Lin May

Lin May (* 30. April 1973 in Würzburg), voller Name Lin May Saeed, ist eine deutsch-irakische Bildhauerin. In monothematischem Ansatz, befasst die Künstlerin sich insbesondere mit dem historischen Wandel des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Ihr Werk umfasst dabei die Bereiche Skulptur, Bricolage, Zeichnung und Text.

Werdegang und Werk

Lin May Saeed wuchs in Wiesbaden auf und studierte dann, von 1995 bis 2001, bei Tony Cragg an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei. Dort begann sie sich für Tierrechte zu interessieren, befasste sich mit dem Tierrechtsphilosophen Tom Regan und nahm an entsprechenden Aktionen (z. B. Protesten gegen Pelztierhandel) teil.[1]

Nach ihrem Umzug nach Berlin gründete sie 2003 den Ausstellungsraum Center, in Berlin-Tiergarten, den dem ihre verschiedenen Arbeiten zu sehen sind. Inhaltlich befasst sich die vegan lebende Künstlerin insbesondere mit dem Themenbereich Tierbefreiung und Tierrechten, sowie mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Tier.[2]

Von 2008 bis 2010 hatte Lin May Saeed einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf.

Das Thema Tierrechte aus der weiblichen Perspektive darzustellen, ist ein weiteres Anliegen der Künstlerin, da die vielen Frauen, die Teil der Bewegung sind, aus ihrer Sicht, öffentlich kaum wahrgenommen werden. In ihren neueren Werken befasst sich Lin May Saeed darüber hinaus mit Speziesismus, der Diskriminierung nicht-menschlicher Spezies durch den Menschen in der anthropogen (auf die Bedürfnisse des Menschen) ausgerichteten Welt. Dabei versteht sie sich nicht nur als Künstlerin, sondern auch als politische Aktivistin.[1]

Ausstellungen

Diese Auflistung ist unvollständig. Eine vollständige Auflistung ist auf der Webseite der Künstlerin einsehbar, wo auch einige ihrer Texte zu finden sind.[3]

Einzelausstellungen

  • Rami: Galerie Jacky Strenz, Frankfurt am Main, 2021[4]
  • Peter-Mertes-Stipendium: Kunstverein Bonn, Bonn 2012
  • abc, art berlin contemporary: Galerie Jacky Strenz, Frankfurt am Main, 2011
  • Liberation Galerie Thomas Flor, Düsseldorf 2010
  • Nelly-Sachs-Park mit Jens Ullrich: Galerie Jacky Strenz, Frankfurt am Main, 2010
  • Ankunft der Tiere: Galerie Jacky Strenz, Frankfurt am Main, 2009
  • Arm und Reich: Alex Jasch / Lin May im Glaspavillon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, 2008
  • vor Christus: Galerie Jacky Strenz, Frankfurt am Main, 2007
  • Sculptagy & Dwoonings: Galerie Thomas Flor, Düsseldorf, 2006
  • Nome, Djinn, Mangan mit Jens Ullrich: Galerie Flor, Düsseldorf, 2005

Gruppenausstellungen und Beiträge

  • Wildnis: Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2018–19[5]
  • The Worldly House, Archivbeitrag im Rahmen der dOCUMENTA (13) in Kassel, 2012
  • Feierabend mit Matthias Dornfeld, Lutz Braun, HP Zimmer: reception Berlin / Christine Heidemann Galerie, 2012
  • Dorothea: Ancient&Modern Galerie, London, GB, 2011
  • Impossible Vacation: White Flags Projects, St. Louis, USA, 2011
  • GELD: reception Galerie Berlin, 2011
  • Deli Vegan für SCHATTEN UND WESEN Kunstverein Schwerte 0809 at Nachtfoyer / Kunsthalle Düsseldorf, 2011
  • Handlung und Tat: Galerie HBK Braunschweig/Schnittraum, 2010
  • New Roads of Solidarity: Internationaler Antirepressionskongress in Hamburg 2010
  • Ich Tier! (Du Mensch): Perla Mode / Dienstgebäude Zuerich, 2010
  • Societate su i ma Logika mit Jens Ullrich und Jochen Lempert: Kunstverein Schwerte, 2008
  • Antispe-Kongress Hannover: UJZ Korn, 2008
  • Bitte schreiben Sie eine vernichtende Kritik über meine Spezies, wir können nur überleben wenn wir wenige bleiben mit Saskia Paul und Alexander Kurz: Center, Berlin, 2003
  • Mode gegen Rechts mit Jens Ullrich und Alex Jasch: Ausstellungsraum in der Kölnerstraße 334, 2001

Veröffentlichungen

May veröffentlichte Beiträge in folgenden Publikationen:

  • Uta Grosenick (Hrsg.): Ein Neger mit Gazelle. Revolver, Archiv für Aktuelle Kunst, Frankfurt am Main 2004, ISBN 978-3-937577-41-8.
  • Jens Ulrich, Alex Jasch, Florian Baudrexel (Hrsg.): Die Sieben Bücher der Weisheit und Schönheit. Revolver, Archiv für Aktuelle Kunst, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-86588-128-1.
  • Recipes from Iraq. Vegane Rezepte aus dem Irak mit Texten von Abbas Khider, Melanie Bujok und Lin May. publiziert vom Bonner Kunstverein, 2012.

Stipendien

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Von Ativismuy, Beuys unf Tüpfelhyänen von Sabine Weier Schirn, Magazin der Schirn Kunsthalle Frankfurt, aufgerufen am 12. Mai 2022
  2. Vegane Künstlerin Lin May Saeed: Kunst und Tierbefreiung von Patrick Siegmund Deutschland ist vegan, aufgerufen am 12. Mai 2022
  3. Lin May Saeed Webpräsenz, aufgerufen am 12. Mai 2022
  4. Jacky Strenz. Exhibitions. 2021 Jacky Strenz, aufgerufen am 12. Mai 2022
  5. Ausstellung. Wildnuis. 1. November 2018 - 3. Februar 2019 Schirn Kunsthalle Frankfurt, aufgerufen am 12. Mai 2022