Liste der Geotope im Landkreis München

Diese Liste enthält die Geotope des Oberbayerischen Landkreises München in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

NameBildGeotop IDGemeinde / LageGeologische RaumeinheitBeschreibungFläche m² / Ausdehnung mGeologieAufschlussartWertSchutzstatusBemerkung
Klettergarten BaierbrunnKlettergarten Baierbrunn.JPG
184A001Baierbrunn
Position
Paar-Isar-RegionIm Bereich des Klettergartens liegen Hochterrassenschotter über verfestigten Schottern (Nagelfluh) der Günz- bis Mindeleiszeit. Niederterrassenschotter stehen knapp westlich davon an. Klar erkenntlich sind geologische Orgeln sowie Paläoböden. Der Aufschluss ist eine der Schlüsselstellen der Eiszeitforschung.3000
300 × 10
Typ: Standard-/Referenzprofil, Fossiler Boden, Schichtfolge, Geologische Orgel
Art: Konglomerat
Hanganriss/Felswandbesonders wertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-GebietBayerns schönste Geotope Nr. 18
Aufschluss am Hangrutsch BaierbrunnHangrutsch Baierbrunn.JPG
184A002Baierbrunn
Position
Paar-Isar-RegionDurch den Hangrutsch (1979) entstand ein ca. 28 Meter hoher Steilhang aus mittel- bis altpleistozänen Schottern, die teilweise zu Nagelfluh verbacken sind. Auf einer Breite von 75 Metern ist eine Rinne mit Restschottern und Feinsedimenten gefüllt. Die Schotter überlagern hier einander, im Gegensatz zu den Riß-Iller-Lech-Gebieten, weshalb der Aufschluss als große Seltenheit betrachtet werden sollte.2500
250 × 10
Typ: Schichtfolge, Sedimentstrukturen, Rutschung
Art: Konglomerat
Hanganriss/Felswandbesonders wertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Ehemaliger Steinbruch DeisenhofenGleissental Klettergarten.JPG
184A003Oberhaching
Position
Paar-Isar-RegionIm Steinbruch stehen zu Nagelfluh verbackene Deckenschotter an. Unmittelbar unter der Grubenoberkante greifen geologische Orgeln mit einer Füllung aus Verwitterungslehm und Steinen mehrere Meter tief in den Schotter ein. Eine Trennschicht mit feinkörnigem Sandstein deutet auf eine Sedimentationsunterbrechung zwischen zwei Schüttungen hin. Der Aufschluss ist Teil eines Profils, das als Richtprofil für die Gliederung der Münchner Schotterebene dient.[2]2400
150 × 16
Typ: Schichtfolge, Geologische Orgel
Art: Konglomerat
Steinbruchbesonders wertvollLandschaftsschutzgebiet
Gleißental SW von DeisenhofenGleißental Ödenpullach.JPG
184R002Oberhaching
Position
Paar-Isar-RegionDurch den Schmelzwasserstrom aus dem Gletschertor des Deininger Gletscherlobus (ein Teil des Loisachgletschers) wurde das heute trockene Tal herauserodiert.400000
2000 × 200
Typ: Schmelzwassertal
Art: Moräne, Schotter
kein AufschlusswertvollLandschaftsschutzgebiet
Georgenstein E von BaierbrunnGeorgenstein Ostufer Crop.jpg
184R004Grünwalder Forst
Position
Paar-Isar-RegionDer Georgenstein ist ein großer Block von Deckenschotter, der vom östlichen Isarhang abgerissen und auf den unterlagernden, tonig-mergeligen Tertiärschichten (Miozän) in das Flussbett gerutscht ist. Der Nagelfluhblock ist mit der Statue des Hl. Georgs versehen.70
10 × 7
Typ: Felsblock
Art: Blöcke
BlockwertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Bachschwinde Gleißental SE von GroßdinghartingGleissenbach Strasslach-Dingharting-1.jpg
184R005Straßlach-Dingharting
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDas Gleißental ist eine etwa 40 m tief in Mindel-Schotter eingeschnittene würmzeitliche Schmelzwasserrinne des Isargletschers und bildet heute ein Trockental. Der Gleißenbach versickert bereits nach wenigen hundert Metern. Diese Bachschwinde lässt sich auf einer Strecke von etwa 200 m auch morphologisch anhand immer flacher und undeutlicher werdender Unterschneidungskanten nachvollziehen.4000
200 × 20
Typ: Bachschwinde
Art: Moräne, Schotter
kein AufschlusswertvollLandschaftsschutzgebiet
Toteisloch mit Moränenkuppe NE von Kleinhelfendorf184R003Aying
Position
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas Toteisloch aus dem Jung-Pleistozän ist morphologisch nicht sehr ausgeprägt, besitzt aber ökologischen Wert. In direkter Nachbarschaft liegen die westlichsten Moränenstaffeln des Inn-Vorlandgletschers.15000
250 x 60
Typ: Toteisloch, End-(Wall-) Moräne
Art: Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet

Siehe auch

Weblinks

Commons: Geotope im Landkreis München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)
  2. Iris Hilberth: Ein Steinbruch aus mystischen Zeiten, Artikel in der Starnberger Lokalausgabe der Süddeutschen Zeitung. Online-Version vom 13. August 2017.

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Gleißental Ödenpullach.JPG
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Das Gleißental bei Ödenpullach in der Gemeinde Oberhaching
Georgenstein Ostufer Crop.jpg
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Georgenstein in der Isar vom östlichen Flussufer aus, mit Damm aus Felsblöcken, und Bildstock des Heiligen Georg.
Klettergarten Baierbrunn.JPG
Autor/Urheber: Wolfgang Lex, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aufschluss eiszeitlicher Schotterablagerungen aus Würm-, Riss-, Mindel- und Günz-Eiszeit (von oben nach unten) bei Baierbrunn im Isartal, Klettergarten, gehört zu Bayerns schönsten Geotopen, 184A001
Hangrutsch Baierbrunn.JPG
Autor/Urheber: Wolfgang Lex, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Aufschluss eiszeitlicher Schotterablagerungen, entstanden durch Hangrutsch 1979, Baierbrunn im Isartal, Geotop 184A002
Gleissenbach Strasslach-Dingharting-1.jpg
Autor/Urheber: Rufus46, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Versickerung des Gleißenbachs, ca 500 m nördlich des Deiniger Weihers (Abfluss des Deininger Weihers, der zunächst in das Gleißental eintritt, aber schon nach wenigen hundert Metern versickert)
Gleissental Klettergarten.JPG
Autor/Urheber: Wolfgang Lex, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ehemaliger Nagelfluh Steinbruch im Gleissental