Liste der Fertigungskennzeichen der Enigma

Die (ehemals geheime) Liste der Fertigungskennzeichen der Enigma führt die auf dem Typenschild der Enigma-Maschinen angegebenen Fertigungskennzeichen (Kürzel aus drei Kleinbuchstaben) und die dazugehörigen Fertigungswerke sowie deren Adresse auf.

Liste

KürzelAusgabeWerkOrtStraßeBemerkung

--Chiffriermaschinen AG (ChiMaAG)BerlinSteglitzer Str. 2 (heute Pohlstraße)Vorläufergesellschaft von H&R

ayeOkt. 1940Olympia Büromaschinenwerke AGErfurtMainzerhofplatzFertigung unter Lizenz durch H&R

bacFeb. 1941Ertel-WerkMünchenWestendstr. 160Fertigung unter Lizenz durch H&R

gvxJuli 1941Konski & Krüger (K&K)BerlinChausseestraße 117Fertigung unter Lizenz durch H&R

jlaSep. 1941Heimsoeth & Rinke (H&R)BerlinUhlandstr. 136-

jmzSep. 1941Atlas Werke AGBremenSteinhöft 11Fertigung unter Lizenz durch H&R

Geschichte

Bei den Fertigungskennzeichen handelt es sich um sogenannte „Tarnzeichen“, also um codierte Herstellerbezeichnungen. Diese wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 aus Gründen der Geheimhaltung an militärischem Gerät (Waffen, Munition, Sprengstoff, Maschinen und Ausrüstungsgegenstände) mit der Absicht verwendet, den Kriegsgegnern Aufschlüsse über Produktionsstätten, Standorte und Leistungen zu verwehren und Aufklärung und Zerstörung sowie Spionage und Sabotage möglichst zu verhindern.

Nachdem die Enigma zunächst nur durch die Chiffriermaschinen-Aktiengesellschaft (ChiMaAG) und ab 1934 durch ihre Nachfolgefirma Heimsoeth & Rinke (H&R) in Berlin hergestellt worden war, wurde während des Zweiten Weltkriegs die Fertigung unter Lizenz auf unterschiedliche Werke verteilt.

Insgesamt wurden im Laufe des Krieges durch das Oberkommando des Heeres (OKH) nicht weniger als 15 Ausgaben der damals geheimen Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät erstellt.[1] Dabei wurde sukzessive der „Buchstabenvorrat“ erweitert.[2]

AusgabeBuchstabenbereich
Nov. 1940aaa–azz
Feb. 1941baa–bzz
März 1941caa–czz
Apr. 1941daa–dzz
Mai 1941eaa–ezz
Juni 1941faa–fzz
Juli 1941gaa–gzz
Aug. 1941haa–hzz
Sep. 1941jaa–jzz
Okt. 1941a–z und aa–zz
Juni 1942kaa–kzz
Sep. 1943laa–lzz
Dez. 1943maa–mzz
Aug. 1944naa–nzz
Okt. 1944oaa–ozz

Siehe auch

  • Liste deutscher Fertigungskennzeichen

Literatur

  • Oberkommando des Heeres (Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres) Heereswaffenamt Wa Z 2: Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät. (Nach Buchstabengruppen geordnet). Hrsg.: Karl R. Pawlas. Publizistisches Archiv für Militär- und Waffenwesen, Nürnberg 1977, ISBN 3-88088-214-2 (Originaltitel: Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät. Berlin 1944. Originalgetreuer Nachdruck).
  • Michael Heidler: Deutsche Fertigungskennzeichen bis 1945. German secret armament codes until 1945 (= Visier-Edition). 4. korrigierte und ergänzte Auflage. VS Medien, Bad Ems 2016, ISBN 978-3-944196-18-3 (deutsch, englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fertigungskennzeichen, Enigma Manufacturing Codes (englisch), abgerufen in Frode Weierud’s CryptoCellar am 5. April 2021.
  2. Deutsche Fertigungskennzeichen bis 1945, abgerufen am 5. Januar 2021.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Enigma Typenschild A.jpg
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Typenschild einer Enigma-Schlüsselmaschine (identification plate of an Enigma cipher machine)
CloseUpPlugboardofEnigmaM4.jpg
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Enigma (20967055154).jpg
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Bletchley Park, Bletchley, Milton Keynes, Buckinghamshire, England.
Enigma keyboard at MITflea excerpt.jpg
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Seriennummernschild einer Enigma-Chiffriermaschine, hergestellt 1944 vom Ertel-Werk (bac) in München.