Leuchtturm Kiel
Leuchtturm Kiel | ||
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Leuchtturm Kiel | ||
Ort: | Zufahrt in die Kieler Förde | |
Lage: | Offshore | |
Geographische Lage: | 54° 29′ 58,6″ N, 10° 16′ 25,3″ O | |
Feuerträgerhöhe: | 33,5 m | |
Feuerhöhe: | 29,25 m | |
Kennung: | Glt WRG. 6s | |
Nenntragweite weiß: | 17.6 sm (32,6 km) | |
Nenntragweite grün: | 14 sm (25,9 km) | |
Nenntragweite rot: | 15 sm (27,8 km) | |
Optik: | Gürtellinse F = 300 mm Höhe = 1015 mm | |
Betriebsart: | elektrisch, HQJ-T Halogenmetalldampflampe 230 V/400 W | |
Funktion: | Leit- und Orientierungsfeuer für die Zufahrt in die Kieler Förde | |
Bauzeit: | 1965 bis 1967 | |
Betriebszeit: | seit 1967 | |
Internationale Ordnungsnummer: | C 1215 |
Der Leuchtturm Kiel steht in der Ostsee im Bereich der Kieler Außenförde. Vier Seemeilen (also rund 7,4 km) vor der Küste sichert er mit seinem Leit- und Orientierungsfeuer die Zufahrt zum Hafen von Kiel und dem Nord-Ostsee-Kanal. Daneben dient die Betonplattform als Lotsenstation und ist bestückt mit zahlreichen Messeinrichtungen.
Bau/Aufbau
Das Fundament des Leuchtturms Kiel besteht aus drei einzelnen Fundamentkörpern aus Stahlbeton (jeweils 30 m lang, 18 m hoch und 13 m breit), der Turm besteht aus Aluminium. Das Fundament hat eine rechtwinklige Form ähnlich einem L. Die rechtwinklige Spitze dieser Plattform weist genau nach Nordosten, da von hier der höchste Seegang zu erwarten ist.[1] Das Fundament verfügt über vier Anlegeplätze, um sicherzustellen, dass die Lotsenboote auch bei hohem Wellengang und jeder Windrichtung einen geschützten Anlegeplatz vorfinden.
Beim Bau des Leuchtturmes wurde eine völlig neue Bauweise angewandt, die Schwimmkastengründung. Man schleppte die drei an Land hergestellten Beton-Schwimmkästen über den vorbereiteten Untergrund, versenkte sie zentimetergenau, füllte sie mit Sand und setzte den vorgefertigten Aluminiumturm (Masse rund 53 Tonnen) mit einem Schwimmkran darauf. Der Leuchtturm wird über ein 6-kV-Hochspannungsseekabel, das am Leuchtturm Bülk bei Strande endet, mit Energie versorgt. Bei Ausfall des Netzes stehen 2 × 50-kVA-Notstromaggregate im Turm bereit. Die Baukosten betrugen 9.5 Millionen DM.[2]
Verwendung
Der Leuchtturm Kiel dient als Leit- und Orientierungsfeuer für die Zufahrt in die Kieler Förde, den „Kiel-Flensburg-Weg“, den „Kiel-Ostsee-Weg“ und den „Kiel-Fehmarnsund-Weg“. Darüber hinaus dient er mit roten Warnsektoren als Warnfeuer für die Untiefen „Stollergrund“, „Gabelsflach“ und „Kleverberg“. Gleichzeitig dient er als Lotsenstation für den Lotsenbezirk 1 Kieler Förde. Diese umfasst die Fahrtstrecken zwischen den Schleusen in Kiel-Holtenau (Nord-Ostsee-Kanal) bzw. des Kieler Hafens und der Lotsenstation Leuchtturm Kiel. Auf dem Turm befindet sich weiterhin eine Radarantwortbake.
Der Turm mit der internationalen Ordnungsnummer C 1215 ersetzte das Kieler Feuerschiff. Das letzte dort eingesetzte Feuerschiff war die Alexander von Humboldt, die vormals den Namen Kiel trug. Die Feuerfarben des Leuchtturms sind weiß, rot und grün. Die Nenntragweite der 400-Watt-Lampe mit den Farbfiltern beträgt 14 bis 17,6 Seemeilen. Für Wartung und Unterhalt des Turms ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Ostsee zuständig, das Feuer wird von der Verkehrszentrale in Travemünde überwacht und ferngesteuert.
Mess-Anlagen
Auf bzw. an der Insel befindet sich eine Pegelanlage, eine Messeinrichtung des BSH, eine ODL-Sonde zur Überwachung der Umweltradioaktivität vom Bundesamt für Strahlenschutz sowie eine Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes und des Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Die Daten, die das IFM-GEOMAR erhebt, werden an der Kiellinie beim Institut in einem Schaukasten dargestellt und stehen im Internet zur Verfügung.
Perspektiven
Zwar wird der Turm vielfältig verwendet, dennoch ist seine Zukunft nicht völlig gesichert. Ob der Bund dauerhaft das nötige Geld für die Unterhaltung aufbringt, ist fraglich. Das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt hat bereits nach Möglichkeiten gesucht, den Lotsenbetrieb vom Festland aus durchzuführen.
Literatur
- Reinhard Scheiblich: Leuchttürme an Deutschlands Küsten. 2. Auflage. Delius Klasing, Bielefeld 2003, ISBN 3-7688-0920-X.
- Reinhard Scheiblich, Hans Helge Staack: Leuchttürme-Lexikon. Ellert & Richter, Hamburg 2001, ISBN 3-8319-0038-8.
- Hans-Joachim Luttermann. Blüsen, Baken, Feuertürme. 2. Auflage. Convent, Hamburg 2003, ISBN 3-934613-54-3.
- Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (Hg.) (2017): Festschrift 50 Jahre im Dienst der Schifffahrt Der Leuchtturm Kiel. Kiel: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord.hdl.handle.net
- Friedrich-Karl Zemke: Deutsche Leuchttürme einst und jetzt. 3. Auflage. Koehler, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0769-6.
Galerie
Blick von Süden
Sendeanlagen auf dem Turm
Blick vom Turm auf Anleger und Lotsenboot
ODL-Sonde auf dem Leuchtturm
Tonnenleger Bussard vom WSA und Lotsenboot
Abfahrt
Blick von Laboe
Blick vom Leuchtturm Bülk
Modell vom Leuchtturm Kiel im Leuchtturm Travemünde
Siehe auch
Weblinks
- Online Daten des IFM-GEOMAR vom Leuchtturm Kiel
- Leuchtturm Kiel in der Kieler Außenförde auf deutsche-leuchtfeuer.de
- Leuchttürme an der Kieler Förde - Leuchtturm Kiel
- Online Daten des Bundesamtes für Strahlenschutz vom Leuchtturm Kiel
- 50 Jahre Leuchtturm Kiel auf gdws.wsv.bund.de
Einzelnachweise
- ↑ Infos zum Kieler Leuchtturm
- ↑ Festschrift 50 Jahre im Dienst der Schifffahrt Der Leuchtturm Kiel auf HENRY der Bundesanstalt für Wasserbau, abgerufen am 17. November 2021
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Leuchtturm Travemünde Museum mit Modell von Leuchtturm Kiel
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Leuchtturm Kiel in der Kieler Bucht
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Leuchtturm Kiel mit Lotsenboot Holtenau an der Pier
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Leuchtturm Kiel in der Kieler Bucht
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Leuchtturm Kiel gesehen vom Leuchtturm Bülk
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Autor/Urheber: Strandkrabbe, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Leuchtturm Kiel (Standort der Kamera ist das Marine-Ehrenmal Laboe)
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Leuchtturm Kiel: Sonde des Bundesamt für Strahlenschutz auf dem Turm
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Leuchtturm Kiel Blick vom Turm auf Anleger und Lotsenboot
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Leuchtturm Kiel: Bussard vom WSA und Lotsenboot an den Anlegern
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Positionskarte von Schleswig-Holstein, Deutschland