Liste der Baudenkmäler in Pfofeld

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Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in der mittelfränkischen Gemeinde Pfofeld zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1] Diese Liste gibt den Fortschreibungsstand vom 21. April 2015 und enthält 34 Baudenkmäler.

Ensemble

Ortskern Thannhausen

Das Ensemble (Lage) umfasst das gesamte Haufendorf außer den nördlich vorgelagerten Häusern Nr. 43 und 36. Die Gründung der fränkischen Siedlung Thannhausen, wenig nördlich des auf der Höhe verlaufenden Limes, dürfte in die Zeit zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert fallen. Im Mittelalter war dort ein gleichnamiges Reichsministerialengeschlecht beheimatet, überliefert seit dem 12. bis ins 16. Jahrhundert, dem auch der Minnesänger Thannhäuser angehört haben soll, weshalb die Gemeinde seit 1955 das Recht hat, das Wappen des Minnesängers nach der Darstellung in der Manessischen Handschrift als Gemeindesiegel zu führen. Eine erste Kirche wurde in Thannhausen um 1075 von Bischof Gundekar II. von Eichstätt dem heiligen Bartholomäus geweiht. Die heute bestehende evangelisch-lutherische Pfarrkirche, Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation eingeführt, ist ein Neubau von 1869, mit dem alten Turm des 17. Jahrhunderts. Überhaupt wird der Ort vornehmlich von den Bauten des 19. Jahrhunderts geprägt, da auch die meisten Bauernhäuser, häufig erdgeschossige verputzte Satteldachbauten, aus dieser Zeit stammen. Lediglich das Gasthaus, das Pfarrhaus und die ehemalige Schmiede unterscheiden sich von diesen als Walm-, Halbwalm- bzw. Mansarddachbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts. Das Haufendorf wird von einem unregelmäßigen Straßenring mit platzartigen Straßengabeln und Sackgassen durchzogen, hierdurch entsteht der Eindruck einer zufälligen Anordnung der Häuser. Doch die Wohnteile der Bauernhäuser sind bevorzugt mit ihrem Giebel zur Straße orientiert, so dass sich mehrfach giebelständig eingerahmte Straßen- und Platzbilder bilden. Trotz einiger moderner Bauten, wie des Schulhausneubaus von 1963/64 anstelle eines alten Schulhauses, ist das Dorfbild von hoher einheitlicher Wirkung erhalten. Aktennummer: E-5-77-159-2.

Baudenkmäler nach Ortsteilen

Pfofeld

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Austraße 1
(Standort)
Bauernhaus eines DreiseithofesEingeschossiger Satteldachbau, um 1860, Austragshaus, zweigeschossiger Satteldachbau, 1847, Fragmente der Hofmauer, Bruchstein, Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-4BW
Austraße 2
(Standort)
Ehemaliges BauernhausEingeschossiges Gebäude mit Steildach, bezeichnet „1787“, wohl Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-5BW
Austraße 9
(Standort)
BauernhausEingeschossiger Satteldachbau, Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-6BW
Austraße 13
(Standort)
Ehemaliges WohnstallhausEingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-7BW
Hauptstraße 2
(Standort)
WohnhausKleinhaus, eingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-13BW
Hauptstraße 18, 18 a
(Standort)
Ehemaliges Bauernhaus eines DreiseithofesEingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, mit Eckquaderungen, Mitte 19. Jahrhundert, ehemaliges Austragshaus, eingeschossiger Satteldachbau, 1879D-5-77-159-11BW
Hauptstraße 30
(Standort)
Ehemaliges BauernhausEingeschossiger traufständiger Satteldachbau, Mitte 19. JahrhundertD-5-77-159-9Ehemaliges Bauernhaus
Kirchenbuck 2
(Standort)
Ehemaliger BrauereigasthofZweigeschossiger Satteldachbau in Ecklage, mit schwarzer Küche, spätes 18. JahrhundertD-5-77-159-3BW
Kirchenbuck 4
(Standort)
Pfarrhof, PfarrhausZweigeschossiger Halbwalmdachbau, 1804/05, Scheune, Satteldachbau, Bruchstein, wohl frühes 19. JahrhundertD-5-77-159-2BW
Kirchenbuck 5
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Sankt MichaelChorturmkirche, kleiner romanischer Bau, durch Otto von Bamberg 1102–39 gegründet, 1734 Verlängerung des Schiffes, Erneuerung des Daches, Emporeneinbau, Vergrößerung der Fenster, 1793 Turmobergeschoss mit Spitzhelm, mit AusstattungD-5-77-159-1Evangelisch-lutherische Pfarrkirche Sankt Michael
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Kirchenbuck 5
(Standort)
KirchhofbefestigungMauer im Kern mittelalterlich, mit Torhaus, 1722D-5-77-159-1BW
Kirchenbuck 6, Birkenweg 1, Kirchenbuck
(Standort)
WohnstallhausMit hakenförmigem Werkstatt- und Stallanbau eines ehemaligen Bauernhofes, eingeschossiger massiver Satteldachbau mit Fachwerkinnenwänden, über Sockelgeschoss, Hopfenluke und Zwerchhaus, erstes Viertel 19. Jahrhundert, mit jüngeren Umbauten, mit AusstattungD-5-77-159-17BW
Kirchenbuck 6, Birkenweg 1, Kirchenbuck
(Standort)
Ehemaliger SchweinestallFreistehender, eingeschossiger Satteldachbau, wohl 19. JahrhundertD-5-77-159-17BW
Kirchenbuck 6, Birkenweg 1, Kirchenbuck
(Standort)
Drei umfangreiche Eiskelleranlagen19. Jahrhundert, ein Kellermund bezeichnet „1853“D-5-77-159-17BW
Kirchenbuck 9
(Standort)
BauernhausEingeschossiger Satteldachbau mit zweigeschossigem Giebelanbau und rückwärtigem eingeschossigem Mansarddachflügel, 18./19. JahrhundertD-5-77-159-14BW
Ringstraße 14
(Standort)
Ehemaliges BauernhausEingeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Vortreppe, 18./19. Jahrhundert, Nebengebäude, zweigeschossiger Satteldachbau, teilweise Bruchstein, 19. JahrhundertD-5-77-159-8BW
Schuhriegel, an der Straße nach Dornhausen
(Standort)
Heilig-Kreuz-KapelleRuine, Rechteckbau mit eingezogenem rechteckigen Chor, Chormauern sowie West- und Südseite des Langhauses mit Portal erhalten, spätes 13. JahrhundertD-5-77-159-15Heilig-Kreuz-Kapelle
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Gundelshalm

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Gundelshalm 13
(Standort)
BauernhausEingeschossiger traufständiger Satteldachbau, mit angebauter Scheune, Massivbau mit Steildach, 19. JahrhundertD-5-77-159-20Bauernhaus

Langlau

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Bahnhofstraße 12, bei Streckenkilometer 47,26
(Standort)
Stationsgebäude an der Ludwig-Süd-NordbahnZweigeschossiger traufständiger Satteldachbau, Sandsteinquader, mit Ecklisenen, profilierten Pfetten und Dachsparren, um 1865D-5-77-159-33Stationsgebäude an der Ludwig-Süd-Nordbahn
Dorfstraße 28
(Standort)
ScheuneSandsteinquaderbau mit Steildach, bezeichnet „1860“D-5-77-159-21BW

Rehenbühl

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Nähe Bahnlinie Nördlingen – Pleinfeld, an Bahnübergang
(Standort)
Ehemaliges Bahnwärterhaus der Ludwig-Süd-Nord-BahnZweigeschossiger Satteldachbau mit kleinem Anbau, Naturstein, wohl um 1865D-5-77-159-36Ehemaliges Bahnwärterhaus der Ludwig-Süd-Nord-Bahn
Bahnlinie Nördlingen – Pleinfeld
(bei Streckenkilometer 45,3)
(Standort)
Wasserdurchlass der Ludwig-Süd-Nord-Bahngemauerter Rundbogen aus Sandsteinquadermauerwerk, um 1841/49

(Zwei weitere, gleichartige Durchlässe mit derselben Denkmalnummer liegen in den Gemeinden Gunzenhausen und Haundorf.)

D-5-77-136-229[[Vorlage:Bilderwunsch/code!/C:49.12416,10.79982!/D:Bahnlinie Nördlingen – Pleinfeld
(bei Streckenkilometer 45,3), Wasserdurchlass der Ludwig-Süd-Nord-Bahn!/|BW]]

Thannhausen

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Thannhausen 16
(Standort)
PfarrhausZweigeschossiges Gebäude mit Mansardwalmdach, 1710D-5-77-159-23Pfarrhaus
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Thannhausen 20
(Standort)
Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. BartholomäusEhemalige Chorturmkirche, Saalbau in neugotischen Formen, mit Satteldach und Natursteingliederung, Turm mit Kuppelhelm, Turmuntergeschoss 16. Jahrhundert, Neubau 1896, mit AusstattungD-5-77-159-22Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Bartholomäus
Thannhausen 31
(Standort)
GasthausZweigeschossiges Gebäude mit Satteldach, westlich mit Krüppelwalm, in Ecklage, im Kern 17./18. JahrhundertD-5-77-159-24Gasthaus
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Thannhausen 32
(Standort)
BauernhausZweigeschossiger giebelständiger Satteldachbau mit Eckquaderungen und Putzgliederung, 1924, Scheune, Massivbau mit Steilsatteldach, wohl um 1900D-5-77-159-25Bauernhaus
Thannhausen 34
(Standort)
WohnstallhausEingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, erste Hälfte 19. JahrhundertD-5-77-159-26Wohnstallhaus
Thannhausen 36
(Standort)
BauernhausEingeschossiger Satteldachbau, 18./frühes 19. JahrhundertD-5-77-159-31Bauernhaus
Thannhausen 85
(Standort)
WohnhausZweigeschossiger Satteldachbau in Ecklage, mit Eckerker und Ecknische, barockisierender Heimatstil mit Eckquaderungen und Zierfriesen, 1925, mit Wappenstein, wohl 18. JahrhundertD-5-77-159-35Wohnhaus
Thannhausen 91
(Standort)
BauernhausEingeschossiger giebelständiger Bau mit Steildach, bezeichnet „1897“D-5-77-159-29Bauernhaus
Thannhausen 93
(Standort)
Ehemalige DorfschmiedeZweigeschossiges Gebäude mit Halbwalmdach, mit Putzgliederung, 1846D-5-77-159-28Ehemalige Dorfschmiede
Thannhausen 104
(Standort)
BauernhausEingeschossiger giebelständiger Satteldachbau, um 1880/90D-5-77-159-27Bauernhaus

Ehemalige Baudenkmäler

In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z.B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

LageObjektBeschreibungAkten-Nr.Bild
Rehenbühl
Zur Heide 18, bei Bahnübergang, Streckenkilometer 46, 208
(Standort)
Wasserdurchlass der Ludwig-Süd-Nord-BahnNach Planung von 1848D-5-77-159-34BW

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

  • Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/1). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S. 472–485.

Weblinks

Commons: Baudenkmäler in Pfofeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Ruine der Heilg-Kreuz-Kirche, inmitten der Felder nahe Pfofeld (Franken / Bayern). Die Kirche wurde im späten 13. Jahrhundert errichtet und wahrscheinlich im 30-jährigen Krieg (1618-1648) zerstört. Sie stellt ein seltenes Zeugnis von Sakralbauten des ausgehenden Mittelalters dar.
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