsen.svg
Wappen des Landkreises Nordsachsen
„In Gold zwischen zwei blauen Wellenpfählen ein aufgerichteter rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe.“
Der Kreistag des Landkreises Nordsachsen hat am 10. Dezember 2008 beschlossen, das vorstehend beschriebene Wappen zu führen.
Talsperre Döllnitzsee 001.jpg
Autor/Urheber: Wolkenkratzer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Talsperre Döllnitzsee, Luftaufnahme (2017)
Grauwackefelsen am Collmberg - Beschilderung.jpg
Autor/Urheber: Cookroach, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Flächennaturdenkmal: Grauwackefelsen am Südwesthang des Collmberg
Horstsee-v-SW.JPG
Autor/Urheber: Jwaller, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Horstsee bei Wermsdorf von Südwesten
20040516640DR Wermsdorf Altes Jagdschloß.jpg
Autor/Urheber: Jörg Blobelt , Lizenz: CC BY-SA 4.0
16.05.2004 04779 Wermsdorf, Altes Jagdschloß 1: Altes Jagdschloß (GMP: 51.282710,12.939678). Ursprünglich ein Wasserschloß. Renaissancebau, errichtet unter Kurfürst Christian II. von 1608 bis 1610 auf dem Gelände des alten Rittergutes. Zwischen 1617 und 1627 erfolgte ein großzügiger Ausbau des Schlosses unter der Leitung von Simon Hoffmann und Johann Friedrich Steyer. An den Nordflügel wurden Ost- und Westflügel angefügt. Dadurch entstand eine herrschaftliche Dreiflügelanlage. Der Westflügel wurde 1902 aufgestockt und den beiden anderen Schloßflügeln angeglichen. Heute befinden sich hier die Gemeindeverwaltung und einen Reitstall. Ansicht Hofseite. [DSCN3499.JPG]20040516640DR.JPG(c)Blobelt
Schlosslinde Wermsdorf 2020.jpg
Autor/Urheber: Cookroach, Lizenz: CC BY-SA 4.0
2011 neu gepflanzte Schlosslinde im Hof des Jagdschloß Wermsdorf
Luppa Feuchtgebiet.jpg
Autor/Urheber: Radler59 (Diskussion), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Flächennaturdenkmal Feuchtgebiet Luppa, ein ausgewiesenes Schutzgebiet für Amphibien, südwestlich des Naturbades Luppa zwischen kleiner Kiesgrube und dem Bachlauf der Luppa direkt am Ende der "Straße des Friedens". in Wermsdorf OT Luppa tdo 349 ; nso227
Naturdenkmal Schild Ostdeutschland.svg
Autor/Urheber: Sebastian Wallroth, Lizenz: CC0
Schild Naturdenkmal Ostdeutschland (es gibt mehrere Varianten)