Lipscani
![]() Stadtteil von Bukarest | |
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Koordinaten | 44° 25′ 56″ N, 26° 6′ 1″ O |
Website | www.lipscanibucharest.com |

Lipscani ist der Name eines Stadtviertels und einer Straße im alten, historischen Stadtkern von Bukarest in Rumänien. Mehrere Städte im Süden Rumäniens besitzen Straßen und Viertel mit dem Namen Lipscani, wie zum Beispiel Slatina, Craiova oder Ploiești.
Lage
Das Lipscani-Viertel liegt in der Mitte der Stadt, nördlich des Flusses Dâmbovița. Lipscani befindet sich auf einem kleinen Hügel, die Erhebung wird vor allem auf den Straßen Șelari und Smârdan deutlich. Offiziell liegt der Stadtteil im 3. Sektor der Stadt, da aber die Lipscani-Straße gleich die Sektoren 3, 4 und 5 auf einmal durchquert, breitet sich auch der Viertel in diesen Sektoren aus.
Die Grenzen des Viertels liegen im Westen an der Straße Calea Victoriei, im Norden am Bulevardul Regina Elisabeta und Bulevardul Carol I., im Osten an der Straße Hristo Botev und im Süden an dem Vereinigungsplatz und den Straßen Bulevardul Corneliu Coposu, Strada Halelor, sowie Splaiul Independenței. Andere Straßen des Viertels sind unter anderem Lipscani, Gabroveni, Șelari, und Doamnei[1] (siehe vollständige Liste hier). Die Gebiete östlich der Brătianu-Straße und nördlich der Doamnei-Straße werden oft nicht zum Lipscani-Viertel gezählt.
Geschichte
In den Kämpfen Mihai Viteazuls mit der Osmanischen Armee eroberte Großwesir Koca Sinan Pascha im August 1595 nach der Schlacht bei Călugăreni die Stadt, wobei das Viertel abbrannte.[2] Viteazul ließ das Viertel darauf neu aufbauen. Das Lipscani-Viertel ist nach Leipzig (rumänisch Lipsca) benannt, da von dort Händler kamen, die ihre Waren in der Hauptstraße verkauften. Viele Berufsgruppen wie Goldschmiede, Hutmacher, Schuster, Färber und Sattler waren vertreten, wobei viele Zünfte (isnafuri) eine eigene Gasse hatten. Noch heute sind einige der Straßen nach Handwerksberufen benannt, so zum Beispiel Șelari = Sattlerstraße.
Während der kommunistischen Zeit bestanden Planungen für den Abriss des Viertels, die allerdings nur teilweise umgesetzt wurden. Großflächige Abrisse des Stadtzentrums fanden nach 1940 statt, als mitten durch die Stadt eine 70 Meter dicke Schleuse gezogen wurde. Dort entstand später der I.C. Bratianu-Boulevard, die heutige Hauptachse der Stadt. Weitere Schäden erlitt der Stadtzentrum um beim Erdbeben um 1977. Die westliche Seite des Stadtteils wurde wieder aufgebaut, während im Osten beinahe die Hälfte der historischen Bauten abgerissen wurde und die südliche Seite vollständig durch moderne Betonbauten ersetzt wurde.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde der Großteil des Viertels in eine Fußgängerzone umgewandelt. Viele Gebäudelücken wurden durch moderne Bauwerke gefüllt. Eine Tatsache, die heute als unangebracht angesehen wird. Die Gegend ist ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Heute kommen vor allem Bewohner der Niederlande und Frankreichs hierher. Das Nachtleben Bukarests, welches sich hauptsächlich auf der Lipscani-Gegend konzentriert, zieht auch jüngere Touristen an.
Wirtschaft
Heute spielt das Stadtviertel Lipscani eine besondere Rolle im Nachtleben. Seit 2008 werden in den Straßen immer mehr Restaurants und Bars eröffnet, seit 2013 auch große Kaufhäuser wie H&M, Yves Rocher und Adidas. Bis Anfang 2013 wurden alle Straßen im Viertel neu bepflastert sowie die meisten Bauten saniert.
Es sind Erweiterungen des Stadtzentrums vorgesehen, z. B. in Richtung der Dâmbovița, entlang der Calea Victoriei und den Boulevards Regina Elisabeta und Carol I.
Wichtige Bauten
- Das Nationale Kunstmuseum
- Die Rumänische Nationalbank
- Der Gabroveni-Gasthof
- Der Linden-Gasthof
- Das Komödientheater
- Das Lipscanitheater
- Das Kloster Stavropoleos
- Die Russische Kirche
- Die Zlatari-Kirche
- Die Macca-Villacrosse-Passagen
- Der Palast der Börse
- The Marmorosch Bucharest
- Das Colțea-Krankenhaus
- Der Manuc-Gasthof
- Der alte Fürstenhof und seine Kirche
- Die römisch-katholische Kirche Bărăția
- Das Cărturești Carusel, ein ehemaliges Bankgebäude, in dem heute eine Buchhandlung untergebracht ist
Bildergalerie
- Das Lindengasthof
- Die Finanz-Kredit-Bibliothek auf dem Smârdan
- Die Lipscani-Straße
- Die Șelari-Straße
- Das Stavropoleos-Kloster
- Der Rom-Platz im Jahre 1927
- Gebäude am Splaiul Independenței
- Das alte Kaffeehaus
- (c) Joe Mabel, CC BY-SA 3.0Gebäude an der Strada Soarelui
- Die Covaci-Straße
- Strada Lipscani um 1930
- St. Anton-Platz im Jahre 1927
- The Marmorosch Bucharest
Weblinks
Wikivoyage: Lipscani – Aktueller Reiseführer zu Lipscani
Einzelnachweise
- ↑ Birgitta Gabriela Hannover: Bukarest: Die rumänische Hauptstadt und ihre Umgebung, Trescher Verlag, 2008, ISBN 3-89794-120-1, Seite 78ff (Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Constantin C. Giurescu: Geschichte der Stadt Bukarest (deutsche Übersetzung: N. Hochscheidt), Sport- und Touristikverlag, Bukarest 1976
Auf dieser Seite verwendete Medien
Incorrect coat of arms of Bucharest (the eagle is different)
Autor/Urheber: Sabin Iacob from Bucureşti, Romania, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Biblioteca Finanțe Credit, Smârdan 5
Romania, Bucarest, via Selari
Strada Lipscani în perioada interbelică
Intersectia străzii Lipscani cu Piaţa Sf. Gheorghe
Autor/Urheber: Calinos, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ro
Palatul Băncii Marmorosch Blank/Banca Marmorosch - Blank
Piaţa Sf. Anton, Bucharest
(c) Joe Mabel, CC BY-SA 3.0
Curtea Sticlarilor (Glassmakers' Court) next to the ruins of the Curtea Veche (Old Court), Bucharest, Romania, now housing several glassmakers' studios, hence the name; one of these studios is Sticerom (sticle = "glass", Rom short for "Romania"). I had long been under the impression that this was an inn, but a Bucharestean correspondent says that the building was actually part of the Old Court, the "Palatul Doamnei şi Coconilor" ("The Palace of the Ladies and Lads"), built by Prince Ştefan Cantacuzino in 1714-1716. At that time the Curtea Veche would have comprised much of what is now the Lipscani district.
Autor/Urheber: Andrei Stroe, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ro
The Old Coffeehouse in the historic center of Bucharest, Romania
Autor/Urheber: Andrei Stroe, Lizenz: CC BY-SA 3.0 ro
Buildings on Halelor street in the center of Bucharest, Romania
Autor/Urheber: Sabin Iacob from Bucureşti, Romania, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ansamblul de arhitectură "Str. Hanul cu Tei" - ieșirea Lipscani, Lipscani 63-62, Blănari 5
Autor/Urheber: fusion-of-horizons, Lizenz: CC BY 2.0
Stavropoleos Monastery, Bucharest, Romania
www.flickr.com/groups/stavropoleos/
www.monumenteromania.ro/index.php/monumente/detalii/en/St...