Liste der Kulturdenkmale in Zschaitz-Ottewig
In der Liste der Kulturdenkmale in Zschaitz-Ottewig sind die Kulturdenkmale der sächsischen Gemeinde Zschaitz-Ottewig verzeichnet, die bis September 2017 vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen erfasst wurden (ohne archäologische Kulturdenkmale). Die Anmerkungen sind zu beachten.
Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale im Landkreis Mittelsachsen.
Legende
- Bild: zeigt ein Bild des Kulturdenkmals und gegebenenfalls einen Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons
- Bezeichnung: Name, Bezeichnung oder die Art des Kulturdenkmals
- Lage: Wenn vorhanden Straßenname und Hausnummer des Kulturdenkmals; Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link Karte führt zu verschiedenen Kartendarstellungen und nennt die Koordinaten des Kulturdenkmals.
- Kartenansicht, um Koordinaten zu setzen. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können in der Karte gesetzt werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind mit einem blauen bzw. roten Marker gekennzeichnet, Kulturdenkmale mit Bild mit einem grünen bzw. orangen Marker.
- Datierung: gibt das Jahr der Fertigstellung beziehungsweise das Datum der Erstnennung oder den Zeitraum der Errichtung an
- Beschreibung: bauliche und geschichtliche Einzelheiten des Kulturdenkmals, vorzugsweise die Denkmaleigenschaften
- ID: wird vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergeben. Sie identifiziert das Kulturdenkmal eindeutig. Der Link führt zu einem PDF-Dokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, das die Informationen des Denkmals zusammenfasst, eine Kartenskizze und oft noch eine ausführliche Beschreibung enthält. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen ist zum Teil keine ID angegeben, sollte eine angegeben sein, ist dies die ehemalige ID. Der entsprechende Link führt zu einem leeren Dokument beim Landesamt. In der ID-Spalte kann sich auch folgendes Icon befinden, dies führt zu Angaben zu diesem Kulturdenkmal bei Wikidata.
Auterwitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Wohnstallhaus, Scheune, Stallgebäude, Hofpflaster, Bauerngarten und Einfriedung eines ehemaligen Vierseithofes | Auterwitz 6, 7 (Karte) | Bezeichnet mit 1810 | Intaktes Hofensemble mit gut erhaltenem Fachwerk-Wohnstallhaus, bemerkenswerte Türstöcke, Ensemble von baugeschichtlicher und heimatgeschichtlicher Bedeutung. Scheune: 38 × 17 m, Mauerstärke 80 cm, unter Einbeziehung älterer Bauteile des Vorgängerbaus, Mischmauerwerk, „wildes Bruchsteinmauerwerk“ mit Kellenabzugputz, Bruchstein ist Porphyrgestein des Leisniger Typs. Zwei Keller mit Ziegelkappengewölben im Reichsformat, zwei Durchfahrts-Tennen, zweiflüglige auf Rollen laufende Holztore, Tennen am Ziegelgepflasterte Fußböden, 27 Sparrenpaare, liegender Dachstuhl. | 09208934 | |
Wohnstallhaus, Torhaus, Scheune und Seitengebäude sowie Bauerngarten eines Vierseithofes | Auterwitz 13 (Karte) | Bezeichnet mit 1820 | Bemerkenswert intaktes Hofensemble mit sehr gut erhaltenen, landschaftstypischen Gebäuden, von großer regionalgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung. Der Hof brannte 1820 ab. Anschließend wurden das Torhaus und das Wohnstallhaus neu aufgebaut. Hierauf verweisen auch die Schlusssteine der Tür- bzw. Torportale. Annähernd zeitgleich entstand offensichtlich auch das in der Lommatzscher Pflege als Kummethaus bezeichnete Pferdestallgebäude, welches den östlichen Hofabschluss bildet. Dieses Gebäude wurde jedoch nach einem Brand 1908 durch ein neues, nun massives Gebäude ersetzt. Die heutige Scheune entstand 1878. Im Jahr 1896 folgte eine Verlängerung des Wohnstallhauses. 1927 ließ der Eigentümer noch die heute das Wohnstallhaus wesentlich prägende Veranda zum Bauerngarten hin anbauen. Mit Ausnahme von Sanierungsmaßnahmen erfolgten an dem heute geschlossen erhaltenen Bauernhof keine wesentlichen, das Erscheinungsbild verändernden Baumaßnahmen. Das Wohnstallhaus sowie das Torhaus sind für das beginnende 19. Jahrhundert typische Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit massiv ausgeführten Erdgeschossen und Fachwerk in den Obergeschossen. Bei beiden Gebäuden blieben originale Türportale und Torbögen aus Sandstein erhalten. Im Inneren des Wohnstallhauses finden wir noch bauzeitliche Türen und Bodenfliesen. Das Wohnhaus wird durch ein Satteldach abgeschlossen, das ebenfalls original erhaltene Torhaus durch ein Krüppelwalmdach mit prägenden Fledermausluken. Das Kummethaus und die Scheune wurden bereits nicht mehr als Fachwerkbauten ausgeführt. es handelt sich bei beiden Gebäuden um moderne Putzbauten, die in ihrer Größe und Ausführung den neuen landwirtschaftlichen Gegebenheiten besser entsprachen. Auch diese beiden Gebäude zeichnen sich durch einen sehr guten Originalzustand aus. Der Hof prägt maßgeblich das Dorfbild. Durch seine Authentizität kommt dem Hof ein hoher Aussagewert hinsichtlich des ländlichen Bauens im 19. Jahrhundert sowie der Wohn- und Wirtschaftsbedingungen im gleichen Zeitraum zu. Der Denkmalwert ergibt sich danach aus der baugeschichtlichen, regionalgeschichtlichen und ortsbildprägenden Bedeutung. | 09208936 | |
Wohnstallhaus und Seitengebäude eines Häusleranwesens | Auterwitz 14 (Karte) | 1. Hälfte 19. Jahrhundert | Kleine ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in landschaftstypischer Fachwerkbauweise von baugeschichtlichem und heimatgeschichtlichem Wert.
| 09208937 | |
Häuslerwohnhaus, Seitengebäude und Scheune eines Häusleranwesens (Stellmachers) | Auterwitz 15 (Karte) | Um 1800 | Bemerkenswert intakte Hofstruktur, landschaftstypische Gebäude in sehr gutem Originalzustand, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung. Im Süden des Dorfes siedelten sich drei Stellmacher an. Hierbei handelt es sich offensichtlich um die Grundstücke Nummer 14 und 15.
| 09208938 | |
Ehemaliges Wohnstallhaus, heute Wohnhaus, Seitengebäude, Hofpflasterung und Grundstückseinfriedung eines ehemaligen Vierseithofes | Auterwitz 17 (Karte) | Bezeichnet mit 1789 | Zeit- und landschaftstypische ländliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise in gutem Originalzustand, heimatgeschichtlich, baugeschichtlich und ortsbildprägend von Bedeutung.
| 09208935 |
Baderitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Brücke | Baderitz (Karte) | Bezeichnet mit 1848 | Zeugnis der Ortsgeschichte und der Verkehrsgeschichte, Bruchstein, Segmentbogen, hohe Wangen, Brücke überbrückt die Jahna, bezeichnet an eingebautem Stein, um 1988 Sanierung, die Brücke stellt die Verbindung beider Teile des Ortes dar. | 09208921 |
Dürrweitzschen
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Ganzmeilenstein (umgearbeitet) | (Straße zwischen Meila und Dreißig, Flurstück 55/1) (Karte) | 19. Jahrhundert | Von verkehrsgeschichtlicher Bedeutung. Sandstein, oben abgerundet, ca. 200 m vor Meila aus Richtung Lüttewitz kommend, 1854/60, schlechter Zustand, Schiefstand, gusseiserne Krone fehlt, durch teilweises Überputzen Schrift verdeckt. Die königlich-sächsischen Meilensteine waren Nachfolger der kursächsischen Postmeilensäulen. Am 1. September 1858 begann der Straßenbau-Ingenieur Wilke mit der Neuvermessung der Sächsischen Straßen. Diese Neuvermessung bildete die Grundlage für die Einführung des neuen Vermessungssystems. Dieses umfasste Stationssteine, Meilensteine, Halbmeilensteine, Abzweigsteine und Grenzübergangssteine. Die Stationssteine fanden am Anfang und Ende von Poststrecken Aufstellung. Auf ihnen waren die Namen und die Entfernung der an der Strecke liegenden Städte verzeichnet. Die Meilensteine standen unmittelbar an der Straße. Auf der einen Seite des Steins stand Name und Entfernung des Ausgangsortes und auf der anderen Name und Entfernung des Ortes am Ende der Poststrecke. Die Halbmeilensteine sollten den Streckenverlauf kennzeichnen. Beiderseits war eine Krone angebracht. eine Beschriftung war nicht üblich. Abzweigsteine standen an Abzweigungen von der Hauptroute und trugen in der Regel nur den Namen der nächsten Poststation ohne Entfernungsangabe. Auf den Grenzübergangssteinen war die Bezeichnung „Königreich Sachsen“ verzeichnet. Auf der anderen Seite enthielten diese Ortsnamen und Entfernungen. Zwischen Stationssteinen und Ganzmeilensteinen betrug der Abstand 1 Meile (das entspricht 7,5 km). Demnach bestand der Abstand zwischen Stationsstein und Halbmeilenstein und zwischen Halbmeilenstein und Ganzmeilenstein ½ Meile= 3,75 km. Seit 1875 galt im gesamten Deutschen Reich (also auch im Königreich Sachsen) der Meter als offizielles Längenmaß. Die Steine wurden aus diesem Grund vielfach auf das neue Maß umgeändert. Alle Steine wurden aus Sandstein hergestellt.[1] | 09208939 | |
Häusleranwesen | Dorfstraße 5 (Karte) | 1. Hälfte 19. Jahrhundert | Ländliches Wohnhaus mit intaktem, bildprägendem Fachwerk-Obergeschoss, baugeschichtlich von Bedeutung, Erdgeschoss massiv und gedämmt (2014), Obergeschoss Fachwerk, Satteldach, Giebelseiten massiv | 09208905 |
Glaucha
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Wohnstallhaus und Seitengebäude mit Kumthalle eines Bauernhofes | Schweimnitzer Weg 12 (Karte) | Mitte 19. Jahrhundert | Zeittypische Gebäude in weitgehend originalem Zustand, prächtige dreibogige Kumthalle, heimatgeschichtlich und baugeschichtlich von Bedeutung.
| 09208928 | |
Gasthof mit allen Erweiterungsbauten | Schweimnitzer Weg 19 (Karte) | 1. Hälfte 19. Jahrhundert | Dominante, das Landschaftsbild prägende Gebäudegruppe in gutem Originalzustand mit singulären Baudetails von regionalgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, Erdgeschoss massiv, Obergeschoss in Teilen Fachwerk, Saalanbau massiv zweigeschossig mit großen Bögen im Erdgeschoss (singuläre Bauweise), eingeschossiger Anbau, leerstehend, schlechter Erhaltungszustand | 09208929 |
Goselitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Seitengebäude eines ehemaligen Gasthofes | Riesaer Straße 35 (Karte) | 19. Jahrhundert | Heute Wohnhaus, Gasthof wurde abgebrochen, bildprägender Fachwerk-Bau, von ortshistorischer Bedeutung.
| 09208924 | |
Wohnhaus und Scheune eines Dreiseithofes | Riesaer Straße 41 (Karte) | 2. Viertel 19. Jahrhundert | Intaktes Hofensemble mit original erhaltenen landschaftstypischen Gebäuden von heimatgeschichtlichem und ortsbildprägendem Wert.
| 09208923 | |
Brücke über den Mühlgraben | Zur Mühle 10 (vor) (Karte) | 19. Jahrhundert | Als bauliches Zeugnis des historischen Mühlenstandortes von ortsgeschichtlicher Bedeutung, einjochige Bogenbrücke aus Bruchstein, eine Wange ist erhalten, Zufahrt zur Mühle, Brücke überspannt den Mühlgraben | 09208922 |
Lüttewitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Ehemaliges Herrenhaus des Rittergutes Lüttewitz, heute Kindertagesstätte | Hohlweg 4 (Karte) | Um 1715 | Baulich überformter Putzbau mit aufwendig gestaltetem Portal, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung. Ehemaliges Herrenhaus, 2006 Mittelschule, heute Kindergarten „Waldspatzen“, um 1715 (laut Literatur) erbaut. Breitlagernder, zweigeschossiger Putzbau mit dreiachsigem Mittelrisalit, dort prächtiges Portalgewände aus der Erbauungszeit des Hauses. Abschluss durch hohes Mansarddach mit Viertelschopf. Trotz gewisser baulicher Vereinfachungen beeindruckt das Gebäude noch heute durch sein weitgehend authentisches Erscheinungsbild. Es prägt maßgeblich das Ortsbild. Durch das Rittergut wurde das Wirtschaftsleben der umliegenden Orte und damit auch deren Entwicklung und Ausprägung beeinflusst. Hieraus leitet sich die regionalgeschichtliche Bedeutung des ehemaligen Herrenhauses als einziger weitgehend original erhaltener Bestandteil des einstigen Rittergutes ab.[Ausführlich 2] | 09208919 |
Lützschnitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Wegestein | Lützschnitz (Ortseingang) (Karte) | 19. Jahrhundert | Schlichter Stein mit Inschriften an der Weggabelung nach Glaucha, Zschochau, Ottewig, verkehrsgeschichtlich von Bedeutung, ca. 1 m hoher Sandstein, oben abgerundet, zeigt Richtungen nach Glaucha, Zschochau, Ottewig. | 09208930 | |
Gutshof Lützschnitz (Sachgesamtheit) | Lützschnitz 1 (Karte) | 19. Jahrhundert (Gutsanlage heutiger Bestand) | Sachgesamtheit Gutshof Lützschnitz mit folgenden Einzeldenkmalen: Herrenhaus, Stallgebäude mit Kumthalle, Kellerhaus und Reste der Einfriedung (siehe auch Einzeldenkmalliste gleiche Anschrift, Obj. 09208931) sowie einer Scheune (Sachgesamtheitsteil) und Gutspark mit Teich (Gartendenkmal); gut mit authentisch erhaltenem Baubestand aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert umgeben von einem kleineren Gutspark, maßgeblich das Ortsbild prägende Anlage von ortsgeschichtlicher Bedeutung. | 09305734 | |
Herrenhaus, Stallgebäude mit Kumthalle, Keller östlich des Herrenhauses und Reste der Einfriedung (Einzeldenkmale zu ID-Nr. 09305734) | Lützschnitz 1 (Karte) | 1878 (Gutshaus) | Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Gutshof Lützschnitz; villenartiges Herrenhaus mit reicher Fassadendekoration sowie zeittypisches Stallgebäude, beide in gutem Originalzustand von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung (siehe auch unter Sachgesamtheiten gleiche Anschrift obj. 09305734).
| 09208931 | |
Wohnstallhaus, Scheune (mit Wohnhaus verbunden), Einfassungsmauer des südlich vom Hof gelegenen Bauerngartens eines Dreiseithofes | Lützschnitz 4, 4a (Karte) | Um 1800 | Zeit- und landschaftstypischer Bauernhof, weitestgehend originale Gebäude mit zum Teil Fachwerk-Konstruktion, baugeschichtlicher und heimatgeschichtlicher Wert.
| 09208932 |
Ottewig
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Spritzenhaus | Glauchaer Straße (Karte) | Bezeichnet mit 1860 | Original erhaltenes Feuerwehrhäuschen, von ortsgeschichtlicher Bedeutung, massiv, Segmentbogenportal, Satteldach. | 09208926 | |
Gasthof und Saalanbau | Glauchaer Straße 9 (Karte) | Um 1870 | Ortsbildprägender Putzbau von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, zweigeschossig mit Drempel, Saalanbau, massiv, Wand-Öffnungsverhältnis intakt, Satteldach, 2014 leerstehend. | 09208927 |
Zschaitz
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung | ID |
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Wohnhaus | Am Bahnhofsberg 3 (Karte) | Um 1890 | Dokumentiert Bautätigkeit im Zusammenhang mit dem Anschluss des Dorfes an die Eisenbahn zum Ende des 19. Jahrhunderts, qualitätvoller gründerzeitlicher Putzbau von baugeschichtlicher und ortsentwicklungsgeschichtlicher Bedeutung. zweigeschossiger Putzbau, aufwendig gestaltete Fenstergewände, Putznutung, Satteldach, dokumentiert Bautätigkeit zum Ende des 19. Jahrhunderts, qualitätvolle Putzgliederung, typisch für Gründerzeit. | 09208913 | |
Weitere Bilder | Empfangsgebäude, Güterschuppen und Bahnwärterhaus der Haltestation Zschaitz | Am Bahnhofsberg 15, 17 (Karte) | 1897 | Weitgehend original erhaltene Hochbauten von ortsgeschichtlicher und verkehrsgeschichtlicher Bedeutung. Bahnstrecke Riesa–Chemnitz, zeitweise Streckenbezeichnungen: Niedererzgebirgische Staatsbahn, Westliche Staatsbahn.
| 09208914 |
Kirche, Grabsteine bzw. Erbbegräbnisse, Kriegerdenkmal 1870/71 und 1. Weltkrieg sowie Kirchhof mit Stütz- und Einfriedungsmauer | Am Kirchberg 1 (Karte) | 1515 (Turm) | Ensemble von ortsgeschichtlicher, kirchengeschichtlicher bzw. baugeschichtlicher Bedeutung.
| 09208906 | |
Ehemaliges Diakonat und Kirchschule | Am Kirchberg 3, 5 (Karte) | 1824 | Bildprägender Fachwerk-Bau in Nachbarschaft zur Kirche von ortsgeschichtlichem Wert.
| 09208907 | |
Pfarrhaus | Am Kirchberg 6 (Karte) | Bezeichnet mit 1801 | Repräsentativer, das Ortsbild maßgeblich prägender Putzbau von ortsgeschichtlicher und baugeschichtlicher Bedeutung, zweigeschossig, massiv, im Erdgeschoss profilierte Steingewände, originaler Türstock, Krüppelwalmdach | 09208912 | |
Stützmauer entlang der Grundstücke sowie vier Bergkeller | Am Kirchberg 8, 10 (Karte) | 19. Jahrhundert | Das Ortsbild maßgeblich prägende Böschungsmauer und Bergkeller, möglicherweise ursprünglich zum gegenüberliegenden Gasthof gehörend, baugeschichtlich und heimatgeschichtlich von Bedeutung. Die vier Bergkeller liegen genau dem Dorfgasthof gegenüber. Die Bauzeit ist nicht bekannt. Ihre Zugänge werden von der Bruchsteinmauer umfasst, welche die Grundstücksbegrenzung der Grundstücke Am Kirchberg 8 und 10 (Flurstücksnummer 44/3 und 44/4) sowie Am Kirchberg ohne Hausnummer (Flurstück 44/5) bildet. Die Bruchsteinmauern stellen im Zusammenklang mit weiteren Bruchsteinmauern im Dorf (beispielsweise die Einfriedungen des Pfarrhauses und des Kirchhofes) ein maßgeblich das Ortsbild prägendes Element dar. Der Denkmalwert ergibt sich demnach aus der ortsbildprägenden, aber auch aus der baugeschichtlichen bzw. heimatgeschichtlichen Bedeutung. | 09305735 | |
Wohnhaus | Am Kirchberg 9 (Karte) | 1883 | Gründerzeitliches, städtisch anmutendes Wohnhaus im Dorfkern in gutem Originalzustand, baugeschichtlich von Bedeutung, zweigeschossig, massiv, originale Sandsteingewände, alte Putzhaut mit Gliederung (Nutung), profiliertes Sandsteinportal, originale Haustür und Winterfenster | 09208909 | |
Parentationshalle und Erbbegräbnisse auf dem Friedhof | Zur Siedlung (Karte) | 1866 (Erbbegräbnis Fam. Richter, Rittergutsbesitzer auf Lüttewitz) | Oberhalb des Dorfes gelegene Friedhofsanlage mit altem Baumbestand, mit denkmalwürdiger Parentationshalle aus der Anlagezeit des Friedhofes und historischen Gräbern, ortshistorisch von Bedeutung. 1823 erwarb das Dorf ein Stück des Pfarrlehns und legte dort einen neuen, später noch erweiterten Gottesacker an. Dieser blieb immer eine schlichte Anlage, der vermutlich keine gärtnerische Planung zugrunde liegt. Aus der Anlagezeit des Friedhofes dürfte die als Einzeldenkmal ausgewiesene Parentationshalle stammen. Nur wenige historische Grabmale aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Zeit um 1900 blieben erhalten.
Die Parentationshalle sowie die o. g. Grabmale erlangen als historische bauliche Zeugnisse des neuen Gottesackers von Zschaitz ortsgeschichtliche Bedeutung. | 09208915 |
Anmerkungen
- Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
- Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
- Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
- Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z. B. die Fassade).
Ausführliche Denkmaltexte
- ↑ Ursprünglich Vierseithof, bestehend aus einem Wohnstallhaus, zwei Seitengebäuden und einer Scheune. Eines der Seitengebäude (westlicher Hofabschluss) wurde nach 1993 abgebrochen, die verbliebenen Gebäude wurden saniert.
Das Wohnstallhaus, heute Auterwitz Nummer 7, wurde laut Inschrift am Türstock des Hauses 1810 erbaut. Es handelt sich hierbei um ein zeit- und landschaftstypisches Bauernhaus auf längsrechteckigem Grundriss, massivem, aus Bruchsteinen bestehendem Erdgeschoss und einem Fachwerk im Obergeschoss. Abgeschlossen wird das Gebäude von einem Satteldach. Erhalten blieb der bauzeitliche Türstock mit der Bezeichnung „CFL 1810“.
Den östlichen Hofabschluss bildet die große Scheune (Auterwitz Nummer 6), welche 1876 im Auftrag des Bauern Johannes Lehmann vom Maurermeister Franz Haufe aus der näheren Umgebung erbaut wurde. Den großen Putzbau prägen zwei große Segmentbogentore sowie die Rundfenster (Lüftungsöffnungen) im Drempelgeschoss. Wesentliche bauliche Veränderungen sind nicht feststellbar.
Den östlichen Hofabschluss bildet das vermutlich zeitgleich mit der Scheune erbaute Seitengebäude (Auterwitz Nummer 6) mit zweijochiger Kumthalle, ebenfalls ein zweigeschossiger Putzbau mit Satteldachabschluss. Bemerkenswert ist die gut erhaltene Hofpflasterung.
Ergänzt wird das Bauensemble durch eine Toreinfahrt und Pforte, welche möglicherweise um 1938 erbaut wurden, sowie die erneuerte Garteneinfriedung entlang des Wirtschaftsweges, den Resten des Bauerngartens und einem Keller im Gartenbereich. Bemerkenswert ist die gut erhaltene Hofpflasterung.
Der Denkmalwert dieses authentisch erhaltenen Bauernhofes ergibt sich aus seiner baugeschichtlichen und sozialgeschichtlichen (heimatgeschichtlichen) Bedeutung als Zeugnisse der ländlichen Lebensweise des 19. und 20. Jahrhunderts sowie als Beleg ländlichen Bauhandwerks des genannten Zeitraums. - ↑ Bereits 1443 ist in Lüttewitz ein Vorwerk urkundlich belegt, welches zwei Jahre später als Rittersitz bezeichnet wird. 1519 wird erneut ein Vorwerk genannt, welches dann seit 1553 als Rittergut urkundlich belegt ist.
Nachfolgend sollen die Eigentümer ab 1612 Erwähnung finden:- 1612 - 1628 im Eigentum des Hans Leupold von der Soleno
- 1628 – ? Eigentümer die Familie von der Sahla
- 1642 – 1652 Eigentümer Georg Caspar von Saalhausen
- 1655 – um 1700 Eigentum der Familie von Holleufer
- um 1700 im Eigentum des Melchior Christoph von Schlottheim
- 1709 – ? Rudolph Heinrich von Nostitz Eigentümer des Rittergutes
- 1763 – 1791 Eigentümerin Frau Erdmuthe Wilhelmine von Breitenbauch
- 1791 – ? Eigentum derer von Mangold
- im 19. Jahrhundert im Eigentum eines Herrn Richters
- um 1900 Eigentum der Familie Mummert, Gut hatte eine Größe von 269 ha
- Januar 2006 Gemeinde, Nutzung als Mittelschule, gegenwärtig als Kindertagesstätte genutzt
- ↑ Dehio – Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Sachsen Band II (S. 1066 f.):
„Saalkirche auf einer Anhöhe im Dorfzentrum, von dem 1515 durch einen Rochlitzer Baumeister errichteten Bau nur noch der Westturm erhalten. 1717 Errichtung des Saales, 1749–51 erhöht (bezeichnet an Inschrifttafel an der Südwand). Restaurierung in den 1950er Jahren. Die markanten Betstuben an der Saalnordseite 1973 abgebrochen.
Verputzter Bruchsteinbau mit geradem Schluss, kleine Sakristei an der Ostseite. Turm über quadratischem Grundriss mit angeputzter Eckquaderung, Spitzbogenportal mit verschränktem Stabwerk an der Westseite, Vorhangbogenfenster.
Im Inneren flachgedeckt, Emporen von 1860, an der Nord- und Südseite zweigeschossig, seitlich des Altars als Betstube gestaltet, an der Westseite Orgelempore. Mächtiger Altar von 1655 vom Bildhauer Valentin Otte und dem Maler Johann Richter aus Meißen, 1751 durch Einbau der Kanzel von Otte von 1656 zum Kanzelaltar umgestaltet (das ehemals hier hängende Bild der Kreuzigung jetzt an der Saalnordseite). Der zweigeschossige Aufbau durch korinthische Säulen, verkröpfte Gesimse und Medaillons bestimmt, die plastische Dekoration in reicher Ausformung. In der Predella das gemalte Abendmahl, im Zentrum des Aufbaus Kanzel mit polygonalem Korb, zwischen korinthischen Säulen die geschnitzten Figuren der Evangelisten, darüber der Schalldeckel mit Engeln, die Marterwerkzeuge halten und Ecce-homo-Darstellung. Auf den beiden seitlichen Gemälden Darstellung der Verkündigung und Geburt Christi, in den Medaillons darüber Simson mit den Stadttoren von Gaza und Jonas mit dem Walfisch, begleitet von den Schnitzfiguren Moses und Johannes d. T. Hinter dem Schalldecke Gemälde der Auferstehung. Abschließend geprengter Giebel mit Himmelfahrt Christi im Medaillon. Spätgotischer oktogonaler Taufstein aus Porphyr mit Wappenschild, Anfang. 16. Jahrhundert. An der Saalnordseite Christusfigur, ursprünglich am Kanzelkorb. Mehrere in Öl gemalte Bildnisse von Pastoren des 17. und 18. Jahrhunderts. Orgel von Franz Emil Keller, 1892, mit dem Prospekt in wuchtigen Formen der Neurenaissance, klanglich verändert durch Schmeisser, 1953. Unter den Grabdenkmälern bemerkenswert das für einen Herrn von Arras, mit dem Verstorbenen in Rüstung an der Saalsüdseite, 2. Hälfte 16. Jahrhundert. Zwei weitere figürliche Grabdenkmäler an der Ostseite, durch die Emporenaufgänge verdeckt.“
Quellen
- Denkmalkarte Sachsen, abgerufen am 19. September 2017
Einzelnachweise
- ↑ Gernot Dietze: Kleindenkmale, oft wenig beachtete Kleinode unserer Heimat (= Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V. Band 1). 1999, S. 11 ff.
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