Lettisches Heer
Latvijas Sauszemes spēki | |
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Emblem des lettischen Heeres | |
Aktiv | 1918–1940 1991 bis Gegenwart |
Staat | Lettland |
Streitkräfte | Lettische Nationale Streitkräfte |
Typ | Teilstreitkraft (Heer) |
Leitung | |
Oberbefehlshaber der Streitkräfte | Präsident von Lettland |
Militärischer Oberbefehlshaber | Generalleutnant Leonīds Kalniņš |
Kommandeur | Oberst Sandris Gaugers |
Das Lettische Heer (lettisch Latvijas Sauszemes spēki) ist die Landstreitmacht der Streitkräfte der Republik Lettland.
Geschichte
Nach der Russischen Revolution und dem Ersten Weltkrieg erklärte Lettland am 18. November 1918 die Unabhängigkeit. In der Folgezeit wurden erstmals eigene Truppen aufgestellt, die nach und nach zu einer strukturierten Armee wurden, die die Souveränität des Landes im Lettischen Unabhängigkeitskrieg verteidigen konnte. Das neue lettische Heer hatte bei den größtenteils an Land stattfindenden Kämpfen erhebliche Bedeutung und war mit dafür entscheidend, dass sie am 11. August 1920 mit dem Friedensvertrag von Riga siegreich beendet wurden.
In der folgenden Zeit der Unabhängigkeit hatten die Landstreitkräfte einen Bestand von vier Divisionen. Trotzdem gelang es Lettland während des Zweiten Weltkrieges nicht seine Souveränität zu behaupten und es wurde von der Sowjetunion, später vom Deutschen Reich und schließlich wieder von der Sowjetunion besetzt und als Unionsrepublik eingegliedert.
Im Jahr 1991 gewann die Republik Lettland ihre Unabhängigkeit als souveräner Staat zurück. In der Folgezeit wurden wieder eigene Streitkräfte (einschließliches eines Heeres) aufgestellt. Nach dem NATO-Beitritt Lettlands im Jahr 2004 wurden die Landstreitkräfte neu strukturiert. So wurden 2006 alle regulären Einheiten in einer Brigade zusammengefasst. Der Kommandant dieser Brigade ist dabei gleichzeitig Kommandant des Heeres. Im Jahr 2012 begann man die Landstreitkräfte zu einer mechanisierten Truppe auszubauen.
Befehlshaber des Heeres
Seit 2018 ist Oberst Sandris Gaugers Kommandant der Brigade und somit ranghöchster Offizier des lettischen Heeres.
Seine direkten Vorgänger waren:
- Ilmārs Atis Lejiņš (2016–2018)
- Mārtiņš Liberts (2013–2016)
- Dzintars Roga (2009–2013)
- Igors Rajevs (2007–2009)
Aufgaben und Organisation
Die lettischen Landstreitkräfte haben fünf zentrale Aufgaben:
- den Schutz des Staates zu gewährleisten
- Kampfbereitschaft zu gewährleisten
- Teilnahme an internationalen Operationen vorbereiten
- Beteiligung an internationalen Antiterroroperationen
- Entlastung und Unterstützung anderer Hilfskräfte in Notfällen, bei Feuer- und Rettungsmaßnahmen sowie in Krisensituationen
Struktur
Das lettische Heer besteht aus einer Infantieriebrigade, die in der Nähe von Ādaži stationiert ist. Diese gliedert sich wie folgt:
- Infanteriebrigade
- Hauptquartier
- Stabs-/Fernmeldekompanie
- 1. mechanisiertes Infanteriebataillon
- Stabs-/Fernmeldekompanie
- 1. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- 2. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- 3. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- Versorgungskompanie
- 2. mechanisiertes Infanteriebataillon
- Stabs-/Fernmeldekompanie
- 1. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- 2. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- 3. (mechanisierte) Infanteriekompanie
- Versorgungskompanie
- 3. Infanteriebataillon
- Artillerieabteilung
- Kampfunterstützungsbataillon
- Stabs-/Fernmeldekompanie
- Panzerjagdkompanie
- Pionierkompanie
- Aufklärungskompanie
- Forward Air Control Team
- Versorgungsbataillon
- Versorgungs- und Transportkompanie
- Sanitätskompanie
- Instandsetzungskompanie
- Hauptquartier
Dienstgrade
Dienstgradgruppe | Generale | Stabsoffiziere | Subalternoffiziere | ||||||
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Schulterstücke | |||||||||
Dienstgrad | Ģenerālleitnants | Ģenerālmajor | Brigādes Ģenerālis | Pulkvedis | Pulkvežleitnants | Majors | Kapteinis | Virsleitnants | Leitnants |
Dienstgrad (Bundeswehr) | Generalleutnant | Generalmajor | Brigadegeneral | Oberst | Oberstleutnant | Major | Hauptmann | Oberleutnant | Leutnant |
NATO-Rangcode | OF-8 | OF-7 | OF-6 | OF-5 | OF-4 | OF-3 | OF-2 | OF-1 |
Dienstgradgruppe | Unteroffiziere und Mannschaften | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schulterstücke | ||||||||
Dienstgrad | Vecākais virsniekvietnieks | Virsniekvietnieks | Vecākais virsseržants | Virsseržants | Seržants | Kaprãlis | Dižkareivis | Kareivis |
Dienstgrad (Bundeswehr) | Oberstabsfeldwebel | Stabsfeldwebel | Hauptfeldwebel | Feldwebel/ Oberfeldwebel | Unteroffizier/ Stabsunteroffizier | Stabsgefreiter Oberstabsgefreiter | Obergefreiter/ Hauptgefreiter | Soldat |
NATO-Rangcode | OR-9 | OR-8 | OR-7 | OR-6 | OR-5 | OR-4 | OR-3 | OR-2 |
Ausrüstung
Das lettische Heer verfügt u. a. über Transportfahrzeuge der Hersteller Scania, Mercedes und Land Rover. Zudem befinden sich das kettengetriebene Mehrzweckfahrzeug Bandvagn 206 und gepanzerte Fahrzeuge vom Typ HMMWV im Einsatz. 2014 erhielt Lettland aus britischen Beständen 123 Panzerfahrzeuge CVR(T) im Wert von 39,4 Millionen Pfund.[1] Als leichtes Geländefahrzeug erhielt Lettland 62 Quads vom Hersteller Polaris Industries und eine unbestimmte Anzahl von 3-Achsigen Fahrzeugen der Serie Can-Am Off-Road.[2][3]
Weiterhin erhielt das lettische Heer in den letzten Jahren 35 (aus Beständen des österreichischen Bundesheer stammende) M109-Panzerhaubitzen, 10 Unterstützungseinheiten mit Rechenzentren sowie 2 Fahrschulfahrzeuge.[4] Die ersten Selbstfahrlafetten wurden im Herbst 2017 geliefert.[5] Die Auslieferung dieser Einheiten wurde bis Oktober 2018 abgeschlossen und nach einer weiteren Übereinkauft aus dem April 2021 erhielt Lettland noch im selben Jahr 18 weitere.[6] Mit dem Zulauf wurde die Artilleriekapazität der Heeresbrigade erheblich gesteigert und 2018/19 wieder ein Artilleriebataillon aufgestellt.[7]
Im Februar 2018 kaufte Lettland für 108 Millionen Euro Panzerabwehrraketen des Typs "Spike" aus Israel. Bis 2023 sollen diese Waffensysteme schrittweise geliefert werden. Es ist vorgesehen, auch die aus England gekauften Scorpion-Spähpanzer CVR(T) damit auszurüsten.[8] Lettland verwendet bereits eine ältere Version der Panzerabwehrrakete "Spike" im Heer.
Für die nächsten Jahre ist die Anschaffung von 200 neuen Transportpanzern geplant. Dazu wurden zwischen Finnland, Lettland und dem Unternehmen Patria mehrere Verträge über die gemeinsame Produktion eines gepanzerten 6x6 Fahrzeuges unterschrieben. Die Lieferung von 200 Fahrzeugen für das lettische Heer im Wert von 200 Mio. Euro soll zwischen 2021 und 2029 erfolgen.[9] Im Jahr 2021 bestellte Lettland bei der amerikanischen Firma General Dynamics vier M3 Amphibienfahrzeuge im Wert von 20 Millionen US-Dollar.[10] Die Fahrzeuge dienen zur Stärkung der amphibischen Fähigkeiten der NATO.[11]
Weblinks
- Internetseite der Landstreitkräfte (lettisch)
Einzelnachweise
- ↑ Pressemitteilung vom 4. September 2014 auf der Internetseite der britischen Regierung, abgerufen am 7. Oktober 2014 (englisch).
- ↑ Latvia orders U.S. Polaris ATVs in "approximately $500,000 contract". Latvijas Sabiedriskie Mediji, 31. Januar 2018, abgerufen am 10. April 2022 (englisch).
- ↑ Latvia spends 11 million euros on Finnish military vehicles. Latvijas Sabiedriskie Mediji, 16. Juni 2018, abgerufen am 10. April 2022 (englisch).
- ↑ orf.at: Panzerhaubitzen mit Verlust an Lettland verkauft Onlinemeldung auf kaernten.orf.at vom 8. Juni 2017, abgerufen am 20. September 2017.
- ↑ Bob Morrison: Armour Focus – New Latvian M109 SPH. In: www.joint-forces.com. 4. April 2018, abgerufen am 10. April 2022 (englisch).
- ↑ Latvijai piegādātas papildu 18 pašgājējhaubices. In: www.www.delfi.lv. 27. Juli 2021, abgerufen am 25. November 2022 (lettisch).
- ↑ Artilērijas diviziona vēsture. In: www.mil.lv. Abgerufen am 25. November 2022 (lettisch).
- ↑ Lettland kauft 'Strike'-Panzerabwehrraketen aus Israel (Memento vom 14. Februar 2018 im Internet Archive) Onlinemeldung auf Finanzen.net vom 12. Februar 2018, abgerufen am 14. Februar 2018.
- ↑ Latvia orders 6×6 APCs from Patria, Onlinemeldung vom 1. September 2021 auf www.janes.com, abgerufen am 4. September 2021 (englisch).
- ↑ Latvijas armija iekārtas no ASV 20 miljonu dolāru vērtībā. nra.lv, 7. November 2021, abgerufen am 10. April 2022 (lettisch).
- ↑ Wolfgang Gelpke: Amphibian M3 for Latvia. Europäische Sicherheit & Technik, 6. Oktober 2021, abgerufen am 10. April 2022 (englisch).
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Latvian Army's M109 A5Ö Howitzer
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Coat of Arms of Latvian National Armed Forces
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2018.gada 18.novembris. Nacionālo bruņoto spēku vienību militārā parāde 11.novembra krastmalā.
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Insignia of the 3. Infantry Battalion (Latvia)
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Latvian soldiers from the Baltic Battalion at San Gregorio training area, Spain on October 27, 2015 during NATO exercise Trident Juncture 15. (Photo: Eriks Kukutis)
Latvian army Corporal rank insignia
Latvian army Staff Sergeant rank insignia
Latvian Private 1st Class rank insignia
Insignia of the Combat Service Support Battalion (Latvia)
Latvian Major rank insignia
Latvian Second Lieutenant rank insignia
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U.S. Army Capt. Alek Wilson, with the 1437th Engineer Company, Michigan Army National Guard, drives a Latvian Land Forces BV206 tracked vehicle Oct. 2, 2014, in Ogre, Latvia, while training with Latvian military engineers as part of Atlantic Resolve. Europe-based U.S. Army units were deployed to Poland, Lithuania, Estonia and Latvia to conduct bilateral military exercises and reinforce NATO security commitments to the host nations. The Michigan Army National Guard sent personnel to Latvia under the State Partnership Program. (DoD photo by Sgt. 1st Class Helen Miller, U.S. Army National Guard/Released)
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Latvian soldier with weapon
Latvian Lieutenant rank insignia
Latvian army Master Sergeant rank insignia