Liste der Kriege und Schlachten Preußens

Preußen und sein Vorgänger Brandenburg-Preußen war im Verlaufe seines Bestehens in vielen Auseinandersetzungen verwickelt. In seinen militärischen Konflikten hatte es anfangs meist die Rolle einer Hilfsmacht inne. Im 18. Jahrhundert begann Preußen, spätestens mit den Schlesischen Kriegen eine eigenständige Rolle in den Konflikten dieser Zeit zu spielen.

Diese Seite behandelt eine Auflistung aller Kriege und Schlachten, in der Brandenburg-Preußen bzw. Preußen militärisch beteiligt war. Die Liste endet mit dem Aufgehen Preußens im Norddeutschen Bund 1867.

Kriege

Zweiter Nordischer Krieg (1655–1660)

Der Zweite Nordische Krieg war eine von 1655 bis 1661 dauernde kriegerische Auseinandersetzung zwischen Schweden, Polen und Russland um die Vorherrschaft im Baltikum, in die der Kurfürst als Lehnsmann Polens im Herzogtum Preußen hineingezogen wurde. Brandenburg-Preußen musste auf Seiten Schwedens gegen Polen kämpfen, bis es die Fronten wechselte, als Polen dem Kurfürsten die Souveränität im Herzogtum anbot. Im Vertrag von Wehlau am 19. September 1657 erlangte er die Souveränität im Herzogtum Preußen. Brandenburg-Preußen erwies sich erstmals als lokaler militärisch-politischer Machtfaktor.

SchlachtDatumBemerkungen
Schlacht bei Warschau28.–30. Juli 1656In dieser Schlacht siegte das brandenburgische Heer zusammen mit den Schweden gegen das viel größere polnisch-krimtatarische Heer.


Schwedisch-Brandenburgischer Krieg (1674–1679)

Der Schwedisch-Brandenburgische Krieg war Bestandteil des Französisch-Niederländischen Krieges und eine Auseinandersetzung zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg und dem Königreich Schweden um die Herrschaft in Pommern. Dabei war Schweden ein Verbündeter Frankreichs, während Brandenburg-Preußen zusammen mit Österreich, Dänemark und Spanien auf Seiten der Niederländer kämpften. Ende 1674 marschierten schwedische Truppen in Brandenburg ein, die jedoch erfolgreich von der brandenburgischen Armee wieder vertrieben wurden.

SchlachtDatumBemerkungen
Schlacht um Rathenow15. Juni 1675Die brandenburgischen Truppen besiegten im ersten Gefecht des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges die schwedischen Truppen.
Gefecht bei Nauen17. Juni 1675Das Gefecht bei Nauen war ein Gefecht zwischen brandenburgisch-preußischen Vorhuttruppen und schwedischen Nachhuteinheiten im Vorfeld der einen Tag später folgenden Schlacht bei Fehrbellin.
Schlacht bei Fehrbellin18. Juni 1675Die Schlacht war ein Rückzugsgefecht, bei dem die brandenburgischen die schwedischen Truppen schlugen.
Die große SchlittenfahrtWinter 1678War ein kühnes Manöver Friedrich Wilhelms, der die Schweden erneut aus Brandenburg-Preußen vertrieb.

Großer Türkenkrieg (1683–1699)

SchlachtDatumBemerkungen
Belagerung von OfenMitte Juni 1686 bis 2. September 1686Eine 74.000 Mann starke christliche Streitmacht (darunter 8.000 Brandenburger) belagerten ab Mitte Juni 1686 die ungarische Hauptstadt Ofen (ung. Buda). Ein türkisches Entsatzheer traf Mitte August vor Ofen ein, doch sein Kommandant scheute einen Großangriff gegen die Belagerungsarmee, und so kam es am 2. September 1686 zum erfolgreichen Generalsturm auf die Festung.

Spanischer Erbfolgekrieg (1701–1714)

Kraft eines Vertrags vom 16. November 1700 hatte sich Kurfürst Friedrich III. verpflichtet, für den bevorstehenden Spanischen Erbfolgekrieg dem Kaiser Leopold I. ein Kontingent von 8.000 Mann zu stellen. Im Gegenzug sicherte ihm der Kaiser die reichs- und europaweite Anerkennung seiner zukünftigen Selbstkrönung zum König in Preußen zu. Die Krönung fand am 18. Januar 1701 in Königsberg statt und ab April 1701 marschierte das nun Königlich-preußische Kontingent am Niederrhein bei Wesel auf. Im April 1702 beteiligte es sich bei der Belagerung von Kaiserswerth erstmals an den Feindseligkeiten.

SchlachtDatumBemerkungen
Erste Schlacht bei Höchstädt20. September 1703Französische und bayerische Truppen errangen einen überzeugenden Sieg über ein Aufgebot Österreichs und des Reiches unter Graf Styrum. Lediglich der Widerstand preußischer Einheiten (6.000 Mann) unter Leopold I. von Anhalt-Dessau verhinderte die völlige Auflösung der österreichischen und Reichsverbände.
Zweite Schlacht bei Höchstädt13. August 1704Einheiten der preußischen Armee (9.000 Mann) kämpften und siegten in der Reichsarmee unter Führung von Ludwig Wilhelm von Baden zusammen mit den verbündeten englisch-holländischen Truppen gegen die französische Armee.
Schlacht bei Cassano16. August 1705Ein französisches besiegte ein österreichisch-preußisches Heer. Das preußische Kontingent wurde in dieser Schlacht zwar stark dezimiert, durch die Aktivitäten der Österreicher und Preußen konnte allerdings der Druck auf die belagerte Stadt Turin verringert werden, wodurch die Stadt bis zu ihrer Entsetzung aushalten konnte.
Schlacht bei Turin7. September 1706Ein alliiertes Heer, bestehend aus Österreichern, Preußen (unter Führung von Leopold I. von Anhalt-Dessau) und Italienern, brach die Belagerung der Stadt Turin seitens der Franzosen auf und zwang die Franzosen dadurch, sich aus Norditalien vollständig zurückzuziehen.
Schlacht bei Oudenaarde11. Juli 1708Ein 70.000 Mann starkes Heer aus Preußen, Briten und Holländern unter Befehl von Eugen von Savoyen und Fürst Marlborough besiegte die Franzosen bei Oudenaarde, Belgien.
Schlacht bei Malplaquet11. September 1709Preußische Truppen kämpften und siegten in einer alliierten Armee, bestehend aus Österreichern, Holländern und Briten, gegen die Franzosen. Diese Schlacht forderte unter den Alliierten sehr hohe Verluste.

Großer Nordischer Krieg (1700–1721)

König Friedrich Wilhelm I. trat nach dem Tod seines Vaters in die Koalition gegen den schwedischen König Karl XII. mit der Absicht ein, die schwedischen Gebiete in Pommern zu gewinnen. Die Preußen besetzten in der Folge 1713 Stettin. Als Karl XII. im November 1714 selbst den Befehl in Schwedisch-Pommern übernahm, konnte die preußische Armee ihn während des Pommernfeldzuges 1715 bis 1716 zusammen mit den Sachsen und Dänen nach Stralsund zurückdrängen und dort belagern. Nach Kriegsende behielt Preußen Stettin, Usedom und alle Gebiete südlich der Peene.

SchlachtDatumBemerkungen
Pommernfeldzug 1715/17161. Mai 1715
bis 19. April 1716
Ein alliiertes Heer bestehend aus Preußen, Dänen und Sachsen erobert ganz Schwedisch-Pommern.

Österreichischer Erbfolgekrieg (1740–1748)

Erster Schlesischer Krieg (1740–1742)

Kurz nach seiner Krönung ließ Friedrich II. 1740 in seinem ersten Regierungsjahr die preußische Armee in das von Österreich beherrschte Schlesien einmarschieren und löste so den Ersten Schlesischen Krieg und im weiteren Sinne den Österreichischen Erbfolgekrieg aus. Denn Preußen verbündete sich mit Bayern, Frankreich, Sachsen, Kurköln, Spanien, Schweden und Neapel, während sich Preußens Hauptgegner Österreich mit Großbritannien, Sardinien, Niederlande und Russland verbündete. Der Krieg beschränkte sich für Preußen auf Schlesien, und es konnte nach einigen Siegen die Provinz vorerst für sich sichern.

SchlachtDatumBemerkungen
Erstürmung von Glogau8. Februar 1741
Gefecht bei Baumgarten27. Februar 1741
Schlacht bei Mollwitz10. April 1741Die Schlacht fand zwischen einer 24.000 Mann starken preußischen Armee unter Friedrich II. und einem 20.000 Mann starken Heer Österreichs statt. Obwohl beide Seiten im Verlauf grobe militärische Fehler begingen (es war die erste Schlacht Friedrichs II.), gelang es Friedrich II. doch, am Ende den Sieg zu erringen.
Gefecht bei Lesch14. März 1742Gefecht im Zusammenhang mit der preußischen Besetzung von Brünn. Lösch (Líšeň) ist heute ein nordöstlicher Stadtteil von Brno[1]
Schlacht bei Chotusitz17. Mai 1742In dieser Schlacht nahe Kuttenberg (Böhmen) besiegten am 17. Mai 1742 23.500 Preußen unter Friedrich II. 28.000 Österreicher unter dem Prinzen Karl von Lothringen. Letztere wollten die Preußen überfallen, fanden sie jedoch in Schlachtordnung und wurden von Friedrich II. in der linken Flanke angegriffen und geschlagen. Diese Schlacht führte unmittelbar zum Vorfrieden von Breslau.

Zweiter Schlesischer Krieg (1744–1745)

Der Zweite Schlesische Krieg war wiederum Teil des Österreichischen Erbfolgekrieges, andererseits ein zwischen Preußen und Österreich geführter Krieg um die Vorherrschaft in Schlesien. Friedrich II. hatte sich zur damaligen Zeit mit Frankreich verbündet. Österreich bildete zusammen mit Sachsen, Großbritannien und den Niederlanden eine Allianz. Preußen überfiel im August 1744 mit 80.000 Soldaten Böhmen und eröffnete dadurch den Zweiten Schlesischen Krieg. Nach schweren Kämpfen wurde im Frieden von Dresden vereinbart, dass Schlesien für immer in preußischem Besitz bleiben soll.

SchlachtDatumBemerkungen
Gefecht bei Teltschitz19. November 1744
Gefecht bei Pless27. November 1744
Gefecht bei Ratibor9. Februar 1745
Schlacht bei Hohenfriedberg4. Juni 1745In dieser Schlacht in Schlesien errangen die preußischen Truppen unter Führung Friedrichs II. einen entscheidenden Sieg gegen eine gleichstarke Armee aus Österreichern und Sachsen.
Schlacht bei Soor30. September 1745Die Preußen unter Friedrich II. schlugen hier mit 19.000 Mann die Österreicher und Sachsen mit 32.000 Mann, die vom Prinzen Karl von Lothringen befehligt wurden.
Schlacht bei Hennersdorf23. November 1745Eine preußische Armee unter Kommando von Friedrich dem Großen besiegte eine sächsische Armee unter Kommando von General Buchner.
Gefecht bei Zittau27. November 1745
Schlacht bei Kesselsdorf15. Dezember 1745Eine preußische Armee unter dem Kommando von Leopold I. von Dessau besiegte die verbündeten Österreicher und Sachsen unter Feldmarschall Rutowski. Die Schlacht bei Kesselsdorf war der letzte Sieg des Alten Dessauers, sie entschied den Krieg zugunsten Preußens.

Siebenjähriger Krieg (1756–1763)

Im Siebenjährigen Krieg kämpften mit Preußen und Großbritannien auf der einen Seite und Österreich, Frankreich, Russland auf der anderen Seite alle europäischen Großmächte der Zeit. Das Ziel Österreichs war es, Schlesien wieder zurückzuerobern, jedoch kam Friedrich II. seinen Gegnern zuvor, und am 29. August 1756 überschritt die preußische Armee ohne vorherige Kriegserklärung die Grenze Sachsens. Die militärischen Erfolge verliefen wechselseitig, und die preußische Armee stand am Ende trotz großer Siege kurz vor der Niederlage. Am 15. Februar 1763 wurde der Frieden von Hubertusburg zwischen Preußen und seinen Gegnern geschlossen. Der Status quo ante wurde wiederhergestellt. Preußen war durch den Krieg als fünfte Großmacht im europäischen Mächtekonzert etabliert, jedoch verlor Preußen in diesem Krieg 180.000 Soldaten.

Revolutions- und Napoléonische Kriege (1792–1807)

SchlachtDatumBemerkungen
Kanonade von Valmy20. September 1792Eine französische Armee schlug ein 35.000-Mann-Heer der Preußen. Die Franzosen gingen von da an zur Offensive im Ersten Koalitionskrieg über. Das strategisch eher unbedeutende Gefecht erlangte historische Bedeutung, weil die Revolutionssoldaten Frankreichs dabei erstmals einem massiven Angriff der gegnerischen Truppen standhielten und die Revolution retteten.
Belagerung von Mainz14. April bis 23. Juli 1793Preußische Truppen und alliierte deutsche Truppen belagerten die von Franzosen besetzte Stadt. Am Ende kapitulierten 19.000 französische Soldaten vor den Alliierten und zogen ab.
Schlacht bei Pirmasens14. September 1793War eine Schlacht zwischen französischen Truppen einerseits und preußischen und österreichischen Truppen andererseits und endete mit einem Sieg der Verbündeten. Nach einem heftigen Kampf wurde die Schlacht durch das Eingreifen preußischer Truppen unter dem Kommando von Generalleutnant Wilhelm de Courbière entschieden.
Gefecht bei Saalfeld10. Oktober 1806Das Gefecht fand zwischen einer französischen und einer preußisch-sächsischen Armee statt und endete mit einer Niederlage der Preußen. Das Gefecht hatte jedoch keinen strategischen Einfluss auf den Verlauf des Feldzuges. Jedoch waren die moralischen Wirkungen des Gefechts auf preußischer Seite beträchtlich. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober 1806 brachen Unordnungen und Panikerscheinungen in der Truppe aus. Sächsische und preußische Truppen des Korps Hohenlohe hielten sich gegenseitig für Franzosen und beschossen sich untereinander.
Schlacht bei Jena und Auerstedt14. Oktober 1806Eine der vernichtendsten Niederlagen der preußischen Armee. Über 10.000 preußische und sächsische Soldaten verloren ihr Leben. Die Niederlagen waren zwar bitter für die preußisch-sächsische Armee, doch sie allein führten noch nicht zu einer Katastrophe. Erst auf dem Rückzug gerieten die Truppen in ein Durcheinander, in dem keine geordnete Befehlsführung mehr möglich war und ein großer Teil der Truppen desertierte.
Schlacht bei Lübeck6. November 1806Französische Truppen unter Nicolas-Jean de Dieu Soult besiegten ein 21.000 Mann starkes preußisches Heer unter dem Kommando von Blücher. Dieser musste darauf mit 8.000 verbliebenen Soldaten am 7. November kapitulieren.
Schlacht bei Preußisch Eylau7./8. Februar 1807War eine Schlacht zwischen Franzosen und den Verbündeten Preußen und Russen. Die Schlacht endete unentschieden. Als sich das Kriegsgeschehen zugunsten der Franzosen zu legen schien, traf das preußische Korps unter Oberst Scharnhorst mit 8.000 Mann ein, das in einem Eilmarsch nach Preußisch Eylau kam, und stieß in die rechte Flanke der französischen Einheiten. Dadurch konnte der russische linke Flügel standhalten, und die Franzosen mussten zurückweichen.
Belagerung Kolbergs 180714. März bis 2. Juli 1807War der einzige größere Erfolg Preußens in diesem Krieg. Die Festung konnte sich bis zum Waffenstillstand behaupten. Dadurch wurden die Namen Gneisenau, Schill und Nettelbeck bekannt. Das populäre Ereignis diente den preußischen Reformern als Argument zur Notwendigkeit der Einbeziehung der Bürger in das Staatsleben.
Schlacht bei Heilsberg10. Juni 1807
Schlacht bei Friedland14. Juni 1807

Befreiungskriege (1813–1815)

Als Befreiungskriege werden alle kriegerischen Ereignisse zusammengefasst, die sich 1813 bis 1815 zwischen den Truppen des napoléonischen Frankreich und den Alliierten bestehend aus Preußen, Österreich, Russland und Großbritannien ereigneten. Nach der Befreiung Deutschlands endete der Winterfeldzug 1814 mit der Abdankung Napoléons und dem Ersten Pariser Frieden. Nach der kurzzeitigen Rückkehr Napoléons wurde seine Herrschaft durch die Niederlage gegen die Briten und die mit diesen verbündeten Preußen in der Schlacht bei Waterloo endgültig beendet.

SchlachtDatumBemerkungen
Gefecht bei Lüneburg2. April 1813Das Gefecht war die erste größere Kampfhandlung nach dem Rückzug der in Russland geschlagenen Franzosen hinter die Elbe. Verbündete Preußen und Russen vernichteten ein französisches Korps, das am Vorabend die aufständische Stadt Lüneburg erobert hatte. Umstände und Ausgang des Gefechts waren von moralischer Bedeutung für die beginnenden Befreiungskriege.
Schlacht bei Großgörschen2. Mai 1813Napoléon lockte die preußische und russische Armee in dieser Schlacht in eine Falle. Die Preußen und Russen mussten sich nach einem Tag schwerer Kämpfe zurückziehen.
Schlacht bei Bautzen20.–21. Mai 1813Während des Rückzugs der preußisch-russischen Armee griff Napoléon bei Bautzen erneut an. Obwohl die Franzosen nur Gelände gewinnen konnten, wird diese Schlacht als Sieg für Napoléon gewertet.
Schlacht bei Großbeeren23. August 1813Die preußische Armee unter Kommando von Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow besiegte ein französisches Heer unter Kommando von Marschall Reynier und Oudinot. Nach dieser Niederlage beschlossen Reynier und Oudinot den Rückzug nach Wittenberg. Der Angriff der napoléonischen Streitkräfte auf Berlin war gescheitert, die preußische Hauptstadt vor der Eroberung durch den Feind bewahrt.
Schlacht an der Katzbach26. August 1813Die Schlacht war ein unbeabsichtigter Kampf und fand zwischen französischen Kräften unter Kommando von Marschall MacDonald und preußischen Kräften unter von Blücher statt. Sie endete mit einem Sieg der preußischen Armee.
Schlacht um Dresden26.–27. August 1813Das Ergebnis der Schlacht war ein französischer Sieg unter Napoléon gegen die Kräfte der alliierten Österreicher, Russen und Preußen unter Kommando von Feldmarschall Schwarzenberg.
Schlacht bei Hagelberg27. August 1813Die Schlacht ereignete sich in Folge der Schlacht bei Großbeeren. ein preußisches Kontingent (3.500 Reguläre, 8.000 Landwehr) unter General von Hirschfeld besiegten ein französisches Korps (etwa 10.000 Mann stark). Nur etwa 3.000 Franzosen erreichten Magdeburg. Die Schlacht, eigentlich nur ein Gefecht, war einer der ersten Einsätze der neugeschaffenen Landwehr und bestätigte den Wert dieser Truppe.
Schlacht bei Kulm29./30. August 1813Eine 32.000 Mann starke Armee der Franzosen unter Kommando von General Vandamme verlor gegen ein alliiertes Heer aus Österreichern, Preußen und Russen.
Schlacht bei Dennewitz6. September 1813In dieser Schlacht besiegten preußische Truppen der Nordarmee, die unter dem Oberbefehl des schwedischen Kronprinzen Karl XIV. Johann stand, die französische Armee und die mit ihr verbündeten Sachsen. Dieser Sieg hinderte Napoléon endgültig daran, nach Berlin vorzudringen, und war ein wichtiger Grundstein für die Völkerschlacht bei Leipzig.
Schlacht an der Göhrde16. September 1813Ein preußisches Kontingent (12.300 Mann) besiegte eine 3.000 Mann starke französische Einheit unter Kommando von General Pécheux.
Völkerschlacht bei Leipzig16.–19. Oktober 1813In der Schlacht kämpften die Truppen Kaiser Napoléons und die der Verbündeten Russland, Preußen und Österreich gegeneinander. Die Niederlage Napoléons bedeutete das Ende der französischen Fremdherrschaft in Deutschland. Die preußische Armee erlitt in dieser Schlacht 17.200 Tote und Verwundete.
Schlacht bei Brienne29. Januar 1814Die Schlacht war ein Sieg der Franzosen gegen ein preußisch-russisches Heer unter Führung von Blücher.
Schlacht bei La Rothière1. Februar 1814Ein 110.000 Mann starkes Heer der Preußen schlug ein 40.000 Mann starkes Heer der Franzosen unter Napoléon.
Schlacht bei Montmirail11. Februar 1814Ein 20.000 Mann starkes Heer der Franzosen unter Napoléon siegte gegen die russischen und preußischen Truppen.
Schlacht bei Château-Thierry12. Februar 1814Die preußisch-russischen Truppen verloren diese Schlacht gegen französische Truppen unter Napoléon.
Schlacht bei Vauchamps14. Februar 181418.000 Franzosen unter Napoléon schlugen ein 30.000 Mann starkes Heer unter von Blücher.
Schlacht bei Craonne7. März 1814Die französischen Truppen konnten einen Sieg gegen das preußische und russische Heer erlangen.
Schlacht bei Laon9./10. März 1814Die Schlacht bei Laon war ein Sieg der preußischen Armee unter von Blücher gegen die französische Armee im Norden Frankreichs.
Schlacht von Paris30./31. März 1814Die Niederlage der Franzosen gegen die preußischen, österreichischen und russischen Armeen in dieser Schlacht führte zur direkten Abdankung Napoléons.
Schlacht bei Ligny16. Juni 1815Ligny war Napoléons letzter Sieg. Er konnte die preußischen Truppen von Blüchers zwar schlagen, aber nicht völlig vernichten. Dies sollte in Waterloo fatale Folgen für ihn haben.
Schlacht bei Waterloo18. Juni 1815Die Schlacht war die letzte entscheidende Schlacht der Befreiungskriege und endete mit einem Sieg der verbündeten britisch-preußischen Truppen unter von Blücher und Wellington. Napoléon Bonaparte musste als Folge abtreten und wurde nach St. Helena verbannt. Dadurch zählt diese Schlacht zu den weltgeschichtlich bedeutenden Schlachten.
Schlacht bei Wavre18./19. Juni 1815Diese Schlacht markiert den Endpunkt der Befreiungskriege und wurde zwischen der preußischen Nachhut unter Johann von Thielmann und drei französischen Korps unter Emmanuel de Grouchy gefochten. Durch die Kampfhandlungen wurde das Eingreifen der französischen Verbände in der Schlacht bei Waterloo erfolgreich verhindert, was Napoléon vor der Niederlage hätte bewahren können.

Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848–1851)

Die Schleswig-Holsteinische Erhebung wurde zum ersten militärischen Konflikt um die Schleswig-Holstein-Frage. Schleswig, Holstein und Lauenburg gehörten damals zum Dänischen Gesamtstaat. Dänemark wollte die Herzogtümer, zumindest das gemischtsprachige Schleswig, näher an Dänemark binden. Dagegen lehnten sich die Deutschsprachigen in den Herzogtümern auf. Der Deutsche Bund setzte im März 1848 einen Bundesfeldherrn ein, der Truppen deutscher Staaten gegen Dänemark einsetzte. Das entstehende Deutsche Reich übernahm die Rolle des Bundes. Im Jahr 1850 endete die Hilfe deutscher Staaten für die Aufständischen, die im Jahr darauf kapitulieren mussten. In Dänemark wird der Krieg Dreijahreskrieg genannt, international auch Erster Schleswigscher Krieg.

SchlachtDatumBemerkungen
Schlacht bei Schleswig23. April 1848

Deutsch-Dänischer Krieg (1864)

Der Deutsch-Dänische Krieg war die militärische Auseinandersetzung um das Herzogtum Schleswig zwischen Preußen und Österreich einerseits und Dänemark andererseits. Schleswig war ein Lehen Dänemarks, in dem sowohl deutschsprachige als auch dänischsprachige Einwohner lebten. Bereits im Vorjahr hatte Truppen des Deutschen Bundes eine Bundesexekution in Holstein und Lauenburg durchgeführt, am Deutsch-Dänischen Krieg und der Besetzung Schleswigs beteiligte sich der Bund nicht mehr, bezeichnete das Vorgehen dagegen als nicht rechtskonform. Am eigentlichen Krieg selbst war der Bund nicht beteiligt, sondern nur die Mitgliedsstaaten Österreich und Preußen.

Der Krieg endete mit einer Niederlage Dänemarks, das die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Österreich und Preußen abtrat. Die beiden Siegermächte herrschten daraufhin in den Herzogtümern als Kondominium. Das gespannte Verhältnis beider Staaten verschlechterte sich jedoch in der folgenden Zeit, bis es schließlich 1866 zum Deutschen Krieg kam.

SchlachtDatumBemerkungen
Düppeler Schanzen18. April 1864Die Schlacht war die Entscheidungsschlacht im Deutsch-Dänischen Krieg. Die zehn Düppeler Schanzen wurden nach fast fünfwöchiger Belagerung am 18. April 1864 von den Preußen unter Prinz Friedrich Karl erstürmt.
Schlacht von Alsen29. Juni 1864Die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld eroberten Alsen nach einer Nachtattacke gegen die dänische Armee. Die Schlacht stellte das letzte größere Ereignis in diesem Krieg dar. Die dänische Armee musste 3.000 Tote, Verwundete und Gefangene hinnehmen.
Gefecht von Lundby23. Juli 1864Das Gefecht war das letzte im Deutsch-Dänischen Krieg. Das Ergebnis war eine klare Niederlage für Dänemark. Die dänische Seite erlitt 32 Tote, 44 Verwundete und 20 Gefangene, während die Verluste der Preußen nur bei drei Verwundeten lag.

Deutscher Krieg (1866)

Der Deutsche Krieg war eine militärische Auseinandersetzung Österreichs und weiterer deutscher Staaten mit Preußen. Er endete mit einem Sieg Preußens und hatte die Auflösung des Deutschen Bundes zur Folge. Preußen übernahm damit von Österreich die politische Vormachtstellung unter den deutschen Ländern und gründete den Norddeutschen Bund.

SchlachtDatumBemerkungen
Gefecht bei Hühnerwasser27. Juni 1866Das Gefecht bei Hühnerwasser war das erste Gefecht des Deutschen Krieges zwischen Preußen und Österreichern am 27. Juni 1866. Die Preußen siegten.
Schlacht bei Podol27. Juni 1866Podol war der Schauplatz einer Schlacht des Deutschen Krieges zwischen Preußen und Österreichern. Die Preußen siegten.
Gefechte bei Trautenau27. /28. Juni 1866Im ersten Gefecht bei Trautenau zwang ein österreichisches Korps die Preußen zum Rückzug, am Folgetag wurde es von der preußischen Garde geschlagen. Auffallend waren die mit über 8.000 Mann vierfach höheren österreichischen Verluste, die auf den Gebrauch von Hinterladergewehren durch die preußische Armee zurückgingen.
Schlacht bei Nachod27. Juni 1866War eine Schlacht in Böhmen, bei der die preußische Armee die österreichische Armee besiegte.
Schlacht bei Langensalza27. Juni 1866Die Schlacht bei Langensalza war das erste größere Gefecht auf dem westlichen Kriegsschauplatz während des Deutschen Krieges. Auf diesem Kriegsschauplatz standen Preußen dem Königreich Hannover gegenüber. Die hannoversche Armee siegte zwar in dieser Schlacht; an der ungünstigen Gesamtlage änderte dies allerdings nur wenig, und schon am 29. Juni kapitulierte die hannoversche Armee.
Schlacht bei Skalitz28. Juni 1866Die Schlacht war ein Gefecht in Böhmen zwischen Preußen und Österreichern im Deutschen Krieg und endete mit einem Sieg der Preußen.
Schlacht bei Münchengrätz28. Juni 1866Die Schlacht fand zwischen Preußen und Österreichern in Böhmen statt, bei der die Preußen siegten.
Schlacht bei Gitschin29. Juni 1866Die Schlacht bei Gitschin fand in Böhmen zwischen Preußen einerseits und Österreichern und Sachsen andererseits statt. Sie endete mit einem Sieg der preußischen Armee.
Gefecht bei Königinhof29. Juni 1866Die Österreicher büßten etwa 600 Mann in Königinhof ein, davon 100 Tote. Die Preußen siegten und nahmen Königinhof mit verhältnismäßig geringen Opfern.
Gefecht bei Schweinschädel29. Juni 1866Das Gefecht fand in Böhmen zwischen Preußen und Österreichern statt. Trotz heftiger Gegenwehr waren die Österreicher den Preußen in den Kämpfen unterlegen. Bei den Kämpfen gab auf österreichischer Seite 1.750 Tote, die Zahl der preußischen Gefallenen betrug 394.
Schlacht bei Königgrätz3. Juli 1866In der Schlacht von Königgrätz trafen die Truppen Preußens auf die Armee der Österreicher. Es stellt die Entscheidungsschlacht des Krieges dar, bei der die Österreicher vernichtend geschlagen wurden.
Gefechte bei Dermbach4. Juli 1866Die Gefechte bei Dermbach bezeichnen ein am 4. Juli 1866 bei Dermbach in Thüringen stattgefundenen ersten Zusammenstoß zwischen preußischen und bayerischen Truppen. Das Gefecht endete mit einem Sieg der Preußen.
Schlacht bei Kissingen10. Juli 1866Die Schlacht bei Bad Kissingen fand zwischen Preußen und dem deutschen Bundesheer, bestehend aus süddeutschen und österreichischen Truppen, statt und endete mit einem preußischen Sieg.
Gefechte bei Frohnhofen13. Juli 1866Die Gefechte bei Frohnhofen in Bayern, endeten mit einem Sieg der Preußen über die Bundestruppen.
Gefechte bei Aschaffenburg14. Juli 1866Die Gefechte fanden zwischen Preußen und dem Bundesheer bestehend aus süddeutschen und österreichischen Truppen statt, bei der die Preußen siegten.
Gefecht bei Blumenau22. Juli 1866Das Gefecht war das letzte Gefecht des Deutschen Krieges zwischen Preußen und Österreichern, bei der auch hier die Preußen erfolgreich waren.
Gefecht bei Hundheim23. Juli 1866
Gefechte bei Tauberbischofsheim24. Juli 1866Das Gefecht fand zwischen Preußen und dem Bundesheer in Baden statt und endete mit einem preußischen Sieg.
Gefecht bei Werbach24. Juli 1866
Gefechte bei Helmstadt25. Juli 1866Die Gefechte waren eine Serie von Gefechten des Deutschen Krieges, die zwischen Preußen und dem Bundesheer ausgefochten wurde, wobei auch hier die Preußen erfolgreich waren.
Gefechte bei Uettingen26. Juli 1866Die Gefechte fanden zwischen preußischen Truppen und Truppen des Bundesheeres in Bayern statt. Preußen siegte.

Siehe auch

Literatur

  • Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee vom 15. Jahrhundert bis 1914. Biblio Verlag, Osnabrück 1967.
  • O. Büsch, W. Neugebauer: Moderne Preußische Geschichte 1648–1947. Band 2, 4.Teil. Militärsystem und Gesellschaftsordnung. Verlag de Gruyter 1981, S. 749–871, ISBN 3-11-008324-8.
  • Martin Guddat: Handbuch zur preußischen Militärgeschichte 1701–1786. Verlag Mittler, Hamburg 2001, ISBN 3-8132-0732-3.
  • Karl-Volker Neugebauer: Grundzüge der deutschen Militärgeschichte. Band 1: Historischer Überblick. 1. Auflage, Rombach Verlag, Freiburg 1993, ISBN 3-7930-0662-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geheimes Staatsarchiv Preußen, V. HA, Rep. 15 A, Nr. 499