Liste der Baudenkmale in Upleward

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Die Liste der Baudenkmale in Upleward enthält die nach dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz geschützten Baudenkmale in dem ostfriesischen Ort Upleward, der zu der Gemeinde Krummhörn gehört. Die Auflistung ist ein Teilauszug der offiziellen Denkmalliste Krummhörns der Unteren Denkmalbehörde des Landkreises Aurich mit dem Stand vom 8. September 2015.

Liste der Baudenkmale in Upleward

BildBezeichnungLageBeschreibungBauzeitEingetragen
seit
Gemeinde-
schlüssel
Evangelisch-reformierte Kirche mit Kirchwurt und altem Baumbestand
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Evangelisch-reformierte Kirche mit Kirchwurt und altem BaumbestandDodo-Wildfang-Straße
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fünfachsiger gotischer Saalbau auf rechteckigem Grundriss in Backsteinmauerwerk13. Jh.452014.00235
Wikidata
GlockenturmGlockenturmDodo-Wildfang-Straße
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verputzter Massivbau, kegelförmig auf quadratischem Grundriss unter Kegeldach1854452014.00240
BWFriedhofDodo-Wildfang-Straße
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teilweise im Erdreich eingelassene Grabsteine aus dem 19. Jh.ab 19. Jh.452014.00239
KriegerdenkmalKriegerdenkmalDodo-Wildfang-Straße
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parkähnliche Gartenanlage, von Gräften umgeben, zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Säulen, Postament und Verdachung aus Beton. Sandsteintafel.um 1918452014.00237
BWVilla mit GulfscheuneDodo-Wildfang-Straße 1
Karte
Wohn-/Wirtschaftsgebäude bestehend aus Villa mit angebauter Gulfscheune. Wohnhaus unter Mansarddach mit zwei Zwerchgiebeln.1908452014.00401
BW„Erbsenbinderei“ mit GraftErbsenbindereistraße 2
Karte
Einhüftiger eingeschossiger Wohnteil von 1832 (mit Resten eines älteren Steinhauses), Gulfscheune von 1901.1832 (Wohnteil)
1901 (Scheune)
452014.00402
BWGulfhaus (Plaatsgebäude)Koppelstraße 1
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Giebelständiger Ziegelbau unter Halbwalm mit Durchfahrt rechts. Wohnteil mit Stahlankern. Im EG Schiebefenster mit Fensterläden. Inschriftlich datiert 1705 bzw. 1851, im Kern älter (Steinhaus, 16. Jh.). Wirtschaftsteil um 1900 erneuert, 1999 Gulfscheune abgebrannt und durch Stahlhalle ersetzt.1705
1851
452014.00234
BWGartenanlage mit Graft und altem BaumbestandKoppelstraße 1
Karte
ursprünglich zum Nachbardorf gehörend1851452014.00267
BWWohnhausKoppelstraße 2
Karte
Giebelständig in Ziegelbauweise. Straßenseitig Halbwalmdach. Rückwärtiger Giebel mit Schiebefenster und inschriftlicher Datierung.1862452014.00236
BWGulfhausOhlingslohne 1
Karte
Kleines langgestrecktes Wohnhaus, im Kern um 1600; Gulfscheune aus dem 19. Jh. (ältere Teile im Gulfgerüst wiederverwendet).um 1600 (Wohnteil)
19. Jh. (Scheune)
452014.00325
BWGulfhausOhlingslohne 5
Karte
Zweigeschossiges Gulfhaus in zeittypisch strenger, vorhistoristischer Gestaltung.1. Hälfte des 19. Jh.452014.00354
BWGulfhaus (ehemaliger Hof Ohling)Schipperslohne 5
Karte
Scheune im 19. Jh. verlängert; Wohnteil in der Art eines längs vorgebauten Steinhauses, im Kern 1777, Veränderungen 19. und 20. Jh.2. Hälfte des 17. Jh. (Scheune)
1777 (Wohnteil)
45014.00403
Schmiede mit InventarSchmiede mit InventarSportplatzweg 4
Karte
eingeschossiger Backsteinbau unter Krüppelwalmdach. Technische Innenausstattung erhalten. Wesentliche schutzbegründende Bedeutung: Wirtschafts- und Technikgeschichte.45014.00454
BWWohn-/WirtschaftsgebäudeUplewarder Landstraße 1
Karte
3. Juni 1990*452014.00287
* Ausweisung der Außenstelle Oldenburg (Dezernat E 2) des Instituts für Denkmalpflege vom 13. Dezember 1989. Weicht das angegebene Datum von diesem ab, so ist das Bestätigungsdatum der Ausweisung angegeben.

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Reparatur von landwirtschaftlichen Geräten

Wie in den meisten Dörfern der Krummhörn, war auch der Uplewarder Schmied der wichtigste Handwerker im Dorf. Upleward hatte etwa 400 Einwohner und 10 Höfe auf der Warf und im Umfeld des Dorfes. Für die Landwirtschaft waren Reparaturen von Pflügen, Eggen, Walzen, Leiterwagen, Kutschen erforderlich. Häufig mussten Flugscharen geschärft werden, die erst mit dem Hammer geschlagen und dann mit dem Schleifstein feingeschliffen wurden.

Eisen am Bau Zur Aufgabe des Schmiedes gehörte auch die Unterstützung beim Bau der Häuser, wie zum Beispiel das Herstellen und Reparieren von Türangeln, Schlössern und Mauerankern. Die Werkzeuge dafür sind in der Uplewarder Schmiede noch aus dieser Zeit erhalten. Die Schmiedearbeiten Das Eisen wurde in erster Linie verformt und nicht gepresst, oder gebohrt und geschnitten, wie es heute mit Maschinen ausgeführt wird. Zum Bearbeiten ist eine Esse notwendig, die das Eisen auf nahezu 1.000 Grad Celsius aufwärmen konnte. Das heiße Eisen legte der Schmied auf den Amboss und bearbeitete es mit dem schweren Hammer bis es die gewünschte Form hat. Im Wechselschlag zwischen Schmied und Geselle wurde das glühende Eisen bearbeitet, bis es wieder erkaltete und neu erhitzt werden musste. Zahlreiche Werkzeuge dienten dazu, die gewünschten Formen zu erhalten.

Die Schmiede als Heim für zehn und mehr Menschen Die vielfältige und umfangreiche Arbeit im Umgang mit Eisen aller Art erforderte Hilfe von Gesellen und die Ausbildung von Lehrlingen. Man erinnert sich an 'de dicke Jakob' (Builthuis), an Harms und an Poppinga, die in der kleinsten Butze des Hauses wohnten. Mit den Gesellen wurde das Haus der Jahrhundertwende zu klein. So baute der Zimmermeister und Bauunternehmer Johann Abrahams Herlyn (1878-1943) in Jahr 1935 ein neues Wohnhaus, ohne die alte Schmiede zu verändern. Johann ist der Schwager von Remmer. An dem Wohnhaus waren ursprünglich Ställe für Schweine, Schafe und Hühner angebaut, die 1954 aber zusammengefasst und verkleinert als neues Gebäude an den östlichen Teil des Wohnhauses angebaut wurden (gebaut von Folkeus Herlyn, 1914-1977). Besonders der Schweinegeruch störte früher im Haus. Mit dem Außenstall war man den Geruch los, wie Theda Göken, Bruder des Schmiedes Johann, sagte. Es gab 5-6 Schafe, die zusammen mit anderen Schafen des Dorfes am Deich oder im Feld gehütet wurden. Abends fanden die Schafe den Weg in ihren Stall, wie Herr Hamer, der Schwiegersohn, als Kind noch erlebte. Die Gartenfläche wurde für Gemüse und Obstanbau genutzt. Noch Mitte 2000 wuchsen Kartoffeln und Gemüse auf einen großen Teil der Fläche von 633 m², angepflanzt von der Familie Göken.

Seine Frau, Trientje Gerhardine Herlyn wurde geboren am 8.3. 1877 als Tochter des Zimmermeisters Johann Jakobs Herlyn und dessen Ehefrau Tetje, geb. Wübbena, in Upleward. Sie war nach ihrer Schulentlassung in verschiedenen Haushaltungen, u.a. längere Zeit in Groothusen in dem Pastorenhaushalt Smidt tätig. Anschließend war sie vor ihrer Verheiratung noch ein Jahr im Geschäft und Haushalt des Kaufmannes Reemtsma, Hamswehrum. Die hier erworbenen Kenntnisse konnte sie in ihrem späteren Geschäftshaushalt ab 1908 gut verwerten.

Sie hatte die im vergrößerten Betrieb, bei voller Kost und Wohnung, eingestellten Gesellen und Lehrlinge zu versorgen. Als Tante Göken war sie für die Kinder der Familien Herlyn und Voß von den Hammrichen Grashaus und Erbsenbinderei Anlaufpunkt auf dem Wege zur Schule. Während des ersten Weltkrieges 1914-18, als ihr Mann Soldat war, musste sie die vier Kinder (Geertje, Theda, Engel und Johann) versorgen und erziehen und zusätzlich das Geschäft weiter aufrechterhalten. Nach dem Krieg nahmen sie in dem kleinen Haus Flüchtlinge auf, mit denen sich die Familie die Zimmer teilte. Trientje galt als liebe Frau mit immer einem offenen Haus. 1954 wurde das Haus wesentlich renoviert und 1957 von Foelkeus Herlyn der Stall neu angebaut. Sie starb im hohen Alter von 83 Jahren, am 13.12.1960, ihr Mann verstarb bereits am 6.4.1950. Danach übernahm Sohn Johann die Schmiede, soweit es seine Gesundheit zuließ.

Die Kinder

Ein besonderes Verdienst gilt den vier Kindern, die über ein halbes Jahrhundert die Schmiede in ihrer ursprünglichen Form erhalten haben. Jedes der Kinder hat nach seinen Möglichkeiten dazu beigetragen. Die Töchter sind besonders durch ihre Wirkung als Poststelle oder in kaufmännischen Berufen in der Krummhörn bekannt gewesen. Dies sind: Geertje Engeline Göken (1909-2000), Theda Johanna Göken (1910-2000) und Engel Garreltdine Göken (1911-1999). Johann Jakobs Herlyn Göken (1913-1968), führte die Schmiede bis zu seinem Tod weiter. Seit diesem Zeitpunkt ist sie unverändert geblieben. Nachkommen der Familie Göken gibt es leider nicht.
Kirche Upleward.jpg
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Upleward (Plattdeutsch Plewert) ist eine kleine Ortschaft an der Westküste Ostfrieslands, zehn Kilometer nordwestlich von Emden, an der Nordsee. Upleward gehört zur Gemeinde Krummhörn in Niedersachsen. Die gotische Kirche, gebaut um 1300 steht in der Mitte des Dorfes auf der Warf , dem höchsten Punkt.
Kriegerdenkmal Upleward.jpg
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Kriegerdenkmal Upleward
Uplewarder Kirche5.jpg
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Die Uplewarder Kirche