Liste der Klassischen Philologen an der Georg-August-Universität Göttingen

Die Klassischen Philologen an der Georg-August-Universität Göttingen lehren seit der Gründung des Philologischen Seminars unter Johann Matthias Gesner 1734 die Fächer der Altertumswissenschaft, besonders Latinistik und Gräzistik.

Geschichte

In Göttingen ging die Klassische Philologie wie an vielen anderen Universitäten aus einem Lehrstuhl für Poesie und Eloquenz (professio poeseos et eloquentiae) hervor, den zuerst Johann Matthias Gesner innehatte. Mit dieser Professur verbunden war die Leitung des Philologischen Seminars, das Gesner 1734 in Göttingen gegründet hatte. Diese Einrichtung, die der wissenschaftlichen Lehrerausbildung diente, wurde in den nächsten Jahrzehnten zum Vorbild für ähnliche Einrichtungen. Gesner leitete das Seminar bis zu seinem Tod (1761).

Gesners Nachfolger wurde 1763 Christian Gottlob Heyne, der sich aus bescheidenen Verhältnissen durch fleißige Forschungsarbeit emporgearbeitet hatte. Ein halbes Jahrhundert lang prägte er das wissenschaftliche Leben in Göttingen. Er stand mit berühmten Zeitgenossen in Kontakt (besonders Johann Joachim Winckelmann) und leitete die Herausbildung der Klassischen Altertumswissenschaft in die Wege, die durch seine Schüler Friedrich August Wolf, Wilhelm von Humboldt und August Wilhelm Schlegel weiterentwickelt wurde. Das Anwachsen der Studentenzahl hatte mehrere Reformen der Seminarstatuten und die Schaffung neuer Lehrstellen zur Folge.

In der Zeit nach Heynes Tod wurden mehrere Ordinarien und Extraordinarien für die Fächer eingerichtet, die im 20. Jahrhundert in drei sukzessive besetzte Lehrstühle mündeten. Der gegen den Widerstand fast des gesamten Kollegiums (mit Ausnahme von Hermann Sauppe) 1883 aus Greifswald berufene Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff regte die Berufung zahlreicher Wissenschaftler an, darunter Wilhelm Meyer, Friedrich Leo und Georg Kaibel. In den 1920er-Jahren gab es in Göttingen drei ordentliche Lehrstühle und ein planmäßiges Extraordinariat für Klassische Philologie.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er Lehrstuhlinhaber Kurt Latte wegen seiner jüdischen Herkunft zwangsweise in den Ruhestand versetzt; der emeritierte Max Pohlenz wurde an der Abhaltung von Lehrveranstaltungen gehindert. Beide Lehrstühle (der dritte war 1929 aufgegeben worden) wurden mit profilierten Nationalsozialisten besetzt, Karl Deichgräber und Hans Drexler, der von 1943 bis 1945 als Rektor der Universität fungierte.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Deichgräber und Drexler in den Ruhestand versetzt. Drexler hielt keine Lehrveranstaltungen mehr, Deichgräber wurde 1951 zum Professor zur Wiederverwendung ernannt und 1958 (nach der endgültigen Emeritierung Lattes) wieder als Lehrstuhlinhaber eingesetzt. In den Nachkriegsjahrzehnten bestanden wieder drei Lehrstühle für Klassische Philologie. Das Fach wurde von langjährigen Vertretern geprägt, darunter Wolf-Hartmut Friedrich, Will Richter, Klaus Nickau, Ulrich Schindel und Carl Joachim Classen.

Das Seminar wurde 1921 mit der Alten Geschichte zum Institut für Altertumskunde vereinigt, seit der erneuten Trennung 1962 heißt es Institut (Seminar) für Klassische Philologie. Seit den 1950er-Jahren bestehen am Seminar drei ordentliche Lehrstühle, die über jeweils eine Mitarbeiter- bzw. Assistentenstelle verfügen; zusätzlich sind zwei Akademische Räte, zwei Lehrkräfte für besondere Aufgaben und verschiedene Lehrbeauftragte am Seminar tätig.

Liste der Klassischen Philologen

Angegeben ist in der ersten Spalte der Name der Person und ihre Lebensdaten, in der zweiten Spalte wird der Eintritt in die Universität angegeben, in der dritten Spalte das Ausscheiden. Spalte vier nennt die höchste an der Universität Göttingen erreichte Position. An anderen Universitäten kann der entsprechende Dozent eine noch weitergehende wissenschaftliche Karriere gemacht haben. Die nächste Spalte nennt Besonderheiten, den Werdegang oder andere Angaben in Bezug auf die Universität oder das Seminar. In der letzten Spalte stehen Bilder der Dozenten, was jedoch derzeit aufgrund der Bildrechte schwer ist.

WissenschaftlervonbisFunktionenBemerkungenBild
Johann Matthias Gesner (1691–1761)17341761OrdinariusProfessor eloquentiae et poeseos, vorher Rektor der Leipziger Thomasschule, befreundet mit Johann Sebastian Bach; leitete die Universitätsbibliothek, verfasste die Schulordnung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg und den Novus Linguae Et Eruditionis Romanae ThesaurusJohann Matthias Gesner.jpg
Christoph August Heumann (1681–1764)17341764OrdinariusProfessor für Literaturgeschichte, ab 1745 auch Ordinarius für Theologie, hielt lateinische Veranstaltungen abHeumannus portrait.jpg
Christian Adolph Klotz (1738–1771)17621765OrdinariusProfessor für Literaturgeschichte, 1763 Ordinarius; 1765 Professor für Philosophie und Beredsamkeit in HalleChristian Adolph Klotz.jpg
Jeremias Nicolaus Eyring (1739–1803)17631803OrdinariusGesner-Schüler, zugleich tätig an der Stadtschule und Universitätsbibliothek; Privatdozent, 1773 außerordentlicher Professor der Philosophie, 1780 Ordinarius für Hebräisch und alttestamentliche Exegese; hielt Vorlesungen (privatissime) über griechische und lateinische Literatur
Christian Gottlob Heyne (1729–1812)17631812OrdinariusNachfolger Gesners als Professor der Poesie und Beredsamkeit und Leiter der Bibliothek; durch seine Lehr- und Forschungstätigkeit sowie seine zahlreichen Schüler (besonders Friedrich August Wolf) Begründer der modernen AltertumswissenschaftChristian gottlob heyne.jpg
Arnold Heeren (1760–1842)17841842OrdinariusPrivatdozent, 1787 Extraordinarius, 1794 Ordinarius der Philosophie, 1799 der GeschichteVoit 084 Arnold Hermann Ludwig Heeren.jpg
Christoph Wilhelm Mitscherlich (1760–1854)17851854Ordinarius1785 Extraordinarius, 1794 Ordinarius, 1809–1835 als Nachfolger Heynes professor eloquentiae, hielt Vorlesungen bis zum Wintersemester 1853Christoph Wilhelm Mitscherlich.jpg
Immanuel Gottlieb Huschke (1761–1828)18021806Privatdozentwechselte als Ordinarius nach Rostock
Friedrich Thiersch (1784–1860)18081809PrivatdozentHeyne-Schüler, nachmaliger Praeceptor Bavariae; wechselte nach MünchenFriedrich Thiersch.jpg
Ernst Karl Friedrich Wunderlich (1783–1816)18081816Extraordinariusverfasste Schultextausgaben in Heynes Tradition
Ernst Schulze (1789–1817)18121817PrivatdozentHeyne-Schüler; Dichter der Romantik, vernachlässigte das Lehramt und starb früh in CelleErnst Schulze.png
Gottfried Seebode (1792–1868)18121813Privatdozentwechselte als Rektor, später Direktor an das Andreanum Hildesheim; Herausgeber des Archivs für Philologie und Pädagogik sowie von Schultextausgaben und Wörterbüchern
Georg Ludolf Dissen (1784–1837)18131837Ordinarius1813 Extraordinarius, 1817 Ordinarius; 1835 professor eloquentiae; langjähriger Vorsteher des Seminars, legte grundlegende Editionen zu Pindar und Tibull vor
Friedrich Gottlieb Welcker (1784–1868)18161819OrdinariusArchäologe und Philologie; erforschte griechische Lyrik, Mythologie und den Epischen Zyklus; wechselte nach BonnFriedrich Gottlieb Welcker - Imagines philologorum.jpg
Karl Otfried Müller (1797–1840)18191840OrdinariusExtraordinarius, 1823 Ordinarius, 1835 professor eloquentiae; gilt als Begründer der Fächer Klassische Archäologie und Alte GeschichteKarl Otfried Müller - Imagines philologorum.jpg
Karl Ferdinand Ranke (1802–1876)18411842OrdinariusLeiter des Göttinger Gymnasiums; Interims-Nachfolger von Müller
Karl Hoeck (1794–1877)18181875OrdinariusPrivatdozent, 1823 Extraordinarius, 1831 Ordinarius; seit 1845 Direktor der Bibliothek; lehrte vor allem Alte Geschichte
Heinrich Albert Lion (1796–1867)18191826AssessorHerausgeber verschiedener lateinischer Autoren; später Korrektor und Assessor an der Philosophischen Fakultät
Friedrich Lachmann (1800–1828)18221828PrivatdozentBruder von Karl Lachmann, Livius-Forscher, zugleich Lehrer am Göttinger Gymnasium und Assistent an der Universitätsbibliothek
Georg Heinrich Bode (1802–1846)18281846AssessorAssessor der philosophischen Fakultät und Akzessist der Universitätsbibliothek; beschäftigte sich mit der griechischen und lateinischen Literatur, verfasste eine Geschichte der Hellenischen Dichtkunst
Ernst von Leutsch (1808–1887)18311887OrdinariusPrivatdozent, 1837 Extraordinarius; 1842 auf Wirken K. F. Hermanns Ordinarius; Herausgeber der Zeitschrift PhilologusErnst von Leutsch.jpg
August Bernhard Krische (1809–1848)18331848ExtraordinariusPrivatdozent und Assessor der philosophischen Fakultät, 1842 außerordentlicher Professor; Spezialist für antike Philosophie
Friedrich Wilhelm Schneidewin (1810–1856)18361856OrdinariusPrivatdozent, 1837 Extraordinarius; 1842 auf Wirken K. F. Hermanns OrdinariusFriedrich Wilhelm Schneidewin.jpg
Karl Friedrich Hermann (1804–1855)18421855OrdinariusNachfolger Müllers, Philologe, Historiker und Archäologe; verfasste Schriften zur Kulturgeschichte, Altertümern, Philosophie und GeschichteKarl Friedrich Hermann - Imagines philologorum.jpg
Ludwig Lange (1825–1885)18491855Extraordinariusnach der Habilitation erst Bibliotheks-Accessist, 1850 Assessor, 1853 außerordentlicher Professor; wechselte als Ordinarius nach Prag
Ernst Curtius (1814–1896)18561868OrdinariusProfessor für Philologie und Archäologie; wechselte nach BerlinErnst Curtius - Imagines philologorum.jpg
Leo Meyer (1830–1910)1856
1899
1865
1910
Extraordinarius
Honorarprofessor
Privatdozent für Deutsch, Sanskrit, Griechisch und Latein, 1862 außerordentlicher Professor; wechselte nach Dorpat; kehrte von dort 1899 als Honorarprofessor für vergleichende Grammatik der indogermanischen Sprachen zurückMeyer Leo.jpg
Hermann Sauppe (1809–1893)18561893OrdinariusNachfolger Karl Friedrich Hermanns; Philologe, Pädagoge und Textkritiker; Sekretär der Göttinger Akademie der WissenschaftenHermann Sauppe 2.jpg
Kurt Wachsmuth (1837–1905)18691877OrdinariusNachfolger von Curtius, Professor für Philologie, Geschichte und ArchäologieKurt Wachsmuth 1884.jpg
August Wilmanns (1833–1917)18751886Ordinariuskaum Lehr- und Publikationstätigkeit; Direktor der BibliothekAugust Wilmanns.jpg
Karl Dilthey (1839–1907)18781907OrdinariusNachfolger Wachsmuths; Archäologe und Philologe; 1889 nomineller Nachfolger Friedrich Wieselers auf dem Lehrstuhl für ArchäologieKarl Dilthey.jpg
Ivo Bruns (1853–1901)18801886ExtraordinariusPlaton- und Aristotelesforscher, 1880 Habilitation in Göttingen, 1884 außerordentlicher Professor; wechselte nach KielIvo Bruns - Imagines philologorum.jpg
Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848–1931)18831897OrdinariusPhilologe, lehrte auch Alte Geschichte; Verfasser zahlreicher grundlegender Werke, Sekretär der Göttinger Akademie der WissenschaftenWilamowitz.jpg
Wilhelm Meyer (1845–1917)18861917OrdinariusMittellateiner, „Wilhelm Meyer aus Speyer“; katalogisierte von 1889 bis 1895 die Bestände der Göttinger UniversitätsbibliothekWilhelm Meyer.jpg
Friedrich Leo (1851–1914)18891914OrdinariusLatinist; legte grundlegende Forschungen zu den Tragödien Senecas und den Komödien des Plautus vorLeo Friedrich.jpg
Wilhelm Schulze (1863–1935)18891902OrdinariusProfessor für Indogermanistik, Spezialist für Sprache und Metrik der griechischen Epik und lateinische PersonennamenWilhelm Schulze.jpg
Alfred Gercke (1860–1922)18901893Privatdozenthabilitierte sich bei Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff; wechselte 1893 als Lehrstuhlvertreter nach Königsberg
Georg Wentzel (1862–1919)18951902PrivatdozentWilamowitz-Schüler, vertrat im Wintersemester 1901/1902 den verstorbenen Georg Kaibel; wechselte 1902 als außerordentlicher Professor nach Berlin
Georg Kaibel (1849–1901)18971901OrdinariusNachfolger von Wilamowitz; Gräzist, KomödienforscherGeorg Kaibel - Imagines philologorum.jpg
Eduard Schwartz (1858–1940)19021909OrdinariusNachfolger Kaibels; berühmter Literaturhistoriker, Mitglied zahlreicher AkademienEduard Schwartz.jpg
Anton Viertel (1841–1912)19021912HonorarprofessorLeiter des Göttinger Gymnasiums; hielt Lehrveranstaltungen im Bereich der Pädagogik und Didaktik ab, besonders über die Technik des höheren Schulunterrichts
Max Pohlenz (1872–1962)19061962Ordinarius1909 persönlicher Ordinarius, 1916 Nachfolger Wendlands, 1937 emeritiert; von 1947 bis zu seinem Tod weitere Lehrtätigkeit
Paul Wendland (1864–1915)19091915OrdinariusNachfolger von Schwartz; beschäftigte sich mit der hellenistischen und frühchristlichen LiteraturPaul Wendland.jpg
Hermann Schultz (1881–1915)19101914PrivatdozentSpezialist für griechische Literatur, Schüler von Eduard Schwartz und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff; fiel im Ersten Weltkrieg
Giorgio Pasquali (1885–1952)19121915Extraordinariusberühmter Textkritiker und FachtheoretikerGiorgio Pasquali.jpg
Richard Reitzenstein (1861–1931)19141928OrdinariusNachfolger Leos; behandelte die Zusammenhänge zwischen paganer und christlicher Literatur
Günther Jachmann (1887–1979)19191922Ordinarius1917 Extraordinarius, nach einem Jahr in Dorpat Ordinarius in Göttingen; wechselte nach Basel
Friedrich Focke (1890–1970)19191923Oberassistentwechselte als Privatdozent nach Breslau; später Professor in Tübingen
Hermann Fränkel (1888–1977)19221935außerplanmäßiger ProfessorOberassistent, später apl. Prof. in Göttingen; 1935 über England in die USA emigriert
Wilhelm Baehrens (1885–1929)19221929OrdinariusNachfolger Jachmanns; nach seinem Tod blieb das Ordinariat unbesetztWilhelm Baehrens.jpg
Eduard Fraenkel (1888–1970)19281931OrdinariusNachfolger Reitzensteins, erster Ordinarius jüdischer Abstammung nach Leo; emigrierte 1934 nach England
Kurt Latte (1891–1964)19311957OrdinariusNachfolger Fraenkels, 1935 zwangsemeritiert; 1945 erneut Ordinarius
Hans Walther (1884–1971)19321971außerplanmäßiger Professor1932 habilitiert, 1942 außerplanmäßiger Professor; Editor und Verfasser von Initien-Verzeichnissen; bis 1949 hauptamtlich im Schuldienst
Ulrich Knoche (1902–1968)19351939ExtraordinariusOberassistent, 1937 Extraordinarius; wechselte nach Hamburg
Werner Kappler (1902–1944)19361941LehrbeauftragterSeptuaginta-Forscher, 1937 habilitiert, aber erst 1938 Erteilung der venia legendi; fiel im Zweiten Weltkrieg
Karl Deichgräber (1903–1984)19381968OrdinariusNachfolger von Pohlenz, 1946 entlassen, 1951 Professor zur Wiederverwendung, 1957 Ordinarius als Nachfolger von Latte
Karl Büchner (1910–1981)19391939LehrstuhlvertreterSpezialist für lateinische Dichtung, Philosophie und Geschichtsschreibung; wurde zum Kriegsdienst einbezogen; ging 1943 als Professor nach Freiburg
Hans Drexler (1895–1984)19401945OrdinariusNachfolger Lattes, Anhänger der NSDAP; 1945 emeritiert und aus der Göttinger Akademie ausgestoßen; sein Nachfolger wurde wiederum Latte
Werner Hartke (1907–1993)19451948Oberassistentzuvor Ordinarius in Königsberg; wechselte nach Rostock, später nach Berlin (HU)
Ludolf Malten (1879–1969)19451958Ordinariuspersönlicher Ordinarius, dessen Professur nach seiner Emeritierung zum dritten regulären Ordinariat umgestaltet wurde
Walther Abel (1906–1987)19461948Wissenschaftlicher HilfsarbeiterSchüler von Wilamowitz und Norden, zuvor Bibliotheksrat in Berlin; wechselte als Gymnasiallehrer nach Berlin
Konrat Ziegler (1884–1974)19461958OrdinariusLehrbeauftragter, 1950 Honorarprofessor, 1965 Emeritus; Plutarch-Forscher und Herausgeber der RE (Pauly-Wissowa)
Walter F. Otto (1874–1958)19461947Lehrstuhlvertretervertrat den Lehrstuhl Deichgräbers
Albrecht Dihle (1923–2020)19481958außerplanmäßiger ProfessorAssistent, 1950 habilitiert und Oberassistent, 1956 außerplanmäßiger Professor; wechselte nach Köln, später nach Heidelberg
Wolf-Hartmut Friedrich (1907–2000)19481972OrdinariusNachfolger Ottos, forschte über griechische Epik und Lyrik
Heinrich Dörrie (1911–1983)19541957Oberassistentbereits 1944 berufen; bis 1953 in Kriegsgefangenschaft, vertreten durch Werner Hartke und Albrecht Dihle; wechselte nach Saarbrücken, später nach Münster
Erich Reitzenstein (1897–1976)19591959Lehrstuhlvertretervertrat die Professur Friedrich Fockes; wechselte nach Mainz
Will Richter (1910–1984)19591975OrdinariusNachfolger Maltens, Latinist
Hans Gärtner (1934–2014)19601971OberassistentSpezialist für griechische Fachschriftstellerei und Medizin; Assistent bei Deichgräber, später Oberassistent, 1970 habilitiert; wechselte nach Regensburg
Ernst Heitsch (1928–2019)19601967außerplanmäßiger Professorbis 1966 Privatdozent; wechselte nach Regensburg
Carl Joachim Classen (1928–2013)1960
1973
1966
1993
Privatdozent
Ordinarius
Nachfolger Friedrichs, Spezialist für antike Rhetorik, Philosophie, Satire und Geschichtsschreibung
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Jürgen Mau (1916–2007)19611981Akademischer Oberrataus Berlin; Akademischer Rat, 1970 Oberrat; EDV-Spezialist
Eckart Mensching (1936–2007)19631970OberassistentBeschäftigte sich mit römischen Historikern; 1969 umhabilitiert und zum Oberassistenten befördert; wechselte an die TU Berlin
Paul Gerhard Schmidt (1937–2010)19641978PrivatdozentNeubegründer der Mittellateinischen Philologie an der Universität Göttingen, 1970 habilitiert; wechselte 1978 als Ordinarius seines Faches nach Marburg, 1989 nach Freiburg im Breisgau
Rolf Heine (1937–2018)19682017Akademischer OberratSpezialist für griechische und lateinische Grammatik und Stilistik, ab 2007 Lehrbeauftragter
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Alexander Sideras (1935–2019)19682006außerplanmäßiger ProfessorLehrbeauftragter für Neugriechische Philologie, 1984 Akademischer Oberrat für Byzantinistik und Neogräzistik, später apl. Prof.
Wolfram Ax (1944–2020)19701993ProfessorAssistent, 1984 C2-Professor, wechselte nach Düsseldorf, später nach KölnWolfram Ax.jpg
Klaus Nickau (* 1934)19702000OrdinariusNachfolger Deichgräbers; Gräzistik, Experte für das Ammonios-Lexikon und Zenodot von Ephesos
Frank Regen (1939–2010)19722004Akademischer OberratSpezialist der kaiserzeitlichen Philosophie (Apuleius, Boëthius, Plotin)Frank Regen.jpg
Wolfgang Fauth (1924–2020)19731989außerplanmäßiger ProfessorLehrer am Max-Planck-Gymnasium; 1973 Privatdozent, 1976 außerplanmäßiger Professor für Klassische Philologie unter besonderer Berücksichtigung von Mythologie
Ulrich Schindel (* 1935)19762003OrdinariusNachfolger Richters, Spezialist für antike Rhetorik und Grammatik
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Fidel Rädle (1935–2021)19812000OrdinariusProfessor für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Meinolf Vielberg (* 1958)19871992Wissenschaftlicher AssistentWissenschaftlicher Assistent und Akademischer Rat auf Zeit, 1991 habilitiert; wechselte nach Düsseldorf
Gerrit Kloss (* 1961)19892000wissenschaftlicher AssistentPromotion 1992, Habilitation 1999; seit 1994 wissenschaftlicher Assistent, seit 2003 Ordinarius in Heidelberg
Hans Bernsdorff (* 1965)19902002OberassistentPromotion 1990, Habilitation 1997; vertrat im Sommersemester 2000 den Lehrstuhl von Klaus Nickau, seit 2003 Ordinarius in Frankfurt
Siegmar Döpp (* 1941)19952007OrdinariusNachfolger Classens, Kenner der römischen Literatur von der Klassik bis zur Spätantike
Marcus Deufert (* 1970)19952002OberassistentHabilitation 2001; Oktober 2001 Oberassistent; wechselte als Ordinarius nach Leipzig
Rainer Nickel (* 1940)19992004LehrbeauftragterSchulleiter des Max-Planck-Gymnasiums, bekannter Fachdidaktiker
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Heinz-Günther Nesselrath (* 1957)2001OrdinariusNachfolger Nickaus; Gräzist, Spezialist für griechisches Drama, Philosophie und Sophistik
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Thomas Haye (* 1966)2002OrdinariusNachfolger Rädles
Peter Kuhlmann (* 1965)2004OrdinariusNachfolger Schindels; Professor für Latinistik und Fachdidaktik der Alten SprachenPeter Kuhlmann Passbild.jpg
Markus Stein (* 1962)20042005Lehrkraft für besondere AufgabenSpezialist für griechische Philosophie, Spätantike und Kirchengeschichte; wechselte nach Düsseldorf
Sibylle Ihm (* 1965)20052012außerplanmäßige ProfessorinLehrkraft für besondere Aufgaben, 2010 apl. Prof.; Spezialistin für Patristik und Florilegienliteratur
Ulrike Egelhaaf-Gaiser (* 1967)2007OrdinariaNachfolgerin Döpps (bis 2008 Lehrstuhlvertreterin), Literaturwissenschaftlerin
Christian Zgoll (* 1969)2008PrivatdozentWissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter, 2017 habilitiert, seit 2018 zusätzlich Lehrbeauftragter für Hethitisch; Spezialist für lateinische Dichtung der augusteischen Zeit, lateinische Prosodie und Metrik, transmediale Analyse, Komparatistik und Mythologie

Literatur

  • Carl Joachim Classen (Hrsg.): Die klassische Altertumswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen: Eine Ringvorlesung zu ihrer Geschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 978-3-525-35845-0.
  • Ulrich Schindel: Die Anfänge der Klassischen Philologie in Göttingen, in: Reinhard Lauer: Philologie in Göttingen: Sprach- und Literaturwissenschaft an der Georgia Augusta. Göttingen 2001, S. 9–24.
  • Cornelia Wegeler: „… wir sagen ab der internationalen Gelehrtenrepublik“: Altertumswissenschaft und Nationalsozialismus. Das Göttinger Institut für Altertumskunde 1921–1962. Böhlau, Wien 1996, ISBN 978-3-205-05212-8.

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Kurt Wachsmuth 1884.jpg
Kurt Wachsmuth (1837—1905), German classical scholar
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Ernst Curtius (1814–1896), deutscher Altertumswissenschaftler. Originalphotographie
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Carl Joachim Classen, klassischer Philologe zu Göttingen
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August Wilmanns (1833—1917), German classical scholar
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Frank Regen (1939–2010), deutscher Altphilologe
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Ivo Bruns (1853–1901), deutscher klassischer Philologe. Originalphotographie von Schmidt & Wegener Nachf. Kiel (aus dem Besicht von Felix Jacoby).
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Der Altphilologe Ulrich Schindel in der Bibliothek des Göttinger Seminars für Klassische Philologie (vor dem Regal der Papyrus-Editionen).
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Christian August Heumann
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Rainer Nickel, deutscher Altphilologe, Fachdidaktiker und Gymnasialdirektor im Ruhestand.
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de:Friedrich Leo (1851-1914), deutscher Altphilologe. Foto von August Schmidt, Porträtsammlung der Georg-August-Universität Göttingen. Abzug in der Bibliothek des Seminars für Klassische Philologie.
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Христиан Адольф Клоц (1738—1771) — немецкий филолог-классик.
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Portrait of Johann Matthias Gesner (1691–1761), German classical scholar
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Wilhelm Schulze (1863–1935), deutscher Sprachwissenschaftler
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Giorgio Pasquali (1885–1952), italienischer klassischer Philologe

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Peter Kuhlmann beim Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes des Jahres 2010
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Portrait (photography) of w:de:Leo Meyer
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Karl Dilthey (1839–1907), deutscher klassischer Philologe und Archäologe
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Der Altphilologe Rolf Heine in der Bibliothek des Göttinger Seminars für Klassische Philologie. Im Hintergrund der Thesaurus Linguae Latinae.
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Arnold Hermann Ludwig Heeren (1760—1842)
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Ernst Konrad Friedrich Schulze (1789-1817), Dichter zur Zeit der Romantik Kupferstich
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Sketch of Christoph Wilhelm Mitscherlich (1760–1854), German classical scholar, professor at the Göttingen University from 1785 until his death.
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Friedrich Wilhelm Schneidewin (1810—1856), German classical scholar
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Eduard Schwartz (1858–1940), deutscher klassischer Philologe

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Ernst von Leutsch (1808–1887), German classical scholar
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Heinz-Günther Nesselrath, Professor für Klassische Philologie/Gräzistik an der Universität Göttingen, während des III. Abends der antiken Literatur vor dem Seminar für Klassische Philologie.
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Wolfram Ax, Professor für Klassische Philologie in Köln
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Wilhelm Meyer (1845—1917), German classical scholar
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Wilhelm Baehrens (1885—1929), deutscher klassischer Philologe
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Hermann Sauppe (1809–1893). Photograph made by Meisenbach, Riffarth & Co. (active 1878—1988 in Munich, later [1909] Berlin)
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Paul Wendland (1864–1915), deutscher klassischer Philologe