Liste der Kulturdenkmäler in Trier-Pfalzel

In der Liste der Kulturdenkmäler in Trier-Pfalzel sind alle Kulturdenkmäler des Ortsbezirks Pfalzel der rheinland-pfälzischen Stadt Trier aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 9. Januar 2018).

Denkmalzonen

BezeichnungLageBaujahrBeschreibungBild
Denkmalzone Burg PfalzelBurgstraße 2–10, Kirchplatz 4, 10, Stiftstraße 10
Lage
um 1131–52ehemalige erzbischöfliche Burg; wohl um 1131–52 über dem südwestlichen Flügel des römischen Palatiolum errichtet, Umbau im 15. und frühen 16. Jahrhundert, 1552 mit dem ganzen Ort im Feldzug des Markgrafen Albrecht von Brandenburg eingeäschert, nach Wiederaufbau (?) im Holländischen Krieg 1673/74 zerstört; Einbau zahlreicher kleiner Wohnhäuser und landwirtschaftlicher Bauten; Mauerreste in den Häusern Burgstraße 2–10, 3, 4, 5, 6, bei Nr. 2 Stumpf des polygonalen Treppenturms an der Nordwestecke, zwischen Nr. 5 und 6 Torturm mit zwei Wappen des Erzbischofs Johann II. von Baden (1456–1503); Kirchplatz 4 und 10 (bei Nr. 4 auch noch Rest des nordöstlichen Eckturms); Stiftstraße 10 (heute Scheune, bezeichnet 1695); Reste des ehemaligen Palas (Kellergewölbe, vom Hauptsaal vermauerte Kreuzstockfenster, Konsolen); im Vorgarten von Burgstraße 10 Reste des wohl auf römischen Fundamenten aufbauenden Bergfrieds; ehemaliger Wirtschaftshof weitgehend als Freifläche mit der ehemaligen Zehntscheune Residenzstraße 22 und Genovevastraße 6a erhaltenDenkmalzone Burg Pfalzel
Denkmalzone Ortskern
Lage
ab dem 4. oder 5. JahrhundertDie Zone gibt die spätmittelalterliche Ausdehnung des Ortes Pfalzel innerhalb der historischen Befestigung wieder; seit der Spätantike bestehendes Siedlungskontinuum, in dem sich aus römischem Palast und Kasernenanlagen das Kloster und spätere Stift entwickelte, das zur erzbischöflichen Residenz, zur Zollstelle und zum Amtssitz wurde und das nach dem Ende des Alten Reiches nur noch ein bäuerliches Dorf war; in der Zone sind Zeugnisse aus all diesen Epochen in enger Verzahnung bewahrt.Denkmalzone Ortskern
Denkmalzone WallmauerAn der Bastion, Golostraße, Klosterstraße, Scholasterei
Lage
vor 1539Befestigung um den erzbischöflichen Teil von Pfalzel, unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Vorgängers des späten 14. Jahrhunderts bis 1539 errichtet, 1673/74 von den Franzosen unbrauchbar gemacht, 1961 Durchbruch zwischen Bastion 5 und 6, 1970–92 instand gesetzt; fast vollständig erhaltene Wallmauer (Erdwall zwischen zwei Mauern) mit aus der Mauerflucht heraustretenden Bastionen, Grabenbereich außen entlang der Wallmauer (heute weitgehend von Gärten und vom Friedhof eingenommen), Baumeister wohl Meister Peter (Erbauer des Roten Turms an der Kaiserstraße in Trier);
die Befestigung beginnt an der Mosel mit Bastion 1, zieht sich hinter den Häusern östlich und nördlich von Klosterstraße, Scholasterei und Golostraße, verstärkt durch die Bastionen 2 bis 5, bis zur Endbastion 6 hinter Golostraße 3 und 5 bzw. Residenzstraße 25
Denkmalzone Wallmauer

Einzeldenkmäler

BezeichnungLageBaujahrBeschreibungBild
WohnhausAdulastraße 1
Lage
zweite Hälfte des 18. Jahrhundertsbarocker Mansarddachbau, zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, Giebelwand zu Nr. 3 mittelalterlich; in einer Nische barocke Muttergottes; straßenbildprägendWohnhaus
WohnhausAdulastraße 3
Lage
1587kleines Zeilenwohnhaus, bezeichnet 1587, barocker Umbau mit Mansarddach sowie im 19. Jahrhundert; bedeutende AusstattungsresteWohnhaus
PfarrheimAdulastraße 24
Lage
1773ehemalige katholische Pfarrkirche St. Martin; Saalbau mit Westturm, bezeichnet 1773, Architekt L. Leblanc, 1894 Erweiterung, 1962 Umbau zum Pfarrheim; vor dem vermauerten mittleren Eingang spätbarocker Kreuzigungsbildstock
QuereinhausAdulastraße 26
Lage
1729Quereinhaus, bezeichnet 1729, im 19. Jahrhundert aufgestocktQuereinhaus
WohnhausAm Stadttor 1, Pfalzeler Straße 1a
Lage
17. oder 18. Jahrhundertdreiachsiges barockes Wohnhaus (dritte Achse jünger) mit Rest des 1944 zerstörten Stadttors (westliche Wange mit Bogenansatz)Wohnhaus
WohnhausBurgstraße 1
Lage
spätes 18. Jahrhundertan die Außenmauer der ehemaligen Burg gelehntes kleines Wohnhaus mit Krüppelwalmdach, spätes 18. JahrhundertWohnhaus
WohnhausKirchplatz 1
Lage
1561ehemalige Stiftskurie; stattlicher Putzbau, bezeichnet 1561, mit römischen und mittelalterlichen RestenWohnhaus
WohnhausKirchplatz 3
Lage
15. Jahrhundertsogenanntes Küsterhaus, wohl ehemalige Stiftskurie; Putzbau, im Kern aus dem 15. Jahrhundert mit römischen und spätmittelalterlichen Mauerresten; das Gebäude gilt als ältestes bewohntes römisches Steinhaus in DeutschlandWohnhaus
Katholische Pfarrkirche St. Maria und St. MartinKirchplatz 7
Lage
um 700ehemalige Stiftskirche; um 700 durch Umgestaltung der Südostecke des römischen Palatiolum gewonnener, mehrfach erweiterter Kirchenbau auf kreuzförmigem Grundriss, 1802 profaniert, 1944 der westliche Kreuzarm zerstört, 1962–65 konservierend und interpretierend wiederaufgebaut sowie dreischiffige Erweiterung unter Einbeziehung des Vorgängers als Querhaus mit den Stilmitteln der 1950/60er Jahre durch Heinrich Otto Vogelweitere Bilder
NikolauskapelleKirchplatz, hinter Nr. 7
Lage
15. oder 16. Jahrhundertehemalige Nikolauskapelle; zweiachsiger spätgotischer SaalbauNikolauskapelle
WohnhausKlosterstraße 1
Lage
18. Jahrhundertkleines Wohnhaus mit Mansardwalmdach, originaler Dachstuhl, 18. Jahrhundert; straßen- und ortsbildprägendWohnhaus
WohnhausKlosterstraße 3
Lage
18. Jahrhunderteingeschossiges Wohnhaus mit Rundturm, 18. Jahrhundert, rückwärtig Wandbrunnen; straßen- und ortsbildprägendWohnhaus
KlosterschenkeKlosterstraße 10
Lage
ab dem späten 13. Jahrhundertehemaliges Stiftsgebäude; stattlicher Mansardwalmdachbau, im Erdgeschoss die sieben erhaltenen Achsen des Kreuzgangs, 1511–31; Petruskapelle, spätes 13. Jahrhundert, im Innern zwei Epitaphien, 16. Jahrhundert; eingeschossiges Wirtschaftsgebäude; Wandbrunnen bezeichnet 1642Klosterschenke
WohnhausKlosterstraße 15
Lage
vor 1741ehemaliges Stiftshaus; fünfachsiger Putzbau, bezeichnet 1741 (zwei Achsen älter), im 19. Jahrhundert überformtWohnhaus
WohnhausMechtelstraße 6
Lage
18. Jahrhundertvierachsiger Putzbau, 18. Jahrhundert oder früher, im 19. Jahrhundert verlängert und überformt, an der Südostecke aufgemalte EckquaderungWohnhaus
WohnhausMünzstraße 3–5
Lage
1545zwei- bzw. dreigeschossiger spätgotischer Bau mit (zum Teil vermauerten) Kreuzstockfenstern, bezeichnet 1545Wohnhaus
Katholische MarienkapellePfalzeler Straße 43
Lage
1860kleiner Satteldachbau mit Vorhalle, 1860; im Innern Pietà, spätes 19. Jahrhundert, und barocker NischenbildstockKatholische Marienkapelle
Grundschule Gregor von PfalzelPfalzgrafenstraße 49/51
Lage
1938–41eingeschossige, symmetrisch aufgebaute Anlage aus drei durch kurze Querflügel miteinander verbundene Satteldachbauten in Formen des Heimatstils der 1930/40er Jahre, 1938–41, Architekt NagelGrundschule Gregor von Pfalzel
SchmiedeResidenzstraße, zwischen Nr. 19 und 21
Lage
zweite Hälfte des 19. Jahrhundertskleiner Satteldachbau mit vollständig erhaltener Ausstattung, wohl aus der zweiten Hälfte des 19. JahrhundertsSchmiede
ZehntscheuneResidenzstraße 22, Genovevastraße 6a
Lage
1592ehemalige Zehntscheune der erzbischöflichen Burg; langgestreckter Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach, an der Westseite vorgemauerte Strebepfeiler, bezeichnet 1592, Umbau zum Quereinhaus im 19. JahrhundertZehntscheune
Kurtrierisches AmtshausResidenzstraße 27, Golostraße 4
Lage
1544ehemaliges kurtrierisches Amtshaus; stattliche Baugruppe mit anspruchsvoller Bauzier, zur Golostraße von übermannshoher Mauer, bezeichnet 1544 (abgeschlossen), südlicher Bau zum Teil mit sechsteiligen Kreuzstockfenstern, im Winkel achteckiger Treppenturm, bezeichnet 1577, im Innern Spindeltreppe, am nordöstlichen Bau zum Teil zwei- und dreiteilige Fenster, vorspringender Treppenturm; im Innern Kölner DeckenKurtrierisches Amtshaus
WohnhausResidenzstraße 30
Lage
15. Jahrhundertwohl ehemalige Stiftskurie; stattliches, im Kern spätmittelalterliches Wohnhaus mit turmartigem Treppenhausvorbau, Wappenstein bezeichnet 1728Wohnhaus
PortalScholasterei, an Nr. 13
Lage
1643von gemeinsamem Dreiecksgiebel bekröntes Doppelportal der 1643 errichteten Stiftskurie
WohnhausSpielesplatz 1
Lage
1744vierachsiger Mansardwalmdachbau mit Freitreppe, bezeichnet 1744; platzbildprägend
WohnhausSpielesplatz 7
Lage
17. oder 18. Jahrhundertstattlicher barocker Putzbau mit abgewalmtem Mansarddach, originaler Dachstuhl; platzbildprägend
WohnhausSpielesplatz 8
Lage
zweiachsiges Wohnhaus mit ehemaliger Stadtmauer als Binnenwand
WohnhausSpielesplatz 10
Lage
1723stattlicher Mansarddachbau, bezeichnet 1723, im Kern mittelalterlich, Scheunenerweiterung mit Torfahrt, rückwärtig weitere Wirtschaftsgebäude
Rosportsches HausSpielesplatz 13
Lage
1579stattlicher Massivbau, bezeichnet 1579, Ausstattung; eines der ältesten und am besten erhaltenen Gebäude in PfalzelRosportsches Haus
WohnhausStiftstraße 9
Lage
1723ehemaliges Kanonikerhaus; stattliches barockes Wohnhaus, achtachsiger Krüppelwalmdachbau, 1723, in der übermannshohen Abschlussmauer korbbogiges Tor; straßenbildprägend
WohnhausStiftstraße 10
Lage
1695Wohnhaus, das aus der Südwestecke der Erzbischöflichen Burg hervorgeht, aus dieser Zeit Reste einer großen Kaminanlage an der Nordostwand, später Scheune, über dem Tor zur Stiftstraße, bezeichnet 1695
WohnhausStiftstraße 13
Lage
18. Jahrhundertvierachsiges Wohnhaus, 18. Jahrhundert, wohl im 19. Jahrhundert überformt; straßenbildprägend
WohnhausStiftstraße 15
Lage
18. Jahrhundertzweiachsiges Wohnhaus, 18. Jahrhundert
WohnhausStiftstraße 19
Lage
nach 1770stattlicher Mansardwalmdachbau, nach 1770; straßenbildprägend

Literatur

Weblinks

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Residenzstraße 30, Trier-Pfalzel
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HAus Burgstraße 1, Trier-Pfalzel
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Coat of arms of Trier
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Kurtrierisches Amtshaus, Residenzstraße 27, Golostraße 4, Trier-Pfalzel
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Haus Adulastraße 1, Trier-Pfalzel
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Münzstraße 3–5, Trier-Pfalzel
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Das älteste, bewohnte Steinhaus Deutschlands in Trier Pfalzel. (27. April 2005)

  • Fotograf: Nils Orth
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Klosterstraße 1, Trier-Pfalzel
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Marienkapelle, Pfalzeler Straße 43, Trier-Pfalzel
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Nikolauskapelle, Trier-Pfalzel
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Mechtelstraße 6, Trier-Pfalzel
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Klosterstraße 3, Trier-Pfalzel
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Die Zone gibt die spätmittelalterliche Ausdehnung des Ortes Pfalzel innerhalb der historischen Befestigung wieder; seit der Spätantike bestehendes Siedlungskontinuum, in dem sich aus römischem Palast und Kasernenanlagen das Kloster und spätere Stift entwickelte, das zur erzbischöflichen Residenz, zur Zollstelle und zum Amtssitz wurde und das nach dem Ende des Alten Reiches nur noch ein bäuerliches Dorf war; in der Zone sind Zeugnisse aus all diesen Epochen in enger Verzahnung bewahrt.
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