Liste der Bischöfe von Schwerin

Die Liste der Bischöfe von Schwerin zeigt alle katholischen Bischöfe des Bistums Schwerin und die Administratoren des Bistums nach der Reformation bis 1648.

Bischöfe von Mecklenburg (992–1162)

nachweisbare BischöfevonbisLebensdatenAnmerkungen
Reinbertvor 9921013† 16. April 1013 oder 1014Bischof von Oldenburg, residierte auf der Mecklenburg.
Bernhard1013/141023† 13. August 1023Bischof von Oldenburg, residierte auf der Mecklenburg.
vakant ?10231053
Johann I. Scotus10531066* um 990; † 10. November 1066auch Bischof von Glasgow
vakant10661148
Emmehard11491155† 1155wurde in seinem Bistum nicht wirksam

Bischöfe von Schwerin (1162–1533)

Bischof Heinrich II. von Nauen, historistisches Relief am Hauptgebäude der Universität Rostock
nachweisbare BischöfevonbisLebensdatenAnmerkungen
Berno11601191* vor 1155; † 27. Januar 1191war der einzige Mönch auf dem Schweriner Bischofsthron
Brunward11921238† 14. Januar 1238war 46 Jahre Bischof, gründete mehrere Klöster im Bistum
Hermann von Schwerin11911195* um 1155; † um 1228Gegenbischof, Dompropst zu Hamburg (1186). Bruder von Heinrich I. (Schwerin), ADB.
Friedrich I. von Hagen12381239* um 1158[1]; † nach 21. Mai, vor 3. November 1239[2]Domherr und Dompropst in Hildesheim (1182–1228) und Verden
Dietrich12401247Vorbereitung eines Kollegiatskapitel an der St. Elisabeth-Kirche in Bützow
Wilhelm12481249nur ein Jahr Bischof
Rudolf I.12491262ältester erhaltener Grabstein eines Schweriner Bischofs im Dom zu Schwerin
Hermann I. von Schladen12631291sein Bruder war Weihbischof im Bistum
Gottfried I. von Bülow12921314vier Meter hohe Doppelgrabplatte aus Messing im Dom zu Schwerin
Hermann II. von Maltzan13151322durch Erzbischof von Bremen 1315 in Bann gelegt
Johann II. zu Putlitz13221331Familie Gans Edle Herren zu Putlitz
Ludolf von Bülow13311339* um 1275, † 23. April 1339[3]einzige Kirchenteilnehmer 1338 bei der Unterzeichnung des Landfriedens zwischen Pommern und Mecklenburg
Heinrich I. von Bülow13391347* vor 1290, † 28. November 1347[4]ab 1327 als Pfarrer zu Stralsund jahrelanger Streit um die Patronatsrechte
Willekin Pape13471348† 1348Sohn von Arnold Pape, Lübecker Bürgermeister (1314–1319)
Andreas von Wislica13481356† 1356Bischof von Posen (1347), doch Bischofsstuhl war schon vergeben
Albrecht von Sternberg13561364versetzt nach Leitomischl
Rudolf II. von Anhalt13651365† 3. September 1365drei Monate nach der Bischofsweihe durch Tod nicht in sein Bistum gekommen
Friedrich II. von Bülow13661375† 11. September 13751368 Schlussweihe Doberaner Klosterkirche
Melchior von Braunschweig-Grubenhagen13771381* 1341; † 6. Juni 1381Bischof von Osnabrück (1369–1375)
Marquard Bermann13771378† 1378Gegenbischof
Johann III. Potho von Pothenstein13811390† 1390Bischof von Münster (1379–1382)
Johann IV. Junge13811389Gegenbischof
Gerhard von Hoya13811398Gegenbischof
Rudolf III. von Mecklenburg-Stargard13911415auch Bischof von Skara
Heinrich II. von Nauen14161418Beantragte beim Papst am 8. September 1418 die Genehmigung für die Universität Rostock.
Heinrich III. von Wangelin14191429Gründungskanzler der Universität Rostock (1419).
Hermann III. Köppen14291444† 3. Januar 1444bürgerlicher Herkunft
Nicolaus I. Böddeker14441457† 1459verkaufte mit Zustimmung des Domkapitels sein Pontifikat
Gottfried II. Lange14571458bürgerlicher Herkunft, nur ein Jahr Bischof
Werner Wolmers14581473Verdienste bei der Gründung der beiden Klöster der Brüder vom gemeinsamen Leben in Rostock und der Schwestern vom gemeinsamen Leben in Bützow
Balthasar von Mecklenburg14741479Koadjutor
Nikolaus II. von Pentz14791482Propst im Prämonstratenserinnenkloster Rehna (1455–1474)
Konrad Loste14821503Rostocker Domfehde 1482–1492, Sternberger Hostienschänderprozess 1492
Johannes Thun15041506ab 1491 Propst im Kloster Dobbertin
Peter Wolkow15081516letzter Bischof von Schwerin
Magnus von Mecklenburg15161533Anfangs war Zutfeld Wardenberg Administrator. Titel Bischof selbst nicht geführt, 1533 Reformation

Administratoren des Bistums Schwerin (1533–1648)

nachweisbare AdministratorenvonbisLebensdatenAnmerkungen
Magnus von Mecklenburg15331550
Ulrich I. von Mecklenburg15501603
Ulrich II. von Dänemark16031624* 1578; † 1624
Ulrich III. von Dänemark16241633* 1611; † 1633
Adolf Friedrich von Mecklenburg163416481648 Umwandlung des Bistums an das Herzogtum Mecklenburg

Katholische Bischöfe in Schwerin seit 1946

Schwerin gehörte seit 1930 zum Bistum Osnabrück

  • 1946 Ernennung von Bernhard Schräder zum Bischöflichen Kommissar des Bischöflichen Kommissariates Schwerin
  • 1959–1971 Bernhard Schräder, Weihbischof des Bistums Osnabrück in Schwerin
  • 1971–1973 Heinrich Theissing, seit 1970 Koadjutor in Schwerin (zuvor Weihbischof im Bistum Berlin)

1973 Umbenennung des Bischöflichen Kommissariates in Bischöfliches Amt Schwerin

  • 1973–1987 Heinrich Theissing, Apostolischer Administrator mit den Rechten eines residierenden Bischofs
  • 1987–1992 Theodor Hubrich
  • 1992–1994 Norbert Werbs, Diözesanadministrator für das Bischöfliche Amt Schwerin seit 1981 (2007 Weihbischof in Schwerin)

1994 Eingliederung in das Erzbistum Hamburg, Umbenennung in Erzbischöfliches Amt Schwerin

  • 1994–2015 Norbert Werbs, Weihbischof des Erzbistums Hamburg in Schwerin und Bischofsvikar für Mecklenburg

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Röpke: Wismarer auf dem Schweriner Bischofsstuhl: Johann Junghe (1381–1389), Nikolaus Böddeker (1444–1457) und Conrad Loste (1482–1503). In: Wismarer Beiträge. Schriftenreihe des Archivs der Hansestadt Wismar, Wismar 2014, Heft 20.
  • Andreas Röpcke: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Rostock 2011, ISBN 978-3-7950-3750-5, S. 83–87.
  • Alfred Rische: Verzeichnis der Bischöfe und Domherren von Schwerin mit biographischen Bemerkungen. Ludwigslust 1900.
  • Margit Kaluza-Baumruker: Das Schweriner Domkapitel (1171–1400). Köln, Wien 1987 ISBN 3-412-05787-8
  • Ernst Deecke: Nachrichten zur Geschichte des Bisthums Schwerin. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 21 (1856), S. 178–190 (Digitalisat)
  • Helge Bei der Wieden, Roderich Schmidt (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 12: Mecklenburg/Pommern (= Kröners Taschenausgabe. Band 315). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-31501-7, S. 339–341.
  • Josef Traeger: Die Bischöfe des mittelalterlichen Bistums Schwerin. Mit einem Anhang: Administratoren und Kandidaten in nachreformatorischer Zeit, Niels Stensen als Bischof in Schwerin 1685/86. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1984.

Einzelnachweise

  1. berndjosefjansen.de Friedrich I. von Hagen, abgerufen 15. September 2017
  2. Dokumentenserver der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Stammtafel der Grafen von Schwerin, abgerufen 10. Oktober 2012
  3. Andreas Röpcke: Bülow, Ludolf. In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Rostock 2011, D. 86–87.
  4. Andreas Röpcke: Bülow, Heinrich. In: Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Rostock 2011, S. 82–85.

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Relief Bischof Heinrich II. von Nauen am Hauptgebäude der Universität in Rostock