Liste der österreichischen Verteidigungsminister
Die Liste der Verteidigungsminister Österreichs umfasst die offiziell unterschiedliche Funktionsbezeichnungen tragenden Verteidigungsminister des Staates Deutschösterreich 1918/19, der Republik Österreich 1920–1934, des diktatorisch regierten Bundesstaates Österreich 1934–1938 und der Republik Österreich seit 1945.
Bis 1918 siehe k.u.k. Kriegsminister (für Österreich-Ungarn) und k.k. Minister für Landesverteidigung (für die Österreichischen Länder).
Erste Republik
Nr. | Ressortchef | Amtsantritt | Partei | Ressortbezeichnung |
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1 | Josef Mayer | 30. Oktober 1918 | Deutschnationale Partei | Staatsamt für Heereswesen |
2 | Julius Deutsch | 15. März 1919 | SDAP | |
3 | Walter Breisky | 22. Oktober 1920 | Beamter | |
4 | Egon Glanz | 22. November 1920 | Beamter | Bundesministerium für Heereswesen |
5 | Walter Breisky | 7. April 1921 | Beamter | |
6 | Carl Vaugoin | 28. April 1921 | CS | |
7 | Josef Wächter | 7. Oktober 1921 | Offizier | |
8 | Carl Vaugoin* | 31. Mai 1922 | CS | |
9 | Engelbert Dollfuß** | 21. September 1933 | CS | |
10 | Alois Schönburg-Hartenstein | 12. März 1934 | Offizier | |
11 | Engelbert Dollfuß** | 10. Juli 1934 | VF | |
12 | Ernst Rüdiger Starhemberg | 26. Juli 1934 | Heimwehr | |
13 | Kurt Schuschnigg** | 29. Juli 1934 | VF | |
Bundesministerium für Landesverteidigung | ||||
14 | Arthur Seyß-Inquart** | 11. März 1938 | NSDAP |
Zweite Republik
Das besetzte Nachkriegsösterreich besaß bis Sommer 1955, als der Staatsvertrag mit den vier Besatzungsmächten in Kraft trat, keine offiziell für Verteidigung zuständige Dienststelle.
Die B-Gendarmerie, Vorläufer des Heeres der Zweiten Republik, wurde im Bundesministerium für Inneres aufgebaut, wo Staatssekretär Ferdinand Graf (ÖVP), 1956 erster Verteidigungsminister nach 1945, dafür verantwortlich war. Am 15. Juli 1955 gingen diese Agenden an das Amt für Landesverteidigung, die Sektion VI des Bundeskanzleramtes, über. Politisch blieb Graf dafür verantwortlich, unterstand formal aber weiterhin dem Innenminister. Ein Jahr später wurde das Verteidigungsministerium errichtet.
Nr. | Bundesminister | Amtsantritt | Partei | Dienststelle |
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1 | Ferdinand Graf | 15. Juli 1956 | ÖVP | Bundesministerium für Landesverteidigung |
2 | Karl Schleinzer | 11. April 1961 | ÖVP | |
3 | Georg Prader | 2. April 1964 | ÖVP | |
4 | Brigadier Johann Freihsler | 21. April 1970 | Unabh. | |
Bruno Kreisky | 4. Februar 1971 | SPÖ | ||
5 | Brigadier Karl Lütgendorf | 8. Februar 1971 | Unabh. | |
Bruno Kreisky | 31. Mai 1977 | SPÖ | ||
6 | Otto Rösch | 8. Juni 1977 | SPÖ | |
7 | Friedhelm Frischenschlager | 21. Mai 1983 | FPÖ | |
8 | Helmut Krünes | 12. Mai 1986 | FPÖ | |
9 | Robert Lichal | 21. Jänner 1987 | ÖVP | |
Alois Mock1 | 6. November 1990 | ÖVP | ||
10 | Werner Fasslabend | 17. Dezember 1990 | ÖVP | |
11 | Herbert Scheibner | 4. Februar 2000 | FPÖ | |
12 | Günther Platter | 28. Februar 2003 | ÖVP | |
13 | Norbert Darabos | 11. Jänner 2007 | SPÖ | |
Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (ab 1. Februar 2009) | ||||
14 | Gerald Klug | 11. März 2013 | SPÖ | |
15 | Hans Peter Doskozil | 26. Jänner 2016 | SPÖ | |
16 | Mario Kunasek | 18. Dezember 2017 | FPÖ | |
Bundesministerium für Landesverteidigung (ab 8. Jänner 2018) | ||||
17 | Generalleutnant Johann Luif | 22. Mai 2019 | Unabh. | |
18 | Generalmajor Thomas Starlinger | 3. Juni 2019 | Unabh. | |
19 | Klaudia Tanner | 7. Jänner 2020 | ÖVP |
- 1Als Außenminister mit der Fortführung der Geschäfte betraut
Verteidigungsminister Robert Lichal musste als sogenannter Weißer Jahrgang keinen Wehrdienst leisten, Verteidigungsminister Werner Fasslabend aufgrund von Untauglichkeit. Verteidigungsminister Norbert Darabos absolvierte den Zivildienst als Wehrersatzdienst.[1][2] Für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besteht keine Wehrpflicht aufgrund ihres weiblichen Geschlechts.
Übersicht: Minister und Regierungen
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kleine Zeitung: Politiker beim Bundesheer - Untauglich, unwillig, unabkömmlich ( des vom 25. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Artikel vom 17. Jänner 2013, abgerufen am 25. Oktober 2015.
- ↑ diepresse.com - Die Wehrdienst-Karrieren unserer Politiker. Artikel vom 9. Oktober 2010, abgerufen am 25. Oktober 2015.
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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:
Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“