Lindenpark

Der Lindenpark ist ein Jugendkultur- und Familienzentrum in Potsdam-Babelsberg. Seit den 1960er Jahren ist er Bestandteil der Potsdamer und Berliner Kulturszene.[1] Seit der Übernahme des Lindenpark e.V durch die Stiftung SPI (Sozialpädagogisches Institut „Walter May“) im Jahr 2009 ist die Einrichtung ein Jugendkultur- und Familienzentrum.[2] Bekannt ist das Haus durch regelmäßig stattfindende Konzerte und Partys sowie Angebote für Kinder, Familien und Jugendgruppen.

Geschichte

Lindenpark von der Stahnsdorfer Straße aus gesehen

Anfänge

1900 als Wäscherei erbaut, erfuhr das Gebäude vielfältige Umnutzungen. So wurde es als Ausflugslokal für Potsdamer genutzt, später aber auch als Filmstudio, Atelier und Premierenkino für die UFA. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Haus kurzzeitig unter sowjetischer Kommandantur, bis es in den 1960ern als „Tanz und Unterhaltungszentrum“ seine vorerst letzte Umstrukturierung erfuhr. Tanztees, Singwettbewerbe, Theateraufführungen sowie Kinder- und Konzertveranstaltungen waren fester Bestandteil des Lindenparks und standen im Zeichen der sozialistisch geprägten Veranstaltungskultur. Unter neuer Führung wurde in den 1980er-Jahren, auch durch das veränderte gesellschaftliche und politische Klima, eine neue Richtung eingeschlagen. Der Lindenpark bot nun eine Plattform für die sich neu entwickelnde Punkszene und Nachwuchsbands. So wurde die Einrichtung nicht nur in der lokalen Kulturszene bekannt, sondern auch über die Stadtgrenze hinaus. Darüber hinaus fanden im L. kulturelle Sportveranstaltungen statt. U.a. das im DDR-Fernsehen sehr erfolgreiche Format „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“.

Die Wende

Die neu gewonnenen Freiheiten machten es ab dem Spätherbst 1989 möglich, dass auch Bands aus West-Berlin im Lindenpark auftreten konnten. Besondere Bekanntheit erlangte das Konzert der Skaformation Blechreiz. Seit 1989 befand sich der charakteristische Bus inmitten des Saals, welcher seitdem zum Markenzeichen geworden war.[3]

1990 erfolgte die Gründung des Lindenpark e.V. Mit fünf Einrichtungen gehörte der Verein in den Folgejahren zu den größten soziokulturellen Zentren des Landes Brandenburg. Der e.V. umfasste den Lindenpark, das offene Jugendhaus jwd mit dem Miniatelier, die Sternwerkstatt und den Spartacus mit dem Jugendclub S13.[1] Leitgedanke bei der Gründung war die Förderung von Kunst und Kultur, die Jugend- und Kinderhilfe sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen.

Anfang 2000 häuften sich die strukturellen und finanziellen Probleme des Lindenpark e.V., welche 2008 zur Insolvenz des Vereins führten.[1] Im März des darauf folgenden Jahres wurde der Lindenpark von der Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ (SPI), einer gemeinnützigen Stiftung des Landesverbandes der Arbeiterwohlfahrt Berlin e. V.,[4] übernommen.

Einrichtungen

Neben dem Veranstaltungsgebäude beherbergt das Areal des Lindenparks das Jugendhaus „jwd“, eine Open-Air-Bühne, den größten Skatepark in Potsdam und Umland sowie mehrere Spielplätze und zwei Jurten. Externe Einrichtungen sind der Hort „Die Buntstifte“ im Wohngebiet Potsdam-Stern und der offene Jugendtreff „clubmitte“ auf dem freiland Gelände.[5]

Veranstaltungsort

Der Veranstaltungssaal des Lindenparks fasst ca. 900 Gäste. Für Open-Air-Veranstaltungen finden auf dem Außengelände bis zu 3000 Besucher Platz. Zu den wiederkehrenden Veranstaltungen zählen unter anderem „Psychomania“, das „kleine Ska-Fest“, welches in der Tradition des „Potsdamer Ska-Festes“ steht und „Lindenpunk“.[6][7][8] Augenmerk wird auf die Organisation von Kinder- und Familienveranstaltungen gelegt. Dazu zählen unter anderem die jährlich stattfindende Walpurgisnacht mit bis zu 400 Besuchern, das Halloween-Fest sowie Musikschulkonzerte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Volkmar Klein. (Memento vom 3. Juli 2009 im Internet Archive) Website der Märkischen Allgemeinen.
  2. Henri Kramer. Website der PNN. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  3. Volker Oelschläger.@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website der Märkischen Allgemeinen. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  4. Über uns. In: stiftung-spi.de. Stiftung Sozialpädagogisches Institut „Walter May“ (SPI), abgerufen am 9. Januar 2021.
  5. . (Memento des Originals vom 13. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lindenpark.de Website des Lindenpark. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  6. . Website des Psychomania-Festivals. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  7. . (Memento des Originals vom 5. April 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lindenpark.de Website des Lindenpark. Abgerufen am 14. Juli 2011.
  8. .@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Website der Märkischen Allgemeinen. Abgerufen am 14. Juli 2011.

Koordinaten: 52° 23′ 30,3″ N, 13° 7′ 0,6″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kulturzentrum Lindenpark in Potsdam-Babelsberg.JPG
Autor/Urheber: Dnaber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Potsdam, Lindenpark von der Stahnsdorfer Straße aus gesehen.