Leszek Kucharski

Leszek Kucharski 2016

Leszek Kucharski (* 8. Juli 1959 in Danzig) ist ein polnischer Tischtennisspieler und -trainer. Er ist Jugend-Europameister sowie Vizeweltmeister im Doppel und Vizeeuropameister im Herreneinzel.

Jugend

Leszek Kucharski ist der Sohn von Magdalena Skuratowicz-Kucharski, die sechsmal die polnische Meisterschaft im Tischtennis gewann und 1984 Senioren-Weltmeisterin Ü50 wurde. Sie führte ihn zum Tischtennissport und in den Verein AZS-AWF Gdańsk, zu dessen Gründern sie gehörte. Im gleichen Club spielte auch Andrzej Grubba. Leszek machte rasch Fortschritte. 1969 wurde er polnischer Schülermeister, 1971, 1974 und 1977 gewann er die polnischen Jugendmeisterschaften im Einzel. Bei den Jugend-Europameisterschaften erreichte er 1974 das Viertelfinale im Einzel, 1976 Platz 3 im Mixed (mit Jolanta Szatko). 1977 gewann er in Vichy die Europameisterschaft der Jugend im Einzel.

Karriere als Erwachsener

Seine Karriere musste er häufig wegen Rückenproblemen unterbrechen. So konnte er in der Saison 1978/79 keine Turniere spielen.

Polnische Meisterschaften

Bei den nationalen polnischen Meisterschaften siegte er 1980 und 1987 im Einzel, 1978 im Doppel mit Stefan Dryszel, 1979, 1980, 1981, 1984 und 1988 Andrzej Grubba, 1978 und 1979 im Mixed mit Jolanta Szatko sowie 1989 mit D. Bilska. Insgesamt 11-mal wurde er Mannschaftsmeister mit den Teams von AZS-AWF Gdańsk (7-mal), Euromirex (3-mal) und Baildon Katowice (einmal).

Europameisterschaften

Von 1982 bis 1992 war Kucharski auf allen sechs Europameisterschaften vertreten. Seine besten Platzierungen erreichte er 1984, als er mit der polnischen Mannschaft Silber holte, und 1986, als er im Einzel-Endspiel gegen Jörgen Persson unterlag und damit Vizeeuropameister wurde.

Weltmeisterschaften

Zwischen 1977 und 1993 wurde Kucharski achtmal für Weltmeisterschaften nominiert. Lediglich 1979 fehlte er aus gesundheitlichen Gründen. Im Doppel gewann er 1989 in Dortmund mit Zoran Kalinić die Vizeweltmeisterschaft – sie verloren das Endspiel gegen die deutschen Jörg Roßkopf/Steffen Fetzner. Weitere gute Platzierungen im Doppel erreichte Kucharski jeweils mit Andrzej Grubba 1987 mit Rang 3 sowie 1981 und 1991 (Halbfinale). 1985 wurde er mit der Mannschaft Dritter.

Weitere internationale Auftritte

Achtmal qualifizierte sich Kucharski zwischen 1982 und 1992 für das europäische Ranglistenturnier Europe TOP-12, am besten schnitt er 1988 mit Platz 4 ab. 1988 und 1992 nahm er an den Olympischen Spielen teil. Mehrmals gewann er bei internationalen Meisterschaften.

Trainer

Ab 1991 arbeitete Kucharski in Polen als Trainer. Zeitweise arbeitete er auch für den Indischen Tischtennisverband (bis 2013).[1]

Vereine

Meist spielte Kucharski in polnischen Vereinen, lediglich 1987 bis 1990 weilte er in Schweden (Halmstad und Helsinborg) und 1991 beim TSV Heilbronn-Sontheim (1. Bundesliga).

Privat

Kucharski hat noch eine Schwester Gosia und einen älteren Bruder Zbyszek (polnischer Jugendmeister). Er war in erster Ehe verheiratet mit Ehefrau Izabell, mit der er eine Tochter Aleksandra (* 1981) hat. 1989 heiratete er in zweiter Ehe die polnische Volleyball-Nationalspielerin Dorota Rucka[2].

Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank

[3]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
POL Europameisterschaft 1992 Stuttgart GER   Viertelfinale   
POL Europameisterschaft 1990 Göteborg SWE   Viertelfinale   
POL Europameisterschaft 1988 Paris FRA   Halbfinale   
POL Europameisterschaft 1986 Prag TCH  Silber Viertelfinale   
POL Europameisterschaft 1984 Moskau URS   Viertelfinale  2
POL Europameisterschaft 1982 Budapest HUN  letzte 16 Viertelfinale   
POL Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1977 Vichy FRA  Gold    
POL EURO-TOP12 1991 Hertogenbosch NED  11    
POL EURO-TOP12 1990 Hannover FRG     
POL EURO-TOP12 1989 Charleroi BEL     
POL EURO-TOP12 1988 Ljubljana YUG     
POL EURO-TOP12 1987 Basel SUI     
POL EURO-TOP12 1986 Sodertalje SWE     
POL EURO-TOP12 1985 Barcelona ESP  11    
POL EURO-TOP12 1982 Nantes FRA  10    
POL Olympische Spiele 1992 Barcelona ESP  keine Teiln. sofort ausgesch.   
POL Olympische Spiele 1988 Seoul KOR  letzte 16   
POL Pro Tour 1997 Gdańsk POL   letzte 16   
POL Weltmeisterschaft 1993 Göteborg SWE  letzte 64 letzte 64 letzte 128 11 
POL Weltmeisterschaft 1991 Chiba City JPN  letzte 64 Viertelfinale keine Teiln. 16 
POL Weltmeisterschaft 1989 Dortmund FRG  letzte 64 Silber keine Teiln. 
POL Weltmeisterschaft 1987 New Delhi IND  letzte 16 Halbfinale keine Teiln. 
POL Weltmeisterschaft 1985 Göteborg SWE  letzte 64 letzte 64 Qual 3
POL Weltmeisterschaft 1983 Tokio JPN  letzte 32 letzte 16 keine Teiln. 12 
POL Weltmeisterschaft 1981 Novi Sad YUG  letzte 32 Viertelfinale letzte 64 
POL Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG  letzte 128 letzte 32 letzte 32 12 
POL World Cup 1989 Nairobi KEN     
POL World Cup 1988 Canton & Wuhan USA     
POL World Cup 1987 Macao CHN     
POL World Cup 1985 Foshan CHN  14    
POL World Doubles Cup 1992 Las Vegas USA   Viertelfinale   
POL World Doubles Cup 1990 Seoul KOR   Halbfinale   

Quellen

  • Kucharskis Webseite (polnisch) (abgerufen am 22. September 2012)
  • Marek Formela / Manfred Schäfer: Das Ausland lockt ihn: Leszek Kucharski, Zeitschrift DTS, 1986/9 S. 45–47
  • Sylwester Sikora: Sieben Jahre des Hoffens, Zeitschrift DTS, 1984/6 S. 14–15

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift tischtennis, 2013/12 Seite 6
  2. Zeitschrift DTS, 1989/10 S. 19
  3. Leszek Kucharski Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 11. September 2011)

Weblinks

  • Leszek Kucharski in der Datenbank von Olympedia.org (englisch) (abgerufen am 6. Dezember 2013)

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Autor/Urheber: Ja Fryta, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Leszek Kucharski, gdański tenisista stołowy.