Liste der Mitglieder der Badischen Ständeversammlung 1819

Diese Liste umfasst die Mitglieder der Ständeversammlung des Großherzogtums Baden für die Sessionen des Jahres von 1819.

Die Wahlordnung wurde erst am 24. Dezember 1818 publiziert.[1] Sie legte eine indirekte Wahl der Abgeordneten durch Wahlmänner fest, die ihrerseits von den männlichen badischen Staatsbürgern gewählt wurden, die älter als 25 Jahre waren. „Die Wahlmännerwahlen wurden in allen Bezirken gleichzeitig im Januar vorgenommen; … .“[2] Die Wahlen der Abgeordneten durch die Wahlmänner erfolgten in den Wahlbezirken zu verschiedenen Terminen im Februar 1819.

Während dieser Zeit kam der 1. Badische Landtag vom 22. April bis zum 28. Juli 1819 in 31 Sitzungen der Ersten Kammer und 42 Sitzungen der Zweiten Kammer zusammen und wurde dann auf die Sitzungsperiode des Jahres 1820 vertagt.

Präsidium der Ersten Kammer

Präsident: Markgraf Wilhelm von Baden
Vizepräsident: Fürst Karl Egon zu Fürstenberg

Mitglieder der Ersten Kammer

Prinzen des Hauses Baden

Standesherren

Vertreter der katholischen Kirche

Vertreter der lutherischen Landeskirche

Vertreter des grundherrlichen Adels

Oberhalb der Murg

Unterhalb der Murg

Vertreter der Landesuniversitäten

Vom Großherzog ernannte Mitglieder

Präsidium der Zweiten Kammer

Präsident: Johann Bernhard Siegel
Vizepräsidenten: Josef Karl Kern,[4] Christian Friedrich Walz

Die gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer

Stadtwahlbezirke

WahlbezirkBezeichnung des WahlbezirksName des Abgeordneten
S1Wahlbezirk der Stadt ÜberlingenJohann Baptist Edler von Seyfried
S2Wahlbezirk der Stadt KonstanzJoseph Anton Dreyer
S3Wahlbezirk der Stadt FreiburgJohann Joseph Adrians
S3Wahlbezirk der Stadt FreiburgJosef Karl Kern[4]
S4Wahlbezirk der Stadt LahrKarl August Deimling
S4Wahlbezirk der Stadt LahrKarl Ludwig von Lotzbeck
S5Wahlbezirk der Stadt OffenburgLeopold von Lassolaye
S6Wahlbezirk der Stadt RastattIgnaz Höllmann
S7Wahlbezirk der Stadt Baden[5]Georg Schneider
S8Wahlbezirk der Stadt KarlsruheChristoph Eisenlohr
S8Wahlbezirk der Stadt KarlsruheChristian Wilhelm Griesbach
S8Wahlbezirk der Stadt KarlsruheFriedrich Sievert
S9Wahlbezirk der Stadt DurlachLudwig Georg Winter
S10Wahlbezirk der Stadt PforzheimWilhelm Reinhard
S10Wahlbezirk der Stadt PforzheimChristoph Friedrich Witzenmann
S11Wahlbezirk der Stadt BruchsalJohann Bernhard Siegel
S12Wahlbezirk der Stadt MannheimJohann Ludwig Bassermann
S12Wahlbezirk der Stadt MannheimJohann Daniel Diffené
S12Wahlbezirk der Stadt MannheimKarl Ziegler
S13Wahlbezirk der Stadt HeidelbergChristian Adam Fries
S13Wahlbezirk der Stadt HeidelbergChristian Friedrich Winter
S14Wahlbezirk der Stadt WertheimJohann Christoph Schlundt

Ämterwahlbezirke

WahlbezirkBezeichnung des WahlbezirksName des Abgeordneten
A1Wahlbezirk der Ämter Meersburg, Salem, Pfullendorf und ÜberlingenJoseph von Clavel
A2Wahlbezirk der Ämter Radolfzell, Blumenfeld und KonstanzFidel Zembrodt
A3Wahlbezirk der Ämter Stockach, Meßkirch und EngenJosef Leiber
A4Wahlbezirk der Ämter Blumberg, Stühlingen, Bonndorf,
Löffingen und Neustadt
Josef Anton Sautier
A5Wahlbezirk der Ämter Villingen und HüfingenPhilipp Josef Mahler
A6Wahlbezirk der Ämter Tiengen, Jestetten, St. Blasien und WaldshutJohann Georg Duttlinger[4]
A7Wahlbezirk der Ämter Säckingen, Laufenburg und SchönauMathias Föhrenbach
A8Wahlbezirk der Ämter Schopfheim und KandernJohann Friedrich Gottschalk
A9Wahlbezirk des Amtes LörrachJohann Georg Grether
A10Wahlbezirk des Amtes MüllheimNicolaus Blankenhorn
A11Wahlbezirk der Ämter Staufen und HeitersheimJohann Billmann
A12Wahlbezirk des Amtes Altbreisach
mit zum Stadtamt Freiburg zugehörigen Landorten
Freiherr Ignaz von Gleichenstein
A13Wahlbezirk des Landamtes Freiburg (I) und des Amtes St. PeterAnton Fetzer[4]
A14Wahlbezirk des Landamtes Freiburg (II) und der Ämter Waldkirch und ElzachFranz Sales Fackler
A15Wahlbezirk des Amtes EmmendingenLudwig von Liebenstein
A16Wahlbezirk der Ämter Endingen und KenzingenFranz Xaver Frey
A17Wahlbezirk der Ämter Triberg, Hornberg, Wolfach und HaslachJosef Ruth[4]
A18Wahlbezirk des Amtes EttenheimMichael Winterer
A19Wahlbezirk des Amtes LahrDaniel Völcker
A20Wahlbezirk des Amtes Offenburg mit Teilen des Amtes AppenweierFranz Michael Knapp
A21Wahlbezirk der Ämter Gengenbach und Oberkirch
mit Teilen des Amtes Appenweier
Xaver Schrempp[6]
A22Wahlbezirk der Ämter Rheinbischofsheim und KorkJohann Jakob Dörr
A23Wahlbezirk der Ämter Achern und BühlFranz Cornelius
A24Wahlbezirk der Ämter Ettlingen und RastattFranz Anton Christoph Buhl
A25Wahlbezirk der Ämter Baden,[5] Gernsbach und SteinbachFranz Caspar Ignaz Reinbold
A26Wahlbezirk des Landamtes Karlsruhe mit Teilen des Landamtes BruchsalGottlieb Bernhard Fecht
A27Wahlbezirk der Ämter Durlach und SteinFranz Frommel
A28Wahlbezirk des Amtes PforzheimJakob Friedrich Dreher
A29Wahlbezirk des Amtes Bruchsal mit Teilen des Amtes EppingenAugust Ludwig Hüber
A30Wahlbezirk des Amtes Bretten mit Teilen des Amtes EppingenAndreas Schühle
A31Wahlbezirk der Ämter Philippsburg und SchwetzingenJohann Philipp Körner
A32Wahlbezirk der Ämter Wiesloch und NeckargmündJakob Friedrich Rausmüller
A33Wahlbezirk des Amtes Sinsheim mit Teilen des Amtes EppingenChristof Keidel
A34Wahlbezirk des Amtes HeidelbergChristian Friedrich Walz
A35Wahlbezirk der Ämter Ladenburg und WeinheimCornelius Maas
A36Wahlbezirk des Amtes Neckarbischofsheim
mit Teilen des Amtes Mosbach (links des Neckars)
Johann Adam Weller
A37Wahlbezirk des Amtes Eberbach
mit Teilen des Amtes Mosbach (rechts des Neckars)
Hiob Daniel Leutz
A38Wahlbezirk der Ämter Buchen und OsterburkenHeinrich Josef Kreutter
A39Wahlbezirk des Amtes BoxbergFriedrich Ludwig Hoffmann
A40Wahlbezirk der Ämter Tauberbischofsheim und GerlachsheimGottfried Steinam
A41Wahlbezirk der Ämter Wertheim und WalldürnFranz Heinrich von Städel

Literatur

Belege und Anmerkungen

  1. Großherzoglich-Badisches Staats- und Regierungsblatt vom 24. Dezember 1818 Google Digitalisat
  2. Leonhard Müller: Badische Landtagsgeschichte. Erster Teil: Der Anfang des landständischen Lebens im Jahre 1819. Berlin 1900, S. 37 Internet Archive
  3. Laut Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 253., soll Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg von 1819 bis 1841 der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung angehört haben, jedoch nur von 1819 bis 1822 persönlich anwesend gewesen sein. Diese Angabe steht im Widerspruch zu Ludwig Bauer und Bernhard Gißler, die im Handbuch über die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819 – 1912, S. 83 namentlich anderslautende Angaben machen. Demnach gehörte nicht jener bei Raberg genannte Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg sondern sein Namensvetter Freiherr Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck von 1819 bis 1822 der Ersten Badischen Kammer an. Laut den Angaben von Bauer und Gißler auf S. 83 soll jener Freiherr Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck ebenfalls im Jahre 1841 verstorben sein. Das Todesjahr wäre demnach dasselbe gewesen wie bei Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg. Dies passt jedoch nicht zum Todesjahr 1831 des hier angegebenen Ludwig Eberhard von Gemmingen, der als Großherzoglich badischer Kammerherr zu Presteneck viel eher vom Namen her den Angaben bei Bauer und Gißler entsprechen würde. Möglicherweise handelt es sich im Handbuch von Bauer und Gißler um einen Druckfehler, so dass statt des korrekten Todesjahres 1831 versehentlich 1841 angegeben wurde? Möglicherweise haben Bauer und Gißler das Todesjahr 1831 mit dem Todesjahr des Bruders Friedrich Carl Gustav Casimir von Gemmingen (1770–1841) verwechselt? Raberg hat daraufhin möglicherweise einen Folgefehler begangen und wegen des bei Bauer und Gißler angegebenen Todesjahres 1841 angenommen, dass es sich bei dem fraglichen Vertreter des grundherrlichen Adels unterhalb der Murg in der Ersten Badischen Kammer in den Jahren 1819 bis 1822 um Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg († 1841) und nicht um den hier für diese Liste angenommenen Ludwig Eberhard von Gemmingen-Presteneck (1771–1831) gehandelt haben könnte?
  4. a b c d e f g Dieser Mandatsträger ist in den amtlich veröffentlichten Abgeordnetenlisten als promovierter Akademiker ausgewiesen, d. h. dort üblicherweise mit einem vor dem Namen stehenden Doktor-Grad verzeichnet
  5. a b Bis 1931 hieß die Stadt Baden-Baden nur Baden.
  6. Im Landtagshandbuch von Adof Roth und Paul Thorbecke: Die badischen Landstände, Karlsruhe 1907, S. 349 als Joh. Nep. (Johann Nepomuk ?) Schrempp bezeichnet

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