Liste der Fernschnellzüge der Deutschen Reichsbahn

Die Liste der Fernschnellzüge der Deutschen Reichsbahn listet alle Fernschnellzüge (FFD-, FD- und FDt-Züge), die von der Deutsche Reichsbahn zwischen 1921 und 1945 gefahren wurden.[1] Die mit Schnelltriebwagen betriebenen Fernschnellzüge wurden ab 1936 als „FDt“ bezeichnet, der mit besonders luxuriösen, nach dem Prinzip der Pullmanwagen ausgeführten Wagen bediente „Rheingold“ erhielt bei seiner Einführung das bis 1936 beibehaltene Kürzel „FFD“.

Liste

Zug-Nr.abbisLaufwegAnmerkung
FDt 1/2
Fliegender Hamburger
19331939Berlin Lehrter BahnhofAltona (ab 1938 „Hamburg-Altona“)Bis 1935 als „FD“ geführt, ab 1939 als FDt 23/22.
Die Namensgebung erfolgte nie offiziell, wurde aber auch von der Reichsbahn in ihrer Öffentlichkeitsarbeit verwendet.
FD 3/419281935Berlin Anhalter BahnhofLeipzigErfurtFrankfurt am MainDer Zug führte Schlafwagen, die südlich von Frankfurt bis Basel SBB als reiner Schlafwagen- und D-Zug weiterfuhren. Ab 1935 als dreiklassiger D-Zug.
FD 5/619261940(Basel SBB–Heidelberg–)Frankfurt am MainErfurtLeipzig–Berlin Anhalter BahnhofFD 5/6 verkehrte seit Kriegsbeginn nur noch „auf besondere Anordnung“ und faktisch wohl nur noch bis in den Januar 1940.
Zwischen Basel SBB und Frankfurt nur zwischen 1928 und 1933, 1927 ab/bis Heidelberg, ab 1940 wieder ab/bis Basel DRB[Anm. 1]
FD 5/619391939Berlin StadtbahnSchneidemühlElbingKönigsbergNur im Sommerfahrplan 1939, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FD 7/819381939StuttgartWürzburgSchweinfurtErfurtLeipzigBerlin Anhalter BahnhofDer Zug verkehrte südlich von Stuttgart als D 7/8 ab/bis Zürich HB und führte Kurswagen von/nach Genua, Ventimiglia und Konstanz, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 10/1119381939Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-AltonaVerkehrte nur werktags, ab 1939 als FDt 24/27
FD 11/1219281931Berlin Anhalter Bahnhof–Leipzig–Erfurt–Schweinfurt–Würzburg–StuttgartVerkehrte nur im Sommerhalbjahr, in Stuttgart Anschluss von und nach Zürich
FD 15/1619291932Berlin Stadtbahn–Hannover–HammKölnNachtzug, nur Schlafwagen.
FDt 15/1619351939Berlin Stadtbahn–Hamm–Essen–KölnIn Richtung Berlin bis Hamm FDt15 vereinigt mit FDt 37, zwischen Berlin und Hamm in beiden Richtungen vereinigt mit FDt 17/18.
FDt 17/1819361939Berlin Stadtbahn–Hamm–Wuppertal–KölnZwischen Berlin und Hamm in beiden Richtungen vereinigt mit FDt 15/16.
FD 17/1819381938Berlin Anhalter Bahnhof–Leipzig–HofRegensburgPassauLinzWienIn dreiklassigen D-Zug umgewandelt.
FD 21/221923/19251940(Köln–)Hamm–Hannover–Berlin StadtbahnAb wann der Zug tatsächlich verkehrte und wenn ja, in welchem Abschnitt, ist unklar, da das Ruhrgebiet und Köln 1923 auf der Schiene durch die Ruhrbesetzung faktisch vom Reich abgeschnitten waren. Erster sicherer Betriebstag über die Gesamtstrecke war der 15. Mai 1925.[2] Seit 1939 nur noch „auf besondere Anordnung“ und faktisch wohl nur noch bis in den Januar 1940.
FD 23/2419211939Berlin Lehrter Bahnhof–Altona HauptbahnhofFrühverbindung von und Spätverbindung nach Berlin (gegenläufig zu FD 25/26), ab 1931 nur noch werktags. Ab 1926 erster mit Zugtelefon ausgestatteter Zug, ab 1939 als FD 21/26, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 24/27siehe FDt 10/11
FDt 25siehe FDt 27
FD 25/2619281932Berlin Lehrter Bahnhof–Altona HauptbahnhofFrühverbindung von und Spätverbindung nach Hamburg (gegenläufig zu FD 23/24)
FD 25/2619291939Paris/Brüssel–Aachen–Duisburg–Essen–Hamm–Berlin StadtbahnWestlich von Aachen als D 125/126, Kurswagentausch bzw. Flügelung in Hamm mit FD 225/226, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FD 27/2819381938Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-AltonaAb Winterfahrplan 1938 mit Schnelltriebwagen als „FDt“
FDt 27/2819381939Berlin Lehrter Bahnhof–Hamburg-AltonaFDt 27 1939 als FDt 25
FD 30/3719281932Berlin Stadtbahn–Breslau-BeuthenSeit 1927 schon als D-Zug mit nur 1. und 2. Klasse, mit Flügelzug FD 50/57 nach Oderberg mit Kurswagen nach Wien und Budapest.
FDt 33/3419391939Berlin Anhalter Bahnhof–Basel SBB
FDt 37/3819351939Köln–Essen–Hamm–AltonaFDt 37 zwischen Köln und Hamm vereinigt mit FDt 15
FDt 45/4619351939Berlin Stadtbahn–Breslau–BeuthenMit SVT der „Bauart Leipzig“, führte als einziger FD-Zug auch die 3. Klasse, verkehrte bereits ab 1935 als „Dt“
FD 47/4819401940Berlin Stadtbahn–Breslau–KrakauVerkehrte nur „auf besondere Anordnung“ – es ist unsicher, ob der Zug jemals fuhr.
FDt 49/5019391939Dortmund–Köln–Frankfurt–BaselVerkehrte nur an Werktagen
FD 50/5719281932KandrzinOderberg (Tschechoslowakei)Flügelzug zu FD 30/37, seit 1927 schon als D-Zug mit nur 1. und 2. Klasse, ab 1929 als FD 330/337, mit Kurswagen nach Wien und Budapest, ab 1929 mit Schlafwagen Berlin–Wien, ab 1930 Berlin–Budapest.
FDt 51/5219381939WilhelmshavenHannover–Berlin Stadtbahn
FD 53/5419291931Hannover–Altona HauptbahnhofFlügelzug zu FD 153/154
FDt 5419381939Bremen–WilhelmshavenAb 1939 als „Dt“
FD 70/7119291934Berlin Anhalter Bahnhof–HalleNürnberg–MünchenNachtzug, nur Schlafwagen, ab 1934 als D-Zug
FDt 77/7819381939Karlsruhe–Frankfurt–Kassel–Hannover–Hamburg-AltonaAb 1939 nur an Werktagen, ab/bis Karlsruhe erst ab 1939.
FD 79/8019211940München–Nürnberg–Halle–Berlin Anhalter BahnhofAb 6. Oktober 1940 in Dienst-D-Zug umgewandelt.
FD 91/9219291934GöttingenMagdeburgBerlin Potsdamer BahnhofNachtzug mit Schlafwagen, Flügelzug zu FD 191/192, ab 1934 als dreiklassiger D-Zug.
FFD 101/102
„Rheingold“
19281939Luzern/Zürich–Basel–Mannheim–Köln–EmmerichUtrechtHoek van Holland/AmsterdamAb 1929 Flügelzug Zürich–Basel gemeinsam mit Pullmanzug „Edelweiss“ der CIWL, ab 1936 als „FD“, zwischen Basel SBB und Luzern/Zürich ab 1933 nur noch als Kurswagen, 1938 nur bis/ab Basel, ab 1939 mit Kurswagen bis/ab Mailand.
FD 111/11219261939Berlin Stadtbahn–Hannover–Osnabrück–Utrecht–Hoek van HollandVerkehrte bereits ab 1922 als L 111/112 der MITROPA („Berlin-London-Express“).
FD 153/15419291931Frankfurt am Main–Hannover–BremenAnschluss in Frankfurt mit FD 5/6
FD 163/16419251928Hoek van Holland–Utrecht–Kleve–Köln–Mannheim–Basel SBB1928 mit Inbetriebnahme FFD 101/102 Rheingold in dreiklassigen D-Zug umgewandelt.
FD 191/19219291934Basel SBB–Mannheim–Frankfurt–Kassel–Hannover–Altona HauptbahnhofNachtzug mit Schlafwagen und Flügelzug FD 91/92 Göttingen–Berlin, zuvor ab 1922 wöchentlich verkehrender L 91/92 Basel–Saßnitz/Warnemünde der MITROPA („Skandinavien-Schweiz-Express“), ab 1926 D 91/92 mit nur 1. und 2. Klasse mit Flügelzug D 191/192 Göttingen–Berlin, ab 1934 dreiklassiger D-Zug.
FD 211/21219271936(Köln–)Osnabrück–AltonaFlügelzug zu FD 111/112 mit Kurswagen Hoek van Holland–Altona, 1928/29 bereits ab/bis Köln, ab 1936 Kurswagen in D 211/212 Köln–Hamburg–Flensburg
FD 225/22619291939Köln–Wuppertal–HammFlügelzug zu FD 25/26, Kurswagen von/nach Düsseldorf in D 325/326 Düsseldorf–Wuppertal, in Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt.
FDt 231/23219391939Leipzig–Magdeburg–Hannover–Wesermünde-LeheNur an Werktagen
FD 263/26419271941München–Würzburg–Frankfurt am Main–Köln–Emmerich–Hoek van HollandIn Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg am 22. August 1939 eingestellt, 1940/1941 mit nördlichem Endpunkt Dortmund, verkehrte nur „auf besondere Anordnung“, letzter FD-Zug im Sommerfahrplan 1941, fuhr in der Praxis wahrscheinlich nicht.
FD 330/337siehe FD 50/57
FD 42519341937Hamm–Münster
FDt 458/45919391939Leipzig–Dresden Neustadt–Görlitz–BreslauNur an Werktagen vorgesehen, Inbetriebnahme sollte laut Kursbuch Sommer 1939 während der Fahrplanperiode erfolgen, der Zug kam jedoch vor dem 22. August 1939, als die DR den gesamten SVT-Verkehr einstellte, nicht mehr in Betrieb.
FDt 515/52019391939Köln–Wuppertal–Hamm–Hannover–Magdeburg–LeipzigVerkehrte nur an Werktagen, FDt 515 zwischen Köln und Hannover vereinigt mit FDt 15 und FDt 17
FDt 551/55219361939München–Nürnberg–Leipzig–Berlin Anhalter BahnhofZwischen Nürnberg und Berlin vereinigt mit FDt 711/712, verkehrte 1939 nur an Werktagen
FDt 571/57219351939Frankfurt am Main–Erfurt–Leipzig–Berlin Anhalter BahnhofVerkehrte 1939 nur an Werktagen
FDt 583/58419391939Hamburg-Altona–Magdeburg–Leipzig–DresdenDie Verbindung war zwar im Fahrplan vorgesehen, kam jedoch nicht mehr vor dem 22. August 1939, als die DR den gesamten SVT-Verkehr einstellte, in Betrieb.
FDt 711/71219361939Stuttgart–Nürnberg–Leipzig–Berlin Anhalter BahnhofZwischen Nürnberg vereinigt mit FDt 551/552, ab 1937 als FDt 1551/1552
FDt 720/7231935Stuttgart–MünchenMit Elektrotriebwagen elT 19 (ab 1941 ET 11).
FDt 721/72219351937Stuttgart–München–BerchtesgadenMit Elektrotriebwagen elT 19 (ab 1941 ET 11), 1937 in „Dt“ umgewandelt und nur noch zwischen München und Stuttgart
FDt 1551/1552siehe FDt 711/712

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf und Friedhelm Ernst: Vom Fernschnellzug zum Intercity. Eisenbahn-Kurier Verlag, Freiburg 1983. ISBN 3-88255-751-6

Anmerkungen

  1. FD 5/6 war in Heidelberg mit FD 163/164 verknüpft was eine neue Verbindung Berlin–Rom schuf und eine Tagesfahrt Berlin–Bodensee ermöglichte (Scharf/Ernst, S. 50).

Einzelnachweise

  1. Scharf und Ernst, S. 50–65 und Übersichten, S. 739–747.
  2. Scharf/Ernst, S. 50.