Lisdorf
Lisdorf Stadt Saarlouis | |
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Koordinaten: | 49° 18′ N, 6° 46′ O |
Höhe: | 230 m ü. NN |
Einwohner: | 3600 (Jan. 2005) |
Eingemeindung: | 1. April 1936 |
Postleitzahl: | 66740 |
Vorwahl: | 06831 |
Lisdorf (im örtlichen, moselfränkischen Dialekt Léischtroff) ist seit dem Jahr 1936 ein Stadtteil der Kreisstadt Saarlouis im Saarland.
Lage
Lisdorf liegt im Landkreis Saarlouis, rund 17 km nordwestlich von Saarbrücken.
Geschichte
Urkundlich erwähnt wurde Lisdorf (Letstorphem) bereits in einer Urkunde König Karls III. von Frankreich (der 911–923 auch in Lotharingien herrschte) vom 20. Dezember 911.[1][2]
Lisdorf gehörte zum Herzogtum Lothringen. Seit dem Frieden von Rijswijk gehörte es de facto und seit dem Vertrag von Paris (1718) de jure zu einer französischen Exklave um die Festungsstadt Saarlouis. Ab 1801 war es dem Kanton Saarlouis im Département Moselle zugeordnet. Im Zweiten Pariser Frieden kam es 1815 zur Preußischen Rheinprovinz, die wiederum 1871 im Deutschen Reich aufging.
Ein für die Wirtschaft damals bedeutenderer Fakt war 1925[3] die Eröffnung einer Kohlensäurefabrik von Carl Gustav Rommenhöller.
Bauwerke
Bemerkenswertestes Bauwerk ist die 1764 nach Plänen eines Wadgassener Baumeisters erbaute katholische Pfarrkirche St. Crispinus und Crispinianus – 1929 erweitert und nach Einsturz des Chores 1960 wiederhergestellt – mit Altären, Kanzel und Beichtstühlen des 18. Jahrhunderts.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bei Lisdorf befindet sich eine Staustufe der 1999 vollendeten Bundeswasserstraße Saar (Teilstrecke Dillingen-Lisdorf 1994 eröffnet; Schleuse Lisdorf: 3,80 m Hubhöhe).
Bekannt ist Lisdorf für den Gemüseanbau in der Lisdorfer Aue (auch Kapuzineraue genannt), einem fruchtbaren Überschwemmungsgebiet der Saar. Ebenfalls weithin bekannt ist die Lisdorfer Niederlassung des schwedischen Möbelhauses IKEA.
Das Industriegebiet Lisdorfer Berg unweit der deutsch-französischen Grenze ist eine der größten Industrie-Ansiedlungsflächen im Südwesten Deutschlands. Zu den über 20 dort angesiedelten Unternehmen zählen u. a. der Küchenhersteller Nobilia und die Dr. Arnold Schäfer GmbH.[4]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Jakob Ecker (1851–1912), römisch-katholischer Theologe
- Johann Schmitt-Ecker (1893–1980), Verbandsfunktionär und Präsident der Landwirtschaftskammer des Saarlandes
- Alois Spaniol (1904–1959), Nationalsozialist, Gauleiter des Saargebiets und Bürgermeister von Andernach
- Hans Welsch (1923–1995), Unternehmer, Gründer der DSD Dillinger Stahlbau GmbH
Einzelnachweise
- ↑ Universität Bonn, Institut für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande: Rheinische Vierteljahrsblätter. Band 39–40, Verlag L. Röhrscheid, 1975, S. 384. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Roland W. L. Puhl: Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum, Diss., Saarbrücken 1999, S. 247. ISBN 3-930843-48-X
- ↑ lisdorf – AGA Museum te Emmen. Abgerufen am 4. September 2022 (niederländisch).
- ↑ Industriegebiet Lisdorfer Berg. saarlouis.de.
Literatur
- Roland W. L. Puhl: Lisdorfer Weistümer von 1443 und 1460, Eine Edition, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, Bd. 44 (1996), S. 40–70.
- Agnes Groß (Hrsg.): Letzte Zufluchtsstätte, Der Felsenstollen Rosenthal, Das Kriegsende in Lisdorf, Verein für Heimatkunde Lisdorf e.V., Saarlouis 2002, ISBN 3-00-008909-8.
Weblinks
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Kleinstraße, Pfarrkirche St. Crispinus und St. Crispinianus(Einzeldenkmal)
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Kapuzinerkloster am Saarkanal, Carte des environs de Sarrelouis, 1765 (Städtisches Museum und Stadtarchiv Saarlouis)
Autor/Urheber: Saarlandbilder.net 17:06, 5. Mär. 2008 (CET), Lizenz: Copyrighted free use
Staustufe Lisdorf