Liste der Kulturgüter in Heiden

Die Liste der Kulturgüter in Heiden enthält alle Objekte in der Gemeinde Heiden im Kanton Appenzell Ausserrhoden, die gemäss der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten, dem Bundesgesetz vom 20. Juni 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[1] sowie der Verordnung vom 29. Oktober 2014 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten[2] unter Schutz stehen.

Objekte der Kategorien A und B sind vollständig in der Liste enthalten, Objekte der Kategorie C fehlen zurzeit (Stand: 1. Januar 2023). Unter übrige Baudenkmäler sind zusätzliche Objekte zu finden, die gemäss Angaben des kantonalen Denkmalschutzes als kommunale Kulturobjekte eingestuft wurden und nicht bereits in der Liste der Kulturgüter enthalten sind.

Kulturgüter

FotoObjektKat.TypStandortBeschreibung
Schwimm- und SonnenbadSchwimm- und Sonnenbad
KGS-Nr.: 09031
AGKohlplatz 967
758110 / 256707
1931–32 von Beda Hefti. Erste Erweiterung bereits 1933. Gesamtanlage mit funktionsbetonten Zweckformen, bedeutender Zeuge des Neuen Bauens in der Ostschweiz. Eine technische Besonderheit die zusätzliche Erwärmungsmöglichkeit von Badewasser auf den Flachdächern der Kabinen bauten. 2000 sorgfältig rest., orig. intensive Farbgebung aufgefrischt.


BWHistorisches Archiv SEFAR
KGS-Nr.: 09164
ASHinterbissaustrasse 25
757938 / 256199
Konzernarchiv SEFAR (Sefar AG, Zusammenschluss mehrerer Seidengaze- und Beuteltuchfabriken)


Ehemaliges WeinbauernhausEhemaliges Weinbauernhaus
KGS-Nr.: 00430
BGSchwendi 1
757908 / 258902
Weinbauernhaus mit Webkeiler, datiert 1761 . Besonders reiche Verzierung der Front mit sogenannten Steckbrettern in Renaissance- und Barockstil.


BauernhausBauernhaus
KGS-Nr.: 11326
BGBenzenrüti 16
757103 / 256873


Ehemaliges BürgerheimEhemaliges Bürgerheim
KGS-Nr.: 11327
BGBischofsberg 409
758128 / 255714
Auch an der Front geschindeltes, ostwärts gerichtetes Walmdachhaus, das sich vom ursprünglichen Gebäude durch einen steilen Quergiebel und Erweiterungen an der Nord- und Südflanke unterscheidet. Diese sind in Riegelkonstruktion ausgeführt und bergen die Treppenhäuser. An der Front treten sie durch Ladenschösse und schmale Klebdächer in Erscheinung. Verglaste Halle an der Südostecke mit reizvollen Pfosten und Bügen, wohl um die Jahrhundertwende.[3]


Bauernhaus mit StallBauernhaus mit Stall
KGS-Nr.: 11332
BGGmeindweg 6
758138 / 257678


Ehemaliges WaisenhausEhemaliges Waisenhaus
KGS-Nr.: 11335
BGBischofsberg 408
758246 / 255874
Allseits geschindeltes Gebäude mit breitem, leicht gestelztem Quergiebel und je fünf fünfteiligen Fensterzeilen an beiden Vollgeschossen über dem gequaderten Erdgeschoß. Im Inneren ehemals die Porträts des Armen- und Waisenhausstifters, des Landessäckelmeisters Joh. Konrad Tobler (1757-1825), und seiner Gattin Katharina Lutz (1756-1829). Öl auf Leinwand, 42,5 X 34 cm bzw. 43,5 X 34,5 cm, vielleicht von Johannes Weiss, um 1820 (biographische Anschriften postum) (jetzt im Gemeindehaus aufbewahrt).[4]


DoppelbauernhausDoppelbauernhaus
KGS-Nr.: 11344
BGSchlipf 103/104
758009 / 257970
Doppelwohnhaus mit Anbauten in verschalter Riegelkonstmk-tion auf beiden Seiten unter herabgeschlepptem und geknicktem Satteldach und mit «Stadel» an der Nordseite. In einem Balken des Giebelfeldes eingeschnitzt die Initialen und die Jahreszahl «M HB 1669». Rillenfriese an der sonnengebräunten, bis zum Giebelfeld getäferten Front.[5]


BauernhausBauernhaus
KGS-Nr.: 11345
BGIm Stöckli 1
758362 / 257728
Auf der sonnengebräunten Balkenwand des Giebelfeldes die weiß aufgemalte Frakturinschrift des Bauherrn(!): «Baumeister Sebastian Bäntziger 1791» über einem ebenfalls weiß gemalten Rokoko-Zierat. Durch den verhältnismäßig hohen Sockel und die großen Webkeller- oder Werkraumfenster kommt das Haus dem Fabrikantenhaus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nahe. An der südlichen Traufseite ein im Vorderland häufig anzutreffender Hauseingang am ersten Obergeschoß, zu dem eine Freitreppe emporführt und über welchem das zweite Obergeschoß herauskragt, wobei es von einem geschweiften Bug und einer durchbrochenen Zierkonsole gestützt wird. Im übrigen starke Betonung der Symmetrie durch die Reihenfenster und das auf beiden Seite geknickte und herabgeschleppte Satteldach. Wellenförmig profilierte Pfettenköpfe und reichbewegte und durchbrochene Pfettenkonsolen. An den Frontfenstern biedermeierliche Blumengestelle.[6]


Doppel-GadenhausDoppel-Gadenhaus
KGS-Nr.: 11346
BGWässern 440/441
758272 / 255329


FabrikantenhausFabrikantenhaus
KGS-Nr.: 11348
BGUnterrechstein 8
757034 / 255810
Fünfeinhalbgeschossiges Fabrikantenhaus, um 1820 bis um 1830, mit seitlichen Wohnanbauten unter symmetrisch geknicktem und herabgeschlepptem Satteldach. Abgesehen vom Erdgeschoß symmetrische Gliederung der Front durch ein Mittelportal, Reihenfenster und drei toskanische Pilaster. Auch die seitlichen Estrichluken sind als Lünetten gestaltet. Im stichbogigen Sturz des Portalgewändes, über den das verkröpfte Gurtgesims hinwegschwingt, in Relief eine Louis-XVI-Girlande und Blumenzweige von derber Art. In der Wohnstube ein zweigeschossiger, einachsiger Wandschrank aus Nussbaumholz mit intarsierten Tulpen und Eckverzierungen in den Türfüllungen, ferner an geriefelten Gewänden Zweifeldertüren, ebenfalls aus Nussbaumholz mit geschnitzten Eckrosetten.[7]


BauernhausBauernhaus
KGS-Nr.: 14852
BGBenzenrüti 1
757041 / 256729
Giebelfeld die Initialen «MHLW» und darunter: «16 HS 61 »234. Rillenfriese und symmetrische Anordnung der Reihenfenster. An beiden Flanken traufständige «Städel».[8]


BauernhausBauernhaus
KGS-Nr.: 14853
BGBenzenrüti 8
757154 / 256785
Mit der Jahreszahl «1645» das älteste der vier datierten Häuser. Dem nur viergeschossigen Giebelhaus ist der höhere «Stadel» an der Rückseite in gleicher Giebelstellung angefügt («Gadenhaus»).[9]


Ehemaliges BauernhausEhemaliges Bauernhaus
KGS-Nr.: 14854
BGSchwendi 1914.1
757872 / 258861


BWGerätehaus
KGS-Nr.: 14855
BGSchlipf 107
757963 / 257879
Ein ähnliches zweigeschossiges Giebelhäuschen wie die Mosterei im Gmeind, Nr. 120, im Unterschied zu jenem jedoch ganz in Strickkonstruktion, die an der unverkleideten Front ein rustikales Türgericht aufweist, im Giebelfeld aber ebenfalls barock profilierte Pfettenkonsolen.[10]


Dunant-MuseumHenry-Dunant-Museum (Sammlung)
KGS-Nr.: 14856
BSAsylstrasse 2
757830 / 256834
Henri Dunant-Haus (Plan S. 209 ., 7). Dunant verbrachte hier als Pensionär seinen Lebensabend. Erbaut um 1835 als klassizistisches Fabrikantenwohnhaus mit architektonisch betonter Frontmitte. Nach Umbau durch Emil Kessler 1874-1967 Bezirkskrankenhaus, dann Pflegeheim, 1997–98 restauriert von Urs Gächter und Heinz Wüst und als Verwaltungsgebäude mit Museum umgenutzt. Bemerkenswert die Kunstschlosser- und Glaserarbeit an den Windschutzwänden der Veranda von 1898.


Historisches Museum in der Mitte, links Gemeindehaus, rechts PostMuseum Heiden (Sammlung)
KGS-Nr.: 14857
BSKirchplatz 5
758088 / 256975
Postgebäude (Nr. 1000), gemauertes Walmdachhaus mit Einzelfenstern in neun Achsen. Ist das Museum mit der Sammlung des Historisch-antiquarischen Vereins und einer naturhistorischen Sammlung untergebracht.[11]

Übrige Baudenkmäler

IDFotoObjektTypStandortBeschreibung
187BWHausGThalerstrasse 5
758135 / 257323


200BWHausGNordweg 9
757610 / 257502


237BWHausGSeeallee 3
757872 / 257110
Kursaal. 1956-57 von Otto Glaus, an Stelle der Kurhalle in maureskem Stil von 1873-74. Kubisches Gebäude aus verputztem Mauerwerk, Sichtbeton und Glas mit flachem Blechdach. Nordseitig niedere Annexbauten, Pergolen. ln der Bar im UG Fresken von Mario Comensoli, 1957.


334BWHausGBrunnenstrasse 19
757531 / 256386


336BWHausGBrunnenstrasse 16
757499 / 256396


338BWHausGBrunnenstrasse 20
757495 / 256363


841BWHausGKirchplatz 1
758152 / 257021


842BWHausGKirchplatz 2
758101 / 257026
Reformierte Kirche. Bauplan für Neubau von Felix Wilhelm Kubly bereits 1837 vollendet. Trotz Dorfbrand planmässige Fertigstellung 1839. Nach Brand 1936 Wiederaufbau mit Umgest. Querraum zu Längsraum sowie niederem Walmdach von Ernst Hänny an Stelle des Giebeldaches. Fassaden durch Gebälk mit Attika optisch in zwei Geschosszonen gegliedert. An der Haupt- und den beiden Schmalfronten toskanischer Säulenportikus über Freitreppen. Der Turm in der Mittelachse der Rückseite, mit umlaufendem Balkon und niederem Zeltdach. Aussenrest 2000ff. 1 Östl. davon Kirchgemeindehaus mit integrierter gegen Norden geöffneter Abdankungshalle, 1998 von Hubert Bischaff. Schlichter langrechteckiger Bau, Holz um Betankern, Fassade geschindelt, Reihenfenster


843BWHausGKirchplatz 3
758064 / 257042


844BWHausGKirchplatz 4
758059 / 257002


849BWGemeindehausGKirchplatz 6
758114 / 256972
Rathaus. Weltliches Pendant zur Kirche. An symmetrischer Fassade datum 1840; Renoviert 1956 und 2002. Schöner Biedermeierbau, im EG Rundbogenfenster. Mittelachsen durch Freitreppe erschlossen und 2002 zum Vorraum hin geöffnet.


849BWHausGKirchplatz 9
758177 / 256993


854BWHausGPoststrasse 19
758043 / 256934


862BWHausGPoststrasse 1
758229 / 256921


867BWHausGPoststrasse 10
758169 / 256947


873BWHausGPoststrasse 22A
758054 / 256959


874BWHausGPoststrasse 21
757983 / 256970


920BWPrimarschule DorfGSchulhausstrasse 3
758064 / 256878


964BWHausGSchulhausstrasse 9
757987 / 256756


967BWHausGKohlplatz 5
758075 / 256712

Legende: Siehe Legende der Liste der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung. Anstelle der KGS-Nummer wird als Objekt-Identifikator (ID) die Gebäudenummer der kantonalen Denkmalpflege angegeben.

Weblinks

Commons: Heiden AR – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundeskanzlei: Bundesgesetz über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSG). SR 520.3. In: Systematische Rechtssammlung SR. Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft, 20. Juni 2014, abgerufen am 30. August 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  2. Bundeskanzlei: Verordnung über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSV). SR 520.31. In: Systematische Rechtssammlung SR. Schweizerischer Bundesrat, 29. Oktober 2014, abgerufen am 30. August 2017 (Stand am 1. Januar 2016).
  3. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 190. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  4. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 190. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  5. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 204. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  6. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 207-208. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  7. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 214. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  8. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 215. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  9. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 215. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  10. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 204. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).
  11. Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 3: Der Bezirk Vorderland. Birkhäuser, Basel 1981. S. 170. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 72).

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Museum Heiden AR Aussenansicht KB-036731.jpg
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Das Museum Heiden im Kanton Appenzell Ausserrhoden befindet sich im Postgebäude am Kirchplatz. Es zeigt eine historische Ausstellung über das Dorf und die Region, ein Naturalienkabinett und eine ethnografische Sammlung.
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Schwimmbad in Heiden (AR). Architekt: Beda Hefti. Eröffnet 1932.
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