Linksrheinischer Jakobsweg

Linksrheinischer Jakobsweg

Daten
Länge240 kmdep1
LageNordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz
MarkierungszeichenStilisierte gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund
Markierung Linksrheinischer Jakobsweg.jpg
StartpunktKöln, Dom
50° 56′ 26,9″ N, 6° 57′ 29,6″ O
ZielpunktBingen am Rhein, Burg Klopp
49° 57′ 57,4″ N, 7° 53′ 47,7″ O
TypFernwanderweg
Höchster Punkt469 m
Niedrigster Punkt39 m
Schwierigkeitsgradleicht bis mittel
JahreszeitFrühling bis Herbst

Der Linksrheinische Jakobsweg ist ein Abschnitt im Netz der Wege der Jakobspilger in Deutschland. Er wurde am 14. April 2013 eingeweiht und führt von Köln über Bonn und Koblenz durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal nach Bingen am Rhein. Von dort kann man über den Rheinhessischen Jakobsweg nach Worms oder den Hunsrücker Jakobsweg nach Trier weiterpilgern.

Geschichte

Zur Wiederbelebung des alten Jakobsweges zwischen Köln und Bingen wurde im März 2009 im Kloster Arnstein an der Lahn eine Arbeitsgruppe gegründet. Bereits im Mittelalter wurden die im Mittelrheintal verlaufenden historischen Römer- und Handelsstraßen von Pilgern nach Aachen und Köln sowie von Jakobs- und Rompilgern stark genutzt. Mit der Eröffnung des Linksrheinischen Jakobsweges im April 2013 konnte schließlich eine lange bestehende Lücke im deutschen Jakobswegenetz geschlossen werden. Pilger haben nun die Möglichkeit, Anschluss an weitere Wege zu finden, um nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus d.Ä. zu pilgern.

Der Linksrheinische Jakobsweg wurde vornehmlich für Fußpilger angelegt und verläuft auf dem Teilstück vom Rolandsbogen bis Bingen überwiegend auf dem Rheinburgenweg. Es bieten sich auf diesem reizvollen Abschnitt aber auch Alternativen mit Fahrrad und Schiff an. Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz ist hervorragend, so dass auch einzelne Etappen von Tagespilgern absolviert werden können. Ab Koblenz führt der Linksrheinische Jakobsweg durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Auf der gesamten Strecke bildet die Sakrallandschaft mit u. a. dem Kölner Dom, dem Bonner Münster, der Basilika St. Kastor in Koblenz, der Liebfrauenkirche in Oberwesel oder der Basilika St. Martin in Bingen wesentliche Anlaufstellen für die Pilger.

Markierungszeichen

Markierungsarbeiten

Die Markierungsarbeiten wurden 2012 in Nordrhein-Westfalen durch den Eifelverein, in Rheinland-Pfalz von der Regionalgruppe Mittelrhein der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. so durchgeführt, dass der Weg auch ohne zusätzliches Kartenmaterial absolviert werden kann. Dabei fand das inzwischen in ganz Europa gültige Symbol der stilisierten gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund in Form von Aufklebern, Aluminiumschildern und Sprühmarkierungen mit Forstfarbe Verwendung. Die zusammenlaufenden Rippen der Jakobsmuschel weisen dabei dem Pilger die Wegrichtung.

Verlauf

Der Linksrheinische Jakobsweg wurde von der Regionalgruppe Mittelrhein der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland e.V. realisiert und auf einer Länge von rund 240 km zwischen Köln und Bingen markiert. Im Bereich von Stolzenfels wird ein kurzer Abschnitt gemeinsam mit dem Mosel-Camino (Jakobsweg von Stolzenfels nach Trier) genutzt.

EtappenvorschlägeEtappenlängeOrte in der Reihenfolge des Erreichens
Etappe 1ca. 18 kmKöln – RodenkirchenSürthGodorfWesseling
Etappe 2ca. 16 kmWesseling – WiddigUedorfHerselGraurheindorf – Bonn
Etappe 3ca. 20 kmBonn – Bad GodesbergHeiderhofLießemNiederbachem
Etappe 4ca. 23 kmNiederbachem – RolandsbogenRolandseckOberwinterBandorfUnkelbachRemagenBad BodendorfSinzig
Etappe 5ca. 24 kmSinzig – Oberbreisig – Bad BreisigBrohl-LützingNamedyAndernach
Etappe 6ca. 28 kmAndernach – Miesenheim – (Weißenthurm) – KettigMülheim-KärlichRübenachGüls – Koblenz
Etappe 7ca. 18 kmKoblenz – (Stolzenfels) – Rhens
Etappe 8ca. 16 kmRhens – BreyBoppardBad Salzig
Etappe 9ca. 26 kmBad Salzig – Weiler – HirzenachHolzfeldSt. GoarUrbarOberwesel
Etappe 10ca. 14 kmOberwesel – Bacharach
Etappe 11ca. 19 kmBacharach – Neurath – Medenscheid – OberdiebachNiederheimbach – (Trechtingshausen) – Gerhardshof
Etappe 12ca. 12 kmGerhardshof – Bingen

Jakobusspuren

Im Verlaufe des Pilgerweges gibt es mehrfach die Möglichkeit, sich Jakobusdarstellungen anzusehen.

OrtBeschreibung
Köln, DomStatue am Petrusportal (um 1380)
Holzfigur (19. Jahrhundert) am Clarenaltar in nördlichen Seitenschiff
Jakobusfenster (um 1330) und Gemälde am Kreuzigungsaltar in der Maternuskapelle (frühere Jakobuskapelle)
im Hochchor (nur mit Führung zugänglich) Sitzfigur am Dreikönigenschrein (1190–1220), Marmorfigur an der Hochaltarfront (um 1310), Chorpfeilerfigur (um 1320), Fußbodenmosaik mit Kathedrale von Santiago (1892)
Köln, Basilika St. Maria im KapitolFenster im Nordschiff (1989)
Fenster im Südschiff (16. Jahrhundert)
Köln, Basilika St. GeorgFenster im Westbau (1930)
Bonn, Seniorenresidenz St. Ägidius und St. JakobusGiebel und Jakobusstatue des ehemaligen Pilgerhospitals (17. Jahrhundert) in der Innenhoffassade (Breite Straße)
Remagen, Pfarrkirche St. Peter und PaulFresko in der heutigen Taufkapelle (12. Jahrhundert)
Oberbreisig, Pfarrkirche St. ViktorDarstellung einer Pilgerkrönung an der Südwand des Seitenschiffes (14. Jahrhundert)
Bad Breisig, Pfarrkirche St. MarienJakobusdarstellung auf dem Antependium des rechten Seitenaltares
Andernach, Hospitalkapelle St. JosefFresko an der Ostwand
Koblenz, Basilika St. Kastorspätgotisches Tafelbild an der Südwand (um 1840)
Koblenz, Jakobuskapelleehemalige Friedhofskapelle des deutschen Ordens (1355)
Rhens, alte Kirche St. DionysiusStatue am Hochaltar (18. Jahrhundert)
Jakobsberger Hof, JakobuskapelleJakobusstatue in der ehemaligen Klosterkapelle
Boppard, JakobsbergJakobuskapelle (1892)
St. Goar, StiftskircheFresko oberhalb eines Bogenzwickels im Langhaus (Südseite)
Oberwesel, LiebfrauenkircheFresko aus dem an der rechten Säule vor dem Lettner (16. Jahrhundert)
Figur im Gnadenstuhl unter einem Fenster an der Südwand (15. Jahrhundert)

Artenschutz

Insektenhotel in Miesenheim

Auf zahlreichen Abschnitten der europäischen Jakobswege wurde bereits begonnen, Wegmarkierungen mit dem Artenschutz zur Erhaltung einer breiten Biodiversität (Artenvielfalt) zu kombinieren. Auch auf dem Linksrheinischen Jakobsweg sind bereits Vogel-Nistkästen, Fledermauskästen und Insekten- und Wildbienenhotels mit gelben Pfeilen und Jakobsmuschelsymbolen aufgehängt und aufgestellt worden.[1]

Wanderkarten

Der Linksrheinische Jakobsweg ist in den meisten Wanderkarten noch nicht eingezeichnet. Dies wird wahrscheinlich erst in der Zukunft bei Neuauflagen der Fall sein. Stattdessen kann man sich mit Kartenmaterial des Rheinburgenwegs behelfen.

Karten mit Linksrheinischem Jakobsweg

  • Naturpark Soonwald-Nahe Blatt 3 (1:25.000). 2. Auflage. LVermGeo Rheinland-Pfalz, Koblenz 2012, ISBN 978-3-89637-374-8.

Karten mit Rheinburgenweg

  • RheinWandern Nord (1:25.000). 1. Auflage. LVermGeo Rheinland-Pfalz, Koblenz 2011, ISBN 978-3-89637-388-5.
  • RheinWandern Süd (1:25.000). 1. Auflage. LVermGeo Rheinland-Pfalz, Koblenz 2011, ISBN 978-3-89637-387-8.

Literatur

  • Franz Blaeser, Michael Kaiser, Hans Ries, Wolfgang Scholz: Linksrheinischer Jakobsweg von Köln nach Bingen. 1. Auflage. Conrad Stein Verlag, Welver/Westf. 2014, ISBN 978-3-86686-464-1.

Weblinks

Commons: Linksrheinischer Jakobsweg – Sammlung von Bildern

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GPS-Daten

Einzelnachweise

  1. Artenschutz und Wegemarkierung. Abgerufen am 3. Dezember 2013.

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Bonner Münster aus dem Kreuzgang aufgenomme
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Fensterbild, St. Georg, Köln
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Markierung des Linksrheinischen Jakobswegs: stilisierte gelbe Jakobsmuschel auf blauem Grund..
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Statue Heiliger Goar an der Burg Rheinfels
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Jakobus-Statue, St. Dionysius, Rhens
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Katholische Pfarrkirche St. Peter in Sinzig
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Kölner Dom vom Roncalliplatz gesehen
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Insektenhotel
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Katholische Pfarrkirche St. Severus in Boppard
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Markierungsarbeiten
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Katholische Pfarrkirche St. Germanus in Wesseling
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Statue am Petersportal, Dom, Köln
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Basilika St. Martin in Bingen
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Fresko, Liebfrauenkirche, Oberwesel
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Basilika St. Kastor Koblenz
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Blick auf die Loreley
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Heiligenhäuschen bei Niederbachem
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Tafelbild Jakobus d.Ä., St. Kastor, Koblenz
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Pilgerkrönung, St. Viktor, Bad Breisig