Leuchtturm Kikut
Leuchtturm Kikut polnisch Latarnia morska Kikut deutsch Leuchtturm Kikut | ||
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Leuchtturm Kikut, 2018 | ||
Ort: | Wisełka (Wolin), Wolin Westpommern Polen | |
Lage: | Forst Warnow im Nationalpark Wolin | |
Geographische Lage: | 53° 58′ 53,2″ N, 14° 34′ 49,1″ O Seekarte | |
Fahrwasser: | Ostsee | |
Höhe Turmbasis: | 73,9 m n.p.m. | |
Turmhöhe: | 18,2 m (59,7 ft) | |
Feuerhöhe: | 91,5 m (300,2 ft) | |
Bauart: | Rundturm-gemauert aus Feldsteinen | |
Bauform: | Turm mit Galerie und Laternenhaus[1] | |
Tageslicht- Markierung: | weißes rundes Laternenhaus | |
Kennung: | Iso.W.10s | |
Sektorenfeuer: | 063° - 241° | |
Nenntragweite weiß: | 16 sm (29,6 km) | |
Nebelhorn: | LH Details[2] | |
Racon: | AIS (MMSI No 002614800) | |
Funktion: | Orientierungsfeuer | |
Bauzeit: | 1826 als Leuchtbake | |
Betriebszeit: | seit 10. Februar 1962 | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | C 2892[3] | |
NGA: | 6496 | |
ARLHS: | POL-011 | |
Pol. Liste: | 0645[4] | |
Betreiber: | Seeamt Szczecin[5] |
Der Leuchtturm Kikut (dt. Ausguck) ist ein Leuchtturm an der Ostsee, nördlich des polnischen Ferien- und Badeortes Wisełka, 300 m von der Uferlinie entfernt auf der Insel Wolin (Wollin). Seine Höhe beträgt 18,20 m.
Benachbarte Leuchttürme stehen in Świnoujście (Swinemünde) im Westen und in Niechorze (Seebad Horst) im Osten.
Geschichte
1826 wurde auf der Geländeerhebung Swiner Hoft oder Kiesberg (auch: Kiekberg) zwischen Swinhöft (Święta Kępa) und Neuendorf eine Leuchtbake in Form einer holländischen Windmühle ohne Flügel erbaut. Sie brannte in der Nacht vom 6. auf den 7. August 1839 nieder.[6] 1840 wurde sie wieder aufgebaut.[7]
Als Signalwärter auf der dortigen Sturmwarnungsstelle wird in den Jahresberichten über die Tätigkeit der Deutschen Seewarte im Zeitraum 1925 bis 1935 Fr. Brandenburg genannt.[8]
Der heute noch vorhandene Turm (Strażnica = Wachturm) ist das Resultat eines Umbaus der alten Leuchtbake mit behauenen Feldsteinen im Jahr 1961. Am 15. Januar 1962 wurde der Umbau des Turms zu einem vollautomatischen Leuchtturm (Latarnia Morska Kikut) offiziell abgeschlossen. Er trägt seitdem eine Laterne mit einer Gürtellinse, die zur Landseite hin abgedunkelt ist. Der Umbau war nötig geworden, um die Küste zwischen den benachbarten Leuchttürmen zu sichern. Es befinden sich zahlreiche Wracks in dieser Region. Der Kikut befindet sich 91,5 m über dem Meeresspiegel und ist damit das höchstgelegene Leuchtfeuer Polens.[9] Das Licht ist rund 16 Seemeilen weit über die Ostsee zu sehen.
Der Leuchtturm wird vom Seeamt in Stettin[5] betrieben und ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Er ist komplett automatisiert und dient als eine der elf Küstenstationen an der polnischen Küste des Systems AIS-PL, Projekt HELCOM, das die automatische Überwachung des Schiffsverkehrs in der Küstenzone ermöglicht. Die Antennen-Station hat eine Höhe von 95 m.[10]
Das Laternen-Einbaugerät besteht aus einem zylindrischen 500-mm-Objektiv und einem Wechsler mit 6 Glühlampen von jeweils 75 Watt für den Fall eines Ausfalls.[11]
Aufgrund seiner Höhenlage ist der Leuchtturm Kikut das höchstgelegene Leuchtfeuer Polens.
Sonstiges
Unweit des Standortes des Kikut, vom „Stinas Utkiek“ aus, soll einst die pommersche Seeräuberin Stina, Anführerin einer Wolliner Freibeuterschar und Gefährtin von Klaus Störtebeker, Ausschau nach den Seeräubern gehalten haben. Wenn am Ufer eine rote Fahne wehte, soll Störtebeker gewusst haben, dass keine Gefahr drohte.[12]
Philatelistische Würdigung
Im Jahr 2015 gab die polnische Post den vierten Briefmarkenblock einer neuen Serie mit Leuchttürmen der polnischen Küste heraus. Eine der Briefmarken zeigt die Latarnia Morska Swinoujscie, Wert 4,80 zł.[13]
Literatur
- Gerd Liedtke: „50 Jahre Leuchtturm Kikut (Wiselka)“. In: Leuchtfeuer, Jahrg. 20 (Herbst/Winter 2012), Nr. 63, S. 15–17.
- Małgorzata Rajchowiak: „Leuchtturm Kikut“. In: Latarnie morskie – Wybrzeża Zachodniego. Arguss, Szczecin 1997, ISBN 83-907024-0-1 (deutsch).
- Martin Zamorski und Wolfgang Abraham: Insel Wollin und Umgebung – Wandern und Radfahren. Rajd Verlag, Warschau 2010, ISBN 978-83-60838-15-0.
- Renata Baczyńska: Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft, Bydgoszcz 2010, 136 Seiten [abgerufen am 3. April 2021] Polnische Leuchttürme und ihre Beziehung zur Tourismuswirtschaft als PDF (S. 27–29 polnisch)
Siehe auch
Weblinks
- Kikut - Beschreibung, Leuchtturmfreunde pl. (deutsch übersetzen)
- Leuchtturm Kikut. In: baken-net.de. 7. Oktober 2015, abgerufen am 30. Oktober 2022.
- Fotos aus dem Inneren des Lichthauses, leuchtturm-web.de
- Leuchttürme an der polnischen Ostsee
Einzelnachweise
- ↑ Russ Rowlett: Lighthouses of Poland: Baltic Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
- ↑ Leuchtturm Kikut auf marinetraffic.com. Abgerufen am 30. Oktober 2022.
- ↑ Registrierungen:
- UKHO: United Kingdom Hydrographic Office Publikation Admiralty List of Lights and Fog Signals
- ARLHS: World List of Lights (WLOL) Poland. In: ARLHS. Abgerufen am 25. April 2022 (englisch).
- NGA: List of Lights 116. (PDF, Section 5, Seite 82 (116)) NGA, 2022, abgerufen am 6. Juni 2022 (englisch).
- ↑ Hydrografisches Marineamt - Ostsee (3 Bände). (PDF, Tom 1 (521), Seite 22) In: Liste der Leuchtfeuer. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (polnisch).
- ↑ a b Seeamt Szczecin - Startseite. In: Urząd Morski w Szczecinie. Abgerufen am 16. Oktober 2022.
- ↑ Sundine: Unterhaltungsblatt für Neu-Vorpommern und Rügen, Beiblatt, Stralsund, 4. September 1839 (S. 143).
- ↑ Amtsblatt No. 5 und 6, Stettin, den 5. Februar 1841.
- ↑ Beispielhaft: Jahresbericht über die Tätigkeit der Deutschen Seewarte, 1928, S. 9.
- ↑ Touristenkarte – Insel Wollin und Umgebung, Warschau 2012.
- ↑ Marek Dziewicki, Marcin Waraksa: Status AIS – PL. Urząd Morski w Gdyni, 2007.
- ↑ W.Z. Nr. 6/61. Gdynia 1962 (NfS. Nr. 766 vom 24. Februar 1962).
- ↑ Deutsche Sagen. Ausgewählt von Ernst Jaedicke, Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin 1925, projekt.gutenberg.de.
- ↑ Latarnie morskie auf der Webseite des Katalog Znaków Pocztowych (Polnischer Briefmarkenkatalog), 19. Juni 2015, abgerufen am 30. Juli 2021 (polnisch).
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Photo taken during a trip on the Polish coast in July 2018. An expedition co-financed by the Wikimedia Poland Association and the Society of the Friends of the National Maritime Museum in Gdańsk.