Lisberg

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 49° 53′ N, 10° 44′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Oberfranken
Landkreis:Bamberg
Verwaltungs­gemeinschaft:Lisberg
Höhe:288 m ü. NHN
Fläche:8,36 km2
Einwohner:1712 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:205 Einwohner je km2
Postleitzahl:96170
Vorwahl:09549
Kfz-Kennzeichen:BA
Gemeindeschlüssel:09 4 71 154
Gemeindegliederung:4 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Schloß 6
96170 Lisberg
Website:www.vg-lisberg.de
Erster Bürgermeister:Michael Bergrab[2] (Überparteiliche Liste)
Lage der Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg
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Über dieses Bild

Lisberg ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg sowie Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Steigerwald. Durch Lisberg verläuft der Fränkische Marienweg.

Gemeindegliederung

Es gibt vier Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Lisberg und Trabelsdorf.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Viereth-Trunstadt, Bischberg, Walsdorf, Burgebrach, Schönbrunn im Steigerwald, Priesendorf

Geschichte

Lisberg Ortsansicht
Burg Lisberg
Burgwohnbau mit Bergfried

Bis zum 19. Jahrhundert

Lisberg fällt schon von Weitem durch die Burg Lisberg auf. Die Burg und damit der Ort wurden in einer Schenkungsurkunde des Jahres 820 erstmals erwähnt. Die Burg gehört zu den ältesten erhaltenen Burgen Deutschlands. Von 1600 bis 1707 hatte die protestantische Linie, von 1707 bis 1790 die katholische Linie der Freiherren von Münster den Lehenbesitz von Lisberg. Die Burg befindet sich in Privatbesitz.

Mit der Rheinbundakte 1806 kam die Herrschaft der Freiherren von Münster-Lisberg zu Bayern.

Fusion

Die Gemeinde Lisberg besteht seit dem 1. Mai 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf.[5] Zwei Jahre nach der Gebietsreform von 1978 löste sich Lisberg aus der Verwaltungsgemeinschaft Stegaurach und es entstand 1980 die Verwaltungsgemeinschaft mit der Nachbargemeinde Priesendorf mit Sitz im generalsanierten Schloss Trabelsdorf.

Geschichte der Juden in Lisberg

Die jüdische Gemeinde wurde erstmals 1739 aufgrund der Nutzung ihres Begräbnisplatzes genannt. Die Wohnungen der Juden befanden sich im Bereich der heutigen Straßenzüge Kaulberg, Kasernstraße und Brunnenweg. Am 19. September 1904 wurde die Israelitische Kultusgemeinde Lisberg mit der von Trabelsdorf vereinigt. Bis Ende April 1942 befanden sich noch zehn Juden in Trabelsdorf.

Synagoge

Die Synagoge war in einem Wohnhaus, im heutigen Anwesen Kaulberg 5, untergebracht, das vier Eigentümern gehörte. Sie bestand nur aus dem Synagogenzimmer. In den Jahren 1871/1872 wurde das baufällig gewordene Anwesen saniert.

Schule

Die Kinder gingen von 1826 bis 1869 in die neu gegründete Religionsschule in Kolmsdorf im Hause der Witwe Wörner. Anschließend wurde die Schule nach Trabelsdorf verlegt.

Vorsteher der jüdischen Gemeinde Lisberg

  • Scholum Lisberger
  • Joseph Fromm
  • Abraham Michel

Lehrer

  • Joseph Simon

Friedhof

Der von Maschendraht und einer Buchenhecke umgebene „Leichenplatz“ oberhalb von Lisberg wurde erstmals 1739 genannt. 1904 wurde der Friedhof durch das Bezirksamt Bamberg II mit Wegen versehen, die Gräber erhielten Nummern. 1938 wurde der Friedhof geschändet. Den Friedhof einer landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen scheiterte daran, dass die dortigen Bäume unter Naturschutz standen. Entfernt wurden Grabsteine und die Friedhofsmauer. Trotz der Schändung sind nach einer Zählung von 1985 noch 139 Grabsteine vorhanden.

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1352 auf 1737 um 385 Einwohner bzw. um 28,5 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 2004 mit 1797 Einwohnern erreicht.

Religion

Laut Zensus am 9. Mai 2011 waren 68,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 22,0 % evangelisch-lutherisch. 9,4 % hatten eine andere Religion oder waren konfessionslos.

Politik

Bürgermeister

Erster ehrenamtlicher Bürgermeister ist seit 2014 Michael Bergrab (Überparteiliche Liste), der in der Stichwahl 69,33 % der Stimmen erhielt und 2020 ohne Gegenkandidaten mit 83,77 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Bergrab war mit 22 Jahren bei seinem Amtsantritt am 1. Mai 2014 Deutschlands jüngster Bürgermeister. Sein Vorgänger war seit 1990 der Volksschul-Konrektor Peter Deusel (Überparteiliche Liste), der 2008 mit 66,67 % der Stimmen wiedergewählt wurde.

Gemeinderat

Dem Gemeinderat gehörten in der Wahlperiode 2014/20 fünf Gemeinderäte der Überparteilichen Liste (ÜPL), vier der Christlich-Sozialen Union (CSU) und zwei dem Bürgerblock (BBL) an, ein weiteres Mitglied war fraktionslos. In der Wahlperiode 2008/14 gehörten sieben Mitglieder der ÜPL und fünf Mitglieder der CSU an. In der Wahlperiode 2002/08 hatten die ÜPL und die CSU jeweils sechs Sitze.

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg.

Wappen

Wappen von Lisberg
Blasonierung: „In Blau über einem goldenen Tisch ein offener Flug, der rechts von Rot und Silber, links von Silber und Rot geteilt ist.“[6]

Wappengeschichte: Die Gemeinde Lisberg besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf. Der offene Flug ist dem Wappen der Freiherren von Münster entnommen. Von 1600 bis 1707 war die protestantische Linie der Freiherren von Münster in Lehenbesitz von Lisberg, bis 1790 die katholische Linie. Der Tisch ist aus dem Wappen der Marschälle von Ostheim, die 1664 Trabelsdorf erwarben. Die Wappen beider Geschlechter sind in der Pfarrkirche von Trabelsdorf auf Grabdenkmälern zu sehen.[7] Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.[8]

Kultur und Sport

Städtepartnerschaften

Es besteht eine Städtepartnerschaft mit dem hessischen Ort Lißberg.

Feuerwehren

  • In Lisberg und in Trabelsdorf gibt es Freiwillige Feuerwehren.

Brauereien

Von drei Brauereien im Jahre 1985 gibt es nur noch eine, die Brauerei Beck in Trabelsdorf. Bis 1999 braute die Schlossbrauerei Dauer in Trabelsdorf, bis 1989 die Burgbräu in Lisberg.

Veranstaltungen

Das Jahr über finden in Lisberg zahlreiche Veranstaltungen statt, die von Vereinen ehrenamtlich organisiert werden. Höhepunkte sind die beiden Kirchweihen (sogenannte Kerwa). Diese finden in Lisberg entweder am 3. oder 4. Septemberwochenende und in Trabelsdorf am 1. Oktoberwochenende statt.

Sehenswürdigkeiten

Literatur

Weblinks

Commons: Lisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Lisberg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Lisberg. Gemeinde Lisberg auf den Seiten der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg, abgerufen am 8. September 2020.
  3. Gemeinde Lisberg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. März 2021.
  4. Gemeinde Lisberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673.
  6. Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Zitat Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Eintrag zum Wappen von Lisberg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Lisberg in BA.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Lisberg, Landkreis Bamberg, Bayern, Deutschland.
English (en): Locator map of Lisberg in District of Bamberg, Bavaria, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Lisberg dans l'arrondissement de Bamberg dans Bavière, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Lisberg, Landkreis Bamberg, Bayern, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Lisberg во рамките на Landkreis Bamberg, Bayern, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Lisberg in de Landkreis Bamberg, Bayern, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Lisberg en Landkreis Bamberg, Bayern, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Bavaria, District of Bamberg, Lisberg ഭൂപടസ്ഥാനം.
BurgLisberg.jpg
Dies ist ein Foto des bayerischen Baudenkmals mit der BLfD-Aktennummer
Lisberg Burg-001.jpg
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die Burg in Lisberg
2019 Trabelsdorf Schlossbräu.jpg
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Schloss-Brauerei Dauer

Am Schloß 3 96170 Lisberg, OT Trabelsdorf

Braustätte seit 1870 Stilllegung 1999 nach 129 Jahren Brautätigkeit Biersorten: Hell/Dunkel, Lager, Export, Urtyp, Pils, Leichtbier, saisonal Bock

- 1870 Gründung der Brauerei - bis ca. 1900 Pächter Josef Kreisel - 1901 kauft die Holzhandelsfirma Schüler und Ruby Schloßgut und Brauerei - bis 1911 Freiherrl von Rotheimsche Schloßbrauerei Josef Klarmann (Pächter) - 1911 Georg Dauer aus Strullendorf (Lammbräu) pachtet die Brauerei - 1932 kauft Georg Dauer die Schloßbrauerei Trabelsdorf - bis 1948 Schloßbräu und Mälzerei Trabelsdorf, Inh. Georg Dauer - bis 1965 Schloßbräu und Mälzerei Trabelsdorf, Inh. Karl German Dauer & Johanna Nieser - bis 1994 Schloßbrauerei Trabelsdorf Karl (German) Dauer KG

- bis 1999 Schloßbrauerei Trabelsdorf Georg Dauer GmbH & Co. KG
2019 Lisberg Ortsansicht.jpg
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Lisberg ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lisberg. Die Gemeinde liegt im Steigerwald.
Lisberg-Kirche-P2147632.jpg
Autor/Urheber: ermell, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Katholische Pfarrkirche St. Trinitas in Lisberg
2019 Lisberg Burgberg10.jpg
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Baudenkmal: Ehemaliges Verwalterhaus, Eingeschossiger Mansardwalmdachbau mit genuteten Ecklisenen, Ende 18. Jahrhunder
Lisberg-4265133.jpg
(c) reinhold möller, CC BY-SA 3.0
Blick von Südwesten auf Burg Lisberg
2019 Lisberg Kasernstraße2.jpg
Autor/Urheber: Georgenhausen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Baudenkmal: Ehemaliges Verwalterhaus. Zweigeschossiger Mansardwalmdachbau, genutete Ecklisenen, bezeichnet „1746“
2019 Lisberg Conrad Wagner-Weg1.jpg
Autor/Urheber: Georgenhausen, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Baudenkmal: Ehemaliges Verwalterhaus, Eingeschossiger Mansardhalbwalmdachbau auf geschosshohem Keller, Mitte 18. Jahrhundert