Lilienkreuz
Beim Lilienkreuz sind alle vier Kreuzungsarme mit der meist oberhalben stilisierten Lilie besetzt und bilden direkt das Kreuz. Weil die Lilie, die einem Stab aufsitzt, Gleve – von der Stangenwaffe Glefe – genannt wird, spricht man auch von Glevenkreuz. Ob es als solches beschrieben wird, ist weniger eine Frage der genauen Darstellung, sondern der Herkunft oder Bedeutung des Zeichens. Besondere Anwendung findet das Lilienkreuz in der Heraldik. Hier ist es als gemeine Figur bekannt.
Formen und Geschichte
In der christlichen Bedeutung steht diese Form der stilisierten Lilie wegen der dreifachen Trennung für die Dreifaltigkeit.[1]
Die Form des mittleren Blatts reicht von länglich-lanzettfömig floral ausgeprägt Blattformen in Bezug auf die Blüte der Lilien, mit weit zurückgeschlagenen Seitenblättern, bis hin zu den der Klinge der Glefe nachgestalteten Formen, und kann auch durch Formen wie ein Kreuz ersetzt sein.
Ritterorden
Als Ordenszeichen ist es 1156 für einen kastilischen Militärorden gestiftet worden. Es ist der Ritterorden von Alcantara. Dieses Kreuz ist grün gefärbt. Das Kreuz Orden von Calatrava ist rot gefärbt. Beide Kreuze werden auch mit dem Ordensnamen bezeichnet: Calatravakreuz und Alcantarakreuz.
- Ordem Avis
Inquisition und Kirchenheraldik
Seit dem 14. Jahrhundert war es das Emblem der Inquisition und geht von dort auch etwa auf das Wappen der Dominikaner über (die daneben das Mantelwappen, die Spitze, verwenden).[2] Das Dominikanerkreuz ist im heraldischen Sinn ein geständertes Lilienendenkreuz.[3]
Abwandlungen
- Ist ein Kreuzarm gespitzt, bezeichnet man es mit Liliensteckkreuz, etwa in rot das Jakobskreuz. Der die Spitze bildende Arm zeigt nach unten und ist häufig gegenüber den übrigen Armen bedeutend länger.
- Wird das Kreuz als Schragen gelegt, wird es zum Lilienschrägkreuz.
- Werden die Kreuzarme verlängert, entsteht das Lilienendenkreuz. Hier sind die stilisierten Lilien nur an den Kreuzenden als Zier.
- Im Lilienkreuz gehen die Armenden überwiegend in die drei oberen Blätter der Lilie ohne Band über, mit Band im Wappen von Broitzem und der Verbandsgemeinde Südeifel. Ein Kreuz mit vollständigen Lilien findet sich im Wappen derer von Broizem.
Beispiele
- (c) Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com, CC BY-SA 3.0Auf Meißner Groschen der Münzstätte Freiberg
- (c) Classical Numismatic Group, Inc. http://www.cngcoins.com, CC BY-SA 3.0Auf Écu au soleil, Paris, 1498
- In den Kreiswappen von Erkelenz
- und Heinsberg
- Gundelsheim (Oberfranken): Glevenrad und Mühlrad
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ William M. Hinkle: The Fleurs de Lis of the Kings of France. 1285–1488. Southern Illinois University Press, Carbondale IL u. a. 1991, ISBN 0-8093-1676-5, S. 1–31.
- ↑ Artikel: Welche Wappen verwenden die Dominikaner vom 16. Mai 2008 auf Orden online abgerufen am 13. Februar 2016.
- ↑ Walter Leonhard: Das grosse Buch der Wappenkunst. Entwicklung – Elemente – Bildmotive – Gestaltung. Bechtermünz, Augsburg 2003, ISBN 3-8289-0768-7.
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Emblem of the Military Order of Alcantara
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KINGS of France. Louis XII of France. 1498-1514.
- AV écu au Soleil (27mm, 3.42 g). Paris mint. Struck 1498.
- Crowned coat-of-arms with sun above; legend starts with crowned lis, name as LUdOVICVS, pellet under 18th letter
- Floreate cross with quadrilobe in center; legend starts with crowned lis, pellet under 18th letter.
- Duplessy 647; Ciani 900.
Wappen von Maria Wörth
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GERMANY, Sachsen-Markgrafschaft Meißen. Friedrich III der Strenge (the Strict). As Margrave of Meißen and Landgrave of Thüringen, 1349-1381. AR Groschen (28mm, 2.08 g, 4h). + FRID • BI • GRΛ • TVRInG • L(An)GRAVIS (annulet stops), voided cross fleurée within quadrilobe, with lis at each inner angle and C R V X at each outer angle / + GROSSVS • mARCh • mISnЄNSIS (annulet stops), lion rampant left; annulet to right, A below. Saurma 4361 var. (B below). VF, toned.
Cross Flory symbol of traditional heraldry.
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Cross of Ordem de Avis (Aviz Order)
Wappen von Plankstadt, Rhein-Neckar-Kreis, Deutschland.
"In Gold ein rotes lateinisches Lilienkreuz, in dessen Mitte eine fünfblättrige, blaue Flachsblüte." Die Lilie entstammt einem Erkelenzer Stadtsiegel von 1551 und erinnert an die Beziehung der Stadt Erkelenz zum Marienstift Aachen. Die Flachsblüte weist auf den früheren Flachsanbau hin, der vor allem im nördlichen Kreisgebiet betrieben wurde. Das Gold im Wappenschild steht für die Fruchtbarkeit des Lößbodens des südlichen Kreisgebietes.