Liste der Kinos im Berliner Bezirk Spandau

Die Liste der Kinos im Berliner Bezirk Spandau gibt eine Übersicht aller Kinos, die im Berliner Bezirk Spandau existiert haben oder noch existieren. In der Liste sind die Ortsteile entsprechend den Grenzen seit der Bezirksreform 2001 enthalten und alphabetisch vorsortiert: Falkenhagener Feld, Gatow, Hakenfelde, Haselhorst, Kladow, Siemensstadt, Spandau, Staaken, Wilhelmstadt. Die Liste wurde nach Angaben aus den Recherchen im Kino-Wiki[1] aufgebaut[2] und mit Zusammenhängen der Berliner Kinogeschichte aus weiteren historischen und aktuellen Bezügen verknüpft. Sie spiegelt den Stand der in Berlin jemals vorhanden gewesenen Filmvorführeinrichtungen als auch die Situation im Januar 2020 wider. Danach gibt es in Berlin 92 Spielstätten, was Platz eins in Deutschland bedeutet, gefolgt von München (38), Hamburg (28), Dresden (18) sowie Köln und Stuttgart (je 17).[3] Gleichzeitig ist diese Zusammenstellung ein Teil der Listen aller Berliner Kinos.

Einleitung

Die bis 1920 eigenständige Stadt Spandau besaß im vorigen Jahrhundert mehr als 20 Lichtspielhäuser. Das erste „Kinematographentheater“ Spandaus wurde 1911 in der Altstadt, Havelstraße eröffnet. Die legendären „Havel-Lichtspiele“ – nach dem Umbau 1955 „Aladin“ – wurden ab 1969 zum Supermarkt wie zahlreiche weitere Spandauer Kinos in den 1960er Jahren. Jedoch wurden die „Havel-Lichtspiele“ 1996 reaktiviert als „Kinocenter“, seit 2005 zum Cineplex. Namen wie „Capitol“, „Tivoli“, „Odeon“, „Savoy“ und „Bio“ gingen verloren, ihre Kinosäle stehen leer, wurden Supermärkte oder abgerissen.[4] In der Kinoliste sind (bei den erreichbaren Quellen) 38 Kinostandorte innerhalb des Bezirks Spandau nachweisbar. 1920 bestanden neun, 1940 waren es zehn und 1960 20 Kinos in Spandau, 1980 bestanden noch vier und 2010 werden zwei Kinos bespielt: das Cineplex und Kino im Kulturhaus (mit Spielstätten des Vereins „Kommunales Kino Spandau“).

Nahezu unbekannt ist die Nutzung von Einrichtungen der Spandauer Militärindustrie als Standort für Filmproduktionen. Der Versailler Vertrag verbot militärische Nutzungen und die Staakener Zeppelinhallen mit einem Stammkapital von 500 Millionen Reichsmark von den „Filmwerken Staaken“ genutzt. Vom Zeppelinbau standen bis zu 28 Meter hohe und witterungssichere Produktionssäle zur Verfügung mit einer Produktionsfläche des Achtfachen der Summe der anderen Berliner Standorte. Hier entstanden 200 Filme, das war ein Drittel der gesamten deutschen Filmproduktionen der 1920er Jahre. Mit dem Übergang zum Tonfilm kamen um 1930 finanzielle Schwierigkeiten für Stummfilmstudios auf, denen die Tontechnik fehlte. Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die Bestimmungen des Versailler Vertrags ausgesetzt und 1934 die militärische Nutzung wieder forciert. Er bestand der Plan einer „Filmstadt“ zwischen Gatow und Kladow, nahe der Insel Lindwerder, nach Entwürfen von Hans Poelzig als Ersatzproduktionsstätte. Grundstücke für zwölf Atelierhallen, Kopieranstalt und eigenes Heizkraftwerk waren gekauft, der Plan wurde allerdings nach der Wirtschaftskrise nicht ausgeführt. Erst 1942 entstanden an der Charlottenburger Chaussee wieder Kinofilme durch die Mars Film GmbH, sie produzierte sämtliche Ausbildungsfilme der Wehrmacht. In deren Studios wurden nach Kriegsende Filme für die sowjetischen Truppen synchronisiert, danach für die Briten. 1946 gründete Artur Brauner seine „Central-Cinema-Company“. Für die CCC-Ateliers erwarb er auf der Insel Eiswerder ein verwildertes 5000-Quadratmeter-Gelände mit Fabrikgebäuden, in denen die Nazis Versuche mit Giftgas unternommen hatten. Nahezu 400 Mitarbeiter produzierten fast 250 Filme, es wurden Requisiten und Kostüme gefertigt, Filmschnitt und die Vermarktung organisiert und Kapazitäten an andere Firmen vermietet, beispielsweise drehte die Rialto-Film die Innenaufnahmen der Karl-May-Filme, das ZDF produzierte Fernseh-Shows.[4]

Kinoliste

Name/LageAdresse[5]BestandBeschreibung
Filmbühne (Stadtrand)

(Lage)

Falkenhagener Feld
Stadtrandstraße 525
1952–1961
BW
Die „Filmbühne Spandau Stadtrand“ befand sich in der Stadtrandstraße 525 /Ecke Glühwürmchenweg.[6] Die Stadtrandstraße ist die Hauptstraße der Stadtrandsiedlung im Falkenhagener Feld, die in den 1930er Jahren angelegt wurde. Zum Ortsteil im Bezirk Spandau wurde das Falkenhagener Feld zusammen mit dem Ausbau der Heerstraße ab 1960. Das Grundstück Stadtrandstraße 525–527 /Glühwürmchenweg 31–33 wurde erst in den Nachkriegsjahren bebaut und es befand sich der „Stadtrandgarten“, auch „Julius-Garten“, mit einem Gartenrestaurant hier. Im Kino-Adressbuch sind mit der Gründung des Saalkinos Allan Hagedorf und Elise Wruck genannt. Das Kino ist mit 260 Plätzen aufgeführt. Ab 1957 wurde Elise Wruck alleinige Inhaberin. Das Einzugsgebiet des Kinos war der Nordwesten von Spandau, insbesondere die hier wohnenden Siedler und Schrebergärtner. Mit seiner Grenzlage zu Falkensee[Anm 1] könnte es auch als Grenzkino fungiert haben. Dies ist wohl einer der Gründe, dass die Filmbühne den Spielbetrieb ab 1961 eingestellt hat. Für 1962 ist das Kino nicht mehr notiert.[7] Der Saal wurde zur Gaststätte und die Stadtrandschänke besteht immer noch. Der Julius Garten ist als Café/Bar/Restaurant ausgezeichnet und bietet einen Saal mit 170 Plätzen für „Festlichkeiten“.
Film-Eck Spandau

(Lage)

Falkenhagener Feld
Falkenseer Chaussee 266a
1939–1961
BW
Als das „Hali“ (Hakenfelder Lichtspiele) in dem Restaurantbau für die Errichtung des Luftfahrtgerätewerks von Siemens & Halske (LGW Hakenfelde) abgerissen wurde eröffnete Otto Kienzle 1939 die 2,5 Kilometer Fußweg entfernten Filmeck-Lichtspiele in der Falkenhagener Chaussee/ Ecke Germersheimer Weg (seit 1958: Falkenseer Chaussee 266a).[8] 1937 ist ein Geländestreifen zwischen Grundstück 271 und 266 über die Falkenhagener Chaussee parallel zum Germersheimer Weg noch baufrei gehalten.[9] Die Eröffnung des Filmecks durch Otto Kienzle ist für den 3. Februar 1939 angegeben. An das Wohnhaus 266 anschließend wurde als die Baufreihaltung aufgehoben war ein Flachbau mit den Filmräumen angesetzt, der in die projektierte Straße 561 reichte. Diese wurde durch die Gehag ab 1940 bebaut und 1942 als Germersheimer Weg benannt und ausgeführt. Das Kino hatte 596 bis 599 Plätze und wurde täglich bespielt. 1950/1952 sind auch 611 Plätze, allerdings 16 Vorstellungen je Woche angegeben. Im Jahr 1941 übernahm Maria Kienzle das Kino, die es bis zur Schließung besaß. Die Geschäfte führte Bernhard Hoffmann. „Über eine Treppe, die an eine Bahnhofstreppe erinnerte, gelangte man zu den Kassen. Auch der Raum, in dem sich die Treppe befand, sah aus wie ein Bahnhofseingang. Zum Germersheimer Weg hin war er offen und wurde nach dem Kinobetrieb mit einem Eisengitter verschlossen. Wenn man die Treppe hinauf gegangen war, erreichte man eine Plattform und stand vor zwei Kassen.“[10] Wöchentlich gab es 21 Vorstellungen, eine Spät- und eine Jugendvorstellung. Ab den 1950er Jahren sind technische Angaben vorhanden. Die Bestuhlung von Kamphöner waren Klappsessel mit Hochpolster. Als Projektionsapparate gab es zwei Ernemann VII B (rechts und links). Die Verstärker waren anfangs von Eurodyn, ab 1957 von Klangfilm. Weiterhin sind genannt: Lautsprecher von Klangfilm, als Bild- und Tonsystem „CS 1 KL“, sowie CS 4 KM, das Größenverhältnis der Leinwand war 1:2,35 und 1:2,55.[11] Dem allgemeinen Trend am Kinointeresse folgend[12] wurde das Filmeck 1960 auf 1961 geschlossen. „Die Leinwand wurde von einem dunkelblauen Vorhang, der von der Bühne von unten her weiß angestrahlt wurde, verdeckt. Auf massiven Kinoklappstühlen mit dicken braunen Polstern nahm man zu den Vorstellungen Platz. Zu den Jugendvorstellungen am Sonntag um 13.30 Uhr durften Kinder ohne Begleitung Erwachsener nur im Parkett sitzen, während Kinder in Begleitung Erwachsener auch im Hochparkett sitzen durften. Als Einlassmusik wurde Westernmusik instrumental ohne Gesang gespielt. Die Filmvorführungen waren sehr niveauvoll.“[10] Seit 1961 befindet sich in dem Gebäude des ehemaligen Filmecks ein Supermarkt.[13]
Filmtheater Gatow

(Lage)

Gatow
Alt-Gatow 29/35
1946–1966
Wirtshaus mit Saalanbau 2011
Wirtshaus mit Saalanbau 2011
Das Filmtheater Gatow war ab 1946 im Tanzsaal des „Wirtshauses Gatow“[14] untergebracht. Die Randlagen Berlins wurden in den Nachkriegsjahren auf Grundlage von unzerstörter Struktur bevorzugt für kulturelle Einrichtungen genutzt. Der Tanzsaal lag an der Straßenfront rechts neben dem Restaurantgebäude. Später wurde der Tanzsaal als Parkhaus genutzt. Die Adressangaben für das Kino liegen zwischen 28/34 und 27/35.[15] Das Wirtshaus liegt im Ortskern Gatows gegenüber der Dorfkirche Gatow und der Feuerwache. Zum Wirtshaus gehörte die Gartenfläche von 6000 Quadratmetern zwischen Straße und Havel.[16] Inhaber und (wohl) Gründer des Filmtheaters waren Franz und Edith Rupp aus Gatow (Kladower Damm 13). Das Kino ist mit 263 Sitzplätzen angegeben. Die Zeitgenossen beschreiben das Kinovergnügen: „Man saß auf Gartenstühlen, die mit Draht zu Stuhlreihen zusammengebunden waren. Ob Nachmittagsvorstellungen mit Charlie Chaplin oder abends die ersten Wild-West-Filme, für 80 Pfg. oder eine Mark war es billiges Vergnügen.“[17] Bespielt wurde das Kino an sieben Tagen, sonntags mit vier Vorstellungen. Die Bühne hatte eine Größe von 6 m × 8 m, 1959 wurde auf verbesserte Kinotechnik und Breitwand im Größenverhältnis 1:2,35 umgestellt.[18] Die Schließung erfolgte (wohl) dem Zeitgeist folgend aus wirtschaftlichen Gründen. Das Restaurantgelände wurde – begünstigt durch die angrenzende Havel – auf der straßenabgewandten Seite mit Wohnhäusern zum Havelufer hin bebaut. Das 1903 erbaute Wirtshaus (Alt-Gatow 31)[19] selbst besteht noch und wurde in die Denkmalliste aufgenommen.[20]


Filmpalast Schützenhaus

(Lage)

Hakenfelde
Neuendorfer Straße 39 (38–42)
1925–1927
BW
Das Kino wurde als Saalkino im ehemaligen Schützenhaus eingerichtet, dass sich zwischen Park- und Schützenstraße (zwischen Städtischen Krankenhaus und Gasometer) befand. Das Grundstück des „Alten Schützenhauses“ als Neuendorfer Straße 38–42[21] entspricht der Hausnummer 39. Das Alte Schützenhaus gibt es nicht mehr, an der Stelle befindet sich ein Sport- und Restaurant-Flachbau. Für 1927 ist der Filmpalast Schützenhaus[22] mit 700 Plätzen für Dr. Schoenmann und Burlie eingetragen.[23] Der Filmpalast wurde täglich bespielt, Programm­wechsel erfolgten am Dienstag und Freitag.
Filmstudio Wichern

(Lage)

Hakenfelde
Wichernstraße 14–21
1970–2000
BW
Gerhard Hussock als Verwalter des „Filmstudio Wichern“ und Hauswart der Wichern-Kirchengemeinde ist schon lange im Kinogeschäft. Er war vor dem Filmstudio Filmvorführer im Tivoli, im Forum-Filmtheater und im Savoy in Spandau.[24] Im März 1970 eröffnete er im Gemeindesaal der Wichern-Gemeinde[25] das „Wichernkino“ mit zwei Kofferprojektoren, die aus dem Maison de France stammten und einer Leinwand von der Filmbühne am Steinplatz. Als erster Film lief Wirtshaus im Spessart, es folgten am Wochenende Familienprogramm. Inhaber der Spielstätte mit 200 Plätzen war die Evangelische Wicherngemeinde. Mit Eröffnung des Kinocenters Spandau 1996 mit fünf Sälen in der Havelstraße sank zunehmend die Besucherzahl und die Anzahl der Vorstellungen wurde reduziert. Im Dezember 2000 wurde der Spielbetrieb letztlich eingestellt.
HaKi(-Filmtheater)

(Lage)

Hakenfelde
Neuendorfer Straße 43
1952–1969
BW
Das Kino lag in dem Eckhaus Neuendorfer Straße 43/ Schützenstraße 11 (gegenüber vom Gasag-Gaswerk Spandau).[26] Der Name ist die Kurzform von Hakenfelder Kino (vergl. dazu HaLi: Hakenfelder Lichtspiele). „In wenigen Wochen verwandelte sich in Berlin-Spandau der Trümmerplatz Neuendorfer Straße Ecke Schützenstraße in einen schmucken Kinobau, das ‚Haki‘ in Hakenfelde mit 465 Plätzen. Geschwindigkeit ist keine Hexerei, das war auch das Motto für die Innenausstattung, für die nur etwa 80 Stunden gebraucht wurden. Ein Paneel von grüner Saffianfolie steht zu dem Beige des Bühnenvorhangs und der zartgetönten Decke in wirkungsvollem Kontrast. Walter Groß sprach zur Einweihung des neuen Hauses flotte Verse. Anschließend erlebten die ersten Spandauer Besucher ein eigenes Erzeugnis, den CCC-Film ‚Schwarze Augen‘ aus den Spandauer Ateliers.“[27] Das als Flachbau errichtete Kino gehörte der „Spandauer Kinogesellschaft Halbfass & Co“, deren Geschäftsführer Erich Halbfass war. Gespielt wurde täglich mit 22 Vorstellungen, eine Jugend-, eine Spätvorstellung wöchentlich. Die Bestuhlung war von Kamphöner: Flachpolster-Sessel. Der Projektor war Frieseke & Hoepfner FH 66, Verstärker und Lautsprecher: Klangfilm, Bild- und Tonsystem: CinemaScope Einkanal-Lichtton, das Größenverhältnis der Leinwand 1:2,35. Mit Bauplanungen in Spandau-Hakenfelde wurde das HaKi 1966 geschlossen.[28] Zurückgesetzt besteht ein viergeschossiger Wohnhausbogen zwischen Schützenstraße (4–10) und Neuendorfer Straße (45–48). Die vom Kino genutzte Grundstücksfläche Nummer 43 davor ist Park-, Grünfläche und Müllcontainerplatz.
HaLi(-Lichtspiele)

(Lage)

Hakenfelde
Streitstraße 10
1936–1939
BW
Das Kino befand sich in der Streitstraße 10[29] an der Ecke Hohenzollernring auf dem Grundstück nördlich vom Nordhafen Spandau zwischen Streitstraße und Havel.[30] Im Adressbuch 1935 ist für die Streitstraße 10/11 das Gasthaus von Gastwirt K. Klauke aufgeführt. 1936[Anm 2] richtete Otto Kienzle die Hali-Lichtspiele (wohl) als Saalkino ein. Das Kino mit 548 Plätzen wurde täglich bespielt. Von 1938 bis 1942 wurden nach Plänen von Hans Hertlein die Gebäude des ehemaligen Luftfahrtgerätewerks von Siemens & Halske (LGW Hakenfelde) auf diesem Grundstück errichtet. Als deshalb das Hali schloss und wohl abgerissen wurde, eröffnete Otto Kienzle 1939 die 2,5 Kilometer entfernten Filmeck-Lichtspiele in der Falkenhagener Chaussee /Ecke Germersheimer Weg (seit 1958: Falkenseer Chaussee 266a).[31] Die Bauten des LGW blieben erhalten und wurden nach dem Lyriker Hans Carossa als Carossa-Quartier benannt. Darin sind zahlreiche Ladengeschäfte, Gewerberäume, ein Spielcasino, eine Arbeitsagentur, Arztpraxen sowie eine Moschee.
Tivoli-Lichtspiele

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Eri-Lichtspiele

(Lage)

Hakenfelde
Walldürner Weg 16
1951–1966
BW
Die Lichtspiele in Spandau-Hakenfelde wurden 1951 ursprünglich als „Eri-Lichtspiele“ eröffnet,[32] benannt nach dem Inhaber Ebert & Richter (Firmensitz Reichsstraße 4, später: 7). Inhaber des Kinos waren 1953 Alfred Ebert, Hanni Richter und Klara Senst, die Geschäfte führte Alfred Ebert. Architekt des Kinobaus war Architekt Hübner. Als Klara Senst hinzukam, erhielt das Kino den Namen „Eris“. 1959 wurde es in Tivoli-Lichtspiele umbenannt.[33] Das Kino entstand auf dem Grundstück Walldürner Weg 16[Anm 3] und als Adresse der Spielstätte wurde zunächst mit der Planung der Siedlung Reichsstraße 7 (seit 1965: Cautiusstraße) vergeben.[34] Das Kino bot anfangs 600, später zeitweise 590 Plätze. Es wurde täglich bespielt, mit 21 bis 22 Vorstellungen in der Woche, seit 1957 auch eine Matinee-, eine Spätvorstellung, Filmkunst gab es ein bis zweimal monatlich.[24] Die Bestuhlung waren Klappsitze von Stüssel teilweise mit Hochpolster. Es gab eine 3-D-Einrichtung, die Bühne war 9 m × 4 m × 6 m. Nach den Angaben im Kino-Adressbuch ergeben sich für die Ausrüstung folgende Angabe: tön. Dia, Projektor: Ernemann VII B, Verstärker von Uniphon, Bild-/Tonsystem: CS 1 KL, Leinwand im Verhältnis 1:2,35, Lichtquelle: Becklicht. Seit 1961 ist auch eine Schwerhörigenanlage aufgeführt.[35] Das Kino schloss 1966 und das Gebäude wurde 1966 abgerissen, zunächst entstand auf der Fläche ein Platz mit Garagen. Innerhalb der Siedlung am Walldürner Weg mit dreigeschossigen Wohnhäusern befindet sich aktuell ein Spielplatz und Grünfläche.
Rex-Filmtheater

(Lage)

Haselhorst
Haselhorster Damm 27
1935–1963
BW
Das Kino lag an der Südwestecke Burscheider Weg /Haselhorster Damm im Zentrum der zwischen 1930 und 1935 errichteten Reichsforschungssiedlung.[36] Das von vornherein als Filmtheater erbaute Flachdachgebäude mit einem Halbrund hinter der Bühne wurde mit neben anderen Einrichtungen für diese Siedlung geplant. Am 2. November 1935 eröffnete Johannes Betzel die „Rex-Lichtspiele“. Das Kino besaß 652 Plätze, gespielt wurde täglich. Ab 1939 wurden die Rex-Lichtspiele an Geschäftsführer verpachtet: 1939 – Walter Weber, ab 1941: Horst Feldt. Das Kinogebäude mit der Technik blieb im Eigentum von Johannes Betzel und wurde in der Nachkriegszeit durchgehend als Spielstätte weiter von Charlotte Trösser geführt. Bespielt wurde es täglich und 14 bis 17 Vorstellungen in der Woche. In den 1960er Jahren wurde die Bezeichnung zu „REX“(B)-Haselhorst. Die 652 Sitzplätze hatten eine Bestuhlung mit Kinosesseln mit Flach- und Hochpolster, die Leinwand war im Verhältnis 1:2,35 vorhanden. Die Projektion erfolgte mit AEG Euro G und Bauer B 8, Verstärker und Lautsprecher waren von Klangfilm, das Bild- und Tonsystem war CS 1 KL.[37] Ab 1959 sind Johannes und Gizella Betzel als Inhaber benannt, die Geschäfte führte weiterhin Charlotte Trösser bis 1960 dann Edith Moderow übernahm. Dem Zug der Zeit folgend wurde der Spielbetrieb 1963 aus kalkulatorischen Gründen eingestellt. Schon im Folgejahr 1964 wurde der Flachbau als Supermarkt der (vormaligen) Vineta Handelsgesellschaft genutzt.[38] Der entsprechend angepasste Bau wird für die Haselhorster Siedler nach wie vor als Lebensmittelmarkt wechselnder Discounter genutzt.
Astra-Cinema Gatow

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Märkische Tonlichtspiele

(Lage)

Kladow
Kladower Damm 182
1935–1994
Haupteinfahrt, August 1983
Haupteinfahrt, August 1983
Unter Kladower Damm 182[39] ist die General-Steinhoff-Kaserne adressiert,[Anm 4] Durch die Umbenennungen der Kasernenstraßen im Rahmen der Zivilisierung und der Bildung der Landstadt Gatow steht das (Stabs-)Gebäude am Hans-Grade-Ring. Das „Astra-Cinema“ war auf dem Flugplatz Gatow das Truppenkino[Anm 5] der britischen Streitkräfte in Berlin. Der Kinosaal lag im Stabsgebäude auf dem Flugplatz Gatow nahe der Stabsleitung. „Das „Astra“ liege mitten im Stabsgebäude auf dem Flugplatz Gatow, fast Tür an Tür mit der Stabsleitung, erläutert Oberstleutnant Udo Genth von der 3. Luftwaffendivision. Deshalb werde es der Öffentlichkeit wohl nicht zugänglich gemacht. Noch können bis zu 304 Zuschauer die Filme verfolgen, die der 40 Jahre alte Projektor siebenmal wöchentlich auf die Leinwand wirft. Am 26. August um 19.30 Uhr soll es die letzte Vorstellung geben.“[40] Das Stabsgebäude wurde anschließend von der Luftwaffe der Bundeswehr übernommen[41] und in der General-Steinhoff-Kaserne weitergenutzt.[42] 1935 fand die Einweihung des Militärflugplatzes Gatow statt. Es ist anzunehmen, dass kurz danach die „Märkischen Tonlichtspiele“ eröffnet wurden. Zu dieser Zeit gab es im Brandenburger Raum mehrere Filmtheater, die diesen Namen trugen. Betrieben wurden sie alle als Kinos für Soldaten an ihren Standorten. Im Kinoadressbuch ist für 1938 „Märkische Tonlichtspiele“ in Berlin-Gatow genannt. Das Kino wurde an drei Tagen in der Woche bespielt und hatte eine Kapazität von 200 Plätzen. Es wurde für das Soldatenheim Döberitz bespielt. 1940 ist hier der Mitspielort des Truppenkinos Dallgow-Döberitz genannt.[43] Im Mai 1945 besetzte die Rote Armee im Zuge der Eroberung Berlins den Flugplatz und übergab ihn am 2. Juli 1945 der britischen Royal Air Force. Fortan war er Flugplatz des britischen Sektors in der Viersektorenstadt Berlin. Die Gesamtanlage des Flugplatzes (einschließlich des vormaligen Kinosaals im Stabsgebäude)[44] ist in die Berliner Denkmalliste aufgenommen.
Autokino Berlin

(Lage)

Siemensstadt
Motardstraße 107
1964–1980
BW
„Mitte September 1965 begann die Auto-Kino-Gesellschaft Olympic auf dem Freigelände an der Otternbuchtstraße und Motardstraße mit der Errichtung des ersten Autokinos West-Berlins. Bereits am 24. September erfolgte durch die Schauspieler Hannelore Elsner und Georg Thomalla die Eröffnung als Autokino Siemensstadt. Nach dem Eröffnungsfilm Beim siebten Morgengrauen gab es ein Feuerwerk als Zugabe. Dieses Autokino auf einer Stellfläche von 40.000 m² für 1030 Personenkraftfahrzeuge war das zweite Drive-In-Theater in Deutschland (das erste eröffnete am 29. März 1960 in Gravenbruch bei Frankfurt/Main). Die 22 m hohe, 450 m² große Projektionswand aus wetterbeständigen Eternit- und Glasplatten war von weither sichtbar und eine der damaligen Attraktionen der Siemensstadt. 515 Anschlusssäulen dienten als Verteiler für Lautsprecher und Heißluftgebläse (im Winter); daneben hatten sie eine Ruftaste für den motorisierten Verpflegungsservice. An den Kassen konnten gleichzeitig sechs Autoschlangen abgefertigt werden. Aufgrund der Erweiterungen des Heizkraftwerks Reuter musste die Kinoanlage Anfang der 1980er Jahre schließen“ ([45]) „Das Autokino bot eine besondere Dienstleistung: Auf den über tausend Standplätzen gab es für die Besucher außer den Lautsprechern, die ins Auto gehängt wurden, die Möglichkeit, per Knopfdruck Mitarbeiter zu rufen, die Sandwiches und Getränke brachten.“[4] Die Berliner Autokino-Geschichte ist relativ überschaubar. So spielte das Autokino Siemensstadt an der Motardstraße 81–125 von 1966 bis November 1981.[46] Die Adresse des Auto-Kinos Berlin lautete zunächst Motardstraße, zeitweise Otternbuchtstraße und ab 1977 Motardstraße 107. Die Betreibergesellschaft hatte den Sitz Berlin 19 Heerstraße 21. Im Kinoadressbuch ist 1972 bis 1976 Becker & Co. als Inhaber genannt. Das Gelände westlich von Sternfeld gehörte bis in die 1930er Jahre der Osram GmbH, der südliche Teil wurde in den Nachkriegsjahren von den KGA Sternfeld und Spreewiesen genutzt. Das von Siemens-Nebenbetrieben genutzte nördliche straßennahe Gebiet stand als Brache östlich der Otternbuchtstraße für ein Autokino zur Verfügung. [47] Mit der Erweiterung des Heizkraftwerkes Reuter in den 1980er Jahren durch den Betriebsteil Reuter-West, der 1987 in Betrieb ging, wurden die anschließenden Flächen benötigt. Dabei wurde zudem die Straßenführung geändert.
Elektra-Lichtspiele

(Lage)

Siemensstadt
Nonnendammallee 82
1912–1931
BW
„Von 1913 bis 1930 befand sich im Hause Nonnendammallee 82 das Stummfilmkino Elektra-Lichtspiele. Danach zog hier das Textilkaufhaus Stein ein, dessen Geschäft in der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 zerstört wurde.“ ([48]). Besitzer der Lichtspiele im Haus 82/82a zwischen Watt- und Hertzstraße (→ Grammestraße) mit 130 Zuschauerplätzen war Kinobesitzer Ewald Dondajewski aus NW 5, Perleberger Straße 58.[49] Gespielt wurde täglich mit zwei Programmen je Woche, für 1927 ist im Kino-Adressbuch eine mitunter mögliche Unterbrechung der täglichen Vorstellungen notiert. Offensichtlich wurde der Betrieb der Stummfilmvorführungen eingestellt, als berlinweit Kinos mit Tonfilmtechnik ausgerüstet wurden. Im Kinoadressbuch ist als Adresse sowohl Nonnendammallee 82 als auch 82a notiert. Um 1950 wurde wohl das Haus 82/82a abgerissen und es verblieb nur Ecke Wattstraße das Haus Wattstraße 4a. Ende der 1960er Jahre wurde die Eckbebauung zur Nonnendammallee 82 ergänzt. Frühestens zum Ende der 1980er Jahre wurde die Lücke Nonnendammallee 82 und 82a durch den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses geschlossen. So ist keinerlei Restbau der Elektra-Lichtspiele verblieben.
Kammerlichtspiele

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Kino Siemensstadt

(Lage)

Siemensstadt
Nonnendammallee 96
1932–1963
Kinoeingang in den 1930er Jahren
Kinoeingang in den 1930er Jahren
„Nach umfangreichen Umbauten zog 1931 in das Eckhaus an der Nonnendammallee 96, Ecke Grammestraße, das Tonfilmkino „Kammerspiele Siemensstadt“ ein, das hier bis 1963 spielte, und als Kino Siemensstadt zum „Stammkino“ der Siemensstädter avancierte. Zuvor hatte sich in dem Haus seit 1913 das Kaiserliche Postamt 2. Klasse bzw. das Reichspostamt Berlin-Siemensstadt befunden. Nach 1963 zogen hier in Folge mehrere Supermärkte ein (wie M. Tilgner´s Großmarkt). Im Jahre 2000 wurden die Räumlichkeiten kurzzeitig erneut von der Post genutzt.“ ([50]) Aktuell (Stand 2016) wird das Erdgeschoss des Hauses mit den vormaligen Kinoräumen von einem Textilgeschäft und einer Bank genutzt.

Das „Kino Siemensstadt“ besaß 460 (455) Plätze und wurde von Karl Bornemann und Karl Roger als Geschäftsführer der „Kino Siemensstadt GmbH“ betrieben.[51] Das Wohnquartier der Siemensstadt an der Nonnendammallee war kaum von Kriegsschäden betroffen, so konnten die Filmvorführungen ununterbrochen in der Nachkriegszeit fortgesetzt werden. Im Besitz von Martha Tilgner und geführt von Gerd Tilgner wurden sie unter dem Namen „Kammerspiele Siemensstadt“ mit 450 Sitzplätzen täglich zweimal bespielt, ab 1953 kamen je Woche weitere fünf Termine hinzu. Neben der Filmvorführung bestand auch eine Theaterlizenz für die 4,5 m × 5,0 m große Bühne, woraus sich die Namensänderung ergibt. Die Kinotechnik bestand aus der Vorführapparatur Ernemann II und dem Verstärker Kl.V.9401 (Klangfilm-Eurodyn) und die Dia-Einrichtung. Mit dem Aufkommen der Breitwandfilme existiert seit 1957 das Bild- und Tonsystem Superscope (Einkanal-Lichtton) und CinemaScope Vier-Kanal-Magnetton mit einer Projektionsmaschine Bauer B 5A (Lichtquelle: Xenon) und dem Verstärker von Klangfilm. Für die Wiedergabe lässt die Leinwand 1:2 und 1:2,55 zu. Die Bestuhlung von Kamphöner sind teilweise Hochpolstersessel, ansonsten Flachpolstersessel von Schröder & Henzelmann. Gespielt werden täglich zwei Vorstellungen, sowie eine Matinee- und eine Spätvorstellung wöchentlich. Mit dem allgemeinen Trend sinkender Zuschauerzahlen in den 1960er Jahren endet der Kinobetrieb 1963.[52]

Lichtspiel-Palast

(Lage)

Siemensstadt
Jugendweg 4
1918–1925
BW
Mit der Schaffung der kulturellen Infrastruktur in Siemensstadt wurde ein Lichtspieltheater als Saalkino in der Schulstraße/ Ecke Kapellensteig durch Gastwirt Otto Schaudt[53] eröffnet. Das Kino befand sich im Karree nördlich der Nonnendammallee, östlich vom Rohrdamm gegenüber vom Schulkomplex (Schule an der Jungfernheide). In den Jahren des Kinobestands damals XI. Gemeindeschule, sie wurde Ende der 1930er Jahre als 22. Volksschule nur um einige der geplanten Gebäude erweitert. Durch Umbenennung 1947[Anm 6] in Jugendweg änderte sich die Adresse. Das Kino hatte 300 Plätze. Im Kino-Adressbuch ist für 1921 August Klotz als Kino-Inhaber und für 1925[54] der Gastwirt Karl Klotz[55] für den „Lichtspiel-Palast Siemens-Stadt“ eingetragen, gespielt wurden an drei Tagen der Woche die üblichen Stummfilme. Der finanzielle Erfolg blieb wohl aus und die Filmvorführungen wurden eingestellt. Seither wird im Jugendweg 4[56] das Gebäude und somit der vormalige Kinosaal[57] und Vorführraum als Hotel genutzt.[58]
Siesta

(Lage)

Siemensstadt
Jungfernheideweg 2
1954–1968
BW
„1955 wurde der 1954 errichtete Flachbau am Jungfernheideweg 2, Ecke Popitzweg für das Cinema-Scope-Filmtheater Siesta eröffnet. Das stufig, elegante Gebäude passte sich architektonisch gut in die bestehenden Wohnzeilen der Großsiedlung Siemensstadt ein.“ ([59]) „Einer Publikumsbefragung verdankt dieses Haus der Lichtspielbetriebe W. Barthel & Co. seinen doppelsinnigen Namen. 613 Plätze. Architekt: Prof. Werner Weber, Berlin-Dahlem. Firma Ernst Freese & Co., Inh. Kurt Becker, Berlin-Eichkamp, führte den Bau aus. Sämtliche Bildwiedergabe-Methoden von der Normalwand bis zum CinemaScope-Verfahren und Stereoton. Die kinotechnische Einrichtung lieferte UFA-Handel in Verbindung mit Siemens-Klangfilm. Bestuhlung: Schröder & Henzelmann, Bad Oynhausen.“ ([60]) „Theaterleiter Hans Milewski übernahm die Leitung des Filmtheaters Siesta in Berlin-Siemensstadt. Der bisherige Theaterleiter, Herr Neumann, übernimmt ab sofort die gleiche Position in dem in Kürze eröffnenden Berliner Germania-Palast.“ ([61])

Das Kinoadressbuch 1957 bis 1962 nennt das „Siesta-Filmtheater“ Jungfernheideweg/ Ecke Mäckeritzstraße[62] mit 684 Plätzen. Der Inhaber sind die Lichtspielbetriebe Siemensstadt W. Barthel & Co. oHG. (Post: Otto Nikolaizik, Uhlandstraße 29). Die Technik besteht aus zwei Askania AP XII, einem Verstärker Typ VP 120, tönende Dias und ermöglichte das Bild- und Tonsystem CinemaScope in Einkanal-Lichtton und Vierkanal-Magnetton für Projektion mit der Xenon-Lichtquelle auf die Leinwand in 1:2,35 oder 1:2,55. Die Stüssel-Bestuhlung besaß Hochpolster, gespielt wurde täglich zu 15 Vorstellungen je Woche. Das Siesta-Filmtheater ist noch bis 1968 eingetragen, der letzte Eintrag im Telefonbuch Berlins erfolgte ebenfalls 1968. 1969 erfolgte die Schließung für einen Verbrauchermarkt. 1972 war eine Filiale der Lebensmittelkette Kaffee-Reichelt im Jungfernheideweg 2 eingerichtet. Aktuell nutzt immer nach mehreren Umbauten noch immer ein Discounter (Edeka-Reichelt) die Räume.

Autokino Gewerbehof

(Lage)

Spandau
Gewerbehof 11
1973–1976
BW
Zusätzlich zu dem Autokino Siemensstadt in der Motardstraße richtete die Olympic Kinobetriebs GmbH eine kleinere Anlage mit 262 Wageneinstellplätzen im Gewerbegebiet auf der anderen Spreeseite mit der Adresse Gewerbehof 11[63] ein. Der Straßenname Gewerbehof wurde 1966 vergeben. Auf der Fläche zwischen Ruhlebener Straße und Bahnstrecke (Freiheitswiesen) befand sich ursprünglich die Artillerie-Werkstatt und von 1920 bis 1968 nutzten die Deutschen Industriewerke dieses Gelände. Das Autokino lag nördlich der Straße Gewerbehof, das eigentliche IKEA-Gelände (Gewerbehof 10) befindet sich an deren Südseite. Mit Baubeginn der ersten IKEA-Halle Ende der 1970er Jahre (Eröffnung 1979) wurde dennoch das Autokino-Gelände benötigt und diese Nutzungsart beendet. Das Parkhaus von IKEA-Spandau befindet sich auf dem Autokino-Standort. Die Leinwand stand noch bis Mitte der 1980er Jahre.[64]
Bio-Filmtheater

(Lage)

Spandau
Augusta-Ufer (17/18)
1952–1977
BW
Das Bio-Filmtheater in Spandau wurde 1952 von Walter Feindt in einem ehemaligen Reitstall aus dem Jahr 1892 eröffnet.[65] Das Gebäude Augustaufer 17/20 stand am Westufer des Mühlengrabens[66] an der Einmündung des Askanierrings (Grundstück Askanierring 1) nahe der Stephanbrücke. Der Besitzer des „BIO (Spandau)“ war Walter Feindt, seine Geschäftsführer Walter Feindt jun. Das Kino besaß 418 Zuschauerplätze (teilweise wurde diese Zahl verringert) und wurde täglich mit drei Vorstellungen bespielt, es bestand auch eine Theater- und Opernlizenz. Die einfache Kinoanlage mit tönendem Dia wurde 1957 für Breitwandfilme eingerichtet. Die Vorführmaschine stammte von Bauer, die Verstärker von Lorenz, die Lautsprecher von Isophon, dazu tönendes Dia. Geeignet war die Einrichtung für das Bild- und Tonsystem CinemaScope Einkanal-Lichtton und Vierkanal-Magnetton für Bildverhältnisse 1:2,35 und 1:2,55. Die Bestuhlung der 424 Sitzplätze von Kamphöner hieß Modell „Berlin“. Zu den 21 Wochenvorstellungen kamen noch die Matinee- und eine Spätvorstellung hinzu.

Den zunehmend sinkenden Zuschauerzahlen im Trend der Zeit folgend wurde das Kino 1977 geschlossen. Mit dem Umbau der Verkehrsströme am Altstädter Ring in Spandau, einschließlich des U-Bahnbaus nach Spandau wurde das Kinogebäude 1983 abgerissen. Vom Askanierring ist die Münsingerstraße verblieben. Der vormalige Kinostandort befindet sich auf dem Altstädter Ring am Südende des Parkplatzes Moritzstraße/ Altstädter Ring.[67] ein Parkplatz auf dem Gelände.

Biophon-Theater

(Lage)

Spandau
Klosterstraße 6
1915–1921
Das Gebäude im Zustand 2011, Lage des vormaligen Kinos: jetzige Apotheke.
Das Gebäude im Zustand 2011, Lage des vormaligen Kinos: jetzige Apotheke.
Das Wohn- und Geschäftshaus Klosterstraße 6/7/ Borkumer Straße 1 wurde 1908 errichtet. Darin wurde von Carl Bode 1915 ein Kinematographentheater als Ladenkino mit 300 Plätzen als Biophon-Theater eingerichtet. Die Eintrittspreise lagen bei 0,40–1,10 Mark, gespielt wurde täglich und der Programmwechsel war dienstags. Direktor Bode war mit seiner „Vereinigte Spandauer Lichtspiele“ der Inhaber, deren Bürositz war in der Klosterstraße 5.[68] Neben diesem Kino gehörte auch die Spielstätte im Odeon zur Gesellschaft von Bode. Die Anzahl der Zuschauerplätze im Biophon ist für 1918 mit 400 und 1920 mit 450 angegeben. 1920 wurde das Biophon-Theater im Besitz der[69] in die Decla-Bioscop AG übernommen.[70] Die Decla Theater sind für das laufende Jahr 1922 bereits unter „Ufa-Theater“ eingetragen. Für Spandau in dieser Liste allerdings nur noch die Decla-Lichtspiele in der Havelstraße 20 aufgeführt.[71]

Das Gebäude ist beim Umbau 1955 saniert worden und blieb in der Ansicht erhalten, es steht unter Denkmalschutz.[72] Das Eckhaus hat im Erdgeschoss nach wie vor noch (Stand 2016) mehrere Ladengeschäfte, wobei der vormalige Kinoeingang (am weitesten in Richtung zum Bahnhof) an der jetzigen Apotheke lag.

Cineplex

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Aladin-Filmtheater
Havel-Lichtspiele

(Lage)

Spandau
Havelstraße 20
seit 1911
1967–1996
Cineplex in der Havelstraße
Cineplex in der Havelstraße
Eintrittskarte der Havel-Lichtspiele
Eintrittskarte der Havel-Lichtspiele
Das Grundstück Havelstraße 20 in der Spandauer Altstadt hat bei einer Straßenfront von 18 m allerdings eine Tiefe von 60 m, die beim Um- und Ausbau des Cineplex Spandau unter Beibehaltung der Vorderseite genutzt wurden.[73] „Der Standort des 'Cineplex-Spandau' ist ein aussergewöhnlicher Ort, insofern dass hier die Umwandlung von einem Kino zum Supermarkt und zurück stattfand. 1911 wurde aus dem 'SPD-Volksheim' das Ladenkino 'Spandauer Lichtspiele'.“[74] Die am 20. November 2011 eröffneten „Spandauer Lichtspiele“ waren ein typisches „Ladenkino“ im Erdgeschoss eines Wohnhauses. 1918 erfolgte eine erste Vergrößerung durch Ankauf des hinter dem Saal an der Kirchgasse gelegenen Grundstücks, so besaß der „Film-Palast“ nun 600 Zuschauerplätze. Wie andere Spandauer Kinos wurde auch die Havelstraße von der „Vereinigte Spandauer Lichtspiele“ betrieben. Anfangs wurde diese von Direktor Carl Bode vertreten und hatte ihren Sitz in der Klosterstraße 5. Kino und Gesellschaft wurden von der Czutzka & Co., Berlin SW68, weiter geführt. Diese machten für das Kino-Adressbuch die Angabe: 1000 Sitzplätze, an anderer Stelle sind 874 genannt. Im Laufe des Jahres 1920 zur Decla-Bioscop AG, Berlin. Mit dieser erfolgte 1923/1924 der Wechsel der „Decla-Lichtspiele Spandau“, wohl auch Decla-Filmpalast zur Universum Film AG. Als Ufa-Theater wurde der Kinoname der Decla beibehalten, bei 900 Sitzplätzen wurden täglich Stummfilme vorgeführt. Im Laufe des Jahres 1925 hat die Ufa A.-G. das Spandauer Haus abgegeben. So kam 1926 die „Vereinigte Lichtspiele“ unter Leo Storch wieder als Inhaber. Darauf beruht die Angabe von 1926 als Gründungsjahr der „Havel-Lichtspiele“ im Kino-Adressbuch, für die 920 Plätze ist Ludwig Ujhazi GmbH mit seinem Vorführer L. M. Zwingenburg eingetragen. Die Vereinigte Lichtspiele GmbH wird sodann von Jacob Neiß, Leopold Storch und Joseph Majerowicz vertreten, von denen jeder weitere Kinos in Berlin besaß. 750 Plätze, fünf Musiker und täglicher Spielbetrieb bei zwei Programmwechseln für die Havel-Lichtspiele mit Stummfilmen betrieben. 1931 erfolgte die Umstellung auf Tonfilme mit Melerob-Technik (ab 1932 ist Klangfilm eingetragen).

Bei dem Besitzerwechsel 1936 wird die Platzzahl leicht auf 724 gesenkt, die Havel-Lichtspiele werden von der Spandauer Lichtspielbetriebe Walter Cartun KG weitergeführt. Mit seinem Vorführer Felix Weiß führt Cartun das Kino durch die Kriegsjahre und führt den Betrieb in den Nachkriegsjahren weiter. „Die offene Vorhalle zur Havelstraße flankierten Pfeiler, ein Motiv, das sich im ersten Geschoss wiederholte und dort das Namensfeld mit geschwungenen Lettern rahmte. Der längsrechteckige Saal wurde 1947 durch einen Rang ergänzt und die Kapazität … gesteigert.“[74] Die Lichtspiele haben Dia-Möglichkeit, täglich gibt es drei Vorstellungen, Cartun bleibt in den 1950er Jahren und bis 1967 Inhaber, die Anzahl der Plätze wird zunehmend verbessert: 669 (1949), 680 (1950), 770 (1952), und ab 1953 ist Platz für 766 Zuschauer. Zudem kommen in den Havel-Lichtspielen in diesem Jahr zwei weitere Vorstellungen je Woche hinzu. Mit dem Komplettumbau 1955 durch den Lichtspiel-Architekten Heinz Groh wird auch die Breitwandvorführung ermöglicht. Am 5. August 1955 eröffneten die „Aladin-Lichtspiele“.[75] Der vormals ebene Fußboden wurde für bessere Sicht erhöht. „1955: Aladin-Filmtheater, Berlin-Spandau (früher Havel-Lichtspiele): mit 786 Sitzplätzen wiedereröffnet“ ([76]) Im „Aladin“ bestehen 778 Hochpolster-Klappsessel von Kamphöner. Das Bild- und Tonsystem ist CinemaScope 4-Kanal-Magnetton und die Breitwandart Sonora-Gigant hat Abmessungen von 4,5 m ×11,0 m (Größen-Verhältnis: 1:2,55). Zur Wiedergabe besteht eine Vorführmaschine Philips FP 6 und Verstärker und Lautsprecher stammen ebenfalls von Philips, es existiert eine Dia-Einrichtung. Die drei täglichen Vorstellungen sind durch eine Spät-, eine Jugendvorstellung ergänzt. Ab 1959 ist für die Projektion auch CinemaScope Einkanal-Lichtton, SuperScope und Perspecta eingetragen. Am 3. Februar 1969 schloss das „Aladin“ bei sinkenden Besucherzahlen. Das Gebäude wurde von einem Supermarkt bezogen, wobei Kinostrukturen, wie auch bei anderen Umformungen, erhalten blieben. Mit dem U-Bahnbau nach Spandau wurden durch den Vortrieb unter der Spandauer Altstadt die dem Kino gegenüberliegenden Altbauten entfernt und nach der Inbetriebnahme der Spandauer U-Bahn Ende der 1980er Jahre wieder erneuert und ergänzt.[77] Die Havelstraße wurde am 3. Juni 1988 Fußgängerzone.[75]

„Am 28. November 1996 öffnete das komplett neu gebaute „KinoCenter Spandau“ (nur die Original-Fassade blieb bestehen) am Traditionsstandort Havelstraße in der Altstadt. In die Tiefe des Grundstücks wurden ebenerdig zwei Säle und im ersten Stock drei Säle gebaut, mit insgesamt 1015 Sitzplätzen.“[74] Eröffnet wurde es durch die „To the movies“-Gruppe, die auch den Steglitzer „Titania-Palast“ reaktiviert hatte.[Anm 7] Jeder Saal war individuell gestaltet und erhielt anfangs einen spandaubezogenen Namen: Saal 1 'Aladin', Saal 2 'Zitadelle', Saal 3 'Altstadt', Saal 4 'Havel' und Saal 5 'Kolk'. Diese Namen wurden im eiteren aufgegeben. 1997 wurde daraus die „Spandauer FT Betriebsges. mbH“ 12163 Berlin, Schloßstraße die Betreibergesellschaft. Wie fast alle Häuser der „To the Movies“ wurde das KinoCenter Spandau am 12. Mai 2005 in die Marke Cineplex umbenannt. Im Jahr 2008 wurde das Foyer neu gestaltet, die separate Kasse wurde an den Snacktresen verlegt. Im Sommer 2013 wurden alle fünf Säle renoviert und umgestaltet. In allen fünf Kinoräumen mit insgesamt 1071 Plätzen für Zuschauer besteht Dolby Digital 7.1.[78]

  • Saal 1 vom Foyer am Ende des linken Gangs: 252 (258) Sitze in 15 Reihen, Projektion in Digital 3D HFR, Leinwand: 48 m² auf 10,5 m × 4,5 m, einheitlich grün gestaltet.[79]
  • Saal 2: 294 (284) Sitze in 16 Reihen, Projektion in Digital 3D, Leinwand: 48 m² auf 10,5 m × 4,5 m, breitflächig rot-schwarz gestreifter Vorhang und dunkelrote Wände.[80]
  • Saal 3: 159 Sitze in 10 Reihen, Projektion in Digital 3D, Leinwand: 36 m² auf 9 m × 4 m, zu den blauen Wänden kommen vier Plexiglaselemente mit Wellenmuster, die durch hellblau/weiße Beleuchtung wie Eiszapfen wirken.[81]
  • Saal 4: 135 Sitze in 9 Reihen, Projektion in Digital, Leinwand: 53 m² auf 11,5 m × 4,5 m, türkiser Vorhang und kleine blaue Lichter an der Wand.[82]
  • Saal 5: 164 (148) Sitze in 10 Reihen, Projektion in Digital 3D, Leinwand: 48 m² auf 10,5 m × 4,5 m, der rote Vorhang blieb 2013 erhalten, beidseitige weißen Designelemente an der Leinwand durchbrechen die dunkle Wandbespannung.[83]
Forum Filmtheater

(Lage)

Spandau
Carl-Schurz-Straße 49
1956–1968
BW
Ursprünglich befand sich an dieser Stelle (Carl-Schurz-Straße 49, bis 1939 Potsdamer Straße 34, bis 1754 Klosterstraße) in der Altstadt das Palais des Prinzen Heinrich, dessen Überreste im Hof unter Denkmalschutz stehen.[84] Dieses für das Amtsgericht genutzte Gebäude wurde 1945 zerstört. Nach der Grundstücksberäumung wurde 1956 ein Kinobau errichtet.[85] „Am 10. August 1956 eröffnete das Forum-Filmtheater in einem Neubau gegenüber der St. Nikolai-Kirche am Reformationsplatz. Die Leinwand hatte eine Größe von 18 m × 8 m. … Errichtet wurde das Filmtheater nach Plänen des Architekten Pierre de Born.“ ([86]). „Die Lage in der belebten Carl-Schurz-Straße unmittelbar gegenüber der Reformationskirche zwang den Architekten Pierre de Born zu einer betont einfachen Ausgestaltung der 30 m breiten Fassade, die mit ihren roten Klinkern sich gut in das Bild der alten Häuser einfügte. Auf eine Großflächenwerbung musste mit Rücksicht auf die Kirche verzichtet werden. Eine schmale Leuchtfläche über den Eingangstüren glich diesen Mangel geschickt aus. Den völligen Neubau erstellte die Baugesellschaft Frankfurt-Berlin GmbH. Ein helles Foyer in zartem Apfelgrün sorgte für die nötige Einstimmung der Besucher, bevor sie das mit 810 Hochpolstersitzen ausgestattete Theater betraten. Das Haus war so angelegt, dass in Erwartung des Wegfalls der Zonengrenze eine Erweiterung auf 1000 Plätze möglich war, aber durch den Mauerbau (1961) entfiel diese Variante. In der modernen Linienführung des Zuschauerraums, dessen Wände unten mit Acella gepolstert und darüber mit Velours bespannt waren, der sich bis zur Bühne hinzog und sich im gleichfarbigen Vorhang fortsetzte, fiel besonders die Deckengestaltung (Rigips-Akustik-Platten) auf, die der Architekt in sieben indirekt beleuchteten Stufen angelegt hatte. Die Hälfte des Theaters war als Parkett ausgebildet, der Rest in einer stufenförmigen Rangfortsetzung, so dass von allen Plätzen eine ausgezeichnete Sicht gewährleistet war. Die kino- und tontechnische Ausstattung bestand aus einer Zeiss-Ikon Dominar-Variant-Apparatur, die für CinemaScope und Vierkanal-Magnetton eingerichtet war.“ ([87])

Inhaber war der Berliner Kinobesitzer Walter Feindt & Söhne, Geschäftsführer Olaf Feindt. Das Kino für Breitwandfilme hatte 810 Hochpolster-Klappsessel Modell Herford von Schröder & Henzelmann. Gespielt wurden täglich drei Vorstellungen und wöchentlich eine Spät-, zweiwöchentlich eine Matinee-Vorstellung, gelegentlich Filmkunst. Es bestand eine Theater- und Open-Lizenz. Für die Filmvorführung hatte das Kino eine Ernemann X-Maschine (Lichtquelle Becklicht, Seitenverhältnis: 1:2,55) für den Ton einen Verstärker: Zeiss Ikon-Dominar Variant und zur Wiedergabe drei Ikovox D- und 12 Effektenlautsprecher, sowie eine Dia-Einrichtung mit Ton. Wegen des abnehmenden finanziellen Erfolgs schloss Feindt die Spielstätte am 6. Oktober 1968. Das Kino wurde noch 1968 von einem Albrecht-Discount-Supermarkt genutzt. Das Kinofoyer wurde Ende der 1980er Jahre mit einem Wohnhaus überbaut, das das ehemalige Kino noch (Stand 2016) als Ladengeschäft genutzt.[88]

Kino im Kulturhaus Spandau

---
Alpha
Filmriss
Topas

(Lage)

Spandau
Mauerstraße 6
seit 1988
BW
Das Programmkino[89] im Winkel des Rathaus-Nebengebäudes Breite Straße/ Mauerstraße hat 82 Plätze und zeigt Synchronfassungen aktueller Filme. 1988 wurde das Programmkino Topas unter der Leitung von Gerhard Hussock, der auch das Filmstudio Wichern betrieb, im ersten Obergeschoss des Kulturhauses Spandau eröffnete. Als Besitzer des Kinos mit 82 Plätzen fungierte der „Kulturhaus Spandau e. V.“ Als ab 1994 der Filmriss e. V das Kino mit der Einrichtung übernahm benannte er die Spielstätte „Filmriss“. Reiner Jankowski und wiederum Gerhard Hussock gründeten den Verein „Kommunales Kino Spandau“ im September 1997 bespielten die Lichtspiele unter dem Namen „Alpha“. Im Dezember 2000 wurde das Kino geschlossen, worauf es 2003 von der Yorck-Kinogruppe neu eröffnet wurde. Seit 2005 betreiben unabhängig von der Yorck Roman und Julia Colm mit der mikropolis-film GmbH das Kino weiter. 2014 wurde die Vorführtechnik digitalisiert. Die Projektion erfolgt mit Digital 2K auf eine 2,0 m × 4,50 m große Leinwand, der Ton erfolgt in Dolby SR 7.1. Für ihr Engagement bekam die Betreiber-Crew neben anderen Betreibern mehrfach den Kinoprogrammpreis Berlin-Brandenburg. Neben der Spielstätte im Kulturhaus wird in den Sommermonaten seit 2004 das Openairkino in Spandau bespielt. Zudem besteht ein mobiles „Kino im Kiez“, das in 14-täglichem Rhythmus in Staaken[90] im Nachbarschaftshaus Filme vorführte. Dieses Angebot entfiel (Stand 2016) wegen fehlender Räume. Ein weiteres Angebot im Kulturhaus wird am zweiten Montag das Kino mit Baby, mit verminderter Lautstärke und sanftem Licht (Stand 2016).
Metropol-Lichtspiele

(Lage)

Spandau
Schönwalder Straße 98/99
1910–1921
BW
In den Gasträumen der nicht mehr bestehenden Gebäude Schönwalder/ Ecke Elisabethstraße in der Spandauer Neustadt wurde 1910 ein Kinematographentheater eröffnet. Nach den Angaben im Kinoadressbuch verfügten die Metropol-Lichtspiele über 440 Plätze[Anm 8] für Zuschauer. Für 1917 ist W. Brinkmann, ab 1918 für die Metropol-Lichtspiele der Gastwirt Robert Sawade.[91] Die Lichtspiele wurden 1921 nach elf Jahren Spielzeit geschlossen. Das Grundstück Schönwalder Straße erstreckte sich 60 m entlang der Elisabethstraße, neben dem Wohnhaus an der Schönwalder Straße 98 gab es zwei größere Gebäude in der Grundstückstiefe. Die gesamte Eckbebauung 98–101 wurde durch Kriegseinwirkung zerstört und um 1950 beräumt. Die bestehende Straßenfront von Bismarckplatz bis Elisabethstraße wurde in den 1950er Jahren durch Lückenbauten geschlossen. Insbesondere das Kinogrundstück einschließlich der Wohnhäuser Elisabethstraße 16/18/20.
Mobiles Kino Aladin[92]

(Lage)

mobil unterwegs
Falkenhagener Feld
Böhmerwaldweg 11
1990–1991
BW
Im Herbst 1990 erwarb Joachim Kelsch von der Bezirksfilmstelle Potsdam eine funktionstüchtige „TK 35“. Diese mobilen 35-mm-Filmvorführanlagen bestanden jeweils aus zwei Filmprojektoren, einem Röhrenverstärker, einer Lautsprecherbox und einem Schaltgerät, sie wurden für Landfilmvorführungen[Anm 9] eingesetzt. Nach der politischen Wende wurden diese Vorführungen mit der Privatisierung der Bezirksfilmstellen und fehlender Finanzstärke eingestellt. Kelsch kaufte noch Ersatzteile sowie einen 16-mm-Filmprojektor zur Startanlage. „Für mich als Kinofreak ist es das Größte, eine solche Anlage zu besitzen“ ([93]). Als Kind wünschte er sich bereits einen Filmprojektor und bekam schließlich einen kleinen Normal-8-Projektor mit Handkurbel und zwei Kurzfilmen geschenkt. Später arbeitete er neben seinem Beruf als Krankenpfleger in verschiedenen Berliner Kinos als Filmvorführer.[94] Der Name für das mobile Kino dürfte eine Erinnerung an die Aladin-Lichtspiele sein.

Mit dem Besitz seiner TK 35 setzte er sich das Ziel diese als mobiles Kino für Menschen, die kein Kino mehr besuchen konnten, einzusetzen. Joachim Kelsch nahm Kontakt mit Seniorenwohnanlagen und Altenheimen auf, am 27. Dezember 1990 wurde das „Mobile Kino Aladin“ zur ersten Filmvorführung in einer Spandauer Seniorenwohnanlage eingesetzt.[95] Durch Presseveröffentlichungen über das „Mobile Kino Aladin“ im „Spandauer Anzeiger“, „Lokalanzeiger für Spandau“,[96] der B.Z. und im privaten Fernsehen erhielt er zahlreiche Aufträge für Vorführungen. Schulen und Kindergärten, Seniorenstätten, wie auch ein Altenheim in Berlin-Wilmersdorf, buchten regelmäßig das mobile Kino. Dennoch musste Joachim Kelsch im Dezember 1991 den Betrieb wieder einstellen, da ihm sein Beruf keine Zeit ließ und geeignete Hilfskräfte nicht zu finden waren. Anfang 1993 zog Joachim Kelsch von Berlin in den Schwarzwald und nahm seine TK 35 für ein Projekt „Filmvorführungen auf dem Lande“ mit. Die Fachhochschule Furtwangen erwarb 1995 die gesamte Ausrüstung für ihr Kinoreferat.[97]

Odeon-Lichtspiele

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Roter Adler
Neues Stadttheater
Odeum

(Lage)

Spandau
Carl-Schurz-Straße 24
1910–1963
Kino-Ticket vom 2. Februar 1930 1/4 11 Uhr
Kino-Ticket vom 2. Februar 1930 1/4 11 Uhr
Kinoeintrittskarte Odeum vor 1938
Kinoeintrittskarte Odeum vor 1938
An der Potsdamer Straße 6, der historischen Fernstraße von der Spandauer Altstadt nach Süden (bis 1754 Klosterstraße) befand sich das Gebäude des Hotels „Roter Adler“ nahe der Ecke der Charlottenstraße.[98] „… das Hotel „Zum Rothen Adler“ verfügte über zwei Tanzsäle, in einem wurden schon 1888 Theaterstücke vorgeführt. Der große Saal erhielt zusätzlich die Bezeichnung „Neues Stadttheater“. Am 27. Mai 1911 wurde im Hof ein Freilichtkino eröffnet, bei schlechtem Wetter fanden die Vorführungen im Saal statt. Später wurde das Kino „Ufa-Lichtspiele“ und „Odeum“ genannt. 1963 wurden die Gebäude abgerissen und dort das Hertie-Kaufhaus errichtet, welches 1965 eröffnete.“ ([99])

„Spandau. Im September wird das Kinotheater ‚Roter Adler‘ unter einem neuen Besitzer wieder eröffnet.“ ([100]) „1911 gab B. Jaeschke im April Vorführungen lebender Photographien mit seinem ‚Kinematoskop‘ und ergänzte dies mit dem Concert-Riesen-Phonoteroskop. Die Vorstellungen fanden im ‚Roten Adler‘ Eingang Charlottenstraße statt.“ ([101]) In großen Festsaal des Roten Adlers fanden Konzerte, Theateraufführungen und Tanzveranstaltungen statt und es kamen kinematografische Vorstellungen hinzu. Bespielt wurde das Kinematographen-Theater von der Vereinigte Spandauer Lichtspiele des Direktors Carl Bode, zu der auch das „Biophontheater“ gehörte. Im Kino-Adressbuch sind 200 Zuschauerplätze angegeben. Im Besitz der Czutzka & Co. wird es 1920 als Kino ausgebaut und wurde als „Neues Stadttheater“, Spandau eingetragen. Im Kinoadressbuch 1920 findet sich im Nachtrag: „Dieses Theater gehöret jetzt der Decla-Bioscop AG, Berlin.“ Daraufhin kommt die Spielstätte 1924 in den Besitz der Universum-Film AG, Berlin, die nach ihrer Namenssystematik die „Ufa-Lichtspiele, Spandau“ mit 600 Zuschauerplätzen notieren ließ.[102] Es gab zwei Programmwechsel und es gab täglich Vorstellungen. Als Jacob Neiss & Leopold Storch 1927 den Kinobetrieb übernehmen entsteht der Name „Odeum-Lichtspiele“, sie bleiben unter verschiedenen Firmen (Vereinigte Lichtspiele GmbH, Jacob Neiß/Leopold Storch/Joseph Majerowicz, Vereinigte Lichtspiele von Leo Storch, den Sitz hat die Vereinigte Lichtspiele GmbH Spandau in Berlin SW 68, Friedrichstraße 203. Noch 1924 hatte sie ihren Sitz in der Havelstraße 20) bis 1936 die Inhaber. Ab 1929 mit 700 Plätzen, die täglichen Stummfilmaufführungen begleiten sieben Musiker, die Programme wechseln freitags und dienstags. 1930 wird mit Kinotechnik von Tobis die Vorführung von Tonfilmen ermöglicht. 1937 gehen die Odeum-Lichtspiele (täglich, 761 Plätze) an die Spandauer Lichtspielbetriebe Walter Cartun KG mit Geschäftsführer Felix Weiß. An der Ecke Carl-Schurz- /Charlottenstraße[103] kommt es während des Zweiten Weltkrieges zu Zerstörungen. Der Kinobetrieb wird von Walter Cartun und seinem Vorführer Weiß in den Nachkriegsjahren täglich weitergeführt.[104] mit 686 Zuschauerplätzen und der überkommenen Kinotechnik sowie der Dia-Einrichtung. Gespielt werden täglich drei Vorstellungen, ab 1953 kommt die Jugendvorstellung und ab 1957 eine spät- und die Matinee-Vorstellung hinzu. Dia wird zur tönenden Dia-N. Vorführapparat ist eine Ernemann Erko IV (Lichtquelle: Becklicht), Verstärker und Lautsprecher sind von Klangfilm. 1959 wird auf das Bild- und Tonsystem CinemaScope mit Einkanal-Lichtton für Wiedergabe von 1:2,35 Breitwand ergänzt. Die vorhandene Bestuhlung mit Flach- und Hochpolsterklappsesseln wird von Kamphöner auf durchgehend Hochpolster ergänzt. Ab 1953 wechselt Walter Cartun den Kinonamen von Odeum in „Odeon-Filmtheater“.[105][106][107]

Auf Grund der Kriegszerstörungen an der Ecke Carl-Schurz-Straße 18–26 (gerade) und Charlottenstraße 17–21 (fortlaufend) beanspruchte Hertie das Grundstück von 4500 m² zur Errichtung eines Kaufhauses (Adresse: Carl-Schurz-Straße 20). Am 31. März 1963 schließt das Kino, 1963/1964 baute Hertie sein Kaufhaus, das 1965 eröffnet wurde. Nach dem Ende des Unternehmens Hertie wird Karstadt AG Besitzer und Nutzer des Spandauer Kaufhauses.

Openair-Kino[108]

(Lage)

Spandau
Carl-Schurz-Straße 13
seit 2004
BW
In den Sommermonaten bespielt das „Kino im Kulturhaus“ den Innenhof der Stadtbibliothek – das ehemalige Kaiserliche Postamt von 1890. Das Openair Kino mit 250 Zuschauerplätzen begann 2004 in der Zitadelle. Im Jahr 2006 zog es in den Innenhof der Stadtbibliothek. Über der Carl-Schurz-Straße hängt ein Banner mit Hinweis zum Kinoeingang. Der Innenhof.[Anm 10] Hinter dem freistehenden Torbogen mit schmiedeeisernem Zaun liegt die Kasse unter einem Sonnenschirm, daneben ein Holzhäuschen für Getränke und Snacks, an warmen Frei- und Samstagen gibt es gelegentlich eine Cocktailbar mit Grill. Als Sitzplatz dienen einige Liegestühle und weiße Plastikgartenstühle (gegen Aufpreis lassen sich Sitzkissen und wärmende Decken leihen). Der Film wird auf eine aufblasbare Leinwand projiziert, mit beleuchteter Backsteinwand dahinter entsteht Atmosphäre im ruhigen Innenhof. Während der Vorstellung gibt es eine Viertelstunden-Pause.[109] Die technische Ausstattung besteht aus der Projektionsanlage für 35mm analog und Ton in Dolby Surround, die Leinwand ist ein 24-m²-Airscreen. Bei kritischer Witterung wird zwei bis drei Stunden vor Filmstart über die Verlegung ins Kino im Kulturhaus Spandau entschieden.[110] Alle Filmvorführungen haben technisch bedingt eine Pause von 15 Minuten.[111]
Regina-Lichtspiele

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Concordia-Lichtspiele

(Lage)

Spandau
Klosterstraße 13/15
1924–1943
BW
1924 eröffnete die Concordia-Lichtspiele GmbH der Berliner Kinobetreiber Jacob Neiß,[112] Leopold Storch[113] und Leo Czutzka[114] die Groß-Lichtspiele in der Klosterstraße 13/15 mit 750 Plätzen in einem Spandauer Festsaal.[115] Nach Austritt von Czutzka sind 1927 Neuß und Storch, 1929 die „Vereinigte Lichtspiele Spandau GmbH Majerowicz,[116] Neiß & Storch“ Inhaber und Betreiber. Vorgeführt wurden täglich Stummfilme begleitet von sieben Musikern, bevor unter der „Neiß & Storch“ der Tonfilm mit Vorführtechnik von Klangfilm eingebaut wird. Im Laufe des Jahres 1935[Anm 11] übernimmt Walter Cartun mit seiner „Spandauer Lichtspielbetriebe W. Cartun KG“ (Geschäftsführer Felix Weiß) die Filmspielstätte mit 703 Zuschauerplätzen und wechselt deren Namen zu „Regina-Lichtspiele“[Anm 12] Cartun führt die Regina-Lichtspiele, bis diese bei Luftangriffen 1943 zerstört werden.[117] Die beräumten Grundstücke an der Westseite der Straße wurden in den 1950er Jahren mit viergeschossigen Wohnhausblock (13,13a und etwas zurückgesetzt 14,14,15) mit Ladenzeile im Erdgeschoss bebaut. Der Kinosaal besteht mithin nicht mehr.
Savoy

(Lage)

Spandau
Staakener Straße 87/89
1959–1983
BW
Das Filmtheater „Savoy“ am Westende der Staakener/ Ecke Seegefelder Straße nahe dem S-Bahnhof Spandau West wurde 1959 eröffnet. Seit 1957 hatte der Klempnermeister Höfling[118] aus der Falkenhagener Straße (Spandau) das Kino beauftragt und zunächst selber betrieben.[119] Zum Baubeginn 1957 stammten die Entwürfe von Pierre de Born,[120] der Kinoflachbau wurde durch Architekt Wolfgang Hilbig vollendet. Zuvor war das Grundstück 87/89 unbebaut.[121] Das Kino besaß von Beginn an eine Breitwandausrüstung für CinemaScope Einkanal-Lichtton und SuperScope im Größenverhältnis 1:2,35. Von Kamphöner stammten die Hochpolstersessel, die Kinotechnik kam von Philips, samt tönendes Dia. Die Vorführungen erfolgten täglich, 22mal die Woche, mit einer Spätvorstellung.

„Eine Stahl-Glas-Konstruktion verlieh dem Eingangsbereich eine kühle Note. Hell leuchtete der Schriftzug in geschwungenen Lettern über dem Dach des Hauses. Ein Programmanzeiger sowie beleuchtbare Schaukästen zu beiden Seiten der vorgelagerten, eingeschossigen Kassenhalle erzeugten eine gewisse Sogwirkung in das einladende, durch Spiegel raffiniert vergrößerte Foyer. Im Saal mit Hochparkett mutete die fliederfarbene Kunststoffbespannung der Wände im Rautenmuster skurril an und erzeugte mit rotem Holzpaneel und blauen Stuhlbezügen einen ungewöhnlichen Farbendreiklang. Einen gelungenen Abschluß erfuhr der Zuschauerraum durch eine konvex geschwungene Wand mit vorgelagerter Bühne, der sich die ersten Sitzreihen konkav entgegenstellten. […] Das Savoy hatte einen sehr großen Vorführraum. Die beiden Projektoren, zwei Phillips FP 51, wirkten klein. 1979 wurden sogar noch Kohlelichtbogenlampen verwendet und der Film wurde noch aktweise vorgeführt, im Gegensatz zu anderen Kinos. Auch der gute alte Handumroller wurde noch benutzt. Die Einlassmusik wurde noch mit einem Plattenspieler gespielt, wobei in anderen Filmtheatern schon ein Cassettenrecorder benutzt wurde.“ ([122]) Die Anzahl der Plätze ist für die 1960er Jahre mit 648, 1980 mit 638 angegeben. Ab Ende der 1970er Jahre wurde das Savoy von der Tochter des Klempnermeisters Direktorin Gertraude Rückwardt, bis zur Schließung betrieben. Der Kinobetrieb endete am 30. Januar 1983 als letztes Spandauer Kino. geschlossen, anschließend nutzte es ein Discounter aktuell eine Textilfiliale. Die Bauform als Kino mit 50 m Straßenfront und dem zur Schnellfahrstrecke gerichteten 400 m² großen Zuschauerraum blieb erhalten.[123]

Union-Theater

(Lage)

Spandau
Schönwalder Straße 80
1915–1926
BW
Das Union-Theater soll seit 1915 bestanden haben. Auf dem Grundstück in Spandau-Neustadt an der Westseite der Schönwalder Straße zwischen Birken- und Bergstraße stand an der Straßenfront das Zehnparteien-Mietshaus, der hintere Teil komplett mit einem 40 m langen Hofgebäude bebaut. Für 1917 ist das „Union-Theater“ mit 400 Plätzen im Eigentum der Vereinigten Spandauer Lichtspiele (Direktor Carl Bode). Die Angabe der Platzanzahl scheint fraglich zu sein: Im Kinoadressbuch sind für das Folgejahr 1918 nur 300 und Czutzka & Co. lassen 1920 sogar 500 Plätze eintragen. Im Nachtrag für 1920 heißt es im Übrigen: „Dieses Theater gehöret jetzt der Decla-Bioscop AG, Berlin.“. 1921 für die Decla-Lichtspiele Gesellschaft eingetragen, gelangte das Union-Theater an die Universum Film AG. Als das Lichtspieltheater geschlossen wurde findet sich im Hause der Gastwirt Hans Götz, der wohl auch den 400 m²-Saalbau mit hinterem Eingangsbereich nutzte.[124] Das Vorderhaus steht noch mit Ladengeschäften im Erdgeschoss, die Bebauung an der Hofseite wurde in den 1960er Jahren verändert.
Viktoria-Lichtspieltheater

(Lage)

Spandau
Grunewaldstraße 9
1946–1960
Postkarte mit vorheriger Nutzung als Viktoria-Saal
Postkarte mit vorheriger Nutzung als Viktoria-Saal
In Stresow in dem um 1910 erbauten viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus Grunewaldstraße 9 befand sich der Viktoria-Saal.[125] Die hiesigen Grundstücke und Gebäude waren im Krieg erhalten geblieben, das Haus 9 wurde allerdings schmucklos renoviert.[126] 1946 eröffnete Käthe Zamek das „Viktoria-Lichtspiel-Theater“ im Saal des Hinterhauses mit 255 Plätzen. Der Saal hatte eine Bühne von 6 m × 5 m × 6 m. Gespielt wurden täglich zunächst zwei Vorstellungen, 1952 auf 18 wöchentlich erweitert und ab 1953 sind 24 Wochenvorstellungen eingetragen. Die Vorführtechnik bestand aus dem Dia-Projektor, einer Ernemann-Apparatur VII B und einer Erko IV, für die Tonwiedergabe gab es einen Verstärker „Kine 20 Watt“ (Klangfilm). Die Anzahl der Zuschauerplätze wurde im Lauf der 1950er Jahre auf 275 erhöht, für die Bestuhlung von Kamphöner ist teilweise Flachpolster genannt. Der Versuch das Viktoria als Grenzkino zu etablieren gelang wohl nicht. Es schloss vor dem Mauerbau im Jahr 1960, Breitwand bestand nicht. In den Kinoräumen folgte das „Casa Leon“ als Veranstaltungsort für Konzerte.[127] Zurzeit wird im Ball- und Kinosaal ein Tonstudio mit 7 m Höhe und 200 m² Fläche betrieben.[128] Im Wohnhaus mit dem Hintergebäude befindet sich weiteres Gewerbe, so eine Gastronomieeinrichtung im Erdgeschoss an der Straßenfront.
Walhalla-Lichtspiele

(Lage)

Spandau
Schönwalder Straße 2
1919–1943
BW
Das Grundstück Schönwalder Straße 2 benachbart zur Einmündung der Neuendorfer Straße war vollständig bebaut. In diesem Gebäude wurde 1919 die Walhalla-Lichtspiele mit 465 Plätzen von Brinn & Janowski eröffnet. J. Brinn war der Eigentümer des Hauses Nr. 2 mit zwölf Mietern und der Walhall-Lichtspiele, Spandau, GmbH.[129] Die Anzahl der Kinoplätze ist ab 1921 wechselnd zwischen 600 und 750 im Kinoadressbuch eingetragen. Das Lichtspielhaus wird täglich bespielt, das Programm zerimal gewechselt für die untermalende Begleitung der Stummfilme wurden sechs Musiker eingesetzt. 1927 übernimmt die Lichtspiele der Kaufmann Josef Majerowicz für die Vereinigte Lichtspiele GmbH (Sitz in Berlin SW68, Friedrichstraße 203) und wird auch Eigentümer des Hauses, während das Kino von Storch und Neiß bis 1935 weitergeführt wird, Hause wohnt der Vorführer E. Hartwig.[130] 1937 wird der Kaufmann Leo Storch Eigentümer des Hauses und Walter Cartun übernimmt das Kino mit weiteren Spandauer Häusern in der Spandauer Lichtspielbetriebe W. Cartun Kom.-Ges., der Vorführer Hartwig ist nicht mehr notiert[131] während das Kino vom Geschäftsführer Felix Weiß geführt wird. Zuvor hatten noch 1931 Storch und Neiß mit Tonfilmtechnik von Melerob auf die erweiterten Vorführmöglichkeiten umgestellt. Cartun verzichtete ab 1936 auf die Musiker im 679-Plätze-Haus. Bei Luftangriffen auf Spandau wird 1943 der gesamte Bereich nördlich der Ecke Schönwalder/ Neuendorfer Straße getroffen und so die Walhalla-Lichtspiele zerstört. Nach der Ruinenbeseitigung wurde bis Mitte der 1960er Jahre diese Fläche mit fünfgeschossigen Wohnblöcken bebaut, der Kinostadtort überbaut. Der Name Walhalla war um 1920 eine häufige Wahl für Kinos in Deutschland, so auch jenes in Wedding.[132]
Capitol

---
Union-Theater

(Lage)

Staaken
Hackbuschstraße 2[133]
1932–1961
BW
1932 wurden im Saal der Gastwirtschaft Reschke in der Lehrter Straße 37 (Staaken-Gartenstadt[134]) Filmvorstellungen von Ingenieur A. Gilnas gegeben, eröffnet als „Union-Theater“ das 400 Zuschauern Plätze bot.

Die seit 1870 an der Lehrter Bahnlinie laufende Lehrter Straße war am 9. September 1931 in Eichholzbahn umbenannt worden. Östlich blieb für das Siedlungsgelände zwischen den beiden Bahnstrecken (nach Lehrte und Hamburg) (wohl) alternativ[135] die Bezeichnung Straße 325, teilweise auf wechselseitige Nummerierung umgestellt. Das Kinogrundstück befand sich 500 m östlich vom Bahnhof Staaken zwischen der Straße an der Bahnlinie und dem Neustaakener Graben, nach gegenwärtiger Lage an der Eichholzbahn Ecke Hackbuschstraße (bis 1935 Scheidtstraße). Das Gaststättengrundstück von Helene Reschke ist 1943 als Eichholzbahn 36.38 im Adressbuch (die Gartenstadthäuser mit 36–110 adressiert), im Kinoadressbuch ist das Capitol vor 1945 mit Eichholzbahn 37/38 adressiert und nach 1945 als Straße 325 Nr. 28–34. Auf der Bahnseite bestand immer ein Übergang zu den im Süden liegenden Grundstücken.

1935 sind für das „Union-Theater“ 200 Kino-Plätze eingetragen.[136] Der Kinobetrieb in der Gaststätte wurde durch das Kino ersetzt. „Direkt an das Kino grenzte eine Gartenwirtschaft an. Der Eingang befand sich an der Eichholzbahn. In dem überdachten Vorraum stand in der Mitte das Kassenhäuschen, das ein Häuschen erinnerte, das früher direkt am Eingang zum Bahnsteig der Berliner S-Bahn stand. In diesem Häuschen saß ein Bediensteter der S-Bahn und entwertete die Fahrkarten. Wir sagten dazu, das ist das Häuschen, in dem der Fahrkartenknipser hockt. Der Vorraum war mit einer Eisengittertür verschlossen. Über der Eisengittertür stand auf dem Dach des Vorraumes, in roten Buchstaben „CAPITOL“.“ ([137]) Mit dem Besitzerwechsel an Edmund Schulze kam der Name „Capitol-Lichtspiele“ (Eichholzbahn 37/38) zunächst mit 347, ab 1938 mit 428 Zuschauerplätzen, ab 1941 sogar mit 478 Plätzen. Es fanden tägliche Vorführungen statt, das Kino hatte eine Bühne von 4–5 m × 7 m. In den Nachkriegsjahren führt Alexander Bartha den Betrieb der Capitol-Lichtspiele mit 470 Plätzen weiter. 1953 wird Attila Sajo sein Teilhaber (482 Plätze). Durch den 1945 erfolgten Gebietsaustausch unter den Alliierten wegen der Flugplatzgelände Staaken und Gatow kam das Kinogrundstück zunächst unter Ost-Berliner Kontrolle (West-Staaken, seit 1952 Kreis Nauen). Die Berliner Mauer stand auf dem westlicher liegenden Finkenkruger Weg. Vermutlich war das Capitol auch Grenzkino im britischen Sektor, vom Bahnhof aus den westlicher liegenden Gebieten des Bezirks Potsdam erreichbar. 1957 rüsteten Bartha und Sajo das (Ost-)Staakener Capitol für Breitwandvorführung mit CinemaScope Einkanal-Lichtton 1:2,35 aus. Es gab auf den teureren Plätzen Hochpolsterklappsessel, gespielt wurden an sieben Tagen der Woche insgesamt 17 Vorstellungen. Die Kinotechnik bestand aus der Vorführ-Maschine Ernemann IV, Verstärkern von Körting (1961 dann Lorenz) und Dias mit Ton.

Mit Errichtung der Berliner Mauer schloss das Kino im Jahr 1961. Das Kinogebäude und das Lokal blieben noch sehr lange ungenutzt. Um 1977 wurde sie von einem Teppichgeschäft genutzt und danach abgerissen. Mit der Grenzöffnung wurde die Wohnlage wieder attraktiv und in den 1990er Jahren wurden fünf Doppelhäuser (Hackbuschstraße 2–2J) erbaut

Lichtspiele Staaken

(Lage)

Staaken
Nennhauser Damm 67
1920–1921
BW
Das Gartenlokal Hornemann in der Königstraße 110 mit dem Garten zur Berliner Straße 1 verfügte über einen Saal, in dem in Staaken (wohl die ersten) Filmvorführungen stattfanden. Im Reichs-Kino-Adreßbuch des Verlags der Lichtbühne September 1921 sind die „Lichtspiele Staaken“ mit 280 Plätzen im Restaurant Hornemann aufgenommen. Der durch Alfred Pett aus Spandau, Adamstraße 33, durchgeführte Kinobetrieb ist wohl im Folgejahr wieder eingestellt worden. Die gegenwärtige Lage entspricht dem Grundstück Nennhauser Damm 67 am Bullengraben. Das Eckgrundstück[138] im Staakener (Dorf-)Zentrum gegenüber der Kirche gehörte durch den Gebietsaustausch seit 1945 zu Weststaaken und geriet 1961 in den Todesstreifen zwischen Spandau und DDR-Kreis Nauen, deswegen wurde das Gelände zwischen Hauptstraße und Bullengraben für den Mauerbau beräumt. Es gibt dadurch keinerlei Baureste des Kino-Restaurants mehr, auf dem vormaligen Standort wurde zwischen 2002 und 2005 das Dreifamilienhaus mit Klinkerfassade Nennhauser Damm 67–71 (ungerade) erbaut.
Filmbühne Staaken

(Lage)

Staaken
Zeestower Weg 13
1952–1991
BW
Das Kino im Finkenkruger Weg 69 war 1951/1952[139] für West-Staaken und Albrechtshof in einer Baracke eröffnet worden. West-Staaken war durch Absprache der sowjetischen und britischen Truppen 1945 gegen den Flughafen Gatow getauscht worden. 1951 wurde durch Polizeieinsatz praktisch der westliche Teil Staakens („demokratischer Sektor“) von Spandau gelöst und kam mit dem Mauerbau letztlich zum Kreis Nauen der ehemaligen DDR. Das Kino hatte etwa 400 Sitzplätze, es ist in Adressbüchern unter „Filmbühne Staaken“ in den 1950er bis 1980er Jahren erfasst. Nach der politischen Wende wurde das Gebiet dem Berliner Bezirk Spandau zugeordnet der zum damaligen Topas ein zweites Lichtspieltheater erhielt. „Nach der Wende fand man eine Baracke vor. Von Leuchtreklame keine Spur. Auf der linken Seite der Baracke befand sich der Eingang. Schaukästen für die bunten Kinobilder vor dem Kino gab es offensichtlich nicht. Nachdem man die Eingangstür öffnete, betrat man das Foyer und schaute auf einen großen Tisch, der mit Süßigkeiten und Getränken dekoriert war. Hier gab es auch die Kinokarten. Das Foyer war groß und hell erleuchtet. Links vom Tisch war der Eingang in den Saal. Es war ein gepflegter Kinosaal ausgestattet mit alter Kinobestuhlung. Unter dem grünen Vorhang, der angestrahlt wurde, befand sich eine Holzbühne.“ ([140])

Die Filmbühne Staaken lag abgelegen in einer Siedlung von Ein- oder Zweifamilienhäusern und der Betrieb rechnete sich nicht.[141] Sie wurde 1991 geschlossen. Unter der Adresse Finkenkruger Weg 69 befindet sich das Veranstaltungshaus „Fuchsbau Staaken“.[142] und im ehemaligen Kinogebäude auf dem benachbarten Grundstück Zeestower Weg 13 befand sich ein Lagerraum, der nun auch als Privathaus genutzt wird.


Birken-Lichtspiele

(Lage)

Wilhelmstadt
Heerstraße 378
1956–1961
BW
1956 wurde eine Baracke der Gartenkolonie „Birkenwäldchen“[143] umgebaut und das Kino im damaligen Laubengelände an der Heerstraße im Winkel der zwischen Sand- zur Heerstraße eingebaut. Die Filmvorführungen wurden von Carl-Heinz Thews aus Tempelhof an fünf Tagen betrieben, mit 12 Vorstellungen je Woche und einer Matinee- oder Spätvorstellung. Der Kinoname war aus dem Kolonienamen abgeleitet. Ausgerüstet war das Kino mit dem Breitwandsystem 1:1,85, für die Projektion existierte ein Apparat Nitzsche B (Nitzsche Reform, Lichtquelle Becklicht), für den Ton gab es Verstärker von Lorenz und Lautsprecher von Klangfilm, dazu bestand Dia-Wiedergabe mit Ton. Die 175 Zuschauersitze von Kamphöner waren Flach- und Hochpolsterklappsessel. Das kleine Gartenkino wurde 1961 wieder eingestellt. Als zu Beginn der 1970er Jahre das Wohnquartier zum Blasewitzer Ring erbaut wurde bestand es schon nicht mehr.
Filmbühne Wilhelmstadt

(Lage)

Wilhelmstadt
Weißenburger Straße 35
1949–1963
BW
1949 eröffnete die Filmbühne Wilhelmstadt in der Weißenburger Straße 35 in einer im Krieg ausgebrannten Lagerhalle des Bäckereinkaufs. Hans Brosius war mit der „Wilhelmstadt Lichtspielhaus GmbH Otto Marschke & Co. KG“ Geschäftsführer des Kinos mit 400 Plätzen. Ab 1952 übernahm Otto Marschke die Geschäftsführung, ab 1957 Gerda Stremel. Gespielt wurde täglich zweimal. Das Haus hatte eine Bühne von 8 m × 6 m × 5 m und besaß eine Theaterlizenz. Für die Vorführungen gab es zwei Ernemann-II-Projektoren und tönendes Dia, Verstärker und Lautsprecher von Klangfilm. Die Sitzplätze waren teilweise Holzklappsessel, teilweise Polstersitze von Kamphöner. 1957 wurde für Breitwand 1:1,85 (Lichtquelle: Becklicht) eingerichtet und es kam eine Spät- und eine Jugendvorstellung hinzu. Für 1961 fehlt der Nachweis, im Kinoadressbuch 1962 ist die Filmbühne aufgenommen, doch 1963 wurde der Betrieb des Kinos eingestellt. Zu dieser Zeit musste die sanierungsbedürftige St. Wilhelm-Kirche erweitert werden. Der Abriss der alten Kirche erfolgte 1963, um den Platz für den Neubau von Ulrich Craemer zu schaffen.[144][145][146] So nutzte die Gemeinde das eben geschlossene Kino bis 1965 als Notkirche. „Auf der Bühne wurde der Gottesdienst zelebriert, die Sakristei fand hinter dem Filmvorhang Platz. Nur das Geklapper der Kinositze soll bei den Gottesdiensten etwas gestört haben.“ ([147]) Danach wurden die Räume von den Zeugen Jehovas als Königreichssaal Spandau Ost genutzt.
Jerboa-Cinema

(Lage)

Wilhelmstadt
Wilhelmstraße 21
1990–1994
Der ehemalige Kino-Komplex 2009
Der ehemalige Kino-Komplex 2009
Das ehemalige Britannia Centre Spandau, bekannt als „British Forces Families Centre“ (BFFC), wurde 1990 von der Property Services Agency (PSA) für die britischen Streitkräfte auf dem Platz des Kriegsverbrechergefängnisses Spandau gebaut. Das Britannia Centre bestand aus dem neuen Shopping Complex und dem neuen Cinema Complex sowie fünf vorher existierenden, aber vollständig überholten zwei- und dreigeschossigen Gebäuden. Es wurde in einzelnen Schritten von September 1990 bis Mitte 1991 eröffnet. Dort befanden sich das SSVC – Sound and Vision Centre und ein Jerboa Cinema (mit 230 Plätzen in der Wilhelmstraße 21) im Kinokomplex. Nachdem die Berlin Infantry Brigade Mitte 1994 aufgelöst wurde, verlor das Britannia Centre Spandau seinen Namen und wurde dadurch das einzige namenlose Einkaufszentrum Berlins. Nach Nutzung durch diverse Einzelhandelsunternehmen (Aldi im ehemaligen Kino) wurden die Gebäude derart umgebaut, das nichts mehr an den früheren Zustand erinnert, der Cinema-Complex verschwand dabei ganz.

Mit der Komödie Familie Feuerstein gab das „Kino Jerboa“ an der Wilhelmstraße seinen Ausstand. „Ob das modernste Filmtheater im Bezirk wieder öffnet, ist ungewiß. Das Schicksal des zweiten Spandauer Btiten-Kinos wurde schon besiegelt: Das Astra schließt für immer. Bei ihrem Abzug aus Spandau hinterläßt die britische Armee nicht nur Kasernen, sondern auch zwei Filmtheater. Am 7. September erhält die 3. Luftwaffendivision der Bundeswehr die Schlüssel zum Stabsgebäude auf dem Flugplatz Gatow – und damit zum Kino "Astra". Im Oktober kommt dann das "Britannia Centre" an der Wilhelmstraße in deutsche Hände. Zu dem Einkaufszentrum gehört das Prunkstück der beiden Spandauer Briten-Lichtspiele: das Jerboa -- zu deutsch: Wüstenspringmaus. Seit dem 15. Juli ist das erst im Frühjahr 1991 eröffnete Kino geschlossen. […] 250 Sitzplätze, stufenweise angeordnet und von unten belüftet, dazu eine große Bühne, die auch für Theateraufführungen genutzt wurde. […] Die Yorck-Kino GmbH winkt ab: Wir betrachten Spandau sehr zurückhaltend, sagte Mitgesellschafter Knut Steenwerth. Der Bezirk sei ein "heißes Pflaster", seitdem United Cinemas international darüber nachdenkt, hier ein Multiplex-Kino mit 2500 Plätzen zu bauen. Das Kino war erst im Frühjahr 1991 eröffnet worden.“ ([148])

Regina

(Lage)

Wilhelmstadt
Pichelsdorfer Straße 116
1958–1969
BW
Der Kinobesitzer Walter Cartun beauftragte den Architekten Heinz Groh in der verkehrsreichen Pichelsdorfer Straße das 598-Platz-Theater „Regina“ zu errichten. „Die freischwebend anmutende Form des Baukörpers ruhte an der Straßenfront auf zwei großen V-Stützen. Er wurde in Stahlbetonbauweise erstellt und mit einem Stahlbinderdach und einer massiven Dachdecke überdeckt. […] Das zu ebener Erde angelegte Foyer war dreiseitig in ganzer Höhe von Glaswänden umschlossen und machte den Eindruck besonderer Weitläufigkeit. Dies wurde durch den einheitlich vom Vorplatz zum Foyer durchlaufenden schachbrettartig verlegten Kunstsandsteinplatten-Fußboden unterstrichen. Die sanft ansteigende Bestuhlung bot ausgezeichnete Sicht auf die 110 m² große metallische Projektionsfläche. Das Haus besaß eine vollautomatische Klimaanlage, Ölheizung und eine induktive Anlage für Gehörschädigte. Die Wände waren mit Edelhölzern verkleidet, die Bühnenfront in Gelb mit schwarzen Mustern gehalten.“ ([149])

Vor der Umstellung der Hausnummern 1938 war (geändert Pichelsdorfer Straße 116, gerade) das Grundstück Pichelsdorfer Straße 106 (fortlaufend) nur an der Straßenfront bebaut[150] und 110 Meter lang bis an die Kröwelstraße 27 (bis 1938 Nr. 13) durchreichend. Der Kinoname nahm die Tradition der Regina-Lichtspiele in der Klosterstraße auf, die ab 1937 im Besitz von Cartun waren. Jenes im Krieg zerstörte Kino lag 650 m entfernt vom neuen Standort. Das neue „Regina Spandau“ wurde am 5. September 1958 eröffnet.[151] Es war das achte Lichtspieltheater[Anm 13] von Walter Cartun, davon vier in Berlin, zwei in Kaiserslautern und zwei in Hamburg. Für die Zuschauerplätze gab es Hochpolstersessel von Wegener. Von Beginn an für 1:2,35-Breitwand (CinemaScope Einkanal-Lichtton) ausgerüstet. Die Technik für Bild und Ton von Philips stammte: Vorführmaschine FP 56 (Lichtquelle: Xenon) und tönendes Dia. Der Geschäftsführer von Cartun war Felix Weiss, zu täglich drei Vorstellungen kamen eine Matinee- und eine Spätvorstellung, jeden zweiten Donnerstag Filmkunstvorstellungen. Verblieben ist am Metzer Platz nach der Kino-Schließung 1969 ein schmuckloser, vereinfachter zunächst von einer Lebensmittelkette genutzter Flachbau, nunmehr von einem Drogeriemarkt belegt.

Tropfstein-Lichtspiele

---
Flora-Lichtspiele

(Lage)

Wilhelmstadt
Pichelsdorfer Straße 49
1915–1966
BW
1919 wurden in der Pichelsdorfer Straße wohl von Richard Teuber[152] die „Flora-Lichtspiele“ eröffnet. Mit 300 Sitzplätzen im Kino-Adressbuch notiert wurden sie täglich bespielt. Nach anderen Quellen[153] ist der Kinobetrieb 1915 begonnen worden. Das Grundstück mit einer Straßenbreite von 15 Metern und einer Tiefe von 50 Metern war in dieser Größe (Flachbau: 13 m × 25 m) bebaut, zur Straße um 10 Meter zurückgesetzt. Der Wechsel der Adresse der Lichtspiele im Jahr 1938 von Pichelsdorfer Straße 39 auf 49 beruht auf der Umstellung der Grundstückszählung von Hufeisen- auf wechselseitige Nummerierung. „Spandau. Die früheren „Flora-Lichtspiele“ sind unter dem Namen „Tropfstein-Lichtspiele“ eröffnet worden.“ ([154]) Da die „Tropfstein-Lichtspiele“ in ihrem Inneren tatsächlich an eine Tropfsteinhöhle erinnert haben, beruht wohl die Umbenennung durch Teuber auf Umbauarbeiten im Inneren, wobei die weitere Kapazität mit 198 Plätzen angegeben wurde. Ab 1928 stehen wieder 275 Plätze bereit. Für die Stummfilmbegleitung stand eine mechanische Musikeinrichtung zur Verfügung, ab 1934 wurden Tonfilmvorführungen ermöglicht. Nach dem Tod von Richard Teuber[155] im Jahr 1938 führt Alwine Teuber als Kinobesitzerin weiter.[156] 1939 erhöhte sich die Platzkapazität erneut auf 329. 1943 im Einwohnerteil ist Alwine Kinobesitzerin, im Gewerbeteil sind die Tropfstein Lichtspiele und im Adressteil für das Haus 49 die Eigentümerin und die Tropfstein-Lichtspiele und Kaffee eingetragen.[157]

Der Kinobetrieb wurde erst 1951/1952[158] wieder aufgenommen. Die Tropfstein-Lichtspiele gehörten seither der Szlapka & Co. und Geschäftsführer ist Alfons Szlapka. Das Kino besaß nun 527 Plätze, wurde täglich dreimal bespielt, der Vorführapparat war eine Erko der Ernemann-Werke AG, die Verstärker stammten von Klangfilm, es gab eine Dia-Projektion. Ab 1957 sind täglich zwei Vorstellungen und eine Spätvorstellung je Woche, für die Zuschauer gab es Holzbestuhlung von Kamphöner, die Dia-Wiedergabe mit Ton. 1959 wurde die Vorführung von Breitwand (Lichtquelle: Xenon) möglich mit dem System CinemaScope Einkanal-Lichtton im Verhältnis 1:2,35. Es gab wieder täglich drei Vorstellungen. 1966 beendete Szlapka den Betrieb als Kino, und die Räume wurden von einem Supermarkt genutzt. Seit 2007 befindet sich ein asiatisches Restaurant im Haus.

Literatur

  • Astrid Bähr: Alhambra-Lichtspiele. In: Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Berlin 1995.
  • Sylvaine Hänsel, Angelika Schmitt (Hrsg.): Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995. Verlag Reimer, Berlin 1995, 296 Seiten, ISBN 3-496-01129-7.
  • Reichs-Kino-Adressbuch. Berlin, LBB 1918–1942. (Standortlisten)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Über die Falkenseer Chaussee war das Kino mit 800 Meter Fußweg von der Stadtgrenze aus zu erreichen.
  2. Aus den Kinodaten von Kino-Wiki ist mit Bezug auf das Reichskino Adressbuch Band 15 (Berlin) nach Inhaberangaben 1935 als Gründungsjahr aufgeführt.
  3. Das Grundstück ist unbebaut und liegt an der Südostseite des im Bogen geführten Walldürner Wegs, südlich vom Wohnhaus 18.
  4. Der Flugplatz Gatow wurde 1935 auf der freien Flur von Spandau-Gatow am Bauernberg angelegt und reichte auf Kladower Flur. Seit 2003 gehört das gesamte Gebiet des aufgegebenen Flugplatzes zum Spandauer Ortsteil Kladow.
  5. Truppen-Kinos sind Kinos innerhalb oder in unmittelbarer Nähe von Kasernen und Fliegerhorsten, die als gewerbliche Kinos betrieben werden. Die Vorstellungen werden überwiegend von Soldaten besucht. Eine Liste der Truppenkinos in Deutschland liegt auf filmtheater.square7.ch
  6. Die Schulstraße erhielt 1939 den Namen Bornmüllerstraße, im Rahmen der Entnazifizierung wurde sie 1947 in Jugendweg benannt.
  7. Das "Cineplex - Spandau" genannte Kino wurde von der „To the movies Filmverleih- und Filmtheaterbetriebs GmbH“ aus Kleinmachnow mit den Geschäftsführern Günther Mertins und Peter Sundarp betrieben. Adria FTB.
  8. Im Verzeichnis von allekinos.com sind 200 Plätze notiert. Der Name Metropol wurde für 1910/1911 für neun Kinos im Raum Berlin gewählt.
  9. Landfilme wurden in der DDR zu festen Zeiten in den ländlichen Gebieten an festen Orten und im festen Rhythmus aufgeführt. Dadurch wurden abgelegene Dörfer und Landgemeinden – vor dem Aufkommen der Fernsehversorgung – mit neuen Informationen und Kinofilmen versorgt. Siehe dazu defa-stiftung.de: Landfilm
  10. Der Innenhof der Stadtbibliothek wurde 1983 zu einer Ruhezone umgestaltet, der Zierbrunnen 'Spielende Kinder' aus Bronze wurde installiert.
  11. Jüdische Gewerbebetriebe in Berlin 1930–1945: Das 1923 gegründete jüdische Gastronomieunternehmen Meder & Thiele GmbH der Lichtspiele in der Klosterstrasse 13/15 (Spandau) wurde 1935 liquidiert.
  12. Den Namen Regina nutzt Cartun wieder als er Anfang der 1950er Jahre von Hamburg kommend wieder in Spandau tätig wurde.
  13. mit seinen Beteiligungen: Spandauer Lichtspielbetriebe W. Cartun K.-G. und Filmbetriebe W. Cartun KG

Einzelnachweise

  1. Kino-Wiki Hauptseite abgerufen am 18. Januar 2020. Kinowiki befasst sich mit der Geschichte der Lichtspieltheater in Deutschland und unternimmt den Versuch, alle Informationen zu Filmtheatern und Lichtspielhäusern in Deutschland zu sammeln. Sortiert ist nach Bundesländern und Städten. Alle sind aufgerufen, die Daten zu ergänzen oder Fehler zu korrigieren.
  2. Die Gliederung nach Ortsteilen und Bezirken ist an der Bezirksreform von 2001 orientiert.
  3. Stefan Strauss: Film? Läuft. Veröffentlichung in der Berliner Zeitung, 27. März 2017, S. 13.
  4. a b c Filmstadt Spandau
  5. Ortsteile: entsprechend der Bezirksreform aus dem Jahr 2001, unbeachtet historischer Lagen und Zuordnungen.
  6. Plan von Berlin. Blatt 4354 und 4361 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de. X=8055, Y=25595
  7. Filmtheater 1962 in Berlin
  8. Falkenhagener Chaussee. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV.Teil, S. 1174 (1935 ist das Grundstück 266 und 268/270 Baustelle und 267 gehört einem Obsthändler).
  9. vergleiche dazu das Blatt von 1937 auf Plan von Berlin. Blatt 4353 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de. X=10205, Y=24525
  10. a b allekinos.com: Berlin - Spandau, Falkenseer Chaussee 267
  11. Kinodaten von Kino-Wiki. Entsprechend den Inhaberangaben im Kinoadressbuch 1950 bis 1960 recherchiert.
  12. allekinos.com: „Die Jugendvorstellungen waren immer gut besucht. Da aber die Besucherzahlen in den anderen Vorstellungen abnahmen, weil das Fernsehen sich immer mehr durchsetzte, musste das Kino 1961 geschlossen werden.“
  13. Bilder vom Film-Eck. Kinoeingang von 1955, Supermarkt von 2007
  14. wir-in-gatow.de: Wirtshaus Gatow (Memento desOriginals vom 23. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wir-in-gatow.de
  15. Filmtheater Gatow: 1949 bis 1965
  16. Plan von Berlin. Blatt 4157 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de. X=9914, Y=17810
  17. Festschrift 750 Jahre Gatow. Seite 45
  18. Daten zum Filmtheater Gatow: Angaben zur Technikausstattung im Einzelnen
  19. Lage des Baudenkmals
  20. Wirtshaus Gatow mit Saalbau
  21. Neuendorfer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1928, Teil IV., S. 2139. „←Parkstraße→ 38/42 Jugendheim der Stadt Berlin, Friseur Meichelt als Verwalter, Kindergarten, Bewohner: Näherin, Baubote, Arbeiterin /←Schützenstraße→“.
  22. Verzeichnis der Lichtspieltheater. Kino-Adreßbuch 1927. Verlag Max Mattisson.
  23. Lichtspieltheater. In: Berliner Adreßbuch, 1927, II. Teil, S. 411. „Filmpalast Schützenhaus Spandau Betriebsges. mbH., Spandau, Schönwalder Str. 2“ (Im Adressbuch 1928 nicht mehr aufgeführt.).
  24. a b Gerhard Hussocks Passion ist das Filmvorführen: Beim „Forum“-Abriss hat er geweint. In: Berliner Zeitung, 2. Juni 1995.
  25. Plan von Berlin, Blatt 4352. (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de X=11595, Y=26800
  26. Plan von Berlin, Blatt 4352. (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de X=11835, Y=24885
  27. Aus: Der neue Film 22/1952
  28. allekinos.com: Bild vom Haki-Filmtheater
  29. Das damalige Gebäude Streitstraße war nicht identisch mit dem bestehenden Mittelbau des Carossa-Centers.
  30. Plan von Berlin, Blatt 4352. (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de X=11760, Y=25630
  31. Falkenhagener Chaussee. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV.Teil, S. 1174 (1935 sind das Grundstücke 266 und 268/270 eine Baustelle und 267 gehörte einem Obsthändler).
  32. Aus: Die Filmwoche 43/1951: Filmtheater West-Berlins
  33. allekinos.com: Bild vom Eingangsbereich und dem Saal des Tivoli. Bildquelle: Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau
  34. Plan von Berlin, Blatt 4352. (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de X=11445, Y=26395
  35. Kinodaten Tivoli
  36. Plan von Berlin. Blatt 4255 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de. X=13700, Y=24260
  37. filmtheater.square7.ch: Kinodaten zum Rex
  38. allekinos.com: Postkarte von 1935 und Zustand als Supermarkt
  39. FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  40. Nach Schließung des „Astra“ wird es keine britischen Kinos mehr geben. In: Berliner Zeitung, 27. Juli 1994
  41. 3. Luftwaffendivision und Teile der 4. Luftwaffendivision der Bundeswehr, sowie die Fernmeldesektoren D und 121.
  42. Plan von Berlin. Blatt 4154 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de. X=8430, Y=15480. Die Karten vor 1955 zeigen den Zustand vor der Einrichtung des Flugplatzes.
  43. filmtheater.square7.ch: Astra-Cinema Gatow
  44. Erbaut 1935/1936 durch Reichsluftfahrtministerium
  45. nach Karl H. P. Bienek: Siemensstadt. Verein für die Geschichte Berlins e. V. gegr. 1865
  46. Kinokompendium.de: Autokino Berlin
  47. Autokino Motardstraße FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  48. aus: Karl H. P. Bienek
  49. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 542.
  50. aus: Karl H. P. Bienek
  51. Ansicht um 1935
  52. Verschiedene Bilder zum vormaligen Kino
  53. Schulstraße 4. In: Berliner Adreßbuch, 1919, V., S. 819 (Im Jahr zuvor -1917- war J. Nawrath mit einer Agentur und der Gastwirt J. Nawrath ansässig. Im Folgejahr besitzt C. Neumann die Gastwirtschaft Schulstraße 4, danach 1920/1921 Gastwirt Graebe. Die Kapellenstraße 4 und Wattstraße 9 sind ein Achtparteien- und ein Zwölfparteien-Mietshäuser.).
  54. Schulweg 4. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1292. „s. a. Kapellensteig 4 und Wattstraße 9, Eigentümer: Efrust & Co., Nutzer Gastwirt Karl Klotz, Gastwirt“ (Im Jahr 1922–1923/5986, IV. Teil, S. 1209 - übergab Graebe die Gastwirtschaft an Karl Klotz.).
  55. Schulstraße 4. In: Berliner Adreßbuch, 1926, IV., S. 1330. „Eigentümer: Kaufleute Efrust & Co. (Ausland), Verwalter: Werkmeister F. Faltermann, Nutzer: Gastwirt Karl Klotz“ (Im Folgejahr wurde Klotz & Co. der Eigentümer des Hauses Schulstraße 4. Der Gastwirt Karl Klotz wohnt noch hier, genutzt wurde das Haus von der Textilwaren Loße & Co. G.m.b.H., diese ist noch im Adressbuch 1927, 1928 vermerkt. Seither wurde das Haus vom Eigentümer genutzt.).
  56. Bildergalerie zum „Hotel Siemensstadt“
  57. Vormaliger Kinoraum wurde zum Restaurant des Hotels.
  58. Bornmüllerstraße 4. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1185. „Eigentümer: Achill Giandana, Hotel in Siemensstadt“.
  59. aus: Karl H. P. Bienek
  60. Der neue Film 91/1954
  61. Der neue Film 70/1956
  62. Bis zum Bau des Kinoflachbaus befand sich hier Brachland. Die Wohnhäuser 4–14 im Bogen der S-Bahnstrecke waren zum Jungfernheideweg adressiert. So erhielt der Neubau Mitte der 1950er Jahre südlich der Wohnhäuser gegenüber der Einmündung der Mäckeritzstraße die Adresse Jungfernheideweg 2. Als zu Beginn der 1960er Jahre der Popitzweg als Verbindung zur „Charlottenburger Siemensstadt“, das ist Charlottenburg-Nord, neu angelegt wurde, erfolgte die Neuadressierung des Supermarktes schließlich als westlichstes Grundstück zum Popitzweg 22. Die Adresse Jungfernheideweg 2 ist dadurch entfallen.
  63. Autokino Spandau FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  64. Geschichtsspuren.de: ehemalige Autokinos. Eintrag von 2008.
  65. Augustaufer 17/19. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 1296. „Eigentümer J. Fischer aus Breite Straße 22, Bewohner: Witwe, Schlosser, Fuhrherr“ (Askanierring (1–20: unbebaut): ←Potsdamer Tor→ ←Stephanbrücke→ ←Jüdenstraße→ ←Augutaufer→ Baustellen ←Moritzstraße→ ←Moltkestraße→ Kath. Pfarrkirche St. Maria).
  66. ehemals Bio FIS-Broker (Karte von Berlin 1:5000 (K5-Farbausgabe)) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin
  67. Plan von Berlin. Blatt 4256/4257 (Memento desOriginals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=11171, Y=23465
  68. Klosterstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1922, IV., S. 1173. „6.7: Eigentümer Maurermeister J. Makowka aus der Heerstraße, neben den zwölf Mietern auch „Biophon-Theater“ ←Borkumer Straße→“ (In vorherigen Adressbüchern Berlins wird die Stadt Spandau nicht unter den Vororten geführt. Im Adressbuch 1923 ist das Biophon nicht mehr eingetragen.).
  69. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1922, II., S. 300. „Czutzka & Co. GmbH, Berlin SW 68, Zimmerstraße 19“ (Carl Bode oder seine Gesellschaft sind 1922 nicht mehr eingetragen.).
  70. Nachtrag im Kinoadressbuch 1920: „Dieses Theater gehöret jetzt der Decla-Bioscop AG, Berlin.“
  71. Kinematographische Vorstellungen. In: Berliner Adreßbuch, 1923, II., S. 342 (1924 ist die Vereinigte Spandauer Lichtspiele mit Sitz in der Havelstraße 20 eingetragen.).
  72. Ensembleteil Wohn- und Geschäftshaus
  73. Ensembleteil Wohnhaus von 1801/1850, umgebaut 1950/1962
  74. a b c Kinokompendium.de: Cineplex Spandau
  75. a b Rainer Fliegner: Spandau - Geschichte und Gschichten. Erfurt 2007, Sutton Verlag, ISBN 978-3-86680-122-6.
  76. aus Die Filmwoche 37/1955
  77. Bilder zum Aladin: Straßenszene von Michael Kautz und Innenansicht 1955 aus Filmblätter 35/55 (Schultz / Aladin)
  78. Kino-Homepage: Cineplex
  79. Beschreibung zum Saal 1
  80. Beschreibung zum Saal 2
  81. Beschreibung zum Saal 3
  82. Beschreibung zum Saal 4
  83. Beschreibung zum Saal 5
  84. Kelleranlagen des ehemaligen Patrizierhauses, Einfriedungsmauer des ehemaligen Prinz-Heinrich-Palais
  85. Postkarte Berlin-Spandau, Carl-Schurz-Straße
  86. Kino Wiki: Forum Filmtheater
  87. Text aus Allekinos.com
  88. Straßenansicht, Foyer, Saal des Forum (aus Filmblätter 38/1956)
  89. Kulturhaus-Webseite
  90. kinoimkulturhaus.de
  91. Schönwalder Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1923, IV., S. 1243. „Schönwalder Straße 98.99: Achtparteienmietshaus des auch hier wohnenden Gastwirts R. Sawade.“ (Sawade auch 1922 eingetragen. Spandau wurde erstmals im Berliner Adressbuch 1922 aufgenommen und vorher auch nicht unter Vororte geführt.).
  92. Webseiten-Archiv: Betreiber Joachim Kelsch, Charlottenburger Chaussee 111.
  93. Joachim Kelsch in einem Interview
  94. Bilder der TK35
  95. Das Filmangebot von 1990/1991
  96. Der Zeitungsartikel aus Ausriss
  97. Text auf Webseite Mobiles-Kino-Aladin
  98. Plan von Berlin. Blatt 4256 (Memento desOriginals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de X=11320, Y=23365
  99. Rainer Fliegner: Spandau Geschichte und Geschichten. Suttonverlag, ISBN 9783866801226.
  100. Der Kinematograph 188/1910
  101. Zeitungsanzeige von 1911
  102. Die UFA Lichtspiele in Spandau sind auf dem Kino-Pharusplan Berlin 1925 (im Auftrag des Kino-Adressbuch-Verlags Max Mattisson SW 68, Ritterstraße 71) in der Potsdamer Straße aufgenommen.
  103. Charlottenstraße,. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1357. „Charlottenburger Straße: ←Potsdamer Straße→ 17: Achtparteienwohnhaus von Kaufmann F.W. Müller aus Charlottenburg, 17a: gehört zu Potsdamer Straße 6, 18: Eigentümer Kaufmann Bück mit drei Mietern, 19: Eigentümer L. Jodehl aus Charlottenburg, Bewohner zwei Witwen, 20: Eigentümer Kaufmann Bück mit acht Mietparteien und einem Schuhhaus, 21: Wohnhaus von Kürschnermeister L. Schluckebier. // Potsdamer Straße: (#6528, S. 1384) Nummer 3: Eigentümer Reichsfinanzverwaltung, neun Nitzer: Versandhaus E. Fröhling, Dentist E. Heinebetter, Kaufmann K. Klemp, Steuerbetriebsassistent Krebs, Beerdigungsinstitut M. Löschner, Kaufmann W. Lüder, Guttemplerverein Spandau, Reichsbahn-Betriebsassist Strauch, Modellfabrikant E. Treitschke, 4: Eigentümer Fleischerei A. Müller und Fleischermeister W. Müller, zwei Arbeiter, ein Fleischer, ein Sattlermeister, 5: Neunparteien-Haus von Kaufmann R. Paul, 6: Eigentümer Zeitungsverleger E. Stückrath, neun Nutzer, darunter Gastwirt A. Klingelhöfer, 7: geh. zu Charlottenstraße 17 ←Charlottenstraße→“ (Das Kino ist 1940 unter Carl-Schurz-Straße 6 im Haus von H. Stückrath mit Spandauer Lichtspielbetrieb W. Cartun Kom.Ges. neben der Deutsche Bank Depentance, dem Theaterleiter E. Müller und fünf weiteren Mietern eingetragen.).
  104. vergleiche dazu das Bild Odeum nach Krieg „Das Foto vom Eingang ist nach dem Krieg aufgenommen worden. Man sieht noch ganz deutlich die Kriegsschäden.“
  105. Straßenansicht des Odeon 1955
  106. Straßenansicht des Odeon 1961
  107. Saal des Odeon 1961. Bilder von Joachim Kelsch im Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau
  108. Webseite von openairkino-spandau.de
  109. Openair Kino Spandau. Erlebnisbericht von 2010.
  110. Bilder zum Freiluftkino Spandau
  111. Informationen auf openairkino-spandau.de
  112. Einwohner Berlins: Neie–Neitzel. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 2229. „Neiß, Jacob, Kinobesitzer, N24, Elsässer Straße 15“.
  113. Einwohner Berlins: Stoperau–Stork. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 3192. „Storch, Leo, Kaufmann, NO55, Metzer Straße 34 Erdgeschoß“.
  114. Einwohner Berlins: Czesna–Czyborra. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 465. „Czutzka, Leo, Kaufmann, W50, Nachodstraße 9, T: Pfbg. 4221, Bankkonto Dresdner Bank“.
  115. Klosterstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV, S. 1312. „←Altonaer Straße→ 12: Vierzehnparteien-Mietshaus, 13–15: Eigentümer: Gastwirt A. Schmidt, Nutzer: Concordia-Lichtspiele, Arbeiter K. Dehnel, 16/17: Eigentümer Baumschulbesitzer Schultz, Bewohner Gärtner und Kutscher, 18–20: Eigentümer und Bewohner Baumschulbesitzer Schultz, sowie Arbeiter und Lackierer ←Seeburger Straße→ ←Wilhelmstraße→ ←Ziegelhof→ Baustellen ←Diedenhofener Straße→“.
  116. Einwohner Berlins: Maier–Majkapar. In: Berliner Adreßbuch, 1929, I., S. 2210. „Majerowicz, Josef, Kaufmann, N24, Friedrichstraße 129 V., T: Ndn. 8242“.
  117. Klosterstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1227. „Haus 13–15: Eigentümer: Stadt Berlin, außer den Regina-Lichtspielen weitere acht Nutzer, Bewohner“ (Hauptmann a. D. Walter Cartun wohnt in seinem Haus Kladow, Straße 118, Nr. 5 - 1943/427, I. Teil, S. 397. 1934 sind die Concordia-Lichtspiele im Adressbuch eingetragen.).
  118. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1943, I., S. 1161. „Höfling Hugo Klempnerei Spandau Stresowplatz 3, Telefon 379473, Wohnung Bismarckstraße 2“.
  119. Im Kino-Adressbuch ist Hugo Höfling als Inhaber, für 1962 Erna Höflig genannt. Gustav Lehmann war Geschäftsführer und Herr Weiß zeitweise Pächter.
  120. Von Architektur de Born stammte auch der Entwurf des Kinos BBB in Kreuzburg. Nach: Die Filmwoche 51/1951
  121. Staakener Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1945, IV., S. 1255. „←Hamburger Eisenbahn→ 85/86: Deutsche Reichsbahn: Margarete Bögge, Gastwirtin, 87–89: Parzellen, 90: Rentier K. Metzenthin sen., Kohlen und Lebensmittel ←Seegefelder Straße→“ (Als Parzelle werden in den Berliner Adressbüchern im Kataster eingetragene Grundstücke ohne Eigentümer benannt.).
  122. Text von allekinos.com
  123. Nilder auf allekinos.com: Michael Kautz die Straßenfront, Joachim Kelsch: nach der Stilllegung
  124. Gastwirte. In: Berliner Adreßbuch, 1928, II., S. 241. „Hans Götz Spandau Schönwalder Straße 80, Telefon: C7 2052“.
  125. Grunewaldstraße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV, S. 165. „←Charlottenburger Tor→ Baustellen, 8: siehe auch ehemalige Grenadierkaserne, ←Grenadierstraße→ 9: Eigentümer Gastwirt A. Heidler und acht Mieter.“ (Heidler jedoch nicht im Einwohner-, noch im Gewerbeverzeichnis. 1925 war K. Naundorf Eigentümer und Gastwirt Heidler der Mieter. Auch 1943 ist Heidler noch Eigentümer des Hauses.).
  126. Die Grunewaldstraße 9 ist nicht wie die Nachbargebäude in der Denkmalliste aufgenommen.
  127. Rock in Berlin: „Das Spandauer Casaleon befand sich in der Grunewaldstraße 9 … In den 1960er Jahren traten dort Beat- und Rockbands wie The Comets, The Vikings und The Tories auf. Aber auch Wettbewerbe für Spandauer Bands gab es und Schautänze für Rock'n'Roll und Twist.“
  128. traumton.de: 200 m² mit Tageslicht, lichte Höhe 7 m (110 m² Parkett, 90 m² Teppich, Stellwände, diverse Absorber) […] zusätzlicher Aufnahmeraum 25 m²
  129. Schönfließer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1928, IV., S. 1382.
  130. Schönwalder Straße 2. In: Berliner Adreßbuch, 1935, IV., S. 1271. „Eigentümer: Kaufmann J. Majerowicz aus Charlottenburg Kantstraße 36, neben den zwölf Mietern Vorführer Erich Hartwig“ (Siehe dazu im I. Teil Seite 884.).
  131. Straßenteil. In: Berliner Adreßbuch, 1938, IV.. „Haus Nr. 2: Eigentümer L. Storch aus Charlottenburg, Soorstraße 59, 15 Mieter“ (Im Straßenteil sind Bewohner und handelsgerichtlich eingetragen Firmen und Gewerbebetriebe aufgenommen: Walter Cartun wohnt in Kladow, Sakrower Kirchweg, Cartunsches Haus und hat wohl dort seinen Firmensitz. Vergleiche dazu den Eintrag im Kino-Adressbuch von 1937.).
  132. vergleiche dazu die Einträge unter allekinos.com
  133. Plan von Berlin. Blatt 4265 (Memento desOriginals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de aus den Jahren 1929 bis 2015, X=7770, Y=23495
  134. Lehrter Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1930, IV., S. 1405. „←Bahnhofstraße→ Baustellen/ Sportplatz ←Kurzer Weg→ 1–36 (fortlaufend): Reihenhäuser mit 100 m² Garten auf Grundstück der Gartenstadt Staaken eGmbH, ←Scheidtstraße→ 37.38: Gastwirt O. Reschke, 39.40: Baustelle, 41: Kunstmaler, 42–44: Baustellen, 45–45: Siedlungshäuser, Baustellen, ←Berlin-Lehrter Eisenbahn→“.
  135. Staaken: Eichholzbahn und Straße 325. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1275. „←Kurze Straße→ Reichsbahngelände ←Eichholzbahn→ ←Hackbuschstraße→ 38: Lichtspieltheater, 39: Baustelle, 40: Deutsche Reichsbahn Einrichter Wedelich, 41: Baustelle, 42: Deutsche Reichsbahn Heimarbeiter Losse, Baustellen, 45–48: Siedlungshäuser, 49: Berliner Baulandvermittlung in Liqu., ←Straße 331→ Ackerland ←Feldweg→“ (Eichholzbahn: ←Berlin-Lehrter Eisenbahn→ Linke Seite: Eisenbahngelände / Rechte Seite: 2–16: Bauland, ←Straße 331→ 18–28: existieren nicht, 30–34: Bauland, 36–110: Gartenstadt Staaken eGmbH, 36.38: Helene Reschke Gastwirtin ←Hackbustraße→ 40–110 (gerade) Siedlerhäuser, ←Am Kurzen Weg→ 112–116: Sportplatz der Stadt Berlin ←Finkenkruger Weg→ gefolgt von Parzellen und vier Wegen bis Isenburger Weg, weiterhin Ein- und Zweifamilienhäuser, Parzellen 150–174 ←Oberdorfer Steig → 176–190 ←Nennkircher Steig→ ←Gemarkung Dallgow→).
  136. Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau: Zuschauer im Kinosaal
  137. Informationen von Joachim Kelsch
  138. Staaken. In: Berliner Adreßbuch, 1925, IV., S. 11339. „←Hauptstraße→ 109: Landwirt Bartel, 110: Gastwirt Gustav Hornemann ←Berliner Straße→“ (Unter Berliner Straße 1 ist Garten gehört zu Königstraße 110 vermerkt, 2, 4 und 7–43: Bauland, 3: Schmiede und Schlosserei, 5, 6: Wohnhäuser, 44: Gastwirtschaft Liepe ←Gemarkung Spandau→).
  139. Streiflichter. In: Neues Deutschland vom 13. Februar 1952.
  140. Situationsbericht auf allekinos.com
  141. Das Kino im Dornröschenschlaf 2008
  142. Anmietung als Veranstaltungshaus
  143. Plan von Berlin. (Memento desOriginals vom 9. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/histomapberlin.de Blatt 4254 aus dem Jahr 1966 mit den Soldnerkoordinaten X=9270, Y=21465
  144. Straßenansicht Filmbühne Wilhelmstadt
  145. Zuschauersaal der Filmbühne Wilhelmstadt
  146. Jehovas Zeugen – Berlin-Spandau Ost (Memento vom 29. Oktober 2016 im Internet Archive)
  147. Denkmalgeschützte Moderne. In: Wilhelmstädter Magazin Nr. 1/2015, Februar 2015, Seite 9
  148. Nach Schließung des „Astra“ wird es keine britischen Kinos mehr geben SPANDAU Feuersteins zum Abschied. In: Berliner Zeitung vom 27. Juli 1994.
  149. zitiert nach Allekinos.com
  150. Pichelsdorfer Straße 116. In: Berliner Adreßbuch, 1943, IV., S. 1243. „Eigentümer: Maurermeister P. Dietrich, Nutzer: Tapeten Margarete Weiß“.
  151. Außenansicht und Bild vom Saal
  152. Einwohner Berlins. In: Berliner Adreßbuch, 1925, I., S. 3250. „Kinobesitzer Richard Teuber, Spandau, Pichelsdorfer Straße 39, T 1121, Eigentümer“ (Im Adressteil ist lediglich Teuber als Eigentümer und eine Aufwärterin als Bewohner notiert.).
  153. Im Buch Kinoarchitektur in Berlin 1895–1995 von Sylvaine Hänsel und Angelika Schmitt, Berlin 1995 ist 1915 als Eröffnungsdatum angegeben. Die Eintragungen im Kino-Adressbuch wurden von Inhabern gemacht. So muss es kein Widerspruch sein, dass vor Teuber bereits eine Kinematographentheater im Haus bestand.
  154. aus: Der Kinematograph 763/2 Oktober 1921.
  155. Pichelsdorfer Straße. In: Berliner Adreßbuch, 1939, IV, S. 1258. „Nr. 49: Eigentümer Teubersche Erben, Nutzer: Frau Alwine Teuber, Tropfstein-Lichtspiele und Kaffee“ (1940 ist im IV. Teil S. 1250 für Nr. 49 dann Frau Alwine Teuber als Eigentümerin mit Tropfstein-Lichtspiele und Kaffee eingetragen. 1938 im Teil IV. S. 1240 noch Robert Teuber).
  156. Lichtspielhäuser. In: Berliner Adreßbuch, 1942, II., S. 388. „Tropfstein Lichtspiele Spandau Pichelsdorfer Straße 49 T: 37 11 21“ (Für 1942 und 1943 auf 431 folgt der Eintrag „Tropfstein-Lichtspiele“ aber nicht mehr der Name Teuber. Im Teil II. Branchenteil für Lichtspieltheater ist 1934 auf S. 329, 1935 auf S. 353, 1936 auf S. 368, 1937 auf S. 365, 1938 auf S. 378 und 1939 auf S. 354 Richard Teuber. Im Gewerbeteil ab 1940 auf S. 346 und 1941 auf S. 356 Alwine Teuber notiert, aber nicht die Tropfsteinlichtspiele.).
  157. Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau: Vorführraum, Saal, Straßenfront von 1951. Ansicht 2008 (Bildquelle: Joachim Kelsch)
  158. 1949-1950 befindet sich kein Eintrag im Kino-Adressbuch. Ob Zerstörungen am Haus oder die Aufgabe durch Alwine Teuber Ursache war ergibt sich aus der Quellenlage nicht eindeutig. Obwohl eine Schraffierung im Plan von Berlin auf Blatt 4253 (Memento desOriginals vom 16. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.histomapberlin.de für Pichelsdorfer Straße 49, wie bei beschädigten Bauten auf Kriegsschäden verweisen könnte.

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Siemensstadt-Nonnendamallee96-Jahr1935.jpg
Die Postkarte zeigt das Kino Siemensstadt mit dem Gebäude Nonnendammallee 96 aus dem Anfang der 1930er Jahre. Das Gebäude an der Nordostecke Nonnendammallee und Hertzstraße (seit 1936 Grammestraße)ist noch erhalten, das Kino wurde 1963 geschlossen.
Spandau Viktoria-Saal Grunewaldstraße 9.jpg
Autor/Urheber: Postkarte. http://filmtheater.square7.ch/wiki/index.php?title=Datei:Spandau_Viktoria-Saal.jpg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
In der Grunewaldstraße 9 im Berliner Bezirk Spandau, Ortlage Stresow befand sich Teppers Viktoriasaal. In diesem wurden 1946 die Vikrtoria-Lichtspiele eröffnet. Das Kino schloss 1960 wieder.
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Kinokarte der Odeum-Lichtspiel Spandau aus der Vorkriegszeit. Das Kino befand sich in der Potsdamer Straße 6, nach 1939 Karl-Schurz-Straße 24 und wurde 1964 vom Hertie-Kaufhaus Spandau Carl-Schurz-Straße 20 überbaut.
Ticket-Spandau Havel-Lichtspiele.jpg
Kinokarte der Havel-Lichtspiele Spandau aus den 1930er/1940er Jahren. Das Havel-Kino trug diesen Namen zwischen 1927 und 1956. Im Standort Havelstraße 20 wurde nach Schließung der Aladin-Lichtspiele und einer Zwischennutzung als Supermarkt das Cineplex Spandau eingerichtet.
09085412 Berlin Gatow, Alt-Gatow 31 008.JPG
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Dies ist ein Foto des Berliner Kulturdenkmals mit der Nummer
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Britannia-Centre-2009-02.jpg
View onto the former Cinema Complex of the former Britannia Centre Spandau in May 2009.
Ticket-Spandau Ala 1930.jpg
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Kinokarte der Odeum-Lichtspiel Spandau aus der Vorkriegszeit. Das Kino befand sich in der Potsdamer Straße 6, nach 1939 Karl-Schurz-Straße 24 und wurde 1964 vom Hertie-Kaufhaus Spandau Carl-Schurz-Straße 20 überbaut.
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