Liste der Geotope im Landkreis Ebersberg

Diese Liste enthält die Geotope des Oberbayerischen Landkreises Ebersberg in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

NameBildGeotop IDGemeinde / LageGeologische RaumeinheitBeschreibungFläche m² / Ausdehnung mGeologieAufschlussartWertSchutzstatusBemerkung
Nagelfluhwand Tegernau175A001Frauenneuharting
(48° 1′ 21″ N, 12° 2′ 28″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionIm ehemaligen Nagelfluhsteinbruch findet man ungegliederten Deckenschotter aufgeschlossen.1200
400 × 3
Typ: Gesteinsart
Art: Konglomerat
Steinbruchbedeutendkein Schutzgebiet
Kalktuff-Steinbruch WSW von Pullenhofen
18.06.2017 19.39.06 Pullenhofen (HS).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175A003Bruck
(48° 1′ 44″ N, 11° 54′ 19″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionIm Moosachtal w von Pullenhofen befindet sich ein aufgelassener Steinbruch, in dem bis 1972 Kalktuff (Quelltuff) abgebaut wurde. Der Tuff war bis ins 20. Jahrhundert ein beliebtes Baumaterial. Zahlreiche Gehöfte der Umgebung sowie u. a. die Kirchen in Taglaching und Alxing wurden daraus errichtet. Auch die Ludwigsbrücke in München wurde mit Pullenhofener Tuff verkleidet. Dass das Material schon früher Verwendung fand, bestätigen frühmittelalterliche Tuffplattengräber, die unmittelbar nw von Pullenhofen entdeckt wurden. Am gegenüberliegenden Talhang weisen Reste von neuzeitlichen Kalköfen darauf hin, dass der Kalk auch für die Baustoff- und Düngemittelproduktion gebrannt wurde. Der Abbaubereich ist bereits stark zugewachsen, anstehender Kalktuff ist nur noch an wenigen Stellen anzutreffen. In der näheren Umgebung des neueren Bruches belegen stark verrollte ehemalige Abbaustellen ohne Aufschlüsse den einst größeren Umfang der Gewinnungsarbeiten. Die Quellen, die für die Entstehung des Tuffs verantwortlich sind, werden heute für die Trinkwassergewinnung genutzt.4500
150 × 30
Typ: Gesteinsart
Art: Kalktuff, Schotter
sonstiger AufschlusswertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Entwässerungsstollen N von Eisendorf
Entwässerungsstollen nördlich von Eisendorf 1 (Harald Süpfle) (03).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175G001Grafing bei München
(48° 1′ 10″ N, 11° 58′ 4″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Stollen wurde 1829 zur Entwässerung eines Sees und Nutzung der trockengefallenen Flächen für die Landwirtschaft gebaut. Seine Funktion als Wasserlösungsstollen erfüllt er noch immer. Die beiden Uraufnahmen aus dem 19. Jahrhundert zeigen den See vorher und den Stollen nachher. Der Stolleneingang liegt in sumpfigem Weidegelände, der Ausgang in einem steilen Hang mit Nagelfluhbänken.100
100 × 1
Typ: Stollen
Art: Kalkstein, Kies
kein AufschlussbedeutendLandschaftsschutzgebiet
Quellaustritte NW von Glonn
Geotop 175Q001 - Quellaustritte NW von Glonn 02 (Harald Süpfel).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175Q001Glonn
(47° 59′ 34″ N, 11° 51′ 26″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionIn einem steilen Talkessel findet sich westlich von Glonn, bei Urspring, eine Reihe starker Quellen. Die Schichtquellen treten an der Grenze zwischen Deckenschotter und Oberer Süßwassermolasse aus. Der Wasseraustritt ist durch den über der Sohle des Schmelzwassertals gelegenen Flinzsockel beeinflusst. Die Quellen sind schwer zugänglich, einige liegen in einem umzäunten Fischzuchtgelände.2000
50 × 40
Typ: Schichtquelle
Art: Schotter, Mergel
kein AufschlussbedeutendFFH-Gebiet
Quellaustritte in Altenburg NW von Moosach
Geotop 175Q002 - Quellaustritte in Altenburg NW von Moosach 02 (Harald Süpfle).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175Q002Moosach
(48° 2′ 9″ N, 11° 51′ 57″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Quellhorizont liegt im Grenzbereich Deckenschotter – Obere Süßwassermolasse. Es existieren mehrere Quellaustritte, die gefasst wurden. Die Quellteiche werden als Fischweiher genutzt.6000
300 × 20
Typ: Verengungsquelle
Art: Schotter, Mergel
kein AufschlussbedeutendLandschaftsschutzgebiet
Erratischer Block in EbersbergFindling EBE Hauptschule - 2021-09-30 - 299b.jpg
175R002Ebersberg
(48° 4′ 50″ N, 11° 57′ 48″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Nagelfluhblock wurde von seinem ursprünglichen Standort vor die Hauptschule in Ebersberg versetzt.12
4 × 3
Typ: Findling
Art: Konglomerat
BlockgeringwertigNaturdenkmal
Erratischer Block in GrafingErratischer Block in Grafing - 2020-10-04 - 232b.jpg
175R004Grafing bei München
(48° 2′ 51″ N, 11° 58′ 10″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionIrrblock nördlich der Mauer des Pfarrfriedhofes. Der ursprüngliche Standort des Blocks ist nicht bekannt.6
3 × 2
Typ: Findling
Art: Blöcke
BlockbedeutendNaturdenkmal
Erratischer Block im Egmatinger Forst NE von Aying175R005Egmating
(47° 59′ 3″ N, 11° 48′ 19″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Gneis-Findling im Egmatinger Forst ist zum Teil in Würmschotter eingebettet.12
5 × 2
Typ: Findling
Art: Gneis
BlockbedeutendNaturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet
Egglburger Os W von Ebersberg
Geotop 175R006 - Egglburger Os W von Ebersberg 2020-05-31 14.33.20 (Harald Süpfle).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175R006Ebersberg
(48° 4′ 47″ N, 11° 56′ 18″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas Egglburger Os ist als markanter Hügelzug über ca. 1 km zu erkennen. Im Süden ist eine schräggeschichtete Ton-, Sand- und Kieswechsellagerung sowie gekritztes Geschiebe aufgeschlossen.240000
800 × 300
Typ: Os
Art: Schotter, Moräne
kein AufschlusswertvollNaturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet
Eiszerfallslandschaft Dobel S von Grafing175R007Grafing bei München
(48° 1′ 59″ N, 11° 58′ 4″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas bewaldete Areal der Toteislandschaft ist ungefähr einen Quadratkilometer groß. Es finden sich typische Trockentäler, Toteislöcher und Kames.1000000
1000 × 1000
Typ: Kames, Eiszerfallslandschaft
Art: Moräne
kein AufschlusswertvollLandschaftsschutzgebiet
Hupfauer Höhe in EbersbergHupfauer Höhe EBE - 4 Linden von W - 2021-09-30 - 384c.jpg
175R008Ebersberg
(48° 4′ 24″ N, 11° 57′ 43″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionEs handelt sich um eine Endmoränenkuppe des Ebersberger Stadiums.40000
200 × 200
Typ: End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Umlaufberg Roßkopf E von EbersbergRoßkopf bei Ebersberg
175R009Ebersberg
(48° 4′ 44″ N, 11° 58′ 48″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Umlaufberg entstand durch Schmelzwassererosion aus dem Endmoränenwall des Ebersberger Stadiums.18000
300 × 60
Typ: Umlauf-/Durchbruchsberg
Art: Moräne
kein Aufschlusswertvollkein Schutzgebiet
Erratischer Block SW von Moosach175R010Moosach
(48° 1′ 41″ N, 11° 52′ 17″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDer Sandsteinblock wurde beim Straßenbau freigelegt. Er weist deutliche Politur und Schrammen auf.12
4 × 3
Typ: Findling
Art: Sandstein
BlockbedeutendLandschaftsschutzgebiet
Toteisloch 1 SW von Buch175R011Kirchseeon
(48° 3′ 21″ N, 11° 50′ 46″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionDas Toteisloch ist mit Verlandungsgesellschaften und Großseggen bewachsen. Es wird durch den Ackerbau gefährdet.12000
120 × 100
Typ: Toteisloch
Art: Schotter
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Terrasse zwischen Gutterstätt und Baumhau
Terrasse zwischen Gutterstätt und Baumhau
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0

175R014Moosach
(48° 2′ 1″ N, 11° 53′ 46″ O)
Inn-Chiemsee-JungmoränenregionZwischen Gutterstätt und Baumhau befindet sich eine auffällige Terrasse. Sie ist in den würmzeitlichen Schottern des Inngletschers angelegt. Der östliche Bereich wird weidewirtschaftlich genutzt und daher weitestgehend von störendem Bewuchs freigehalten. Daher ist dieser Abschnitt von der Straße Gutterstätt – Taglaching aus besonders gut zu erkennen. Dagegen ist der Westteil der Terrasse wegen des Baumbestandes weniger gut zu erkennen. Am Fuß der Terrasse treten gelegentlich Quellen aus, an denen sich Quelltuff bildet.75000
750 × 100
Typ: Terrasse
Art: Schotter, Kalktuff
kein Aufschlusswertvollkein Schutzgebiet

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Erratischer Block in Grafing - 2020-10-04 - 232b.jpg
Autor/Urheber: Martinus KE, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Findling, erratischer Block, Irrblock in Grafing bei München, Leonhardstraße, nördlich des Pfarrfriedhofes; Naturdenkmal (Nr. 82) und Geotop (Nr. 175R004). Geographische Koordinaten (WGS84): 48.047485° N, 11.969406° E.
Entwässerungsstollen nördlich von Eisendorf 1 (Harald Süpfle) (03).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Entwässerungsstollen nördlich von Eisendorf, Westseite

Der Stollen wurde 1829 zur Entwässerung eines Sees und Nutzung der trockengefallenen Flächen für die Landwirtschaft gebaut. Seine Funktion als Wasserlösungsstollen erfüllt er noch immer. Die beiden Uraufnahmen aus dem 19. Jahrhundert zeigen den See vorher und den Stollen nachher. Der Stolleneingang liegt in sumpfigem Weidegelände, der Ausgang in einem steilen Hang mit Nagelfluhbänken.

  • Größe: Länge 100 m, Breite 1 m, Höhe 1 m
  • Geotoptyp: Stollen
  • Aufschlusstyp: kein Aufschluss (künstlich)
  • Schutzstatus: Landschaftsschutzgebiet
  • Wert: bedeutend
Hupfauer Höhe EBE - 4 Linden von W - 2021-09-30 - 384c.jpg
Autor/Urheber: Martinus KE, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Vier Sommerlinden (Tilia platyphyllos), Naturdenkmal (in der Abenddämmerung).

Die Hupfauer Höhe ist eine als Naturdenkmal geschützte Endmoränenkuppe des „Ebersberger Stadiums“, einer Abschmelzphase des Inngletschers am Ende der Würmeiszeit. – Geotop Nr. 175R008, siehe Liste der Geotope im Landkreis Ebersberg.

Findling EBE Hauptschule - 2021-09-30 - 299b.jpg
Autor/Urheber: Martinus KE, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Findling aus Nagelfluh- bzw. Konglomeratgestein (zwischen zwei Eichen) an der Nordwestecke der Mittelschule (vormals Hauptschule), Ecke Abt-Williram-Straße/Candid-Huber-Straße, Ebersberg. Der Nagelfluhblock wurde von seinem ursprünglichen Standort hierher versetzt. – Geotop Nr. 175R002, siehe Liste der Geotope im Landkreis Ebersberg.
Geschätzte Höhe: ca. 2,50 m. – Gegenüber dem Foto des LfU ist der erratische Block heute stärker mit Efeu bewachsen.
Geotop 175Q002 - Quellaustritte in Altenburg NW von Moosach 02 (Harald Süpfle).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Geotop 175Q002 Quellaustritte in Altenburg NW von Moosach, Landkreis Ebersberg, Bayern
Roßkopf EBE von W - 2021-09-30 - 254b.jpg
Autor/Urheber: Martinus KE, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Roßkopf (544 m) erhebt sich östlich des Stadtzentrums von Ebersberg als flacher, teilweise bewaldeter Hügel etwa 15 Meter über die Umgebung. Er entstand als Umlaufberg durch Schmelzwassererosion aus dem Endmoränenwall des „Ebersberger Stadiums“, einer Abschmelzphase des Inngletschers am Ende der Würmeiszeit. – Geotop Nr. 175R009, siehe Liste der Geotope im Landkreis Ebersberg und Luftbild im BayernAtlas.
Geotop 175R014 - Terrasse zwischen Gutterstätt und Baumhau 01 (Harald Süpfle).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Geotop 175R014 - Terrasse zwischen Gutterstätt und Baumhau bei Moosach, Landkreis Ebersberg, Bayern
Geotop 175R006 - Egglburger Os W von Ebersberg 2020-05-31 14.33.20 (Harald Süpfle).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Geotop 175R006 - Egglburger Os W von Ebersberg, Landkreis Ebersberg
18.06.2017 19.39.06 Pullenhofen (HS).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Kalktuff-Steinbruch WSW von Pullenhofen, Geotop ID 175A003. Das im Hintergrund erkennbare Einsiedler-Anwesen Pullenhofen Nr.41 war zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits verlassen und liegt brach. Über eine von Pullenhofen abzweigende, über Holzmasten verlegte Freileitung war der/die Bewohner an das öffentliche Telefonnetz der Telekom angeschlossen, der Anschluß ist mittlerweile stillgelegt.
Geotop 175Q001 - Quellaustritte NW von Glonn 02 (Harald Süpfel).jpg
(c) Harald Süpfle, CC BY-SA 3.0
Geotop 175Q001 - Quellaustritte NW von Glonn, Landkreis Ebersberg, Bayern. Die junge Glonn in Mühltal. Im Hintergrund der Hang mit den Quellen.