Lessau (Weidenberg)
Lessau Markt Weidenberg Koordinaten: 49° 55′ 4″ N, 11° 41′ 47″ O | |
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Höhe: | 428 m ü. NHN |
Einwohner: | 104 (Apr. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 95466 |
Vorwahl: | 09278 |
Lessau ist ein Gemeindeteil des Markts Weidenberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.
Geographie
Das Dorf liegt am Fuße des Pensenberges (562 m ü. NHN, 2,2 km nordwestlich) und wird vom Würgersbach, einem rechten Zufluss der Ölschnitz, durchflossen. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt am Gebhardtshof vorbei nach Stockau (2 km westlich) bzw. zur Staatsstraße 2463 (1,1 km östlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lankendorf zur Kreisstraße BT 6 (2,4 km nördlich).[2]
Geschichte
Der Ort im Jahr 1150 als „Lesen“ Erstmals urkundlich erwähnt.[1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Lessau 17 Anwesen (3 Höfe, 4 Halbhöfe, 1 Zweidrittelhof, 1 Drittelhof, 3 Sölden, 1 Mühle, 2 Tropfhäuser, 1 Gemeindeschmiede, 1 Gemeindehirtenhaus). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Hofkastenamt Bayreuth.[3]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Lessau bayerisch. Infolge des Gemeindeedikts wurde Lessau dem Steuerdistrikt Neunkirchen am Main zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Lessau. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurde Stockau eingemeindet. Etwas später wurden auf dem Gemeindegebiet Flurhof, Gebhardtshof und Neuwiese gegründet. Ab 1862 gehörte Lessau zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,588 km².[5] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Lessau am 1. Januar 1972 nach Weidenberg eingemeindet.[6]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 13: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 20: Wohnhaus
- Haus Nr. 24: Steinmühle
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Lessau
Jahr | 1822 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 305 | 358 | 403 | 402 | 398 | 432 | 420 | 404 | 440 | 423 | 391 | 383 | 359 | 347 | 318 | 313 | 283 | 245 | 243 | 428 | 404 | 347 | 273 | 261 |
Häuser[7] | 32 | 49 | 52 | 51 | 54 | 46 | 47 | 51 | ||||||||||||||||
Quelle | [4] | [8] | [8] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [8] | [16] | [8] | [17] | [8] | [18] | [8] | [8] | [8] | [19] | [8] | [5] | [20] |
Ort Lessau
Jahr | 1819 | 1822 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2020 |
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Einwohner | 159 | 164 | 211 | 208 | 213 | 168 | 146 | 166 | 111 | 117 | 110 | 104* |
Häuser[7] | 16 | 25 | 25 | 22 | 21 | 21 | 24 | |||||
Quelle | [21] | [4] | [9] | [11] | [14] | [16] | [18] | [19] | [5] | [20] | [22] | [1] |
Religion
Lessau ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und teils nach St. Laurentius (Neunkirchen am Main), teils nach St. Michael (Weidenberg) gepfarrt.[3][5]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Lesau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 332 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Lesau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 269 (Digitalisat).
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
Weblinks
- Lessau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. Dezember 2022.
- Lessau auf der Website markt-weidenberg.de
- Lessau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Dezember 2022
- Lessau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Dezember 2022.
Fußnoten
- ↑ a b c Lessau auf der Website markt-weidenberg.de
- ↑ Lessau im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ a b R. Winkler: Bayreuth, S. 372. Hier werden abweichend 32 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
- ↑ a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 476.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 656 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 138, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 845, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 130 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1016–1017, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 963 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1008-1008 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1030 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 891 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
- ↑ A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 298 (Digitalisat).