Lewis Stone
Lewis Shepard Stone (* 15. November 1879 in Worcester, Massachusetts; † 12. September 1953 in Beverly Hills, Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler, der unter anderem durch seine Darstellung als Vater von Mickey Rooney in der Andy-Hardy-Reihe populär wurde.
Leben
Stone wurde als Sohn von Bertrand Stone und Philena Heald Ball in Massachusetts geboren und nahm als Soldat 1898 am Spanisch-Amerikanischen Krieg teil. 1912 war Stone erstmals am Broadway im Musikstück The Bird of Paradise zu sehen. In den folgenden Jahren trat er noch in weiteren Stücken am Broadway auf.
Ab den 1920er-Jahren war Lewis Stone, der zuvor ausschließlich als Theaterschauspieler tätig war, in zahlreichen Filmen zu sehen, darunter 1922 in einer Doppelrolle in Der Gefangene von Zenda und 1923 in Scaramouche, jeweils neben dem Leinwandpaar Ramón Novarro und Alice Terry. 1952 wirkte er ebenfalls an den Neuverfilmungen beider Werke mit Stewart Granger mit. Ab 1924 war Stone unter einem Studiovertrag bei Metro-Goldwyn-Mayer, der mit zahlreichen Verlängerungen bis zu seinem Tod lief. Er steht deshalb im Guinness Book Of World Records als Schauspieler mit dem längsten Studiovertrag. Nur gelegentlich kam es zu Loan-Outs an andere Studios, darunter für seine Rolle als Wissenschaftler im Abenteuerfilm Die verlorene Welt sowie 1928 zu Paramount Pictures, wo Lewis an der Seite von Emil Jannings in Der Patriot unter der Regie von Ernst Lubitsch spielte. Für seine Darstellung des Grafen von der Pahlen erhielt Stone bei der Oscarverleihung 1930 (April) eine Nominierung für den Oscar als bester Hauptdarsteller.
Der Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm gelang Stone ohne Probleme. Ab Mitte der 1920er-Jahre war Stone meist als würdevolle Autoritätsperson, als älterer Berater und väterlicher Freund des Hauptdarstellers oder als onkelhafter Verehrer der Leading Lady zu sehen. Zwischen 1937 und 1946 verkörperte der weißhaarige Charakterdarsteller in 16 Filmen der Andy-Hardy-Reihe den Vater von Mickey Rooney. Sein Filmcharakter des Richters Hardy wurde ursprünglich von Lionel Barrymore in A Family Affair gespielt, ehe das Studio zahlreiche Umsbesetzungen vornahm und Stone zum Einsatz gelangte. Bekannt wurde Stone außerdem durch seine insgesamt sieben Einsätze an der Seite von Greta Garbo, darunter in Eine schamlose Frau, Wilde Orchideen, Romanze und Königin Christine.
Nach mehr als 200 Filmen starb Lewis Stone 1953 an einem Herzinfarkt, als er Jugendliche von seinem Grundstück verjagte.[1] Der Schauspieler war dreimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Florence Oakley, aus der zwei Kinder stammten, wurde geschieden, und er heiratete 1907 Margaret Langham. Nach ihrem Tod heiratete er Hazel Elizabeth Wolf, mit der er bis zu seinem Tod zusammenblieb. Sein Grab befindet sich auf dem Kensico Cemetery in Valhalla, New York.
Filmografie (Auswahl)
- 1915: The Man Who Found Out
- 1918: The Man of Bronze
- 1922: Der Gefangene von Zenda (The Prisoner of Zenda)
- 1924: Wenn Männer ausgehen (Why Men Leave Home)
- 1923: Scaramouche
- 1925: Die verlorene Welt (The Lost World)
- 1927: Das Liebesleben der schönen Helena (The Private Life of Helen of Troy)
- 1928: Eine schamlose Frau (A Woman of Affairs)
- 1928: Der Patriot (The Patriot)
- 1929: Wilde Orchideen (Wild Orchids)
- 1929: Wonder of Women
- 1929: Their Own Desire
- 1929: Madame X
- 1930: Romanze (Romance)
- 1930: Hölle hinter Gittern (The Big House)
- 1930: Passion Flower
- 1931: Die Sünde der Madelon Claudet (The Sin of Madelon Claudet)
- 1931: The Phantom of Paris
- 1931: Yvonne (Inspiration)
- 1931: Mata Hari (Mata Hari)
- 1931: The Secret Six
- 1932: Der Rächer des Tong (The Hatchet Man)
- 1932: Menschen im Hotel (Grand Hotel)
- 1932: Letty Lynton
- 1932: The Son-Daughter
- 1932: Feuerkopf (Red-Headed Woman)
- 1932: Die Maske des Fu-Manchu (The Mask of Fu Manchu)
- 1933: Die weiße Schwester (The White Sister)
- 1933: Verschollen in New York (Bureau of Missing Persons)
- 1933: Königin Christine (Queen Christina)
- 1934: Die Schatzinsel (Treasure Island)
- 1934: Millionäre bevorzugt (The Girl from Missouri)
- 1935: David Copperfield (David Copperfield)
- 1935: Abenteuer im Gelben Meer (China Seas)
- 1936: Helden aus der Hölle (Three Godfathers)
- 1936: Kleinstadtmädel (Small Town Girl)
- 1936: Suzy
- 1937: Der Gefangene von Zenda (The Prisoner of Zenda)
- 1937–1946: Andy-Hardy-Reihe (16 Filme)
- 1939: Tanz auf dem Eis (The Ice Follies of 1939)
- 1941: Plan for Destruction (Dokumentar-Kurzfilm)
- 1948: Der beste Mann (State of the Union)
- 1949: Hoher Einsatz (Any Number Can Play)
- 1950: Ein charmanter Flegel (Key to the City)
- 1951: Mein Mann will heiraten (Grounds for Marriage)
- 1951: Angels in the Outfield
- 1951: Anwalt des Verbrechens (The Unknown Man)
- 1952: Im Schatten der Krone (The Prisoner of Zenda)
- 1952: Scaramouche, der galante Marquis (Scaramouche)
- 1952: Nur dies eine Mal (Just This Once)
- 1953: Die schwarze Perle (All the Brothers Were Valiant)
Auszeichnungen
- Oscarverleihung 1930 (April): Nominierung als bester Hauptdarsteller für Der Patriot
Weblinks
- Lewis Stone bei IMDb (englisch)
- Lewis Stone. In: Virtual History (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Artikel über Tod und Beerdigung von Lewis Stone (Memento des vom 25. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Stone, Lewis |
ALTERNATIVNAMEN | Stone, Lewis Shepard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. November 1879 |
GEBURTSORT | Worcester, Massachusetts |
STERBEDATUM | 12. September 1953 |
STERBEORT | Beverly Hills, Los Angeles, Kalifornien |
Auf dieser Seite verwendete Medien
Portrait of actor Lewis Stone