Linebrok
Linebrok ist der Name eines ehemaligen Kirchspiels auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Ovelgönne im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch. Die Landschaft wurde 1062 mit anderen Bruchländereien von König Heinrich IV. dem Bremer Erzbischof Adalbert zum Geschenk gemacht und zwischen 1124 und 1158 von Kloster Rastede erworben.[1] Auf dem Gebiet des Linebrok befand sich im Hochmittelalter eine Burg gleichen Namens.
Das in dem Kirchspiel gelegene gleichnamige Dorf ging während der Zweiten Marcellusflut am 16. Januar 1362 mitsamt der Burg (nicht aber der Kirche, die dem Kirchspiel den Namen gab) in den Fluten der Nordsee unter[2], indem die Flut das Flüsschen Liene, an dem das Dorf damals lag, zu einem breiten Strom im Weserdelta erweiterte, der die Linebroker Kirche von den Pfarrbereichen Oldenbrok und Neuenbrok des Kirchspiels abschnitt. 1463 wurde die Kirche infolge eines Bruderzwists zwischen den Grafen Gerhard und Moritz von Oldenburg zerstört. Danach wurde das Kirchspiel Linebrok in die Kirchspiele Neuenbrok, Oldenbrok und Großenmeer aufgeteilt.[3] Der Taufstein in der Neuenbroker Kirche soll aus der Linebroker Kirche stammen.[4] Vor der Verbreiterung der Liene galt das Linebrok als Teil der Landschaft Moorriem.
Heute befindet sich an der Stelle des untergegangenen Dorfes das Areal „Neuenbroker Feld“.[5] Das zwischen Großenmeer und Oldenbrok gelegene Teilstück der Bundesstraße 211, das durch das ehemalige Linebrok verläuft, wird folgerichtig „Linebroker Straße“ genannt.
Literatur
- Ewald Gierke: Linebrok – Leben im Weserdelta, Ovelgönne 2013
Einzelnachweise
- ↑ H. Goens / B. Ramsauer: Stedingen beiderseits der Hunte in alter und neuer Zeit. In: Oldenburger Jahrbuch des Vereins für Altertumskunde und Landesgeschichte, Bd. 28, 1924, S. 20
- ↑ Klaus Dede: An Weser und Jade 1341–1399
- ↑ Christian Friedrich Strackerjan: Beiträge zur Geschichte des Großherzogthums Oldenburg, Bremen, Wilhelm Kaiser 1837, S. 228
- ↑ Petra Lohmann: „Kirche ist Zentrum des Ortes“ (Memento vom 25. Februar 2014 im Internet Archive), Kreiszeitung Wesermarsch, 4. September 2013
- ↑ Auf den Spuren des vergessenen Dorfes Linebrok. Nordwestzeitung, 29. April 2009
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Autor/Urheber: Ulamm (talk) 16:15, 6 February 2014 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jadebusen und zeitweiliges Weserdelta: Entstehung und Eindeichung des Jadebusens, Entstehung und Abdeichung der Gewässerarme zwischen Jadebusen und Unterweser, sowie die Verlandung und Abdeichung der Maadebucht sind konsequent mit ihren Zwischenstufen dargestellt. Bei der Unterweser ist die Entwicklung der Winterdeiche und Landgewinnung am linken Ufer in mehreren Stufen dargestellt, die Geschichte von Inseln, Sandbänken und des rechten Ufers dagegen vereinfacht. Hier wurde nur versucht, dem heutigen Zustand eine Darstellung für das 17. Jahrhundert gegenüberzustellen. Für alle Teilgebiete wurden nur dort Konturlinien gezeichnet, wo sie sich aus erhaltenen Strukturen oder Sedimenten oder glaubhaften zeitnahen Kartendarstellungen herleiten lassen. Flächenfarben wurden konsequent für neu entstandene Wasserflächen und für die Verlandung „ursprünglicher“ Wasserflächen verwendet. Auf die Farbmarkierung der Rückgewinnung seit etwa 1200 verlorener Landflächen wurde größtenteils verzichtet.