Lindehaus

Lindehaus
(c) Bundesarchiv, Bild 183-H1106-0301-003 / CC-BY-SA 3.0
Das Lindehaus vorn rechts im Jahr 1969

Das Lindehaus war früher das Verwaltungsgebäude des VEB Komplette Chemieanlagen an der Wilsdruffer Straße 27–29 in Dresden. Markant war nach der Wende der Linde-Schriftzug, dessen helles Blau die Ansicht der historischen Silhouette von der Neustadt aus erheblich störte.

Beschreibung

Das Gebäude wurde von 1966 bis 1968 nach einem Entwurf der Architekten Heinz Mersiowsky und Erich Zieger errichtet. Die Innengestaltung nahm Bernhard Fellmann vor. Das Gebäude stellte einen Teil der südlichen Bebauung der damaligen Ernst-Thälmann-Straße, der heutigen Wilsdruffer Straße dar. Es war ein siebengeschossiger Baukörper, wobei die ersten beiden Geschosse Ladenbauten (Haus des Buches) mit einer Nutzfläche von 2000 Quadratmetern waren. In diesem Bau arbeiteten damals 950 Menschen für den VEB Komplette Chemieanlagen (KCA). Das Gebäude war in Stahlbetonskelettbauweise mit einer vorgehängten Stahl-Aluminium-Glas-Fassade errichtet worden. Die Ladengeschosse waren mit Lausitzer Granit verkleidet.[1]

1969 bekam das Gebäude an der Ecke zum Postplatz ein farbiges C in einem angedeuteten vieratomigen Molekül, an der Wallstraße den Schriftzug VEB KCA sowie längs der Ernst-Thälmann-Straße den Schriftzug VEB Komplette Chemieanlagen, alle jeweils oberhalb der Dachkante. Während das VEB KCA 1990 ersatzlos entfernt wurde, wurde das C im Molekül durch einen blau leuchtenden Schriftzug der Linde AG ersetzt, an den der KCA inzwischen verkauft worden war.

Im Jahr 2009 wurde das Gebäude für den Erweiterungsbau der Altmarkt-Galerie abgerissen.[2]

Literatur

  • Walter May, Werner Pampel und Hans Konrad: Architekturführer DDR, Bezirk Dresden. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1979, S. 27.
  • Heinz Mersiowsky: Bürogebäude am Postplatz in Dresden. In: Deutsche Architektur, Heft 11, Jahrgang 1968, S. 668–671.

Einzelnachweise

  1. May et al., S. 27, Nr. 17 (Verwaltungsgebäude des VEB Komplette Chemieanlagen, Ernst-Thälmann-Straße 27–29)
  2. Abriß Lindehaus/ehemaliges Warenhaus Knopp auf bausituation-dresden.de

Koordinaten: 51° 3′ 2″ N, 13° 44′ 2,5″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Lindehaus dresden.JPG
Autor/Urheber: Z thomas, Lizenz: CC BY 3.0
Ehemaliges Lindehaus (ehemals Haus des Buches) an der Wilsdruffer Straße in Dresden Im Jahr 2009 abgerissen für die Erweiterung der Altmarkt-Galerie
Bundesarchiv Bild 183-H1106-0301-003, Dresden, Ernst-Thälmann Straße.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-H1106-0301-003 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Dresden, Ernst-Thälmann_Straße Zentralbild Deutsche Demokratische Republik 12.11.1969 -schw. Die Bezirksstadt Dresden aus den Trümmern des Krieges neu erstanden Festlich, großzügig, hell und weit bietet die Ernst-Thälmann-Straße, benannt nach dem im Konzentrationslager Buchenwald ermordeten Führer der deutschen Arbeiterklasse, einen wesentlichen Einblick in das Baugeschehen, das in den letzten 20 Jahren in der Elbmetropole durchgeführt wurde. Sie erstreckt sich vom Pirnaischen Platz über den Altmarkt zum Postplatz (vorn im Bild). In den Jahren 1965-67 entstand hier der größte Gaststättenkomplex der DDR, die Großgaststätte "Am Zwinger" (links). Rechts bildet das Institutsgebäude, das auch das Haus des Buches der Elbestadt beherbergt, den zweiten Neubaukomplex am Postplatz. Foto: Link Copyright: ADN-Zentralbild Bitte beachten Sie auch die Fotos: H1106-0301-001 H1106-0301-002 und H1023-0023-001