Der Landkreis wurde im Zuge der Oldenburgischen Verwaltungsreform im Jahr 1933 aus dem Amt Jever und dem Großteil des Amtes Varel geschaffen. Bis zur Umbenennung in Landkreis Friesland im Jahr 1939 hieß er noch Amt Friesland. Durch die im Jahr 1977 durchgeführte Kreisreform wurde der Landkreis Friesland aufgelöst und die drei im Süden des Landkreises gelegenen Gemeinden Bockhorn, Zetel und die Stadt Varel in den Landkreis Ammerland umgegliedert. Die anderen Gemeinden, Jever, Sande, Schortens, Wangerland und Wangerooge wurden mit dem ostfriesischen Landkreis Wittmund zum neuen Großlandkreis Friesland zusammengefasst. Kreisstadt wurde Wittmund. Aufgrund verschiedener Verfassungsklagen vor dem niedersächsischen Staatsgerichtshof wurde die Neugliederung des Raumes Friesland/Wittmund zum 1. Januar 1980 zurückgenommen und die Landkreise Ammerland, Friesland und Wittmund in ihrer bisherigen Form wiederhergestellt.
Bei den Teilorten der Gemeinden ist das Jahr vermerkt, in dem diese der Gemeinde beitraten. Bei den Teilorten, die vor der Gebietsreform zu einem anderen Landkreis gehörten als der Hauptort der heutigen Gemeinde, ist auch dieses vermerkt. Alle Gemeinden des Landkreises sind Einheitsgemeinden.
Der Landkreis hat eine Gesamtfläche von 607,85 km2. Die größte Fläche innerhalb des Landkreises haben die Gemeinde Wangerland mit 176,0 km2 und die Stadt Varel mit 113,53 km2. Jeweils eine Gemeinde hat eine Fläche die größer ist als 80 km2, 70 km2 beziehungsweise 60 km2 (Stadt Schortens). Zwei Gemeinden haben eine Fläche von über 40 km2, darunter die Stadt Jever. Die kleinste Fläche hat die Gemeinde Wangerooge mit 7,94 km2, zu der neben der Insel Wangerooge auch noch die unbewohnte Insel Minsener Oog gehört.
Den größten Anteil an der Bevölkerung des Landkreises von 100.277 Einwohnern haben die Städte Varel mit 24.397 Einwohnern, Schortens mit 20.797 Einwohnern und Jever mit 14.847 Einwohnern. Zwei weitere Gemeinden haben über 10.000 Einwohner und jeweils eine über 9.000 beziehungsweise 8.000. Die von der Flächengröße her kleinste Gemeinde, Wangerooge ist mit 1197 Einwohnern auch die von der Einwohnerzahl her kleinste.
Der gesamte Landkreis Friesland hat eine Bevölkerungsdichte von 165 Einwohnern pro km2. Die größte Bevölkerungsdichte innerhalb des Kreises haben die Städte Jever mit 352 Einwohnern pro km2, Schortens mit 303 und Varel mit 215, gefolgt von der Gemeinde Sande mit 192. Die anderen vier Gemeinden haben eine geringere Bevölkerungsdichte als der Landkreisdurchschnitt von 165. Drei dieser Gemeinden haben eine Bevölkerungsdichte über 100, eine – Wangerland mit 52 Einwohnern pro km2 – unter 100.
Legende
Gemeinde: Name der Gemeinde beziehungsweise Stadt
Teilorte: Aufgezählt werden die ehemals selbständigen Gemeinden der Verwaltungseinheit. Dazu ist das Jahr der Eingemeindung angegeben. Bei den Teilorten, die vor der Gebietsreform zu einem anderen Landkreis gehörten als der Hauptort der heutigen Gemeinde, ist auch dieses vermerkt
Wappen: Wappen der Gemeinde beziehungsweise Stadt
Karte: Zeigt die Lage der Gemeinde beziehungsweise Stadt im Landkreis
Fläche: Fläche der Stadt beziehungsweise Gemeinde, angegeben in Quadratkilometer
Einwohner: Zahl der Menschen die in der Gemeinde beziehungsweise Stadt leben (Stand: 31. Dezember 2022[1])
EW-Dichte: Angegeben ist die Einwohnerdichte, gerechnet auf die Fläche der Verwaltungseinheit, angegeben in Einwohner pro km2 (Stand: 31. Dezember 2022[2])
Höhe: Höhe der namensgebenden Ortschaft beziehungsweise Stadt in Meter über Normalnull
Bild: Bild aus der jeweiligen Gemeinde beziehungsweise Stadt
„In Blau eine silberne Zinnenmauer mit offenem Tor; darin ein gelehnter goldener Anker; darüber ein zweigeschossiger Zinnenturm, den rechts ein golenes Ankerkreuz, links eine goldene heraldische Rose begleiten.“[1]
Das Wappen ist der Stadt Varel in seiner heutigen Form im Jahr am 1. Oktober 1937 durch den Reichsstatthalter von Oldenburg und Bremen verliehen worden. Es zeigt eine silberne Stadtmauer mit Zinnenturm und Torbogen sowie einen goldenen Anker. Beides war bereits im ersten Wappen von 1858 enthalten. Sie erinnern an die Erteilung der Stadtrechte 1856 und an die große Rolle der Schifffahrt für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die goldene Rose stammt aus dem Wappen des Grafen von Aldenburg, das goldene Ankerkreuz erinnert an die Herrschaft der Grafen von Bentinck. Das ursprüngliche Wappen von 1887 wurde 1937 durch den Entwurf von Hermann Lübbing abgelöst. Die im alten Wappen vorhandenen Säulen, welche auch als Schornsteine gedeutet werden konnten und somit als Symbol für den industriellen Aufschwung dienen konnten, wurden in das neue Wappen nicht mit aufgenommen. Stattdessen fanden hier Entlehnungen aus den Wappen des Grafen von Aldenburg, ab 1667 Ortsherr von Varel, und aus der Grafenfamilie von Bentinck, Ortsherren von 1733 bis 1818, Platz. Die Farben Silber und Blau wurden ebenfalls aus dem alten Wappen übernommen, hinzu kam Gold.[2]