Liste der Adels- und Patriziergeschlechter namens Gerner

Gerner Wappen, Niederlande
Gerner, rheinischer Adel
Gerner, badischer Adel
Gerner, badische Patrizier und Bürger
Gerner, badische Patrizier

Gerner ist der Name von nicht stammverwandten Adels- und Patriziergeschlechtern im deutschen Sprachraum. Durch Abfall des Schluss- t entstand die variable Abwandlung in den Familiennamen Gerner. Die Etymologie leitet den Namen über Gernot - Gernet zu Gernert und Gerner ab.

Gerner, niederländischer Adel

Gutshof Gerner von 1350–1818 von Cornelius Pronk skizziert

Im 14. Jahrhundert ist in kirchlichen Trauungen des Gerner Adels nachzuweisen, sie waren Ministranten. Gostuwe von Gerner, geboren um 1305 war Tochter des Albert von Gerner. Arnold von Almelo (von Gerner, von Eme) geboren um 1323. Das Wappen steht für die Familie, die aus dem Gerner-Hof bei Dalfsen in Oberissel kam. Gerner ist hier ein Herkunftsname. Das Gerner-Haus wurde 1350 erstmals erwähnt, es war ein Lehenskammergut der Provinz Overijssel bis 1798. In der Gegenwart gibt es den Adel von Gerner oder van Gerner noch in den Niederlanden.[1][2] Eine umfangreiche Ahnenfolge findet man in Familiennamen van Gerner[3]

Gerner, rheinischer Adel

Roberthus Gerner, getreuer Gefolgsmann und Kriegsknecht, weyland Bürger, Scheffen und Ackerbauer wurde von Fürst von Oranien, Nassau, Dillenburg, Limburg und Statthalter der Niederlande 1549 geadelt. „Wappen: Auf blauem zweigeteiltem blauen Schild, ober ein Kornbund mit goldenen Ähren, im unteren Feld zwei Fische über einem welligen Bach, darüber am nachtdunkelen Himmel ein goldener Abendstern. Kleinod: Als Helmkleinod zwei Büffelhörner in schwarzblauer und blauschwarzer Tinktur. In den selben Farben erscheinen auch die Helmdecken, Zwischen den Hörnern dieselben Figuren wie im Schild unten. Anno Domini am 08. Dezember des christlichen Jahres 1549“

Gerner, badischer Adel

1590 lebte eine Patrizierfamilie, aus Heidelsheim stammend, in Wimpfen. Die Gerner wurden am 18. Mai 1640 von Kaiser Ferdinand III. als Pfalzgrafen in den Adelsstand gehoben. Sie nannten sich Gerner von Lilienstein waren Herren des Wasserschlosses Schatthausen, besaßen das Dorf Wollenberg und zwei Höfe(Häuser) und Gärten in Speyer.

Gerner, Bürger in Main-Franken

Zwischen 1320 und 1331 wandelt sich, in Urkunden nachweislich, in der Wertheimer Patrizierfamilie Gernot, gen. Irrmut der Familienname zum Patronym Gerner. Eine dann im Raum Klingenberg - Breuberg - Wertheim - Homburg am Main ansässige Bürgerfamilie Gerner(t) stellte in den Orten bis ins 18. Jahrhundert Stadtschreiber, Bürgermeister, Studenten, Pastoren und Mühlenbesitzer. Mitglieder der Schultheißfamilien von Kottwitz und Gerner versahen ab 1300 Ordensdienste auf der Henneburg am Main. Mit der Ostexpansion des Deutschen Ordens zogen sie in die Ballei Böhmen. Sie werden seit dem 14./15. Jahrhundert in Trautenau/ Arnau im Riesengebirge nachgewiesen, der Weinhandel vom Main zur Elbe kann eine wirtschaftliche Grundlage gewesen sein. Gerners gehörten in Arnau und Kottwitz die Weinkeller und die Schankrechte, diese wurden 1592 von den von Wallensteins aufgekauft. Eine weitere Abwanderung nach Baden (Amorbach) mit ihren Lehnsherren von Kottwitz, von Collenberg (Sindolsheim) und von Fechenbach ist wahrscheinlich.

Gerner, badische Patrizier und Bürger

  • Gerner erwarben 1731 das Schloss Sindolsheim vom Freiherrn Kraft von Erffa, es war der ehemalige Besitz des Rüdt von Collenberg.
  • Gerner, Bürgerfamilie in Adelsheim (im 19. und 20. Jahrhundert Bürgermeister). Wappenbild, Adolf Gerner (1872–1914), Bürgermeister und Friedrich Gerner (1906–1989), Bürgermeister von 1948 bis 1973, Bundesverdienstkreuz. Ein anderer Zweig ist seit 1683 in Adelsheim - Wemmershof ansässig.

Literatur

Zu baden-württemberger Adel, Gerner

  • Wappennachweis, Robertus Gerner im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, HStAD Bestand 0 64 Nr. 1874
  • Klaus Gaßner: Schatthausen. Eine Vogtsherrschaft in der frühen Neuzeit. Universitätsverlag C. Winter, Heidelberg 1994.
  • Adolf Pfisterer: Chronik der Gemeinde Schatthausen. 1955.
  • Wappenbuch, Alter Siebmacher. Teil IV. Tafel Beadelte. Tafel 70.
  • Günther Groh: Das Personal des Reichskammergerichts in Speyer. I. Teil: Familienverhältnisse. S. 110.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. armoiries...de families nobles et patriciennes des Pays-Bas. In: Centraal Bureau voor Genealogie (Hrsg.): CBG, GHS 50A08. Collection de 2266 armoires, Wapenkaart Overijssel (1-9-1-1), bzb 74.
  2. Autorenkollektiv: Niederländisches Gerner-Wappen. cbgfamiliewapens.nl, abgerufen am 7. Januar 2022 (niederländisch).
  3. Autorenkollektiv: Familienname van Gerner. Abgerufen am 7. Februar 2022 (niederländisch).

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Wappen Gerner v.Lilienstein,Siebmacher.jpg
Wappen , D. GERNER, Siebmacher(alt) Teil 4/ Tafel 70 Beadelte
Wappen Gerner, Roberthus 1549.jpg
Wappen für Roberthus Gerner, 1549 von Wilhelm I.
Gerner Wappen, bürgerlich vor 1640.jpg
1640 wird in der Nobilitation zum Adelstitel für Abraham Gerner von Lilienstein durch Ferdinandt den Dritten das vorherige bürgerliche Wappen der Gerner wie abgebildet beschrieben. Nachgestaltet und gezeichnet durch Jürgen Gerner
Gerner Haus bei Dalfsen von Cornelius Pronk vor 1759.jpg
Gerner Haus, Landgut in Overrijssel, erbaut um 1350 danach durch Fehde zerstört, Neubau 1381 wurde 1818 abgerissen. Skizze von Cornelius Pronk vor 1759, Skizze koloriert von Jürgen Gerner 2024
Gerner Wappen, Adelsheim.jpg
Das Gerner-Wappen wurde von einer bürgerlichen Gerner Familie geführt, im 20. Jhrh. stellte die Familie zwei Bürgermeister der Stadt Adelsheim. Eine Straße wurde nach dem letzteren Bürgermeister benannt. Als Helmzier wird ein Rüd (statt dem Einhorn) geführt. Die Rüden kommen in den meisten Orten der Gerner-Vorkommen im südlichen Maingebiet als Guts- oder Stadtherren vor. (Rüd von Collenberg u.a.). Foto des Familienwappens.
Gerner Wappen, Niederlande.jpg
Autor/Urheber: Collection de 2266 armoiries... de famillies nobles et patriciennes des Pays-Bas, blz 74, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Wappen stammt aus Oberissel in den Niederlanden, dort gab es einen Gerner-Hof. Die Familien bekamen den Namen Gerner als Herkunftsnamen. Heute existiert der Ort noch.