Ligat ha’Al (Handball)

Ligat ha’Al

Aktuelle Saison2021/22
SportartHandball
VerbandIsrael Handball Association (IHA)
Ligagründung1954
Mannschaften12
Land/LänderIsrael Israel
TitelträgerMaccabi Rischon LeZion
RekordmeisterHapoel Rischon LeZion (18)[1]
Liga Le’umit

Die Ligat ha’Al (hebräisch ליגת העל) ist die höchste israelische Spielklasse im Männer-Handball. Nach dem Hauptsponsor, der Winner Corporation, wird die Liga offiziell als Ligat Winner (hebräisch ליגת בכדוריד) bezeichnet. Aktueller Titelträger ist die Mannschaft von Maccabi Rischon LeZion, die 2020/21 zum 16. Mal israelischer Meister wurde.

Geschichte

Die Ligat ha’Al wurde 1954 eingeführt. In den ersten Jahren dominierte Maccabi Rechovot und gewann bis zur Saison 1962/63 insgesamt fünf Meisterschaften. Bis zu dieser Zeit wurde auf Fußballfeldern mit elf Spielern Großfeldhandball gespielt. Erst ab 1963 wurde die Meisterschaft in der heute bekannten Form mit sieben Spielern je Mannschaft ausgetragen.[2] In den folgenden zwei Jahrzehnten war insbesondere Hapoel Rechovot, das aufgrund vereinsinterner Streitigkeiten bei Maccabi gegründet wurde, erfolgreich und gewann insgesamt 13 Meisterschaften. Einmalig wurde 1974 kein Meister ermittelt. Die bis dato letzte Meisterschaft von Hapoel Rechovot 1983/84 markierte einen Umbruch im israelischen Handball. Seither gewannen die beiden Mannschaften aus Rischon LeZion, Hapoel und Maccabi fast ausnahmslos die israelische Meisterschaft. Besonders erwähnenswert ist dabei der Rekord von Hapoel Rischon LeZion aus den 1990er-Jahren, als der Verein neun Meisterschaften in Folge feiern konnte.

Modus und Ausrichtung

Spielmodus

Zunächst treten die 12 teilnehmenden Mannschaften der Ligat ha’Al in einem Ligasystem an, bei dem jeder Verein je ein Hin- und Rückspiel gegen jeden anderen Verein bestreitet (double round robin). Die acht erstplatzierten Mannschaften qualifizieren sich für die Playoffs, während die schlechtesten vier Teams in die Abstiegsrunde müssen.

Die Playoffs beginnen mit einem Viertelfinale im Best-of-Three-Modus, wobei die Mannschaften wie folgt aufeinandertreffen: Platz 1 gegen Platz 8, Platz 2 gegen Platz 7, Platz 3 gegen Platz 6 und Platz 4 gegen Platz 5. Im Halbfinale stehen sich dann der Sieger 1/8 und der Sieger 4/5, sowie der Sieger 2/7 und der Sieger 3/6 gegenüber. Das Finale zwischen den beiden Gewinnern des Halbfinals findet dann im Best-of-Five-Modus statt. Das Heimrecht in den einzelnen Serien wechselt von Spiel zu Spiel, wobei die höherplatzierte Mannschaft der regulären Saison im ersten Spiel (und damit auch im evtl. entscheidenden dritten bzw. fünften) ein Heimspiel hat.

Die vier Mannschaften der Abstiegsrunde bestreiten zunächst ein einfaches Rundenturnier. Die beste Mannschaft verbleibt in der Ligat ha’Al, während die schlechteste direkt in die zweitklassige Liga Le’umit absteigt. Die Mannschaften auf den Plätzen 10 und 11 bestreiten Relegationsspiele gegen den Dritt- bzw. Zweitplatzierten der 2. Liga.

Entgegen seiner geografischen Lage ist der israelische Meister (ebenso wie der Pokalsieger) international für die Qualifikation zu europäischen EHF-Wettbewerben spielberechtigt.

Ausrichtung und Namenssponsoring

Die Ligat ha’Al wird vom israelischen Handballverband, der Israel Handball Association (IHA) mit Sitz in Tel Aviv ausgerichtet.

Die Liga ist seit 2010 nach dem Hauptsponsor Winner Corporation – einem israelischen Sportwetten-Anbieter – offiziell mit Ligat Winner benannt. Zuvor hieß sie Ligat Bank Yahav nach dem früheren Hauptsponsor, der Jerusalemer Bank Yahav.[2]

Saison 2018/19

Folgende 12 Mannschaften spielten in der Saison 2018/19 in der Ligat ha’Al um die israelische Meisterschaft:[3] Bnei Herzlia, Hapoel Aschdod, Hapoel Kirjat, Hapoel Rischon LeZion (M, P), Hapoel Ramat Gan, Maccabi Avishai Motzkin, Maccabi Rischon LeZion, MK Be’er Scheva, MK Holon, AC Nes Ziona,[4] AS SGS Ramat haScharon,[5] Ironi Rechovot.[6]

Die Hinrunde der Saison 2018/19 begann am 28. September 2018; der letzte Spieltag der Rückrunde fand am 15. März 2019 statt.

Ligat ha’Al – Saison 2018/19
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Maccabi Rischon LeZion2220110780:5940+18641
2.Hapoel Rischon LeZion (M, P)2215160620:5660+5431
3.Hapoel Aschdod2214170656:5940+6229
4.AS SGS Ramat haScharon2214170710:6480+6229
5.AC Nes Ziona22110110662:6650 −322
6.Maccabi Avishai Motzkin22101110626:6700−4421
7.Bnei Herzlia2283110687:7390−5219
8.MK Be’er Scheva2290130583:6280−4518
9.Ironi Rechovot2281130608:6440−3617
10.MK Holon2272130657:6600 −316
11.Hapoel Kirjat2260160575:6650−9012
12.Hapoel Ramat Gan2241170578:6690−919

Die acht erstplatzierten Mannschaften qualifizierten sich für die Playoffs, während die vier Letztplatzierten in der Abstiegsrunde sowie der Relegation um den Klassenerhalt spielten.

Playoffs

Die acht erstplatzierten Mannschaften der regulären Saison qualifizierten sich für die Playoffs, die generell im K.-o.-System ausgetragen werden.

Viertelfinale

Das Viertelfinale wurde im Best-of-Three-Modus ausgetragen. Die Viertelfinalspiele fanden ab dem 22. März 2019 statt, wobei sich die vier Erstplatzierten der regulären Saison jeweils ohne Niederlage durchsetzen konnten:

DatumUhrzeitHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
1. Viertelfinale:
22. März 201913:30 UhrMaccabi Rischon LeZionMK Be’er Scheva26:24
25. März 201919:00 UhrMK Be’er SchevaMaccabi Rischon LeZion30:36
2. Viertelfinale:
22. März 201915:00 UhrAS SGS Ramat haScharonAC Nes Ziona28:27
25. März 201919:00 UhrAC Nes ZionaAS SGS Ramat haScharon25:33
3. Viertelfinale:
22. März 201915:00 UhrHapoel Rischon LeZionBnei Herzlia34:26
25. März 201919:30 UhrBnei HerzliaHapoel Rischon LeZion25:30
4. Viertelfinale:
22. März 201914:00 UhrHapoel AschdodMaccabi Avishai Motzkin32:26
25. März 201919:00 UhrMaccabi Avishai MotzkinHapoel Aschdod28:32

Die fettgedruckten Mannschaften qualifizierten sich für das Halbfinale.

Halbfinale

Das Halbfinale wurde im Modus Best of Five ausgetragen:

DatumUhrzeitHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
1. Halbfinale:
22. April 201917:00 UhrMaccabi Rischon LeZionAS SGS Ramat haScharon39:38
29. April 201918:30 UhrAS SGS Ramat haScharonMaccabi Rischon LeZion37:33
3. Mai 201915:00 UhrMaccabi Rischon LeZionAS SGS Ramat haScharon33:29
6. Mai 201918:30 UhrAS SGS Ramat haScharonMaccabi Rischon LeZion38:34
10. Mai 201915:00 UhrMaccabi Rischon LeZionAS SGS Ramat haScharon31:29
2. Halbfinale:
22. April 201918:30 UhrHapoel Rischon LeZionHapoel Aschdod29:26
28. April 201918:00 UhrHapoel AschdodHapoel Rischon LeZion31:25
3. Mai 201915:30 UhrHapoel Rischon LeZionHapoel Aschdod22:34
6. Mai 201919:00 UhrHapoel AschdodHapoel Rischon LeZion29:24

Damit qualifizierten sich Maccabi Rischon LeZion und Hapoel Aschdod für das Finale.

Finale

Das Finale wurde – wie bereits das Halbfinale – im Modus Best of Five ausgetragen. Die Spiele fanden zwischen dem 14. und 28. Mai 2019 statt, wobei Maccabi Rischon LeZion als besser platzierte Mannschaft der regulären Saison im ersten Spiel Heimrecht hatte:

DatumUhrzeitHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
14. Mai 201920:00 UhrMaccabi Rischon LeZionHapoel Aschdod25:24 (13:15)
17. Mai 201915:00 UhrHapoel AschdodMaccabi Rischon LeZion28:26 (11:12)
21. Mai 201919:30 UhrMaccabi Rischon LeZionHapoel Aschdod26:26 (15:11)
24. Mai 201915:15 UhrHapoel AschdodMaccabi Rischon LeZion29:22 (15:11)
28. Mai 201918:30 UhrMaccabi Rischon LeZionHapoel Aschdod36:32 (16:14)

Da beide Mannschaften jeweils zwei Partien gewannen (bei einem Unentschieden), musste das Torverhältnis entscheiden. Hapoel Aschdod erzielte insgesamt vier Tore mehr als Maccabi Rischon LeZion (139:135) und wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Israelischer Handballmeister.

Abstiegsrunde und Relegation

Die vier letztplatzierten Mannschaften der regulären Saison spielen zunächst in der Abstiegsrunde weiter. In einer einfachen Runde Jeder gegen Jeden werden die Abschlussplatzierungen ermittelt, wobei alle Spielergebnisse der regulären Saison mitzählen.

DatumUhrzeitHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
1. Spieltag:
22. März 201915:00 UhrMK HolonHapoel Ramat Gan27:29
15:00 UhrIroni RechovotHapoel Kirjat32:21
2. Spieltag:
25. März 201919:00 UhrHapoel KirjatHapoel Ramat Gan25:21
19:00 UhrIroni RechovotMK Holon32:27
3. Spieltag:
29. März 201914:30 UhrHapoel Ramat GanIroni Rechovot37:35
14:30 UhrMK HolonHapoel Kirjat36:27
Ligat ha’Al – Saison 2018/19 – Abstiegsrunde
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
9.Ironi Rechovot25101140707:7290−2221
10.MK Holon2582150747:7480 −118
11.Hapoel Kirjat2570180648:7540−10614
12.Hapoel Ramat Gan2561180665:7560−9113

Der Sieger der Abstiegsrunde, Ironi Rechovot, verbleibt in der Ligat ha’Al, der Letztplatzierte Hapoel Ramat Gan steigt direkt in die zweitklassige Liga Le’umit ab. Die Mannschaften von MK Holon und Hapoel Kirjat spielen in der Relegation um die Qualifikation zur Ligat ha’Al 2019/20.

Die Relegation wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Dabei trifft MK Holon auf den Drittplatzierten der Liga Le’umit 2018/19, Hapoel Petach Tikwa, während Hapoel Kirjat gegen die zweitplatzierte Mannschaft von Maccabi Tel Aviv spielt:

DatumUhrzeitHeimmannschaftGastmannschaftErgebnis
Relegation, Hinspiele:
8. April 201918:45 UhrMK HolonHapoel Petach Tikwa35:20 (17:9)
19:30 UhrHapoel KirjatMaccabi Tel Aviv35:28 (15:15)
Relegation, Rückspiele:
12. April 201915:00 UhrMaccabi Tel AvivHapoel Kirjat31:31
13. April 201920:00 UhrHapoel Petach TikwaMK Holon21:23 (8:12)

Damit verblieben die Mannschaften von MK Holon und Hapoel Kirjat in der Ligat ha’Al.

Saison 2019/20

Die Hinrunde der Saison 2019/20 begann am 20. September 2019 und sollte ursprünglich mit dem 22. und letzten Spieltag der Rückrunde am 27. März 2020 enden. Aufgrund der Corona-Krise wurde die Saison vorzeitig im März 2020 abgebrochen und später Maccabi Rischon LeZion zum Meister erklärt. Es gibt keinen Absteiger und die Liga wird um einen Aufsteiger aufgestockt.[7]

Ligat ha’Al – Saison 2019/20
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Maccabi Rischon LeZion1814130582:4800+10229
2.MK Holon1912520558:4930+6529
3.Hapoel Aschdod (M)1913060548:4990+4926
4.Hapoel Rischon LeZion1913060535:4900+4526
5.AS SGS Ramat haScharon1811340574:5250+4925
6.MK Be’er Scheva199280517:5050+1220
7.Ironi Rechovot1981100534:5480−1417
8.AC Nes Ziona1971110527:5700−4315
9.Maccabi Avishai Motzkin1970120567:5940−2714
10.Bnei Herzlia1961120560:6110−5113
11.Hapoel Kirjat1950140511:5650−5410
12.Maccabi Dimona (A)1710160487:6200−1332
Quelle: handball24.com[8], Stand: 6. März 2020


Saison 2021/22

Ligat ha’Al – Saison 2021/22
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
1.Hapoel Aschdod109010333:2880+4518
2.AS SGS Ramat haScharon107300325:2770+4817
3.Hapoel Rischon LeZion117220339:3150+2416
4.Maccabi Rischon LeZion (M)118030359:3070+5216
5.MK Holon117220342:3120+3016
6.Maccabi Avishai Motzkin115150328:3450−1711
7.Bnei Herzlia114250343:3510 −810
8.AC Nes Ziona114070344:3620−188
9.Hapoel Kirjat114070307:3230−168
10.Hapoel Chevel Elot112270326:3680−426
11.Maccabi Dimona112090295:3060−114
12.MK Be’er Scheva1100110293:3800−870
Quelle: handball24.com[9], Stand: 10. Dezember 2021

Israelische Handballmeister

Die seit 1954 ausgespielte israelische Handballmeisterschaft konnte bislang von zwölf Vereinen gewonnen werden, die in erster Linie in den Handball-Hochburgen Rischon LeZion, Rechovot und Petach Tikwa angesiedelt sind. Rekord-Titelträger ist Hapoel Rischon LeZion mit insgesamt 18 Meisterschaften.

VereinTitelSpielzeiten
Hapoel Rischon LeZion181988, 1990, 1991, 1993, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2003, 2004, 2008, 2013, 2015, 2018
Maccabi Rischon LeZion161958, 1985, 1986, 1987, 1989, 1992, 2005, 2006, 2007, 2009, 2010, 2011, 2012, 2017, 2020, 2021
Hapoel Rechovot131957, 1961, 1964, 1965, 1968, 1973, 1975, 1976, 1977, 1979, 1982, 1983, 1984
Maccabi Rechovot51954, 1955, 1956, 1959, 1963
Maccabi Petach Tikwa31978, 1980, 1981
Hapoel Petach Tikwa31966, 1967, 1970
Maccabi Tel Aviv22014, 2016
Hapoel Ramat Gan21969, 1971
Hapoel Aschdod12019
ASA Tel Aviv12002
Hapoel Herzlia11972
Maccabi Ramat Gan11960
Quelle: IHA[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Division 1 2018/2019 Results Archive. In: Handball24.com. Abgerufen am 25. November 2018 (englisch).
  2. a b מהליגה הלאומית לליגת העל, מ-1954 ועד היום. Israel Handball Association (IHA), 11. April 2009, abgerufen am 26. November 2018 (hebräisch).
  3. Division 1 2018/2019 Teams. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Handball24.com. Ehemals im Original; abgerufen am 26. November 2018 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.handball24.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  4. א.כ. נס-ציונה. Israel Handball Association (IHA), abgerufen am 26. November 2018 (hebräisch).
  5. AS SGS Ramhat Hashron (ISR). European Handball Federation (EHF), abgerufen am 26. November 2018 (englisch).
  6. Auftakt zur EM-Qualifikation: Für das israelische Team ist Wetzlar kein Neuland. In: DHB.de. 23. Oktober 2018, abgerufen am 27. November 2018.
  7. ונת הכדוריד הסתיימה: מכבי ראשון לציון הוכרזה כאלופה - וואלה! ספורט. (Die Handball-Saison ist vorbei: Maccabi Rishon Lezion wurde zum Champion erklärt). In: sports.walla.co.il. Walla!, 1. Juni 2020, abgerufen am 25. Juni 2020 (hebräisch).
  8. Division 1, 2019/2020: Standings. In: handball24.com. Abgerufen am 25. Juni 2020 (englisch).
  9. Division 1, 2021/2022: Standings. In: handball24.com. Abgerufen am 13. Dezember 2021 (englisch).
  10. היסטוריה – פירוט מלא פר שנה. Israel Handball Association (IHA), abgerufen am 13. Dezember 2021 (hebräisch).

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