Linsengericht (Bibel)

Esau verkauft sein Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht, wie in 1. Mose 25,32-33: "

Linsengericht bezeichnet im übertragenen Sinne eine momentan verlockende, in Wahrheit aber geringwertige Gabe im Tausch für ein sehr viel höherwertiges Gut. Hintergrund dieser Bedeutung ist die biblische Erzählung (Gen 25,29–34 ), der zufolge Jakob, der jüngere Sohn Isaaks, seinem älteren Zwillingsbruder Esau dessen Erstgeburtsrecht gegen einen Teller Linsen abkaufte, als Esau erschöpft von der Jagd heimkehrte. Die Mahlzeit wird im Textabschnitt zunächst nur als „so etwas Rotes“ (hebräisch הָאָדֹםha-ādom) bezeichnet, der Ausdruck „Linsengericht“ (hebräisch נְזיִד עֲדָשׁיִםnəzīd ʕădāšīm) kommt erst im letzten Vers wörtlich vor (Gen 25,34 ). Aufgrund der roten Farbe des Gerichtes wird Esau in der betreffenden Bibelstelle als Urvater der Edomiter (hebräisch אֱדוֹםědōm) bezeichnet.

Rezeption

In Albert Lortzings Singspiel Der Waffenschmied (1846) wird dies humoristisch aufgegriffen:

Die Dummheit bietet selten Zinsen,
sonst leistete ja Esau nicht
für einen Teller dicker Linsen
auf seine Erstgeburt Verzicht.

Der 1928 erschienene Roman Das Linsengericht des Schweizer Schriftstellers Rudolf Jakob Humm nimmt das Motiv auf.

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Figures Esau Sells His Birthright for Pottage of Lentils.jpg
Esau Sells His Birthright for Pottage of Lentils, as in Genesis 25:32-33, "And Esau said, Behold, I am at the point to die: and what profit shall this birthright do to me? And Jacob said, Swear to me this day; and he sware unto him: and he sold his birthright unto Jacob."; illustration from the 1728 Figures de la Bible; illustrated by Gerard Hoet (1648-1733) and others, and published by P. de Hondt in The Hague; image courtesy Bizzell Bible Collection, University of Oklahoma Libraries