Liste der Friedhöfe in Bremerhaven
Die Liste der Friedhöfe in Bremerhaven verzeichnet alle Friedhöfe in der Stadt Bremerhaven, sortiert von Norden nach Süden.
Friedhöfe, die noch belegt werden
Friedhof Eröffnung | Stadtteil, Ortsteil Lage | Konfession Größe | Besonderheiten, Gräber |
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Jüdischer Friedhof vor 1768 | Lehe / Schierholz Kreuzburger Str. Lage | jüdisch | ![]() |
Friedhof Spadener Höhe 1964 | Lehe / Schierholz Hultschiner Str. Lage | städtisch 14,3 ha | Krematorium (seit 1990) seit 2014 ist der jüdische Friedhof ein Teil des städtischen Friedhofs |
Friedhof Lehe I 1827 | Lehe / Klushof Friedhofstraße Lage | städtisch (?) | drei große Grüfte, besondere Grabstätten und Persönlichkeiten: Wilhelm Gerber (Grabmonument in Form eines Wehrturms), Melchior Schwoon (Unternehmer, 1809), Georg Wilhelm Claussen; heute finden Bestattungen nur mit Sondergenehmigungen statt. |
Friedhof Lehe II 1850 | Lehe / Klushof Apenrader Str. Lage | städtisch (?) | eine große Gruft, besondere Grabstätten und Persönlichkeiten: Gruft Familie von Glan, darunter Bernhard von Glahn, Jacobus Johannes van Ronzelen; heute finden Bestattungen nur mit Sondergenehmigungen statt. |
Friedhof Lehe III 1878 | Lehe / Buschkämpen Dwarsweg Lage | städtisch 13,5 ha | ![]() |
Geestemünder Friedhof 1859 | Geestemünde / Feldstraße Lage | kirchlich | ![]() |
Bremerhavener Friedhof in Wulsdorf 1871 | Wulsdorf / Dreibergen Lage | 9,3 ha | ![]() |
Friedhof Alt-Wulsdorf 1865 | Wulsdorf / Kreuzackerstr. Lage | evangelisch, Dionysiuskirche (Wulsdorf) |
Angrenzende Friedhöfe außerhalb der Stadtgrenzen
Manche Bestattungen der Bremerhavener Gemeinden Weddewarden, Schiffdorferdamm und Surheide finden nicht auf den innerstädtischen Friedhöfen, sondern auf folgenden Friedhöfen im Landkreis Cuxhaven statt:
Friedhof | Gemeinde Lage | Konfession | Hinweise |
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Friedhof Imsum/Weddewarden | Imsum Lage | kirchlich | Inmitten des kleinen Friedhofs steht der Ochsenturm (Imsum), der Rest einer alten Kirche. Grab von Gottfried Hilgerdenaar. |
Friedhof Schiffdorf | Schiffdorf, Sellstedter Str. Lage | kirchlich | Bei den Bremerhavener Stadtteilen Schiffdorferdamm und Surheide |
Ehemalige Friedhöfe
- Ehemaliger Friedhof an der Dionysiuskirche in Lehe. Heute befindet sich nur noch ein erhaltener Grabstein an der Südseite der Kirche. Lage
- Klushof. bis 1826 Armen-, Seuchen- und Fremdenfriedhof um die schon 1625 durch Sturm zerstörte Heilig-Kreuz-Kapelle, die sogen. Klus, in Lehe. Von 1826 bis 1828 als allgemeiner Leher Interims-Friedhof genutzt. 1883 verkauft und für Bauplätze parzelliert.[1]
- Ehemaliger Friedhof um die Marienkirche Geestemünde. Heute sind keine Grabsteine mehr erhalten. Ältere Gemälde zeigen einen Friedhof um die Kirche. Lage
- Ehemaliger Friedhof an der Dionysiuskirche Wulsdorf (ältester Kirchenbau in Bremerhaven, als erste Holzkirche schon aus dem 9. Jahrhundert nachgewiesen). Entlang der südlichen Außenwand der Kirche und in Glockenhaus finden sich alte Grabsteine, als älteste die Grabplatte des Kirchherrn Christian von Düring von 1466. Lage
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dieter Riemer: Grafen und Herren im Erzstift Bremen im Spiegel der Geschichte Lehes. Hamburg/Bremerhaven 1995, S. 322–334.
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Israelistischer Friedhof in Bremerhaven-Lehe, Kreuzburger Straße, Text auf der Info-Tafel am Eingang des israelitischen Friedhofs in Bremerhaven (Kreuzburgerstraße):"Seit 1731 lebten nachweislich Juden in Lehe. Der israelitische Friedhof wurde erstmals in der um 1765 entstandenen 'Kurhannoverschen Landesaufnahme' unter der Bezeichnung 'Juden-Kirchhoff' erwähnt und ist damit der älteste erhaltene Friedhof auf Bremerhavener Stadtgebiet. Wie damals bei jüdischen Friedhöfen üblich, wurde er außerhalb Lehes auf freier Flur angelegt. Zu erreichen war er über eine 280 Meter lange Allee von der Spadener Straße aus. Die wirtschaftliche Entwicklung durch die Gründung Bremerhavens, 1827, führte zu einem Aufschwung der israelitischen Gemeinde; 1933 gehörten ihr mehr als 300 Menschen an. Mit dem Zuwachs an jüdischen Mitbürgern wurde der Friedhof mehrfach vergrößert und 1925 ein repräsentativer Andachtsraum errichtet. Nach jüdischen Religionsvorschriften genießen die Toten ewiges Ruherecht. Grabstätten dürfen deshalb nicht neu belegt werden. Da nach jüdischem Glauben mit dem Tod kein Geld verdient werden darf, war der 1861 gegründete ehrenamtliche 'Beerdigungs- und Wohltätigkeitesverein' ('Chewra Kaddischa'), dem viele Gemeindeglieder angehörten, für Bestattungen und Friedhofsbetrieb zuständig. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren schlichte Grabsteine und kein Blumenschmuck üblich. Die allmähliche Anpassung der deutschen Juden an ihre Umgebung zeigt sich auch auf diesem Friedhof: Während die ältesten Grabsteine ausschließlich hebräische Inschriften aufweisen, wurden später hebräische und deutsche Texte gleichzeitig und seit Beginn dieses Jahrhunderts nur noch deutsche Texte verwendet. Der nationalsozialistische Völkermord an den Juden ist auf diesem Friedhof mittelbar dadurch ablesbar, daß mit Beginn der 40er Jahre der Friedhofsbetrieb plötzlich abbrach und bis heute nur noch wenige Bestattungen erfolgten. Nach dem Kriege konnte sich keine jüdische Gemeinde mehr um diesen kultischen Ort kümmern. 1953 übernahm das Gartenbauamt die Pflege des durch Bomben zerstörten Friedhofes und richtete ihn an Anlehnung an die jüdische Friedhofskultur wieder her. Als Gegenleistung erhielt die Stadt Bremerhaven die noch unbelegte, östliche Hälfte des Friedhofsgeländes mit der alten Zuwegung und der Ruine des Andachtsraumes, die 1957 abgerissen wurde. Der Friedhof gehört heute der israelisitschen Gemeinde im Lande Bremen. Er ist das letzte Zeugnis der einstmals lebendigen jüdischen Kultur in Bremerhaven."
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Friedhofskapelle des Geestemünder Friedhofs (2017)
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Mausoleum R. Rahusen, Friedhof Lehe 3 in Bremerhaven-Lehe
Autor/Urheber: Joern M, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kapelle auf dem Wulsdorfer Friedhof in Bremerhaven