Lindos

Gemeindebezirk Lindos
Δημοτική Ενότητα Λινδίων
(Λίνδος)
Basisdaten
Staat:Griechenland Griechenland
Region:Südliche Ägäis

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Regionalbezirk:Rhodos
Gemeinde:Rhodos
Geographische Koordinaten:36° 6′ N, 28° 5′ O
Höhe ü. d. M.:66 m
(Durchschnitt)
Fläche:180,122 km²
Einwohner:3.957 (2011[1])
Bevölkerungsdichte:22 Ew./km²
Code-Nr.:690108
Gliederung:f123 Stadtbezirke
2 Ortsgemeinschaften
Lage in der Gemeinde Rhodos und im Regionalbezirk Rhodos
Datei:DE Lindion.svg
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Luftaufnahme Lindos mit seiner Akropolis

Lindos (griechisch Λίνδος (f. sg.)) ist ein Gemeindebezirk auf der griechischen Dodekanesinsel Rhodos. Der Gemeindebezirk besteht aus zwei Stadtbezirken und drei Ortsgemeinschaften, die zusammen knapp 4000 Einwohner aufweisen und etwa ein Achtel der Inselfläche einnehmen. In Lindos finden sich die Ruinen der gleichnamigen antiken Polis.

Geschichte

Lindos wurde wohl im 11. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Griechen an der Ostküste der Insel Rhodos gegründet. Aufgrund von Funden auf der Akropolis gilt es heute als wahrscheinlich, dass vorher bereits in mykenischer Zeit Griechen bei Lindos siedelten, und sogar die vorherige Anwesenheit von Minoern wird nicht ausgeschlossen. Die Blüte begann aber erst mit der Ankunft der Dorer.

Die Ortslage war günstig, da es nicht nur einen leicht zu verteidigenden Burgberg gab, sondern auch zwei natürliche Häfen, sodass es wohl früh überregionale Bedeutung erlangte. Lindos scheint früh ein Zentrum der Kontakte zwischen der griechischen Welt und den Phöniziern gewesen zu sein. Die Bewohner errichteten einen Tempel zu Ehren der Athena Lindia auf der heutigen Akropolis von Lindos, umschlossen von den Resten des spätmittelalterlichen Johanniter-Kastells, und einen Herakles-Tempel.

Zusammen mit Ialysos und Kameiros, in steter Konkurrenz verbunden, beherrschte Lindos lange Zeit die Insel, bis die drei Städte sich zusammenschlossen, um im Jahr 408 v. Chr. an der Nordspitze die Polis Rhodos zu gründen. Allerdings wurde Lindos nicht aufgegeben, sondern blieb besiedelt. Der Apostel Paulus besuchte Rhodos und soll gemäß der lokalen Überlieferung in der Paulusbucht bei Lindos an Land gegangen sein. Auch die Kultbauten wurden weiterhin genutzt und blieben überregional bedeutend; insbesondere der Tempel des Serapis war weithin berühmt: Spätestens im 3. Jahrhundert n. Chr. kursierte die Legende, der Weise Apollonius von Tyana sei im Heiligtum von Lindos zum Himmel aufgefahren.

Verwaltungsgliederung

Lindos bildete bis zur Verwaltungsreform 2010 eine eigenständige Gemeinde und hat seitdem den Status eines Gemeindebezirks. Dieser ist in drei Stadtbezirke und zwei Ortsgemeinschaften untergliedert.

Stadtbezirk
Ortsgemeinschaft
griechischer NameCodeFläche (km²)Einwohner 2001Einwohner 2011Dörfer und Siedlungen
LindosΔημοτική Κοινότητα Λίνδου6901080117,57810911087Lindos, Pefki
KalathosΔημοτική Κοινότητα Καλάθου6901080217,86303800502Kalathos
LaermaΤοπική Κοινότητα Λαέρμων6901080387,21604460136Laerma
LardosΔημοτική Κοινότητα Λάρδου6901080442,01312121380Lardos
PylonasΤοπική Κοινότητα Πυλώνος6901080515,45205040376Pylonas
Gesamt690108180,12236333957

Verkehr

Das Zentrum von Lindos ist für Fahrzeuge gesperrt.

Sehenswürdigkeiten

  • Akropolis mit der Ruine der Agios-Ioannis-Kirche
  • Marienkirche
  • die Kapitänshäuser
  • das sogenannte Kleobulos-Grab, außerhalb gelegen, einstündiger Fußweg
  • die Paulusbucht südlich der Stadt

Klima

Lindos hat ein sehr mildes Klima und verzeichnet gemäß dem Nationalen Observatorium Athen eine Jahresdurchschnittstemperatur von 21,8 °C.

Klimatabelle für Lindos (66 m)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)16,017,319,122,526,131,735,335,131,526,621,718,1Ø25,1
Min. Temperatur (°C)10,612,013,515,518,923,827,327,724,320,316,012,6Ø18,6
Temperatur (°C)13,214,716,319,022,527,831,331,427,923,418,915,4Ø21,9
Niederschlag (mm)60,162,841,819,74,71,30,10,011,219,642,742,3Σ306,3
T
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16,0
10,6
17,3
12,0
19,1
13,5
22,5
15,5
26,1
18,9
31,7
23,8
35,3
27,3
35,1
27,7
31,5
24,3
26,6
20,3
21,7
16,0
18,1
12,6
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
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60,1
62,8
41,8
19,7
4,7
1,3
0,1
0,0
11,2
19,6
42,7
42,3
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: [2]

Persönlichkeiten

Galerie

Literatur

  • Gregorios Konstantinopoulos: Lindos. Apollo Verlag, Athen ohne Jahr [ca. 1980].
  • Nanno Marinatos: Lindos – Archäologie, Geschichte, Religion. Touristischer Führer und Reproduktion der Akropolis. Mathioulakis Verlag, Athen ohne Jahr [verschiedene Auflagen, u. a. ca. 1980].

Weblinks

Commons: Lindos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. http://www.meteoclub.gr/themata/statistika-metstathmon/7510-klimatika-dedomena-peiraias-emy

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Hafen Lindos
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Kapitänshaus_Lindos
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Uliczka w Lindos na Rodos
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Lindos, Rhodes
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Luftaufnahme von Lindos
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Blick von der Akropolis Lindos
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Akropolis von Lindos
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Positionskarte von Griechenland

Quadratische Plattkarte, N-S-Streckung 120 %. Geographische Begrenzung der Karte:

  • N: 42.0° N
  • S: 34.6° N
  • W: 19.1° O
  • O: 29.9° O
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griechisch orthodoxe Kapelle Agios Georgios Pahimahiotis mit Blick auf das Meer, gelegen an einer Gasse in Lindos am Nordost-Hang unter der Acropolis of Lindos . Rhodos.
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Position of Lindos Municipal Unit in Rhodes Municipality, Rhodes Regional Unit, Southern Aegean Region, Greece